CENVIG und CESAMS - hinter diesen Namen verbergen sich das Zentrum für Umweltstudien am Polytechnikum in Danzig bzw. an der Universität Lettland in Riga. Beide Einrichtungen, die von der Forschungsstelle für Umweltpolitik am Fachbereich Politische Wissenschaft unter Leitung von Dr. Lutz Mez mitorganisiert wurden, sind im Rahmen zweier Tempus-Projekte Anfang der 90er Jahre entstanden. Sie sind jetzt von der Europäischen Kommission als vorbildlich eingestuft und mit dem Titel "Flaggschiffprojekte" ausgezeichnet worden. Insgesamt wurden von 600 Projekten 22 als derartige Beispielprojekte ausgewählt.
Das Tempus-Programm der EU wurde speziell für Ost- und Zentraleuropa geschaffen, um die Lehrstrukturen an den Universitäten zu modernisieren und die Zusammenarbeit zwischen europäischen Universitäten zu fördern.
Im Laufe dieser dreijährigen Umwelt-Projekte wurden nicht nur die Umweltzentren - eigene Räume, Verwaltung, Computerausstattung, Bücherei sowie Laboratorien zu Wasser- und Luftanalysen etabliert-, sondern auch jeweils ein Master-of-Science-Studiengang "Umweltschutz" aufgebaut, für den sich Studierende diverser Studienfächer bewerben können. Dieser interdisziplinäre Ansatz spiegelt sich auch in dem Kursangebot wider: Neben Basiskursen u.a. zu Umweltpolitik und -verwaltung, Biologie und Chemie, gibt es Wahlkurse zu Wasserreinhaltungstechniken und -management, Stadt- und Regionalplanung, ökologischer Bauweise, Umweltchemie, erneuerbaren Energien sowie Verkehr und Umwelt. Dieses breite Angebot wird durch Dozenten aus den jeweils an den Projekten beteiligten Hochschulen gewährleistet. Im Falle von Polen sind das neben der FU und dem Polytechnikum Danzig noch das Roskilde Universitätscenter aus Dänemark, in Lettland werden dieselben Partner noch durch einen dänischen Regierungsbezirk und die Universität Lettland ergänzt.
Diese Kooperation wird auch zu einem regen Austausch von Studenten und Dozenten genutzt. So haben bereits FU-Studenten in Danzig und Riga studiert. Umgekehrt kamen schon mehr als 100 Studenten und 20 Professoren aus Danzig und Riga an die FU. So ist z.B. derzeit eine Gruppe von 10 lettischen Studenten bis Ende Mai in Berlin zu Gast und vergleicht Umweltstudium und -schutz in den beiden Ländern.
Gabriele AndrŽ
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