Die Kooperation zwischen der FU und der Universität St. Petersburg ist bis ins Jahr 2000 gesichert. Mitte Oktober unterzeichneten die Rektorin der Partneruniversität, Prof. Dr. Ljudmila A. Werbitzkaja, und FU-Präsident Gerlach das Verlängerungsprotokoll zum seit 1968 bestehenden Kooperationsvertrag.
Angesichts solcher Schwierigkeiten ist es nicht verwunderlich, wenn zwischen dem ersten Kontakt in der CSSR-Mission und der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mehr als zwei Jahre vergingen. Im Januar 1968 traf dann eine Delegation aus Leningrad auf dem Campus der FU ein und schlug etwas überraschend vor, sofort ein Abkommen zu schließen. Und so kam es auch: Der Vertrag wurde in Berlin aufgesetzt und sogleich unterschrieben. Eine Pioniertat, nicht nur im Bereich des Kulturaustausches, eine Vorarbeit auch für das, was man später Entspannungspolitik nennen würde.
Die Kooperation hatte allerdings auch ihre Haken: So legten die Leningrader Wert darauf, daß es sich nicht um einen Studentenaustausch handelte, und die Forschungsfelder waren relativ eng auf Naturwissenschaften mit einem geringen geisteswissenschaftlichen Beipack beschränkt. Der Wandel, der letztlich aus Leningrad wieder Petersburg machte, lockerte diese Beschränkungen. Mit dem nun bis zum 31.12.2000 verlängerten Kooperationsvertrag sind 22 Themen aus Geistes- und Naturwissenschaften abgedeckt, darunter neuerdings Medizin. Der Austausch kann nun auch "fortgeschrittene" Studierende umfassen, nicht bloß Postgraduierte und Professoren.
Der Vertrag mit der Uni Petersburg ist der erste Partnerschaftsvertrag der FU mit einer Uni, der bis ins nächste Jahrtausend reicht.
-ther