Am 26. April 2006 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 20. Mal. Der vierte Reaktorblock des Atomkraftwerks wurde damals völlig zerstört und damit die bis heute schwerste Katastrophe in der zivilen Nutzung der Kernenergie ausgelöst. Die verheerenden Auswirkungen des Unfalls und damit auch die Risiken atomarer Großtechnologie und deren Folgen für Mensch und Natur geraten zunehmend in Vergessenheit. Im Rahmen der FU-Universitätsvorlesung
kommen verschiedene Disziplinen zum Thema Tschernobyl bzw. Energieversorgung der Zukunft zu Wort.
Zu den Vortragenden zählen national und international renommierte Experten. Nach einer Einführung in den Atomkonflikt und das Konzept der Vorlesungsreihe werden Fragen thematisiert, die in der aktuellen Diskussion nahezu in Vergessenheit geraten sind. Wie sind die Wirkungen des Unfalls auf die Ökosysteme und die Nahrungskette? Kann eine Katastrophe wie die von Tschernobyl in der Zukunft ausgeschlossen werden? Wie haben sich die Einstellungen zur Kernenergie seit der Reaktorkatastrophe verändert? Gibt es eine Krise der kerntechnischen Fachkompetenz? Meinungen und Fakten zur Kernenergie
werden ebenso angesprochen wie die Sicherheit von Atomanlagen, die wachsenden Risiken durch Alterung der Nuklearanlagen und Terrorismus und die Zukunft des globalen Energiesystems. Die Universitätsvorlesung ist Teil der Veranstaltungsreihe
"Tschernobyl +20", die vom Bundesumweltministerium (BMU) in Kooperation mit der Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität Berlin und der Europäischen Ost-West-Akademie für Kultur und Medien e.V. (EOWA) veranstaltet wird. Ort und Zeit:
17.10.2005 bis 13.02.2006
Montag von 18.00 bis 20.00 Uhr,
Freie Universität Berlin,
Silberlaube, Hörsaal 2,
Habelschwerdter Allee 45,
14195 Berlin-Dahlem,
Informationen:
PD Dr. Lutz Mez,
Geschäftsführer der Forschungsstelle für Umweltpolitik,
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, FB Politik- und Sozialwissenschaften,
E-Mail: umwelt1@zedat.fu-berlin.de
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