"Bevölkerungsgeschichte" und "historische Demographie" werden oft als zwei verschiedene Zugänge zum Verständnis des Bevölkerungsprozesses betrachtet. Die "Bevölkerungsgeschichte" deckt anhand von (proto-)statistischen Massendaten demographische Makrostrukturen für ganze Länder oder Staaten wie "Deutschland" auf, liefert Aussagen über Grobtrends und zeigt die räumliche Dimension von Wanderungsbewegungen auf. Die im Mikrobereich angesiedelte historische Demogrpahie rekonstruiert und interpretiert, vom einzelnen Kirchenbucheintrag ausgehend, die Vielfalt der demographischen Ziffern auf regionaler oder lokaler Ebene, welche in ihrem Zusammenspiel den Bevölkerungsprozess in international vergleichbarer Weise charakterisieren, und sucht die gewonnenen Muster aus der lokalen Lebenswelt - den geltenden Normen, den sozialen Beziehungen und den Eigenarten des Arbeitsrhythmus - heraus zu deuten. Diese beiden perspektiven bedingen und ergänzen einandern; sie werden deshalb beide hier eingebracht.
sowie das 245 Nummern umfassende