Den Weg durch die Geschichte Deutschlands und Europas in diesem repräsentativen Band markieren Bilder und Zeugnisse von Ereignissen und Entwicklungen der Zeit zwischen dem frühen Mittelalter und unserer Gegenwart. Gemälde und Maschinen, Skulpturen und Landkarten, Graphiken und Textilien, Orden und Flugblätter, Bücher und Fahnen, Möbel und Helme machen Historie sinnlich erfahrbar. Einfühlsame Interpretationen entlocken dieser überlieferten Objektwelt Informationen und Deutungen zum Umkreis ihrer Entstehung. Vom "Blick ins Mittelalter" bis zum abschliessenden "Die DDR und ihr Ende" führen 38 Kapitel chronologisch durch die Jahrhunderte; Schwerpunkte sind bei den Zeitenwenden gesetzt, um 1500, um 1800, um 1900/14 und um 1933/45. Die Aussagefähigkeit der so unterschiedlichen Zeitzeugen, die zum Teil auch von hohem ästhetischem Reiz sind, führt zu einer einprägsamen bildlich-sinnlichen Geschichtsdarstellung.
[Man sollte sich allerdings von der Pracht nicht vorschnell blenden lassen. Es gab sehr kritische Bemerkungen zur Auswahl und den Kommentaren, so etwa von Helmut Börsch-Supan in der ZEIT Nr. 38 vom 15. September 1995, S. 63 unter dem Titel "Berliner Debakel. Originale, die Kopien sind, und Maler, die es gar nicht gibt - die seltsame Gemäldegalerie des Deutschen Historischen Museums".]
Ein Kapitel zu den Verhältnissen auf dem Lande und zur agraren Bevölkerung sucht man indes vergeblich. Aus diesen Kreisen stammten jedoch die meisten Stifter von Votivtafeln.