Versuchsaufbau und Durchführung der 2. Woche:

Eine Gruppe von ausreichend Schnecken (ca. 40 Stück) wurde in einem Aquarium gehalten und bei gleichen Bedingungen täglich mit der gleichen Menge Futter gefüttert, sodass alle Tiere über die gleichen Ionenkonzentrationen und Energiegehalte im Gewebe verfügen sollten. Am Tag 1 wurden 6 Schnecken (6d) entnommen und in ein anderes Becken überführt, in dem sie kein Futter mehr bekamen. Am Tag 3 wurden erneut 6 Schecken (3d) entnommen und in ein anderes Becken überführt, in dem sie kein Futter mehr bekamen. Am Tag 6 wurden wieder 6 Schecken (1d) auf die gleiche Weise entnommen. Bis dahin hatte man also 2 Hungergruppen:

1.                  Tiere, die 6 Tage gehungert hatten (6d)

2.                  Tiere, die 3 Tage gehungert hatten (3d).

Diese zwei mal 6 Tiere wurden am 6. Tag folgendermaßen präpariert:

Zunächst wurden die Tiere mit einem kleinen Bohrer angebohrt um deren Schale zu durchdringen an einer kleinen Stelle. Durch dieses kleine Loch in der Schale wurde dann mit einer Kapillare Lymphflüssigkeit aus dem Weichkörpergewebe entnommen. Anschließend wurden die Tiere in flüssigen Stickstoff überführt. Nach dem das Gewebe wieder aufgetaut war konnte es aus der Schale entnommen werden. Das Frischgewebe wurden gewogen und in Eppendorfgefäßen über Nacht im Trockenschrank getrocknet. Nach dem das Gewebe erneut gewogen wurde und somit dessen Wassergehalt bestimmt werden konnte wurde es zu Pulver gemörsert und für die Verbrennungskalorimetrie verwendet werden. Dabei wurden definierte Mengen Gewebepulver verbrannt und dessen Energiegehalt bestimmt. Die Haemolymphproben der beiden Hungergruppen wurden 1:100 verdünnt und ihre Ionenzusammensetzung und -konzentration mit der Kapillarelektrophorese gemessen. Ebenfalls am 6. Tag wurden 6 Kontrolltiere aus dem Becken entnommen und präpariert, die bis dahin unter voller Fütterung standen und somit die Vergleichswerte für nicht hungernde Tiere liefern sollten. Am 7 Tag wurde die dritte Hungergruppe präpariert (1d), die bis dahin 1 Tag gehungert hatten und ebenfalls eine Kontrollgruppe von 6 Tieren aus dem Fütterungsbecken. Die gleichen Messungen wurden durchgeführt. Eine Zeitskala kann die Vorgehensweise verdeutlichen:


Abb. 1: Zeitskala zum Hungerversuch. Die durchgezogenen Pfeile geben die Umsetzung der Hungertiere (1d: 1 Hungertag, usw.) aus dem Futterbecken (grün, tägliche Fütterung) in die jeweiligen Hungerbecken (blau, ohne Fütterung) an. Die gestrichelten Pfeile verweisen auf den Tag an welchem die Hungertiere bzw. die ständig gefütterten Kontrolltiere (K) präpariert wurden.

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