BMFSFJ

Neuerscheinung


Die Zunahme unserer Lebensspanne
seit 300 Jahren und ihre Folgen

Arthur E. Imhof



Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
, Band 110
VIII + 452 Seiten und 26 Abbildungen
ISBN: 3-17-014438-3, kartoniert DM 38,--.

Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart - Berlin - Köln 1996


Das dieser Veröffentlichung zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln der Bundesministerien für Forschung und Technologie (Förderkennzeichen PLI 1411) und für Familie und Senioren (Förderkennzeichen 314 - 1722 - 102/12) gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt der Publikation liegt bei den Autoren.

Abschlussbericht über ein vierjähriges Forschungsprojekt am Fachbereich Geschichtswissenschaften der Freien Universität Berlin.


Zu dieser Neuerscheinung


Wie das nachfolgende Inhaltsverzeichnis sowie die zusätzlich aufrufbare Liste der während des Förderzeitraums 1990-1994 publizierten Arbeiten deutlich machen, zielte das Forschungsprojekt keineswegs nur auf die Ermittlung der alters- und geschlechtsspezifischen Zunahme unserer Lebenserwartung während der letzten 300 Jahre oder auf die Untersuchung der hierbei wirksam gewordenen vielfältigen Ursachen (Stichwort: Zirkularkausation). Entscheidender war stets die Frage nach den Folgen. In welch umfassender Weise dies geschah, zeigen die programmatischen Titel zweier Sammelbände über im Projekt integrierte Symposien: Zu den Teilnehmern gehörten, abgesehen von (Historiker-) Demographen auch Mediziner, Soziologen, Ökonomen, Gerontologen, Pädagogen, Theologen, Philosophen, Ethiker sowie Vertreter der verschiedenen Medien und praktischer Berufe. Wer glaubt, eine Botschaft zu haben, muss sie auch umsetzen können; - und: was alle angeht, müssen auch alle verstehen. - Für Interessierte steht das anlässlich des zweiten Symposiums entstandene Hand-out zur Kurzorientierung zur Verfügung.

Während der untersuchten 300 Jahre haben sich die Sterbealter zunehmend gebündelt. Ihr Durchschnitt liegt heute mehr als doppelt so hoch wie zu Beginn. Ein fundamentaler Wandel von einer unsicheren zu einer relativ gesicherten Lebenszeit fand statt. Wie nie zuvor können wir mit dem Leben rechnen, es von einem vergleichsweise kalkulierbaren Ende her leben und erstmals zielstrebig organisieren.

Viel Raum nahm folglich während der vier Projektjahre die Entwicklung des Lebensplan-Konzeptes ein. Es geht davon aus, dass gewonnene Jahre nicht automatisch erfüllte Jahre sind. Wir müssen sie durch eigene Anstrengungen erst zu solchen machen. Als Motto könnte hierbei dienen: "Menschsein heisst, die von Anfang an in uns angelegte Spannung zwischen Werden, Sein und Vergehen zu akzeptieren, auszuhalten und aushaltend zu gestalten sowie den Tod zur rechten Zeit auf uns zu nehmen". Dabei ist zu bedenken, dass für viele Menschen das Leben insgesamt während der letzten 300 Jahre nicht länger, sondern - durch den Verlust des Glaubens an eine Ewigkeit - unendlich kürzer geworden ist. Eine hierauf Bezug nehmende zeitgemässe Ars moriendi dürfte somit am ehesten eine Ars vivendi sein. Ein dem Lebensplan entsprechend erfüllt gelebtes Leben erleichtert das Loslassen zur rechten Zeit.

Eine zentrale Rolle beim Bestreben, in einem nunmehr häufig zu erwartenden hohen Alter lebenssatt zu werden, spielt das Wecken und Pflegen von geistig-musisch-kulturellen Interessen ab jungen Erwachsenenjahren. Beim nicht selten zu beobachtenden Nachlassen der körperlichen Möglichkeiten vor den geistigen im Vierten Alter soll sich das Leben noch zu leben lohnen. Die Auflistung weist folglich eine ganze Reihe von Titeln nach, wie diesbezüglich unser reiches kulturelles Erbe unter ganz neuen Gesichtspunkten für alle vermehrt fruchtbar gemacht werden kann.

Das gesamte forschungsprojektbezogene Datenbankmaterial wurde mit Abschluss der Arbeiten in das zuständige Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln überführt. Es wird dort vom Zentrum für Historische Sozialforschung weiterhin betreut und steht für Interessierte zur Verfügung. Es wird dort weiter betreut und steht für Interessierte zur Verfügung.


Inhalt


Vorwort: Claudia Nolte
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend



Anhang


Arthur E. Imhof