Schlepper 'Nordstern'
Am
17. Januar 1921 strandete der Schlepper 'Nordstern' bei Ebbstrom und Nord West
5 bis 6 auf dem Großen Vogelsand in der Elbmündung. Der Schlepperkapitän,
wohl in der Auffassung, beim nächsten Flutstrom mit seinem Schiff selbst
freizukommen, lehnte Bergungshilfe zunächst ab. Fast schlagartig wurde
aus dem frischen Nord- West ein Sturm mit Orkanböen. Die nun von den Schlepperleuten
per abgeschossener roter Raketen erfolgte Aufforderung zur Hilfe kam zu spät.
Die Besatzung des einzig verfügbaren Rettungsbootes
in Cuxhaven (ein Boot ohne Motor - nur mit Ruder und Segel ausgestattet) lehnte
eine Ausfahrt ab. Erst als sich der Sturm gelegt hatte, fuhren sie zur Unglücksstelle
raus. Zu retten gab es nur noch einen Überlebenden der fünfköpfigen
Schlepperbesatzung. Ihn fand man angebunden am noch aus dem Wasser ragenden
Schornstein des Schlepperwracks. In diesem wie auch in anderen Fällen (z.
B. Strandung der 'Luise Leonhardt' 1930 auf dem Großen Vogelsand mit 30
Toten) erwies sich die Seenotrettung in der Elbemündung unnötigerweise
über lange Zeiträume als sehr mangelhaft. Ein Zustand, den bestimmte
Stellen nicht gern wahrhaben wollten. Vor einigen Jahren wurde das Wrack des
Schleppers 'Nordstern' geräumt. Es lag vermutlich direkt auf einem viel
älteren, historischen Wrack. Einzelne Teile davon kamen bei der Räumung
der Schlepperreste ans Tageslicht.