Viele haben von ihm gehört, aber nur wenigen war es bisher vergönnt, ihn selbst zu sehen: Den Wolpertinger, diese seltene, in den Bayerischen Alpen (vielleicht auch noch in Tirol) beheimatete, vom Aussterben bedrohte, wunderbare Tierart.
Der Wolpertinger ist eine zoologische Sensation, hat er doch Merkmale von Nagetieren, Huftieren und Vögeln in sich vereint. Viele Forscher dachten bisher, es handle sich um eine nicht lange überlebensfähige Laune der Evolution oder mit anderen Worten, eine zum Scheitern verurteilte Mutation, die vielleicht erst vor wenigen 100 Jahren entstanden ist und bald wieder vom Erdboden verschwunden sein wird.
Letzteres mag stimmen: Touristenherden in nächtlicher Pirsch auf dieses scheue Tier mögen die letzten Rückzugsgebiete des Wolpertingus bajuvarensis vernichten, ein instabiles zufälliges Mutationsprodukt ist er jedoch sicher nicht:
Bayerische Paläontologenkollegen aus München wußten es besser - nach jahrzentelangen Ausgrabungen entdeckten sie nun die direkten Vorfahren des Wolpertingers in 16 Millionen Jahre alten bayerischen Gesteinsschichten. Der Wolpertinger kann also auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückweisen, aber sehen Sie selbst.