Multimediakurs Leinfelder: Modul 11 - Anlagen: Anlage 25-3: DivX |
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von Reinhold Leinfelder
Einleitung: MP4 sollte der neue Standard für online-Filme werden, was jedenfalls bislang noch nicht umgesetzt ist (vgl. Anlage 25-4). De facto hat sich eine weitere Varietät von mp4 weit verbreitet, die sog. DivX-Filme. DivX ist ein Codec, der auf mp4 basiert, und insbesondere im alten .avi-Formatcontainer verwendet wird, welches dadurch wiederbelebt wurde. |
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"Offizielles" DivX-Logo von www.divx.com |
DivX ist die Abkürzung für Digital Video Express. Ursprünglich eher aus der Hacker- und Raubkopiererszene stammend und mit Lizenzproblemen behaftet, hat sich der Codec zumindest seit Version 5 zu einem echten De-Facto-Standard durchgesetzt, insbesondere da der Codec inzwischen sowohl von Apple als auch von Microsoft akzeptiert wird (und damit für den AppleQuicktimePlayer und WindowsMediaPlayer (ab Vers. 9, ggf. auch für frühere Versionen?) nachgeladen werden kann.
Der große Durchbruch kam aber damit, dass zunehmend mehr HomeDVD-Video-Player (also die DVD-Video-Abspielgeräte, die an den Fernseher angeschlossen werden) auch DivX-Filme abspielen können. Das beantragte Patent für DivX ist jedoch nach wie vor nicht verabschiedet und ein kleiner "Hacker-Geschmack" haftet dem Codec nach wie vor an.
Die Geschichte von DivX ist recht spannend. Ursprünglich als (nie verwirklichte) Möglichkeit der Industrie für Video On Demand via Telefonleitung angesehen (- da war mit DIVX die entsprechende Abspielbox gemeint), war der erste Codec DivX ;-) dann quasi eine kleine Retourkutsche aus der Hackerszene, dieser schmunzelnde DivX ;-) -Codec (der Smiley gehörte ursprünglich zum Namen) war ein Hack eines Windows-Codecs, der Ähnlichkeiten zu mp4 hatte. Damit begann das Raubkopieren und Verbreiten ganzer Filme. Es ging dann aber ganz neu an, der Erfinder (oder Verbreiter?) von DivX;-) eröffnete ein OpenSource-Projekt (Mayo), aus dem sich nun die Firma DivXNetworks (www.divx.com) entwickelt hat, die den Standard für den neuen DivX-Codec (5) beansprucht und wohl auch hat. Basierend auf diesem Standard hat die Firma Zertifizierungsnormen für DivX-fähige Home-VideoDVD-Player erlassen. Die ersten Player gibt es nun - für nicht einmal viel Geld - auch in Deutschland zu kaufen, ein erster Vertreiber war Ende 2003 ein Lebensmittel-Billigdiscounter!
Die beste Kurzübersicht zur Geschichte von DivX ist ein Essay von John Dworak im PC-Magazine von August 2003, zu finden unter http://www.pcmag.com/article2/0,4149,1231838,00.asp. Dieser Artikel war übrigens auch der einzige, in dem ich nach ziemlich langer Internet-Recherche endlich fand, wofür die Abkürzung DivX tatsächlich steht ;-)
Der Grund dafür ist sicherlich, dass sogar ein 90-Min.-Video auf eine CD passt und damit sogar über Breitbandnetze vom Internet geladen werden kann, was einen lebhaften, meist illegalen Tauschhandel begründete. Die Qualität ist dabei in der Regel sogar deutlich besser als bei mpeg1, dem Format, welches z.B. für VCDs (VideoCDs) verwendet wird (siehe Anlage 22). Darüberhinaus muss für VCDs eine aufwändige spezielle Dateistruktur und Zusatzcodierung erstellt werden, wofür relativ komplizierte Freeware oder kostenpflichtige Software notwendig ist. DivX-codierte .avi-Filme können jedoch ganz einfach auf eine CD kopiert werden (nicht in einen Ordner legen; Standard-Brennformat ISO9660 verwenden) und werden von den entsprechenden HomeVideo-Playern direkt abgespielt (dies konnte ich bislang leider nicht selbst testen, da ich bislang über keinen derartigen DivX-fähigen HomeVideo-Player verfüge; die Infos basieren auf Internet-Angaben, z.B. aus dem DivX-Forum unter www.DivX.com.
Angaben bzw.Testberichte von Tevion-Playern - u.a. bei Aldi vertrieben finden Sie z.B. unter
DivX sind damit eine ernstzunehmende Alternative zu DVD-Videos geworden. Gerade wenn, z.B. bei Schulprojekten erstellte Filmprojekte rasch und kostengünstig verteilt werden sollen (also ohne DVD-Brenner und DVD-Authoring-Software), können DivX-Filme benutzt werden. Entsprechende Projekte könnten dann sogar ganz oder in Teilen per Download im Internet zur Verfügung gestellt werden. Auch bei wissenschaftlichen Expeditionen (z.B. mehrmonatigen Schiffsausfahrten) könnten dort z.B. durch Unterwasserkameras generierte Filme ensprechend kodiert werden und wegen der kleinen Dateigröße (etwa ein 100stel eines DV-Formates) via Satelliten-Internet weitergeleitet werden. Genügend Gründe, sich mit DivX-Filmen etwas zu beschäftigen.
Mac und PC: Sie benötigen den DivX-Codec 5.x. Diesen erhalten Sie via Download unter www.divx.com/divx.
Für den PC gibt es dort eine kostenlose Standard (basic-) Version, eine kostenlose ProVersion, bei der jedoch ab und an Reklamebanner eingeschaltet werden, sowie eine US $ 19.99 teure werbefreie ProVersion. Die kostenlosen Versionen sollten für unsere Zwecke genügen; zum Abspielen genügen Sie allemal.
Nachdem der Codec installiert ist, können DivX-codierte AVI-Filme mit dem Windows Media Player wiedergegeben werden (getestet unter Windows XP Home). Außerdem wird auf Wunsch ein Zusatzplayer (DivX-Player) installiert, der für die Wiedergabe von DivX-Filmen optimiert ist.
Hinweis: ich habe keinen Hinweis darauf gesehen, dass der Codec unter Windows 2000 nicht installierbar sei. Bei mir ergibt dies jedoch eine Fehlermeldung, z.B. bei Aufruf des DivX-Players; der Codec ist vom Betriebssystem nicht auffindbar. Möglicherweise liegt dies jedoch daran, dass ich eine Windows 2000-Emulation für den Mac verwendet habe. Das Problem scheint jedoch ab und an aufzutreten, eine Abhilfe (die bei mir jedoch nicht funktioniert hat) gibt es hier.
Für den Mac gibt es ebenfalls eine kostenlose Standard-Version, eine 15-Tage voll funktionsfähige Pro-Version sowie ebenfalls eine US $ 19.99 teure Pro-Version. Zum Abspielen von DivX-codierten AVI-Filmen genügt der STandard-Codec allemal. Nach der Installation kann Quicktime-Player derartige Filme abspielen.
Falls Sie aber ggf. auch DivX-Filme selbst produzieren wollen, sollten Sie folgendes andenken: Da mit der Standard-Version keine mp3-Tonspuren generiert werden können (die aber notwendig sind, falls Ihr divx-Film auf Home-DVDVideo-Playern abgespielt werden soll), sollten Sie ggf. an die Pro-Version denken oder aber die Standard-Version installieren und für US $ 6.99 den mp3-Toncodec zusätzlich beziehen (es muss leider dieser sein, der in Quicktime implementierte mp3-codec kann für die Erstellung für divx-Filme leider nicht verwendet werden.
Hinweis: in beiden Fällen (also für Mac und PC) wird auch ein Einstellungstool für die Decodierung von DivX (also für das Abspielen) installiert. Nach meiner Erfahrung können Sie dieses ignorieren (aber nicht löschen); die Standardeinstellungen sind sinnvoll. Nur falls Ihre Filme beim Abspielen stottern, sollten Sie dort ggf. andere Einstellungen vornehmen (beschrieben u.a. im unten angegebenen offiziellen DivX-Tutorial).
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Links: Verkleinerte Abbildung der DixX-Abspiel-Voreinstellungen. |
Tipp: es gibt Fehlermeldungen von Nutzern, die bemängeln, dass DivX-Filme beim Abspielen im QuicktimePlayer manchmal etwas ruckeln. Dieses Problem tritt anscheinend mit der Freeware VideoLanClient-Player nicht auf. VLC kann fast alle denkbar möglichen Formate abspielen, neben Quicktime auch divx-avi und wmv. Falls Sie QuicktimePlayerPro nicht haben (welcher Vollbildschirmdarstellung zulässt), können Sie mit VLC ebenfalls im Vollbildschirmmodus abspielen. VLC spielt daneben auch mpeg1 und mpeg2 ab, sowie VideoCDs (VCD) und DVD-Video. Manchmal funktionieren aber spezielle .mov und mpg-Filme auch nicht, was wohl an nicht in VCD implementierten Codecs oder falschen Größenformaten liegt. VLC ist erhältlich unter http://www.videolan.org/vlc/. VideoLanClient und Server gibt es übrigens für unterschiedlichste Plattformen. Das nebenstehende Bild stellt eine verkleinerte Abbildung des VLC-Players dar.
Hinweis: etwas verwirrenderweise wird im Informationsfenster von VLC bei einer DivX-codierten Videospur nicht DivX 5 als Codec angegeben, sondern mp4v. Dies zeigt, wie ähnlich diese Codecs sind.
Hierzu habe ich Ihnen einige Tutorials erstellt und weitere Links angegeben. Zuvor ein ganz kurzer Überblick:
Erstellung am PC (Windows):
In der Regel können Sie nur einen in einem anderen Format vorhandenen Film nach divx umwandeln. Dies kann z.B. ein mpeg1-Film oder ein avi-Film sein, der mit einem anderen Videocodec kodiert ist. Sinnvoll wäre, eine möglichst hohe Ausgangsqualität zu haben, am besten also einen mit dem Pal-DV-Codec kodierten AVI-Film, wie er von vielen PC-Videoschnittprogrammen ausgegeben wird (vgl. Kursmodul 8.9.1).
Sie benötigen zur Erstellung eines DivX-codierten AVI Filmes neben dem DivX-Codec (siehe oben, www.divx.com/divx) noch die kostenlose Videoeditier- und -konvertiersoftware Virtual Dub (www.virtualdub.org).
Alles weitere finden Sie in unserem für PC: VirtualDub-DivX-Tutorial. pdf-File, 790 kb.
Wenn Sie noch mehr wissen wollen: hier der externe Link zumDivX-Komplett-Tutorial von www.divx.com:
www.divx.com/support/guides/DivXGuide51.pdf (6 MB, über 100 Seiten, puh...).
Erstellung am Mac: Dies funktioniert sogar noch einfacher. Sie benötigen den DivX-Codec (siehe oben, am besten mit mp3-Erweiterung) sowie QuicktimePlayerPro (knapp 40 €, www.apple.de/quicktime). Alternativ zum QTPlayerPro exportieren direkt aus dem kostenlosen Bordmittel iMovie nach Quicktime, auch dort ist dann der DivX-Codec verfügbar.
Alles weitere in unseren Tutorials:für Mac:
Externe Links
© R. Leinfelder und Paläontologie München, letzte Änderung
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<< Anlage 25-2: .wmv-Filme
>> Anlage 25-4: .mp4-Filme