Internationales Jahr des Riffes 2008

Wissenswertes und Hintergrundberichte

Petition für die Rechte der Riffe

 

Museum fuer Naturkunde
Ein Service des Museums für Naturkunde Berlin

 

 

Riffe sind bedroht:

Forscher prophezeien dramatischen Korallentod:
In den vergangenen 50 Jahren sind 30 Prozent der Korallenriffe zerstört worden - und es wird noch schlimmer kommen, prophezeien Forscher: Umweltverschmutzung und steigende Meerestemperaturen könnten in den nächsten 25 Jahren die Hälfte der verbliebenen Korallenriffe zerstören.
(Spiegel)

Das Great Barrier Reef und der Klimawandel: Wie bedroht ist das grösste Korallenriff der Erde?
28. Februar 2007, (Neue Zürcher Zeitung)

 

Riffe und Klimawandel:

Riffe als Klimaindikatoren :

Korallenriffe reagieren sensibel auf Umweltveränderungen. Während ihr Kalkskelett wächst, speichern sie sehr genau Klimaänderungen, seien sie natürlichen Ursprungs oder vom Menschen verursacht. Die in den Korallen enthaltenen geochemischen Informationen können als langfristiges Umweltarchiv genutzt werden
(Marum Bremen)

Riffe als Klimaopfer :

Bleichen und Korallensterben 1997/98

Korallenbleichen in der Karibik 2005
(z.B. Donner et al. in PNAS)

Klimawandel: Was wir von Darwin lernen können
(Morgenpost 12.2.2007)

Profitieren Korallenriffe vom Klimawandel?
Die globale Erwärmung könnte den Korallenriffen sogar nützen, meinen australische Forscher. Fachkollegen zweifeln jedoch an dieser Hypothese.
(Vistaverde)

 

Versauerung der Meere:

Ozeanversauerung: Fakten

Seit Beginn der Industrialisierung haben die Weltmeere knapp die Hälfte des Kohlendioxids (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energieträger aufgenommen. Während sich das CO2 in der Atmosphäre weitestgehend chemisch neutral verhält, also nicht mit anderen Gasen reagiert, ist es im Ozean chemisch aktiv....
("Ozean der Zukunft" Kiel)

Sondergutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Die Zukunft der Meere - zu warm, zu hoch, zu sauer:
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse verdeutlichen, dass der Klimawandel große Veränderungen und Schäden für die Meeresumwelt und die Küsten verursachen wird. Mit welchen Folgen für die Menschen dabei zu rechnen ist, stellt der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) in seinem Sondergutachten "die Zukunft der Meere" dar. Der WBGU zeigt auch auf, was passieren muss, um den Klimawandel begrenzen zu können, und wo Anpassungen erforderlich werden. Der Umgang des Menschen mit den Meeren wird zu einer entscheidenden Bewährungsprobe auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft sein.

 

Das Meer wird sauer - Treibhausgase gefährden Ökosysteme in den Ozeanen
(AWI Bremerhaven)

 

Biologische Vielfalt:

Zentren der Artenvielfalt und Evolution:

Korallenriffe gehören zu den weltweit artenreichsten Ökosystemen. Sie bieten Lebensraum für über 25 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten im Meer. Die Riffgemeinschaften haben sich im Laufe von Jahrmillionen entwickelt und dabei natürlichen Umweltveränderungen und Klimawechseln getrotzt. Inzwischen scheint es, dass viele Korallenriffe mit dem Tempo der aktuellen Umweltveränderungen nicht Schritt halten können. Weltweit sind bereits mehr als 20 Prozent aller Riffe abgestorben. Klimawandel und vom Menschen verursachte Schäden lassen für die Zukunft der Riffe wenig Gutes erwarten.
(Marum Bremen)

Riffe beherbergen die höchste Biodiversität in den Meeren ("Regenwälder der Meere"). Riffe sind aktuell bedroht durch Überfischung, Souvenir- und Aquarienhandel, Verschmutzung, Zerstörung von Lebensräumen.

Unbekannte Arten: Paradies vor Papuas Küste (SPIEGEL ONLINE - 19.09.2006),

Aktuelle Meldung (21.3.2007): 20 der 162 Arten von Zackenbarschen sind vom Aussterben bedroht

Rifforganismen haben ein bisher nur wenig erforschtes Potential als genetische Ressourcen für Wirkstoffe (Medizin, Pharmazie).
(Innovationsreport)

 

Kaltwasserkorallen:

Kaltwasserkorallen: Juwelen in der Tiefe
(WWF Deutschland)

Schätze der Tiefsee
(WWF Deutschland)

In völliger Dunkelheit und kalten Strömungen gedeihen Korallen, die kein Schnorchler und kein Hobbytaucher je zu Gesicht bekommt. Erst langsam verstehen Forscher die zentrale Rolle der Kaltwasserkorallenriffe im Lebensraum der Tiefe. Doch schon droht die Zerstörung...
(Spiegel Online)

Schleppnetzfischerei und die zunehmende Versauerung der Weltmeere setzen Kaltwasserkorallen immer weiter zu...
(scinexx)

Kaltwasserkorallen weiter verbreitet als bisher angenommen...
(Wissenschaft Online)

 

Korallen im Mittelmeer

Warnung vor Korallensterben im Mittelmeer

Die mehr als 200 Korallenarten im Mittelmeer sind nach Angaben von spanischen Umweltschützern akut bedroht. Es müsse umgehend ein Handlungsplan erarbeitet werden, um diese Unterwasserlebewesen zu schützen, fordert die Umweltschutzorganisation Oceana.

"Es sind mehr Maßnahmen erforderlich, regional wie international, um den alarmierenden Korallenschwund zu bremsen", sagte Ricardo Aguilar, Direktor von Oceana Europa.
Weniger als ein Prozent der Korallen im Mittelmeer stehen unter Naturschutz. Weniger als sechs Prozent werden durch internationale Abkommen geschützt.

Hauptursache für das massive Korallensterben vor den Küsten Italiens, Frankreichs und Spaniens ist einer Oceana-Studie zufolge der Anstieg der Wassertemperaturen infolge des Klimawandels. In diesem Jahrhundert werden sich demnach 40 bis 80 Prozent weniger Korallen neu bilden. Eine weitere Gefahr stellen Schleppnetze beim Fischfang dar.

Neue Einblicke in den Lebensraum des Cap de Creus Canyon vor der spanischen Küste: Forschungstauchboot JAGO des IFM-GEOMAR

 

Sozioökonomische Konsequenzen:

Tourismus, Meeresspiegelanstieg, Küstenschutz, natürliche Ressourcen

Riffe können Küstenschutz bieten und sind damit von enormer wirtschaftlicher Bedeutung für die Küstenzonen: Wellenschlag, Hurrikane, Tsunamis. Um den Schutzeffekt der Riffe gegen Tsunamis gibt es eine aktuelle Diskussion in der Wissenschaft: siehe z.B.

 

Weitere Seiten mit Informationen zu Korallenriffen:

Alles zu Riffen: www.riffe.de

IYOR 1997 Dokumentation: www.riffe.de/iyor.html

www.palaeo.de/edu/riffe
www.palaeo.tv/reefs

Reef Check Programm: http://www.reefcheck.de

Info und Fotogalerie:
www.oceanium.de

 

Für Schulen: