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Michael Unterguggenberger erlebt als Bürgermeister von Wörgl die Weltwirtschaftskrise von 1929/36

Wörgl - der Ort liegt im Tirol, zwischen den Städten Innsbruck und Salzburg. Wörgl ist heute eine Schnellzugsstation und ein Eisenbahnknotenpunkt. Hier kreuzen sich die Straßen von Innsbruck, von Wildschönau, aus dem Brixental von Kitzbüchel, aus dem Sölltal von St. Johann her und von Angath und Angerberg. Hinzu kamen 1858 und 1875 die Bahnlinien BuchsInnsbruckWörglSalzburgWien und die Linie TriestLjubljanaVillachWörglRosenheimMünchen, die sich in Wörgl kreuzen.

Wörgl wurde 1911 Marktgemeinde und 1951 Stadt. In den Achtzigerjahren errichteten Franzosen hier eine Zellulosefabrik, es folgten eine Zementfabrik und eine Sandziegelfabrik und zwei Sägewerke. Von 1900 bis 1910 nahm die Bevölkerung von 648 auf 4427 Einwohner zu, 1940 zählte Wörgl 4800 und 1950 6500 Einwohner.

Am Ende des ersten Weltkrieges 1920/22 wurde Michael Unterguggenberger in den Gemeinderat gewählt; bald wurde er Vizebürgermeister und 1931 Bürgermeister. Die Gerichtsstraße und die Brixentalerstraße, die Hauptschule und der Ausbau des Wasserleitungsnetzes und nicht zuletzt die Versorgung Wörgls mit elektrischer Energie waren die Folge der guten Entwicklung in der glücklichen zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre mit ihrem bis 1929 festem Preisstand.

Dann kam der «Schwarze Freitag», der verhängnisvolle 24. Oktober 1929: die große Krise und damit die Nacht über Europa, in deren Dunkel ein übles Gewürm Meister geworden ist. An den Folgen dieser Krise haben wir noch heute zu leiden.


Auszug aus: Fritz Schwarz: Das Experiment von Wörgl; 1951
Dieser Text wurde ins Netz gebracht von: W. Roehrig. Weiterverbreitung ausdrücklich erwünscht.
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