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Die Menschen bewegen sich,

die Dinge bewegen sich und

in der Region bewegt sich auch der Yen


Lokalwährungen lassen die Städte und Menschen wieder gesunden. Was fühlen die Menschen, die sich mit der Einführung einer Lokalwährung befassen? Makoto Kaiho ist der Vertreter einer Vereinigung von Ladenbesitzern, der Bildhauer Toshikazu Shimamura befindet sich inmitten von Vorbereitungen zur Einführung einer Lokalwährung in der Stadt Mitaka (Präf. Tokyo) und Eiichi Morino ist mit den Freuden und Leiden, die mit den Veränderungen einhergehen, bestens vertraut. Diese drei haben sich für uns über die Situation unterhalten.


  Lokalwährungen beleben die Region

Morino: Im ganzen Land wird nun die Auseinandersetzung mit Lokalwährungen lebhaft geführt. Zwei Beispiele von Lokalwährungen, die sich schon sehr gut bewährt haben sind im Osten die »Peanuts« in Chiba und im Westen die »Ohmi« in Kusatsu.

Wie auch anderswo wird bei den »Peanuts« nach der Versuch-und-Irrtum Methode verfahren und der jetzt eingeführte Tauschheft-Stil hat zu den besten Ergebnissen geführt. Den »Peanuts« wird inzwischen ein hoher Grad von Aufmerksamkeit geschenkt und wie läuft das nun so in letzter Zeit?

Makoto KaihoKaiho: Ich bin Inhaber eines Beauty-Salons und derzeit sind 3 von 10 Kunden, die in mein Geschäft kommen, Mitglieder von »Peanuts«. Vor einem Jahr etwa haben wir angefangen und seither hat sich die Situation sehr stark verändert. Seitdem es die Lokalwährung gibt, betrachten wir unsere Kunden nicht mehr nur als anonyme Gäste, die sehr förmlich mit »irasshaimase!«(1) begrüsst werden, sondern als gute Bekannte. Die Beziehung zu den Kunden wandelte sich von einer »irasshaimase«-Beziehung zu einer »Guten Tag«-Beziehung. Beim Abschied nennen wir uns »Amigo« und schütteln uns die Hände. Aber nicht nur zwischen mir als dem Geschäftsinhaber und den Kunden hat sich die Beziehung verändert, sondern auch zum Mitarbeiter-Team.

Morino: Das ist wirklich eine Veränderung. Zu Beginn des Peanuts-Projekts hatte ich eine Unterhaltung über die Einführung dieser Begrüssungsform »Amigo« mit Kazuhiko Murayama, dem Initiator des Projekts. Ich fand es eine gute Idee, aber in einem Winkel meines Herzens hegte ich die Befürchtung, dass die Japaner zu so einer lockeren Form der Begrüssung nicht fähig seien.

Aber wenn man in der Präfektur Chiba nach Nosaka-machi geht, begegnet man vielen Landwirten, die heute Mitglied im Peanuts-Ring sind. Und wenn man dort chemiefreies Gemüse kauft, gibt man sich die Hände und nennt sich »Amigo«. Und dann begreift man auch: "Ah, diese Hände haben das Gemüse gepflanzt und geerntet." Wenn sich die Menschen die Hände schütteln, werden sie miteinander vertraut und sie begreifen mehr, als sie zunächst geahnt haben.

Kaiho: Es war Ende des vorvorigen Jahres als Herr Morino und Herr Murayama vor einer Versammlung der Geschäftsinhaber aus der Tulpenbaumstrasse über Lokalwährungen berichteten. Damals war das noch eine Seltenheit und wir haben dann eine Studiengruppe gebildet. Aber es konnte keine Mehrheitsentscheidung dafür getroffen werden, mit der Vereinigung der Geschäftsinhaber zu beginnen. Ich habe dann im April letzten Jahres alleine damit angefangen.
Amigos verabschieden sich
Im Juni ist dann auch meine Frau beigetreten. Sie ist Zahnärztin und kann im Rahmen der Lokalwährung keine Untersuchung oder Behandlung auf Krankenschein machen, aber wer das auf freiwilliger Basis haben möchte, dem sollte das auch ermöglicht werden, meinte sie. Zu der Zeit war es eine lockere und angenehme Sache, die Lokalwährung den Kunden näher zu bringen. Ich habe dann auch mit den anderen Geschäftsinhabern gesprochen und bald darauf wurde der Schuhmacher Mitglied bei Peanuts... Ich habe dann überlegt, wie ich diese Erfahrungen noch besser verwerten könnte.

Morino: Ich denke, es ist besonders gut, wenn man auch schwierige Phasen durchmacht. Es geht ja nicht nur um die Lokalwährung, sondern auch um die Gestaltung der Städte, der Dörfer, und es heisst, dass man dafür drei Arten von Menschen braucht: fremde (unbeteiligte) Menschen, Dummköpfe und junge Leute. Wenn man eine Lokalwährung einführen möchte, braucht man die fremden Menschen, die die Dinge aus einem ungewohnten Blickwinkel sehen, die "Dummköpfe", die imstande sind, etwas ganz Neues auszuprobieren und auf diese Weise einen konstruktiven Prozess erst in Gang bringen. Und dann benötigt man die Energie junger Leute, deren Interesse sorgsam geweckt und ermutigt werden sollte.

Kaiho: Letztes Jahr im August veranstaltete die Vereinigung der Geschäftsinhaber hier in der Tulpenstrasse ein Sommerfest. Es kamen viele Leute, die noch nichts von »Peanuts« gehört hatten und es sind ganz tolle Sachen passiert. Der Vater des Schuhmachers kam aus Nosaka-machi, um beim Fest zu helfen. Er wurde von anderen Peanuts-Teilnehmern begleitet, die Mörser und Stampfer mitbrachten und kostenlos Omochis(2) herstellten. Andere brachten Gemüse mit und schliesslich erhielten wir auch noch Besuch von den Behörden, die das Peanuts-Projekt anfangs behindert hatten.

Die Leute von der Vereinigung der Geschäftsinhaber wunderten sich und fragten: "Was ist denn hier los?" Sie waren hocherfreut über das, was hier geschah. Da kamen alle diese fremden Leute und haben einfach bei dem Fest mitgemacht. Die Lokalwährung wurde wieder zu einem Gesprächsthema und die Inhaber des Osoba-Ladens(3) und des Ladens für chinesische Produkte wurden sogleich Mitglied bei »Peanuts«. Dann waren wir bereits fünf Gewerbliche, die bei »Peanuts« mitmachten. So hat das alles hier angefangen.

Morino: Wenn man mit einer Lokalwährung beginnt, passieren auf einmal erfreuliche Dinge und man findet viele neue Bekannte. Als ich vor längerer Zeit einmal durch die Tulpenbaumstrasse ging, machte sie einen eher leblosen Eindruck, aber jetzt ist sie kaum wieder zu erkennen. Herr Shimamura hat sich letztes Jahr, glaube ich, in Mitaka ebenfalls sehr stark bemüht. Wie hat sich die Sache dort entwickelt?
 
 

Gelegenheiten schaffen zur Mitgestaltung der Stadt

Toshikazu Shimamura, Bildhauer Shimamura: Bevor ich im vorvorigen Jahr den Film "Ende no yuigon" (Endes letzte Worte) gesehen hatte, der vom Fernsehsender NHK ausgestrahlt wurde, hatte ich überhaupt kein Interesse an Themen wie Geld, Wirtschaft oder Stadtgestaltung. Nachdem ich aber diesen Film gesehen hatte, ist mir klar geworden, dass die Lokalwährung eine über das blosse Geld weit hinausgehende Bedeutung hat.

Um einen grundlegenden Gedanken für einen Master-Plan zur Gestaltung von Mitaka(4) fassen zu können, wollte ich die Meinung der Bürger kennen lernen und habe mich zu diesem Zweck als Teilnehmer zu einer Bürgerversammlung angemeldet. Ich habe eine solche Sache zum ersten Mal mitgemacht und als ich dann gefragt wurde, "Warum soll denn die Stadt neu gestaltet werden?", habe ich zuerst geantwortet: "Weil ich in Mitaka ein eigenes Geld herausgeben möchte." Die Reaktion darauf war damals sehr interessant.

Morino: Da haben sie wahrscheinlich auf einmal ganz kleine Augen gekriegt (Lachen).

Shimamura: Anfangs haben sie überhaupts nichts verstanden. Aber es gab auch Leute, die sagten, "Das ist interessant. Da sollte unbedingt ein Zwischenbericht gemacht werden!" und schliesslich wurde daraus, "Machen wir einen vorläufigen Zwischenbericht."

In einem anderen Ausschuss kam dann der Vorschlag für eine Lokalwährung auf. Das Ziel dieses Ausschusses war es, die Lokalwährung für die öffentliche Wohlfahrtspflege einzurichten. Im Industrieausschuss, im Ausschuss für Stadtbelebung dachte man dann auch über eine Lokalwährung nach. Und dann kam der Vorschlag, dass wir eine Lokalwährung für die Stadtgestaltung benutzen könnten. Alles kam zusammen und am Ende kamen wir zu der Ansicht, dass wir nicht nur eine neue Methode, sondern drei einsetzen sollten. Diesen Vorschlag haben wir dann dem Bürgermeister unterbreitet.

Shimamura im Atelier Morino: Das ist grossartig!

Shimamura: Im Februar ist dann ein Grundlagenpapier herausgekommen, das aber wahrscheinlich von einem eigenen Projekt-Team erarbeitet wurde. Auf jeden Fall können wir jetzt versuchen, mit dem Projekt zu beginnen. Wie schon Herr Kaiho sagte: es wird schon etwas geschehen, man muss nur einen Anfang machen. Der grundlegende Plan wird jetzt im Herbst herauskommen. Bis dahin möchte ich irgendeine Art Managementstruktur auf die Beine bringen. Soweit bisher der Stand der Dinge.

Morino: Das ist eine ausgezeichnete Sache, nicht wahr. Der Plan sieht mir nach einem grossangelegten Netz über einen weiten Bereich aus. Wenn man mit solch einem Projekt beginnt, werden Leute kommen, die das dann wieder auseinandernehmen und auseinanderlaufen wollen. Aber wenn jemand da ist, der die Initiative ergreift und die eigenen Erfahrungen immer wieder neu reflektiert, wird die Sache gut vorankommen.

Die Lokalwährung hat bisher einen starken Vorrang vor der Gestaltung der Region oder der Stadt. Der Zustand der zwischenmenschlichen Beziehungen muss sich auf viel sanftere Weise ändern. Die Region ist voller verborgener Talente und Fähigkeiten, von Fleissigen und solchen, die Lust haben, etwas Neues zu machen. Für diese Leute, die heute vom bestehenden Geld eingeengt werden, ist es schwer, herauszukommen. Aber es gibt viele, die überzeugt sind, dass eine andere Massnahme nötig ist, als eine, die nur die Wohlfahrt im Auge hat.

Shimamura: Wenn man die bürgerliche Schicht genauer unter die Lupe nimmt, entdeckt man eine ausserordentlich bunte Vielfalt von Gewerben. Wer die Lokalwährung nicht kennt und sich auf die Schnelle eine oberflächliche Meinung bildet, wird sie vermutlich nicht interessant finden. Für diejenigen, die die Gelegenheit nicht ergreifen können, bei der Stadtgestaltung mitzuwirken, bietet die Lokalwährung jedoch eine Möglichkeit.

Morino: Die Leute, die die Initiative ergreifen, müssen auf jeden Fall Freude in ihrer Aktivität finden. Bei der Lokalwährung kommen die unterschiedlichsten Leute zusammen. Und wenn jemand auch nur die Möglichkeit sieht, neue Bekanntschaften zu schliessen, ist das bereits eine sehr erfreuliche Sache.

Shimamura: In Mitaka kam die Idee auf, die Einheit der Lokalwährung ebenfalls »Mitaka« zu nennen, gewissermassen als Abkürzung für »MInna de TAnoshiku KAkawari aimashô« (lasst uns angenehme Beziehungen knüpfen). Ich finde das eine gute Idee. Sicher wäre es gut, verschiedene Lokalwährungen in Mitaka einzuführen, aber es wäre auch von Vorteil, wenn die Einheit für alle »Mitaka« wäre. Mit 160.000 Einwohnern ist Mitaka eine ziemlich grosse Stadt und es wäre vielleicht zu viel, nur eine Lokalwährung für die ganze Stadt zu machen. Wenn man aber die Stadt in mehrere Bezirke unterteilt, die alle »Mitaka« als gemeinsame Einrichtung benutzen, gäbe es sicher in manchen Bereichen Überlappungen. Wenn man dann die Region Mitaka als Ganze nimmt, könnte man die Stadtentwicklung dann nicht auf dieser Basis beginnen? Ich möchte die Verwaltung bitten, eine einheitliche Lokalwährung als Vermittler oder Regulator zu betrachten.
 
 

Lachende Gesichter bringen die menschliche Wärme zurück

Morino: Ich möchte jetzt ein Beispiel bringen, das nicht unbedingt mit Lokalwährung zu tun hat. In Nagai-shi, Yamagata-ken, wurde der organische Müll der Haushalte kompostiert und den Bauern als Dünger zur Erzeugung biologischen Gemüses verkauft. Dieses Projekt fand weithin ein sehr positives Echo und gewann Bedeutung als Modell für eine erfolgreiche Stadtgestaltung. Auch in diesem Fall ging die Initiative von den Bürgern aus. Aber um den organischen Abfall zu Dünger zu verarbeiten, wurde eine Fabrik benötigt und das kostete erstmal Geld. So war es schliesslich die Stadt, die das Geld dafür zur Verfügung stellte. Während sich die Bürger im wesentlichen um die Sache kümmerten, musste sich die Verwaltung nach besten Kräften bemühen, die Sache zu unterstützen und auf diese Weise läuft die Zirkulation der natürlichen Rohstoffe innerhalb der örtlichen Gesellschaft ganz hervorragend. Auch im Fall der Lokalwährungen ist die Einbeziehung der Verwaltung in die Initiative der Bürger eine hervorragende Unterstützung auf dem Weg, die unbedingt erreicht werden sollte.

Eiichi Morino Das »Ecomoney«-Experiment in Kuriyama-chô, Hokkaidô, wird direkt von der Verwaltung geführt. Die Währungseinheit heisst dort »Clean« und dient dem Zweck der Wohlfahrt, die die Kräfte der Stadt schliesslich überfordert hatte. Da sich in der Bevölkerung einige sehr tatkräftige Leute einsetzten, läuft dieses Experiment auch sehr gut. Ein weiteres Projekt ist das »Time Dollar Network Japan«. Dieses Projekt im Sekizen-Dorf im Seto-Inlandmeer ist wohlbekannt.

Ein vor kurzem begonnenes Projekt ist die »Wakuwaku«-Währung in Ôshima, Ehime-ken, wo der Anteil der alten Menschen im ganzen Land am höchsten ist. Ältere, gesunde Mitmenschen pflegen den Park und erhalten dafür Punkte in der »Wakuwaku«-Währung. Diese können sie dann direkt im inneren Kreis verwenden. Wer z.B. eine Glühbirne ausgewechselt oder irgendeine andere Hilfe erhalten möchte, hängt einfach ein vorbereitetes, gelbes Plastikschild vor seine Haustüre. Irgendjemand folgt dann diesem Ruf und kommt zu Hilfe.

Welche Form der Lokalwährung gut ist, hängt auch von dem Zweck ab, der erreicht werden soll. Es gibt verschiedene Arten. Da es aber immer von den beteiligten Individuen abhängt, beginnt das Ganze mit selbstgefertigten Dingen und dann entsteht eine neue Form der Kommunikation.

Kaiho: Ich hatte mir zu Anfang auch überlegt, wie die Ladenstrasse wieder neu belebt werden könnte. Das war für uns das Wichtigste. Sich im Vorhinein ein solches Projekt auszudenken, ist gar nicht so schwierig. Aber dann die Erhöhung des Verkaufs im Vorhinein zu planen, geht zu 100% daneben.

Obwohl bei mir die Gewinne gesunken waren, kann ich jetzt wieder lächeln. Die Unterhaltung mit einem, mit zweien, dann mit den Familienangehörigen wurde zunehmend angenehmer. So wurde mein Nachbar, ein Manager, ein guter Bekannter. Wenn solche Beziehungen nicht neu entstehen können, wird es in der Stadt nicht besser.

Morino: So ist das. Wenn man traurig und allein ist, kann man nicht lachen. Wenn es aber gelingt gegen die Zwänge ein Lächeln auf das Gesicht zu bringen, dann wird auch die Traurigkeit erwärmt und schliesslich wird ein lachendes Gesicht daraus. Man kann über die Lokalwährung alles Mögliche sagen, aber schliesslich führt sie zu einer Bereicherung der Region. Es ist wichtig, dass alle Individuen in der Region mit einem echten Gefühl sagen können, "Im Vergleich zu gestern, bin ich heute ein Stückchen reicher." Die wirkt sich in klingender Münze ebenso aus wie in einer Bereicherung des Gefühls.

Was die Lokalwährung und »Peanuts« betrifft: Herr Kaiho verwendet in seinem Beauty-Salon nur ungefähr 5% Peanuts, 95% werden in Yen abgerechnet. Die Sache ist nämlich so, wenn in der Region die Lokalwährung »Peanuts« benutzt wird, dann bleibt auch der Yen in der Region. Wenn der Yen die Region verlässt, kann man nicht wissen, wo er hingehen wird. Wenn aber unter Bekannten in der Region eine Lokalwährung benutzt wird, dann kursiert auch der Yen in der Region. Die Lokalwährung ist eine Einrichtung, die dazu führt, dass auch der Yen in der Region umläuft.

Kaiho: Bisher werden noch Waren ausserhalb der Stadt eingekauft. Die Folge davon ist, dass die Wirtschaft in der Stadt oder Region einbricht und wenn die Wirtschaft einbricht, erlahmt das Leben. Erst durch die Lokalwährung habe ich ziemlich viele neue Bekannte gewonnen, die in meinen Laden kommen.

Morino: Wenn man selber in den Laden der Nachbarschaft geht, benutzen auch die Nachbarn wieder die eigene Stadt, nicht wahr?

Kaiho: Dann kommen die Leute, um sich bei uns die Haare schneiden zu lassen. Und neue Mitglieder von »Peanuts« stellen sich bei uns im Laden vor...

Morino: Ich sage immer, "Die Lokalwährung zieht auch den Yen an." Wenn durch die Lokalwährung der Yen angezogen wird, zirkuliert er auch in der Region. Die Lokalwährung beschränkt sich zwar auf die Region, aber da sie den Yen ebenfalls anzieht, geht er nicht woanders hin, sondern bleibt in den eigenen Kreisen. Da bisher das Gegenteil geschehen war, ist die Wirtschaft der regionalen Gesellschaft eingebrochen.

Wenn der Yen wieder in der regionalen Gesellschaft zirkuliert und sich dadurch die Waren am Ort bewegen, werden Transportkosten eingespart und auch der Umwelt tut das gut. Gesamtgesellschaftlich sind daher gute Ergebnisse zu erwarten. Die örtliche Produktion und der örtliche Verbrauch wird Fortschritte machen. Im Supermarkt von weither eingeführtes Gemüse zu kaufen, während in der Nachbarschaft Gemüse produziert wird -, solche seltsamen Bräuche werden sich ändern.
 

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Anmerkungen:

(1) »irasshaimase!« ist eine sehr förmlich-höfliche Begrüssung, wenn jemand den Laden betritt, und es bedeutet so viel wie "Willkommen". In grossen Kaufhäusern gibt es am Eingang meist junge Frauen, die nichts anderes zu tun haben, als jeden Kunden mit einer Verbeugung und »irasshaimase« zu begrüssen. Eine übliche, weniger förmliche Begrüssung ist »kon'nichi wa« - "Guten Tag".

(2) O-mochi sind kleine Leckereien. Aus Reis werden kleine Bällchen hergestellt, die meist auch eine Füllung haben. Daifuku-mochi z.B. sind mit süssem, rotem Bohnenmus gefüllt.

(3) O-soba ist Buchweizen, bzw. aus Buchweizen hergestellte Nudeln.

(4) Mitaka ist eine Stadt im Grossraum von Tokyo
 

Der Artikel erschien in der Zeitschrift »Shûkan Kin'yôbi« No. 352 vom 23.02.2001
Übersetzung aus dem Japanischen: Robert Mittelstaedt
 
 

   
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