Raum D -
Passagierdampfer 'Cimbria'

Rund 20 Seemeilen nördlich der Insel Borkum kollidierte am 19. Januar 1883 der auf dem Wege von Hamburg nach New York befindliche Hapag- Passagier- Dampfer 'Cimbria' im Nebel mit dem englischen Frachtdampfer 'Sultan'. Von den 401 Passagieren, überwiegend Auswanderer, und 91 Besatzungsmitgliedern der 'Cimbria' wurden nur 46 Passagiere und 9 Leute der Mannschaft gerettet. Es war die größte Schiffskatastrophe in der Deutschen Bucht im vorigen Jahrhundert. Ursache für das Unglück und sein Ausmaß waren fünf Gründe:

1. Die nicht den Sichtverhältnissen angepaßte, zu hohe Geschwindigkeit der 'Cimbria' (wie sich später herausstellte, hatte sie deswegen vorher schon mit drei anderen Schiffen Beinahe- Kollisionen).

2. Ein falsches Ruder- Manöver bei Insichtkommen des 'Sultan'.

3. Eine ungenügende Querschotteneinteilung (wie später im Falle der 'Titanic' waren u. a. die vorderen Querschotten nicht bis zum Hauptdeck hochgezogen).

4. Zu wenige Rettungsboote.

5. Ein tragischer Irrtum des Kapitäns des 'Sultan', der die Lage seines Schiffes (es sank nicht) schlimmer einschätzte als die der 'Cimbria'. Er kümmerte sich aufgrund dessen nur um sein Schiff und half den Schiffbrüchigen der 'Cimbria' nicht. Das Wracksuchschiff 'Wega' fand das Wrack der 'Cimbria' zufällig (1974). Die ausgestellten Teile wurden in zwei Tauchexpeditionen vom inzwischen völlig in sich zusammengefallenen und überwiegend eingesandeten Wrack abgeborgen.

Die Reserveschraube des Hapag- Passagier- Dampfers 'CIMBRIA'.