Der Rundgang außen:

Die gezeigten Wrackreste der 'Albertus' stellen nicht die ursprüngliche Länge des Schiffes dar.Aus Platzgründen mußten ca. 10 Meter 'eingespart' werden. Der Gaffelschoner wurde 1858 gebaut. Bereits sechs Jahre später, 1864 ist er nach einer Kollision in der Elbe gesunken. Er wurde 1984 gefunden und als Schiffahrtshindernis geräumt. Er stellt einen Segelschiffstyp dar, der im vorigen Jahrhundert, trotz seiner geringen Größe, von Europa aus weltweit die Meere befuhr. An den gefundenen Holzresten des 'Albertus' läßt sich erkennen, daß seine Erbauer mit Eichenholz sparsam umzugehen hatten. Nicht nur schieres Stammholz, sondern auch gewachsenes, krummes Astholz mußten sie verwenden. Zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das edle Holzmaterial für den Schiffbau knapp. Die Folgen einer unmäßigen Abholzung der Eichenwälder in unseren Breiten machten sich bemerkbar.


Wracktonne mit Kette und einem Findling als Grund- Befestigung. Die Tonne lag ehemals als Warnzeichen in unmittelbarer Nähe des Wracks 'Albertus'. Vermutlich erhielt sie durch Eisgang eine Beschädigung und sank. Bei der Räumung des Wracks 'Albertus' wurde sie wiedergefunden. Diese Art von hölzernen, mit Eisenringen ummantelten Tonnen, sogenannte Eistonnen, wurde nur zur Winterszeit ausgelegt. Bis zur Jahrhundertwende waren auf der Elbe hölzerne Tonnen als Markierungszeichen in verschiedenen Formen und Ausführungen in Gebrauch.




'Heiliger St. Antonius' Galionsfigur eines portugiesischen Seglers (Kopie - das Original befindet sich im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven) der im 1. Weltkrieg in der Nordsee sank. Die im Wasser treibende Figur fischte ein Schiff der Kaiserlichen Marine auf und brachte sie nach Cuxhaven.

Rettungsboot der 'Seki Rolette' (Leider ohne Abbildung). Nach einer Kollision in der Wesermündung am 23. April 1992 mit der 'Choyang Moscow' sank der panamesische Ro-Ro Frachter 'Seki Rolette' so schnell, daß sich seine Besatzung nur noch durch Springen ins Wasser retten konnte. Trotz vorbildlicher Rettungsaktionen von verschiedenen Seiten kam für fünf Seeleute der 'Seki Rolette' jede Hilfe zu spät. Das unbenutzte Rettungsboot wurde einige Zeit nach dem Unglück vor der Wesermündung treibend 'aufgefischt' und nach Cuxhaven gebracht. Da das Wrack des Ro-Ro- Frachters ein gefährliches Schiffahrtshindernis darstellte, ließen es die Behörden von einer deutsch- holländischen Bergungsgemeinschaft im Oktober 1992 heben. Das endgültige Ende fand die 'Seki Rolette' inzwischen in einer türkischen Abwrackwerft.

Turm und Propeller des engl. U- Bootes ' E-24 'Das englische U- Boot sank 1916 nach Minentreffer einige Meilen nördlich von Helgoland. Die 34- köpfige Besatzung kam dabei ums Leben. Die Einstiegluke des ganz aus Rotguß gefertigten und mit Messingblech ummantelten Turmes fand man bei der Bergung 1974 geöffnet. Es läßt darauf schließen, daß das Boot den tödlichen Treffer während einer Überwasserfahrt erhielt. Die beiden Propeller müssen sich während des Unterganges noch am Meeresboden gedreht haben. Die starken Verbiegungen der Flanken deuten darauf hin. (Weitere Exponate und Erklärungen zum U- Boot 'E-24' im Raum D).






Presslufttorpedo (ohne Abbildung) (Sprengkopf fehlt). Der Torpedo wurde 1984 von einem in der Deutschen Bucht liegenden deutschen Torpedo- Boot- Wrack (l. Weltkrieg) abgeborgen. Im 1. Weltkrieg erhielten die abgeschossenen Torpedos ihren Eigenantrieb durch einen Pressluftmotor, der die mitgeführte Pressluft (150 Atü) in Schraubenbewegung umsetzte.

Ruderblatt der 'Vandalia' (Leider ohne Abbildung) Das Blatt war Teil einer sogenannten Schaft- Ruder- Anlage. Dieser Typ von Ruderanlagen ist inzwischen technisch veraltet und wird in der Seefahrt kaum noch verwendet. Die 'Vandalia', mit 6000 t Stückgut von Hamburg nach Süd- Amerika unterwegs, sank 1912 nach Kollision in der Elbe. 1977/78 wurde das Wrack des Schiffes geräumt. (Weitere Exponate von der 'Vandalia' im Raum E.)

Deutsches Kleinkampf- zwei- Mann- U- Boot vom Typ 'Seehund' aus dem 2. Weltkrieg. Vermutlich wurde es als Schulboot eingesetzt und zum Kriegsende selbst in der Ostsee versenkt. 1981 wurde das Wrack des Bootes gehoben und restauriert.
- Maximales Tieftauchvermögen dieses Boots- Typs: 25 bis 30 Meter.
- Bewaffnung: 2 außen angehängte Torpedos.
- Einsätze bis zu 3 Tagen Dauer.
Ab Ende 1944 kamen die 'Seehunde' zum Einsatz, überwiegend in der südlichen Nordsee. Die Verluste waren erschreckend hoch (von einem Einsatz u. a. mit 18 Booten von Imuiden/Holland aus kehrten nur 3 Boote zurück), die Erfolge waren dagegen bescheiden: Versenkungen einer Reihe von Handelsdampfern mit insgesamt ca. 120000 BRT und einem Kriegsschiff. BRT = Brutto- Register- Tonnen = Raum- Inhalt eines Schiffes.


10,5 cm- Schnellfeuer- Kanone Die Kanone, gebaut von der Firma Krupp/Essen, war ehemals Teil der Bewaffnung des Kleinen Kreuzers 'Cöln'. Im August 1914 versenkten englische Schlachtschiffe den Kreuzer in der Deutschen Bucht. Bei Bergungsarbeiten 1983 am Wrack der 'Cöln' wurde die Kanone geborgen. (Weitere Exponate des Kreuzers 'Cöln' im Flur der 2. Etage.)







Turm (Teilstück) des englischen U- Bootes 'Starfish' Von geschleppten Fischernetzen vermutlich irgendwann vom Wrack des Bootes heruntergerissen, wurde der Turm 1989, in der Nähe des Bootskörpers im Sand liegend, gefunden und geborgen. Er war ehemals nicht als Druckkörper vorgesehen. Beim Tauchen des Bootes wurde er geflutet (mit Wasser gefüllt). Nach Berichten der englischen Admiralität befand sich das U- Boot 'Starfish' zusammen mit den Booten 'Undine' und 'Seahorse' im Januar 1940 auf Einsatzfahrt in der südlichen Nordsee. Alle drei Boote gingen dabei verloren. Die 'Starfish' am 9. Januar 1940 in der Helgoländer Bucht. Die Besatzung konnte von den Deutschen gerettet werden. Hebefahrzeuge der Kriegsmarine versuchten vergeblich das Wrack der 'Starfish' aus 30 m Wassertiefe zu bergen. Im März 1940 gab man die Bemühungen auf.

Maststumpf und Ankerwinde. Mastrest und Winde stammen von dem Wrack des englischen Frachtdampfers 'Kaffraria', der im Januar 1891 in der Elbe vor Otterndorf strandete. Das Schiff sank einige Tage nach der Strandung bis zu den Aufbauten weg. Starker Eisgang 'rasierte' kurz darauf fast alle noch aus dem Wasser ragende Teile des Wracks regelrecht ab, u. a. auch den Vormast, dessen Stumpf hier zu sehen ist. (Weitere Exponate von der 'Kaffraria' im Flur der 1. Etage.)












Schornstein- Reedereizeichen 'DLL'-Deutsche-Levante-Linie (ohne Abbildung). Am 06.09.1889 wurde die Reederei von Hamburger Kaufleuten und Reedern gegründet. Sie betrieb mit Unterbrechungen bis 1967 Schiffahrtslinien in die Levante (Mittelmeer, Schwarzes Meer). Das ausgestellte Schornstein- Reedereizeichen stammt von dem DLL- Dampfer 'Chios', der 1944 nach Minentreffer in der Elbe sank. Dessen Wrack, ein Schiffahrtshindernis, wurde inzwischen geräumt.

Ein Stockanker besteht aus einem eisernen Schaft (Stiel) mit zwei Flunken (Armen) und einem Stock aus Holz oder Eisen. Beim Ankern gräbt sich ein Flunken im Meeresboden ein. Der Stock bewirkt, daß der Anker in dieser Lage verbleibt. Fast 3000 Jahre lang war der Stockanker in der Seefahrt gebräuchlich. Die ersten ihrer Art, so belegen es archäologische Funde, waren steinbeschwerte Holzkreuze. Eine der zahlreichen Weiterentwicklungen brachte u. a. eine mit Tauwerk gebundene hölzerne Konstruktion mit einem aus Stein gehauenen Stock hervor.Der Übergang vom Stockanker mit Materialien aus Holz, Stein und Blei zum reinen eisernen Stockanker vollzog sich über viele Jahrhunderte. Mit Aufkommen des wesentlich praktischeren Patent- Ankers zum Ende des vorigen Jahrhunderts endete die Ära des Stockankers. Heute ist diese Ankerart nur noch selten in Gebrauch. Holländische Schiffbauer des 17. Jahrhunderts fanden eine Berechnungsformel heraus, mit der sich das benötigte Gewicht und die Größe eines Stokankers für das jeweilige Schiff (nach Länge und Breite des Schiffes) errechnen ließ. Heute, als sogenannter Umkehrschluß, ergeben sich bei einem Stockankerfund mit Hilfe dieser Formel oft erste Anhaltspunkte, zu welchem Schiff der Anker ehemals gehörte.

Die Eiserne Schiffsschraube des Passagierdampfers 'Cimbria'.Die Schraube hatte der Hamburger Passagierdampfer als Reserveschraube an Bord. Bei Bergungsarbeiten 1983 am Wrack des Schiffes, wurde sie mit Hilfe der Bundesmarine geborgen.Der Österreicher Josef Ressel erfand um 1825 herum die Schiffsschraube. 1827 erhielt er dafür ein Patent. Aus dem Prinzip des Schneckengewindes eines Fleischwolfes hatte er eine zweiflügelige Schiffsschraube entwickelt. Es war eine der bahnbrechendsten Erfindungen in der Seefahrt überhaupt. Heutige Schiffsschrauben haben drei bis fünf Flügel, zweiflügelige Schrauben gibt es dagegen kaum noch.





Englische Seemine. Sie stammt aus dem 2. Weltkrieg und war ehemals eine sogenannte Stoßkappenmine mit einer 400kg Sprengladung.Vermutlich in der Elbmündung ausgelegt, vertrieb sie an einen nahegelegenen Strand, wurde entschärft (Entfernung der Zünder, der Sprengladung und der Stoßkappen) und nach dem Kriege als Wasserfaß benutzt. Dieser Typ von Minen kam dadurch zur Detonation, daß die anprallende Schiffsbordwand die wie spitze Hörner aussehenden Stoßkappen eindrückte. Das Eindrücken wiederum löste den Zündmechanismus aus.

Torpedoabschußrohr mit Torpedo (ohne Sprengkopf) 1975 von dem Wrack des 1916 nach Minentreffer in der Nordsee gesunkenen deutschen Torpedobootes V-25 abgeborgen.Das Rohr, eine Bronzelegierung, wiegt ca. 2,5 t. Beim An- Deck- Holen entwich die in dem Torpedo noch vorhandene Preßluft (nach Abschuß für den Eigenantrieb des Torpedos bestimmt) von ca. 150 Atü mit lautem Knall. Im ersten Moment glaubten die Berger an eine Explosion des da noch vorhandenen Sprengkopfes und fürchteten um ihr Leben. Des Rätsels Lösung: Unter Wasser hatte der gewaltige Wasserdruck die vom Rost fraß dünnwandig gewordene Torpedohülle zusammengehalten. Über Wasser fehlte der Gegendruck, und die 59 Jahre am Meeresboden festgehaltene Luft suchte sich ihren Weg.

Glühkopfmotor - ehemals Hilfsmotor auf dem Segler 'Marie'. Auf den Küstenseglern, so auch an Bord der 'Marie', wurde der Motor nur bei Windflauten, beim Ansteuern eines Hafens oder in Notsituationen gebraucht. Daher auch der Name 'Hilfsmotor'.Um einen Glühkopfmotor in Betrieb zu bringen, muß man den halbrunden Kopf auf dem Zylinder mit einer Lötlampe erhitzen (vorglühen), um so den im Inneren befindlichen Dieselkraftstoff zur Entzündung zubringen. Ein- oder auch zweizylindrische Glühkopfmotoren hatten nur eine geringe PS-Leistung. Sie waren dafür aber robust und zuverlässig und fanden nach dem 1. Weltkrieg in der Kleinschiffahrt eine breite Verwendung. Heute trifft man diesen Motorentyp nur noch gelegentlich auf kleineren Küstenschiffen an.

Ruderblatt des Seglers 'Marie' (ohne Abbildung). Das Ruderblatt wurde 1979 bei der Beseitigung des Wracks der 'Marie' aus der Elbe bei Krautsand geborgen. Zur Steuerung des Schiffes wurde es vom Steuerrad aus mit Ketten über Wellen und Blöcke bewegt. (Weitere Exponate der 'Marie' im Raum F)


Wrack des Fisch- Ewers 'Wilhelmine'.Einmast- Segler mit flachem Boden und einer Bünn (Fischladeraum). In ihrem Bereich ist die Bordwand durchlöchert. Das Wasser strömte so ungehindert ein und aus und die gefangenen Fische konnten, in der Bünn schwimmend, lebend zum Markt transportiert werden. 1928 strandete die 'Wilhelmine' in der Elbmündung, 1979 wurde sie als Schiffahrtshindernis beseitigt. (Weitere Exponate im Raum D.)