Sommerlandschaft (Thüringen) mit aufziehendem Schauer (Foto: S.Kämpfe).

Da die Erdachse im Verhältnis zur Bahn um die Sonne schräg steht, erhalten die einzelnen Regionen je Umlauf um die Sonne (ein Jahr) und jeweils dem Blickpunkt zur Sonne entsprechend unterschiedlich viel Strahlung.

Die Bahn der Erde im Jahresverlauf um die Sonne.

Die im Verhältnis zur Sonne schrägstehende Erdachse ist mit einem roten Strich gekennzeichnet: Im März erhalten Nord- und Süd-Hemisphäre gleich viel Strahlung. Im Juli wird der Nordpolarbereich immer von der Sonne beschienen, während die Antarktis ständig im Dunkeln bleibt. Im September erhalten wieder beide Hemisphären gleich viel Energie. Im Dezember liegt dagegen das Nordpolargebiet gänzlich im Dunkeln, während die entsprechende südliche Zone ständig von der Sonne beschienen wird.

Die Menge der eingestrahlten Energie ist an jedem Ort der Erde prinzipiell abhängig von der Höhe, die die Sonne über dem Horizont erreicht, anders ausgedrückt, von dem Einfallswinkel und der Neigung der auf der Erdoberfläche auftreffenden Strahlen. Hiervon leitet sich der Begriff "Klima" ab, der vom Griechisch-Lateinischen "clima" = Neigung" (zum Äquator) kommt.

Dem Stand der Sonne folgend verändern sich auf der Erde die Jahreszeiten. Die größten jahreszeitlichen Unterschiede treten in den Polarregionen auf, in denen die Sonne im Sommer immer oberhalb, im Winter ständig unterhalb des Horizontes bleibt. Die geringsten jahreszeitlichen Änderungen zeigen sich in Äquatornähe, wo die Sonne an jedem Tag mehr als 50 Grad über den Horizont steigt. Als Folge gibt es in diesen Gebieten genaugenommen nur zwei Jahreszeiten: An den Polen herrschen bitterkalte Winter und neblig-trübe Sommer; in Äquatornähe treten im Jahresverlauf bei geringer Temperaturschwankung zwei Regenzeiten auf, jeweils zur Zeit des Sonnenhöchststandes im März und im September.