Ausstellung im Lesesaal des Ibero-Amerikanischen Instituts
Auf Humboldts Spuren

 

Das Humboldt-Denkmal vor der Guáchaio-Höhle.

 

"Nur hier, und selbst nicht mehr hier, in der Guayana in Südamerika ist die Welt recht grün", beobachtete schon der Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) auf seiner naturhistorischen Studie durch Südamerika von 1799 bis 1804. Im Sommer 1998 wiederholten Prof. Dr. Ursula Thiemer-Sachse vom Lateinamerika-Institut der FU und zwei Studierende die Forschungsreise auf den Spuren Alexander von Humboldts in Ost-Venezuela. Sie bereisten die Orte, die A. von Humboldt in seinen Tagebüchern beschrieben hatte und hielten viele von ihnen fotografisch fest. Diese rund 50 Großfotos ihrer sechswöchigen Reise und die dazugehörigen Eindrücke A. von Humboldts aus seinen Tagebüchern sind der Inhalt ihrer Ausstellung mit dem Titel "Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Ost-Venezuela". Die Zitate Humboldts dienen als Bildunterschriften. Auf diese Weise stellen Thiemer-Sachse und die Studenten Oliver T. Schmitz und Claudia Uzátegui Vega in ihrer Fotoausstellung die Menschen und die Umwelt Ost-Venezuelas zu der Zeit Humboldts und heute gegenüber. Die Fotos zeigen unter anderem: Die Entwicklung an der Küste, die Fischerei und die Salzgewinnung auf der Halbinsel Aranya, die Produktion von Kakao und die Lebensweise der Warao- und Pemon-Indianer, die auch schon Humboldt beschrieben hatte. Erwähnenswert ist auch die Abbildung einer Generalansicht der Hauptstadt Caracas mit vielen Wolkenkratzern, die den Eindruck einer modernen Stadt vermitteln. Hält man die Kamera auf die Stadtteile hinter den Wolkenkratzern, so entstehen meistens Fotos von Barrios. Heute leben 78% der Venezolaner in Städten und davon 71% in Armenvierteln. Als Humboldt vor 200 Jahren diese Orte besuchte, sah er anstatt der Slums vielleicht vereinzelte Häuser, deren Einwohner sich durch die Landwirtschaft versorgten und nicht hungern mußten.

 

Die Ausstellung "Auf Alexander von Humboldts Spuren in Ost-Venezuela" wird am 7. Juli 1999 um 19 Uhr eröffnet und ist vom 8.-31. Juli im Lesesaal des Ibero-amerikanischen Instituts in der Potsdamer Straße 37 zu sehen.

Öffnungszeiten:

Mo.-Fr. 9-19 Uhr
Sa. 9-13 Uhr.

Julia Balogh

Foto Oliver T. Schmitz