Unter Fanfarenspiel enthüllte Gretchen Dutschke das Wegschild zum Rudi-Dutschke-Weg an der FU-Mensa am Kiebitzweg. Die Einweihung fand anläßlich des 31. Jahrestages des Mordanschlages auf Rudi Dutschke am 11. April 1969 statt. Plakate mit dem Bild Rudi Dutschkes und der Aufschrift "Die Revolution stirbt nicht an Bleivergiftung" waren von Mitgliedern des AStA an die Wände der Mensa geklebt worden. Es versammelte sich eine kleine Gruppe von Menschen um das verhüllte Straßenschild. Der Akademische Senat der FU hatte Anfang Dezember 1998 beschlossen, einen FU-internen Weg nach Rudi Dutschke zu benennen.
Foto: Kundel Saro

Dutschke kam 1961 an die Freie Universität, wo er als Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) bald Wortführer der Studentenbewegung wurde. Besonders nach dem Tod Benno Ohnesorgs 1967 organisierte er Demonstrationen und Protestaktionen. "Eine Universität ehrt sich selbst, wenn sie an ihre lebendigste und wichtigste Zeit erinnert", so Professor Klaus Meschkat, ein langjähriger Weggefährte Rudi Dutschkes und damals ebenfalls Mitglied des SDS und des AStA. Gretchen Dutschke bedankte sich in ihrer Rede bei den Mitgliedern der FU, die sich für die Wegbenennung eingesetzt hatten. Die damaligen Aktionen der Bewegung seien "der erste Versuch einer echten Demokratisierung auf deutschem Boden gewesen", so Gretchen Dutschke. An der Tafelenthüllung nahmen neben den Brüdern Rudi Dutschkes auch zwei seiner Kinder teil.
Julia Balogh, Frauke Müller