Fritz Steppat feierte seinen 75. Geburtstag

Mittler zwischen den Kulturen und Gesellschaften



Fritz Steppat, emeritierter Professor am Institut für Islamwissenschaft, wird fünfundsiebzig. Er hat, indem er eine Berliner Tradition aufnahm und fortsetzte, für die Erneuerung des Faches Islamwissenschaft Herrvorragendes geleistet. In vielen öffentlichen Funktionen, vor allem aber als Professor an der FU zwischen 1969 und 1990, hat sich Fritz Steppat gegen den Trend für zwei Dinge besonders eingesetzt. Er ist dafür eingetreten, die jüngste Geschichte und Gegenwart des Nahen Ostens zum legitimen Gegenstand der Lehre und Forschung in einer Disziplin zu machen, die sich im Nachkriegsdeutschland durch ihre historistische Tradition zu definieren suchte. Wenn dieser Ansatz heute selbstverständlich erscheint, so ist dies zu einem großen Teil der persönliche Verdienst Fritz Steppats. Zugleich hat er die Islamwissenschaft nie als reine Buchwissenschaft betrieben, sondern seine gelebten Erfahrungen im Nahen Osten in sein wissenschaftliches Werk einfließen lassen. Fritz Steppat war immer bestrebt, Mittler zwischen den Kulturen und Gesellschaften zu sein. Er hat sich damit nicht nur unter seinen westlichen Fachkollegen, sondern auch im Nahen Osten ein hohes Ansehen erworben.
Auch nach seiner Emeritierung blieb die Islamwissenschaft Fritz Steppats Mittelpunkt. Besonders hervorzuheben ist seine Tätigkeit als kommissarischer Leiter des Forschungsschwerpunkts Moderner Orient, durch die er ab 1992 den Weg für die Schaffung eines Zentrums Moderner Orient ebnete.

Susanne Enderwitz,
Institut für Islamwissenschaften


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