Beste Diplomarbeit am Otto-Suhr-Institut

Demokratie mit Kein-Parteien-System



Das Otto - Suhr - Institut hat im letzten Wintersemester zum ersten Mal eine herausragende Diplomarbeit ausgezeichnet:  "Ansätze zur Demokratisierung  in Uganda" von Nicola Wiebe. Bei der Diplomabschlußfeier  für die Politikwissenschaftler im Februar überreichte Uwe Wilke der Jungpolitologin Nicola Wiebe den Preis: Ihre Arbeit wird als Buch erscheinen. Die Auszeichnung geht auf eine Initiative der Doktoranden Ute Behning und Stefan Engelniederhammer vom Fachbereich  Politische Wissenschaft zurück. Mit ihrem Preis wollen sie einem Studenten ermöglichen, durch Veröffentlichung  seiner Arbeit auf sich aufmerksam zu machen. Dazu haben sie den Verein  "Nachwuchspolitik e.V." gegründet, dessen zehnköpfige Redaktion diesmal die Arbeit von Nicola Wiebe auswählte. Nicola Wiebe absolvierte 1995 ein viermonatiges Praktikum  bei einer  Nichtregierungsorganisation in Uganda. Die Stelle bekam sie durch Unterstützung der Praktikaberatung und durch Vermittlung der UWESO, einer Unterorganisation von UNICEF. Wiebe beobachtete den politischen Wandel in Uganda durch die National Resistance Bewegung: Nachdem  1995 die Verfassung verabschiedet wurde, gab es 1996 die ersten Präsidenten -und Parlamentswahlen. Der Staat beruht auf einem fünfstufigen Rätemodell: Es finden Wahlen zunächst auf Dorfebene statt, dann in Dorfgruppen, Gemeinden und ferner in den Städten und im Land. Die ehemaligen Regionen, die ein Gegengewicht zur Zentralregierung bilden könnten, wurden entmachtet. Ein Kein-Parteien-System wurde bevorzugt, damit die politische Landschaft nicht in ethnische Gruppierungen zerfällt. Die Mitarbeit im National Resistance Movement steht jedem offen. Das Verbot von Parteiaktivitäten verhindert  aber eine organisierte Opposition. "Entwicklungspolitik und Sozialpolitik in Entwicklungsländern sind Gebiete, die mich interessieren", sagt Wiebe, die ihre Kenntnisse gern in der Praxis anwenden will.
Ihre Diplomarbeit wird in der Schriftenreihe "Berliner Studien zur Politikwissenschaft" als Buch veröffentlicht, das voraussichtlich im Juni erhältlich ist. Der Titel steht noch nicht fest. Als Herausgeber der Schriftenreihe fungieren der Dekan der Politischen Wissenschaft, Prof. Dr. Elmar Altvater, sowie die  Professoren Jänicke, Riedmüller, Steinbach und Young.
Gunnar Knüpffer


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