Der Akademische Senat hat beschlossen

Neugliederung der Fachbereiche


Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin hat in seiner Sitzung vom 24. März 1998 nach mehrstündiger Debatte  einer  Neugliederung der Fachbereiche ohne  Gegenstimme bei fünf Enthaltungen zugestimmt. Danach wird  die Freie Universität mit Wirkung zum 1. Januar 1999 statt wie bislang achtzehn  Fachbereiche künftig nur noch  zwölf Fachbereiche  haben, von denen sechs den Geistes- und Sozialwissenschaften, vier den Naturwissenschaften angehören.  Die Fachbereiche Human- und Veterinärmedizin bleiben unverändert. Dem Kuratorium wird dieser Neugliederungsvorschlag  der Fachbereiche im Juni 1998 vorgelegt.
Der neue, historisch orientiert  arbeitende Fachbereich Geisteswissenschaften I, wird sich künftig aus den Fächern der bisherigen Fachbereiche Geschichtswissenschaften, Altertumswissenschaften (ohne Musikwissenschaft), und den Kleinen Fächern des Fachbereiches Philosophie und Sozialwissenschaften II (ohne Ethnologie) zusammensetzen. Der Kernbereich des neuen Fachbereiches Geisteswissenschaften II wird aus den Fächern der Fachbereiche Germanistik und Neuere Fremdsprachliche Philologien gebildet, wozu  auch die Lateinischen und Griechischen Philologien kommen. Der bisherige Fachbereich Politische Wissenschaft sowie die Fächer Ethnologie, Kommunikationswissenschaft/Publizistik und Soziologie bilden den neuen Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften. Die Fachbereiche Rechts- und Wirtschaftswissenschaft schaffen sich eine gemeinsame Verwaltungsstruktur. Gleiches gilt für die beiden Fachbereiche Mathematik/ Informatik und  Physik. Die bisherigen Fachbereiche Biologie, Chemie und Pharmazie werden zum Fachbereich Naturwissenschaften II zusammengeschlossen. Der Fachbereich Geowissenschaften  und der Fachbereich Erziehungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft bleiben in ihrer Struktur erhalten.
Die drei regionalwissenschaftlich orientierten Zentralinstitute (John-F.-Kennedy-Institut, Lateinamerika-Institut,  Osteuropa-Institut) bleiben organisatorisch selbständig. Das Zentralinstitut für Fachdidaktiken wird mit Wirkung zum 1. Januar 1999 aufgehoben. Außerdem empfiehlt  der Akademische Senat, Interdisziplinäre Zentren auf Zeit, beispielsweise die Bildung von Zentren mit dem Schwerpunkt Ostasienwissenschaften, Vorderer Orient  oder ein Biozentrum.
Die Berliner Hochschulen haben sich auf der Grundlage des Haushaltsstrukturgesetzes von 1997 im Rahmenvertrag mit dem Land Berlin verpflichtet, bis Ende März 1998 einen Strukturplan zu verabschieden. Die Freie Universität hat bereits im Juli 1997 die Grundsätze zur künftigen Strukturplanung verabschiedet und im Dezember 1997  die künftige Soll-Ausstattung der Fächer mit Professuren einschließlich der vorgesehenen Kapazitäten beim wissenschaftlichen Mittelbau beschlossen. Ziel der Strukturplanung der Freien Universität ist es, das breite Fächerspektrum, insbesondere die Kleinen Fächer  zu erhalten und die Forschungs-und Ausbildungskapazitäten auf größtmöglichem Niveau  zu sichern. Durch die Neugliederung der Fachbereiche soll interdisziplinäre Zusammenarbeit und inhaltliche Schwerpunktbildung auch in neuen Wissenschaftsfeldern gefördert werden, um bei drastischem Abbau von Professuren und den knapper werdenden finanziellen Ressourcen, die wissenschaftliche Leistungs- und Innovationsfähigkeit  in Lehre und Forschung zu verbessern.

fup


Ihre Meinung:

[vorherige [Inhalt] 
[nächste