Krisztina Passuth ist Gastprofessorin am Kunsthistorischen Institut

Auf den Spuren der Avantgarde


Dank der Finanzierung durch einen privaten Mäzen konnte in den letzten Semestern eine Stiftungsprofessur am Kunsthistorischen Institut eingerichtet werden, die der Kunstgeschichte Ostmittel- und Ost-Europas gewidmet ist.
In diesem Semester ist es gelungen, Krisztina Passuth von der Universität Budapest für diese Professur zu gewinnen. Ihre Lehrveranstaltungen beschäftigen sich mit der Avantgarde des 2o. Jahrhunderts im östlichen Mitteleuropa in ihren internationalen Bezügen.

Passuth hat in Budapest Geschichte und Kunstgeschichte studiert und dort in schwierigen Zeiten am SzŽpmüvŽszeti Muzeum (Museum der Schönen Künste) die Abteilung für die Kunst unseres Jahrhunderts neu eingerichtet. Von Anfang an ging es ihr darum, die gesamteuropäischen Querverbindungen innerhalb der Avantgarde-Kunst unseres Jahrhunderts klarzulegen - ein Feld, auf dem sie rasch internationales Renommee erlangt hat. Ab 1977 lebte sie in Paris und hat dort u.a. am neugegründeten Centre Pompidou die bereits legendär gewordenen Groß-Ausstellungen PARIS-BERLIN und PARIS-MOSCOU mitgestaltet. An der Sorbonne erwarb sie das Doctorat dâŽtat; Bücher über Laszlo Moholy-Nagy und Les avantgardes de lâEurope Centrale folgten, später eine langjährige Tätigkeit am MusŽe de lâart moderne de la Ville de Paris.

1992 wurde sie nach Ungarn zurückberufen und leitet seit 1993 den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Eötvös-Lorand-Universität in Budapest.

Das Kunsthistorische Institut kann dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit dieser Stiftungsprofessur in diesem Semester einen Themenbereich erschließen, der in der deutschsprachigen Forschung noch immer zu wenig Beachtung findet. Ein intensiver Austausch mit dem Budapest Institut zeichnet sich für die Zukunft ab.

Hellmut Lorenz


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