Renè-Cassin-Menschenrechtswettbewerb

Exagnurain geschickt verteidigt


Seltsame Dinge ereignen sich in der Umgebung einer Fabrik im Staate Exagnurain: ungeklärte Todesfälle, kranke Anwohner und Gift in der Atmosphäre. Die Regierung hält die Vorgänge in ihrer Fabrik geheim. Während die Betroffenen erfolglos Schadenersatzprozesse führen, schreckt sie nicht vor Bombenanschlägen zurück, um die Umweltbewegung zu diskreditieren und die Wahlen zu verschieben. Schließlich befaßt sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte damit.


Philipp von Huelsen, Stephanie Bode und Carolin Jenkel

Doch den Staat Exagnurain gibt es nur in der Phantasie von Rechtsgelehrten. Sie haben den Fall für den jährlichen Renè-Cassin-Menschenrechtswettbewerb in Straßburg erfunden. In diesem größten Völkerrechtswettbewerb in französischer Sprache mußten nun 51 Mannschaften aus Europa, Afrika, Lateinamerika, Kanada und den USA die Belange des fiktiven Beschwerdeführers oder des Staates vertreten. Dabei verteidigten die von Prof. Randelzhofer betreuten FU-Studenten Stephanie Bode, Philipp von Huelsen und Carolin Jenkel den Staat Exagnurain in Schriftsatz und mündlicher Verhandlung so geschickt, daß sie als beste deutsche Mannschaft den vierten Platz erreichten (hinter Wien, Bogotà und Brügge). Belohnt wurde ihre Arbeit mit einem Praktikum beim Conseil d'Etat, dem obersten französischen Verwaltungsgericht. Für die Juristen der Freien Universität ist dies schon der zweite Erfolg in diesem Jahr: Im deutschen Finale des größten englischsprachigen Völkerrechtswettbewerbes (Philip-C.-Jessup-Wettbewerb) hatte eine FU-Mannschaft im Februar den zweiten Platz erreicht.

Marko Baumert


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