Tagung am Otto-Suhr-Institut

Sozialstaatskonzepte im Vergleich


"Immigration and the Welfare State in Comparison" war das Thema einer deutsch-amerikanischen Tagung, die im Dezember an der FU stattfand. Deutsche und amerikanische Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler, Politologen, Juristen und Demographen befaßten sich schwerpunktmäßig mit der Frage, wie sich die marktwirtschaftliche Sozial-staatskonzeption der USA im Vergleich mit der wohlfahrtsstaatlichen Marktwirtschaft der Bundesrepublik auswirkt auf die Eingliederung von Einwandererminderheiten, und welche Politiken am besten geeignet sind, der Entstehung sozialer und politischer Abseitslagen der Einwanderer und Spannungen in den Aufnahmegesellschaften entgegenzuwirken. Die vom German Marshall Fund getragene Tagung wurde von der "Forschungsstelle Arbeitsmigration, Flüchtlingsbewegungen und Minderheitenpolitik" des OSI (Dr. Hermann Kurthen und Prof. em. Jürgen Fijalkowski) in Verbindung mit dem "Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung" (Prof. Gerd Wagner) organisiert. Während in den Vereinigten Staaten die Politik massive Sozialstaatskürzungen auf dem Rücken von Einwanderern eingeleitet hat und das Feld der Integration von Einwanderern zunehmend den Marktkräften überläßt, sind es in der Bundesrepublik eher Defizite langfristig konzipierter Zuwanderungs- und Einbürgerungspolitik, die zur Erhöhung ethnisch-nationaler Spannungen und zu Rechtsunsicherheit führen. Beide Staaten befinden sich in einer Phase einschneidender Umbrüche, die die politische Kultur, die soziale Bindungskraft und die gesellschaftliche Solidarität auf eine harte Probe stellen.

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