Michaela Volkmann

PC - meint nicht nur politically correct,

sondern steht auch, so jedenfalls schien es bei Planung und Produktion des Titelthemas dieser Ausgabe, für pure computer. Warum - diese Frage muß erlaubt sein - läßt sich kein Foto mehr in einen Umschlag stecken und zum Beispiel über die Fachpost an die Redaktion schicken? Stattdessen erreichten uns über e-mail Bild- und Textdateien in allen nur erdenklichen Formaten (die Vielfalt der Rechnerwelt kennt keine Grenzen), manche Fotos in Briefmarkengröße - für den Zeitungsdruck schlicht unbrauchbar. Und so zeigte sich, daß manche Arbeitsabläufe - ganz pc - nicht per se Zeit sparen. Was Computerprofis bei der Bildschirmdarstellung vielleicht in Entzücken versetzt, kann dem Drucker doch noch Sorgen bereiten. Es gibt noch viel zu tun.So wartet die Pressestelle z.B. nach wie vor darauf, ans Campus-Glasfaserkabel zu kommen.

"Die Zeit drängt", schreibt denn auch Autor Arthur E. Imhof (Seite 13f.). Er fürchtet nämlich, daß in den Geisteswissenschaften Leute ausgebildet werden, die "ohne solide Kenntnisse der neuen Technologien" auf dem Arbeitsmarkt nur schwer Fuß fassen können. Und er sieht sie schon vor sich: "die ahnungslosen Lehramtskandidaten, denen die übernächste Generation beibringen wird, was Sache ist." Unumwunden gibt die Schreiberin und Redakteurin (Geisteswissenschaftlerin, 35 Jahre) an dieser Stelle zu, daß sie sich angesprochen fühlt, war es doch in den letzten Monaten eine 20jährige, die ihr hin und wieder auf die Sprünge ins Internet half: Birgit Bohn - unbezahlbar, aber auch unbezahlte Praktikantin der Pressestelle. Nun soll dieses Beispiel unentgeltlicher Arbeit aber keineswegs ein Vorschlag zur Sanierung der Universität sein, da sind andere Lösungen gefragt.

Auch wenn keine Entspannung der Haushaltslage für den Bereich Wissenschaft und Kultur in Sicht ist, so kann man sich vielleicht doch mit Blick auf das Semesterende universitär-kulturelle Entspannung gönnen (Tips auf Seite 32f.), sei es beim Abschlußkonzert des Collegium Musicums oder beim Betrachen afrikanischer Skulpturen im Botanischen Garten.


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