Ergänzungsstudiengang Tourismus: anregend und anstrengend

Semesterferien ausgebucht


Der Ergänzungsstudiengang "Tourismus" der FU feierte während der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse (ITB) sein zehnjähriges Bestehen. Da fehlte weder die Geburtstagstorte noch der obligatorische Schluck Sekt und die gute Laune. Als Festredner gaben sich einige Studentinnen die Ehre, die über ihre Studienerfahrungen und -erlebnisse berichteten. Prof. Dr. Günther Haedrich, einer der wissenschaftlichen Leiter des Instituts, hielt einen für die Anwesenden aufklärenden Vortrag über Struktur und Org anisation, über Ziele und Aufgaben des Studiums.

Nach langwierigem Bewerbungsgang ist es zu jedem Wintersemester für 30 Absolventen eines beliebigen Erststudiums mit nachweislich fortgeschrittenen Kenntnissen mindestens einer modernen Fremdsprache endlich so weit: Die heiß umkämpfte Zulassung wird er teilt zum zweisemestrigen Ergänzungsstudium "Tourismus mit den Schwerpunkten Management und regionale Fremdenverkehrsplanung".

Das Lehrangebot umfaßt 24 Semesterwochenstunden, und die in anderen Studiengängen meist eher erholsamen Semesterferien sind bei den Touristikern von vornherein "ausgebucht" für das vorgeschriebene sechs- bis achtwöchige Praktikum. Das Studienjahr am In stitut für Tourismus entbehrt also nicht der Anstrengungen einer universitären Zusatzqualifikation, ist aber zugleich extrem reizvoll und anregend durch die Interdisziplinarität sowohl der Teilnehmer als auch der Lehre. Darüber hinaus steht hier nicht all ein die Vermittlung theoretischer Kenntnisse im Vordergrund, sondern ergänzend dazu ein ständiger Praxisbezug. Diesen gewährleistet einerseits ein breites Angebot an Vorträgen von Gastdozenten aus den verschiedensten Bereichen der Tourismusbranche, andere rseits die eigenständige Erarbeitung eines Fremdenverkehrskonzeptes für eine Stadt oder Region durch die Studierenden. In den vergangenen Jahren wurden die Kanarischen Inseln, die Ostsee-Insel Hiddensee, der Naturpark Müritz und eine Region im Spreewald g enauer unter die Lupe genommen. Die Erstellung dieser Konzepte ist äußerst arbeitsintensiv und steht das ganze Studienjahr im Mittelpunkt der Ausbildung. Mit der Umsetzung der Konzepte vor Ort haben die Studierenden meist nicht mehr viel zu tun, denn ihr Studienjahr ist dann längst beendet. Aber sie haben im Lauf der Arbeit eine Art Metamorphose durchgemacht - und zwar zur Fachfrau oder zum Fachmann für Tourismus - und dies mit Zertifikat, versteht sich.

Ihre Chancen für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben stehen nicht schlecht. So wies Prof. Dr. Haedrich in seiner Rede auf der ITB darauf hin, daß von den bisher knapp 300 Studienabgängern immerhin 60 bis 70 Prozent eine Beschäftigung im Touris mus gefunden haben. Davon bekleiden eine beachtliche Anzahl bereits Managementpositionen bei Reiseveranstaltern, in öffentlichen Fremdenverkehrsorganisationen und in den Medien oder haben sich als selbständige Reiseveranstalter erfolgreich Nischen im Mark t gesucht. Es darf also gratuliert werden.

Barbara Suhr-Bartsch

Barbara Suhr-Bartsch hat Germanistik und Kunstgeschichte an der FU studiert. Das Sommersemester 95 wird sie, nach zweisemestrigem Zusatzstudium, als Fachfrau für Touristik abschließen.


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