Etat '95/96

Gerlach: Ein Nothaushalt


Das Kuratorium der Freien Universität hat Mitte Dezember den Doppelhaushalt 1995/96 beschlossen.

Für das Jahr 1995 beträgt der konsumtive Staatszuschuß für die Freie Universität (ohne Klinika) 637 Millionen DM. Angesichts der Zuschußkürzungen gegenüber dem vom Kuratorium am 1. Juli gebilligten Haushaltsentwurf in Höhe von 34 Millionen für 1995 und von 18 Millionen für 1996, sagte der Präsident der Freien Universität, Johann W. Gerlach: "Wir können den Haushalt nur als Nothaushalt hinnehmen."

Zwar hat die FU mit dem Abbau von Studienplätzen, der Abgabe verschiedener kleinerer Fächer, der Zahnmedizin und des Rudolf Virchow Klinikums die Vorgaben des Hochschulstrukturplans bereits erfüllt, eine Planungssicherheit bis zum Jahr 2003 aber keineswegs erhalten. Besonders betroffen von den Einsparungen ist der akademische Mittelbau, da immer wieder die befristet besetzten Stellen bei Freiwerden dem Rotstift zum Opfer fallen. Der Etat könne die Universität hier zu einem "gänzlichen Einstellungsstopp" zwingen, meinte Gerlach.

Darauf verwies auch der für den Haushalt zuständige FU-Kanzler Kurt Hammer. Bis 1996 müßte die Freie Unversität im Hinblick auf die Zuschußkürzungen weitere 180 Stellen streichen, obwohl bereits seit 1992 insgesamt 164 Stellen weggefallen sind; das umzusetzen sei unmöglich, erklärte Hammer.

Darüber hinaus kritisiert die FU-Leitung die Absicht von Senat und Abgeordnetenhaus, Doppel- und Mehrfachangebote an den Berliner Universitäten in einem Umfang abzubauen, der weit über die Vorgaben des Hochschul-strukturplans hinausgeht: im Hochschulbereich (ohne Medizin) sollen mindestens weitere 140 Millionen eingespart werden .


Christian Walther


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