Jessica Vitzthum

Seminar Museale Präsenz im Internet

Dozent: W. Roehrig

 

 

Hausaufgabe: Wie nutze ich heute das Internet und wie werde ich es in 10 Jahren nutzen.

 

 

 

Das beste Extrem-Beispiel für intensive Internet Nutzung wäre ein Freund von mir – Albrecht: das erste was er macht, wenn er morgens aufsteht ist, sich noch im Schlafanzug vor seinen Computer zu setzen und im Internet zu surfen während er sein Müsli löffelt. Bankgeschäfte, Kino- und Partyangebot, Bücherbestellung, Musik runterladen, Wetterverhältnisse in Tokyo (...), Nachrichten und, und, und. Man hört nur noch „ das ?, das hab‘ ich aus dem Internet!“ Demnächst wird er sich auch noch eine neue Freundin übers  Internet bestellen („ich hätte gerne die Maße 90-60-90...“)!

 

Das andere Extrem-Beispiel für nichtintensive Internet Nutzung stelle ich dann wohl dar: vor ein paar Wochen erst stellte ich mit großem Erstaunen fest, daß es die Möglichkeit gibt, sich Musik vom Internet runterzuladen, obwohl das ja nun wirklich nichts Neues mehr ist... Ich zittere immer noch davor, wenn ich etwas im Internet recherchieren muß (z.B. für Referate in der Uni oder für meinen Job). Immer in der Angst beim runterladen oder ausdrucken wichtige Informationen zu verlieren! Und dann, wenn ich einmal drin bin, sitze ich mit offenem Mund vorm Computer – erstaunt darüber, wie einfach und schnell alles geht, obwohl ich doch der absolute Technik–Nert bin. Aber das ist wohl der Vorteil am Internet: für jeden Idioten zugänglich!

Vielleicht werde ich dann irgendwann einmal genug Vertrauen haben, daß ich sogar meine Bankgeschäfte übers Internet abwickle, anstatt jedesmal gestreßt in die Bank zu rennen und dann mal wieder vor verschlossenen Türen zu stehen ( 1 Minute vor 12.00 Uhr: „Können Sie nicht lesen, um Punkt 12 machen wir zu– da müssen Sie schon früher kommen. Nein, tut mir leid da kann ich keine Ausnahme machen. Sie müssen mal lernen, nicht alles auf den letzten Drücker zu machen!“).

 

Ich sehe ja  die Vorteile im Internet, keine Frage, es ist nicht mehr aufzuhalten, aber trotzdem werde ich dieses Gefühl der totalen Isolation nicht los, wenn, nach 3 Stunden vorm Internet hocken, meine Quadrataugen vor Überanstrengung langsam zu tränen anfangen. Ich muß dann erst mal raus und mich mit ein bißchen Wirklichkeit umgeben.  Deswegen glaube ich auch nicht den Zukunftsprognosen die besagen, daß der Mensch  in ein paar Jahren alles von zu Hause bestellen und runterladen kann, was er zum Leben braucht, also praktisch das Haus nicht mehr verlassen muß. Damit wird allerdings ein ganz wichtiges Bedürfnis des Menschen außer acht gelassen: nämlich sein Bedürfnis nach sozialem Kontakt, und zwar real sozial. Dieses Bedürfnis wird nie ganz verschwinden und ich denke nicht, daß das Internet dafür einen Ersatz liefern kann – zumindest keinen, der zufrieden stellt. Dazu kommt, daß, auch wenn einkaufen oft eine eher nervige Angelegenheit darstellt, man die Dinge, die man aussucht, auch wirklich sehen und anfassen will; Ich kann mir nicht vorstellen, in Zukunft meine Avocados übers Internet zu bestellen!

 

Daß ich das Internet in Zukunft vermehrt benutzen werde bezweifle ich nicht, jedoch denke ich, daß die Nutzung weiterhin eher im Bereich der Information liegen wird.