Wracksuche

Für die Sicherheit der Schiffahrt müssen die Seewasserstraßen vor unseren Küsten laufend weiträumig nach Unterwasserhindernissen abgesucht werden. Zuständig dafür ist das BSH (Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie) in Hamburg. Das Amt hält für diese Aufgabe ständig Spezialfahrzeuge im Einsatz. Mit entsprechenden elektronischen Geräten ausgerüstet, fahren diese Schiffe tagein, tagaus suchend die Seewege unserer Küstenregion ab. Immer wieder finden sie dabei bislang nicht bekannte, gefährliche Wrackobjekte, die dann umgehend zu beseitigen sind. Aber auch die vermessenen und als ungefährlich eingestuften Wracks unterliegen einer laufenden Überwachung. Sie können durch die verschiedenen Strömungen ihre Lage in Höhe und Tiefe verändern und so unvorhergesehen zu Schiffahrtshindernissen werden. Diese aufwendige Such- bzw. Überwachungsarbeit wurde in den letzten Jahrzehnten besonders durch das Aufkommen von Schiffen mit immer größeren Tiefgängen notwendig (Tiefgänge bei Supertankern bis zu 24 - 25 Meter). Das wichtigste Hilfsmittel bei der Wracksuche ist das Sonar (Sonar = Sound- Navigation and Ranging). Es wurde während des letzten Krieges entwickelt und für die U- Boot- Jagd eingesetzt. Die Arbeitsweise: Ein Sender strahlt horizontal Ultraschallwellen aus, die von einem metallenen Unterwasserhindernis reflektiert und als Elektronenstrahl auf einer Braunschen Röhre sichtbar werden. Gleichzeitig wird das zurückgeworfene Echo frequenzmoduliert und über eine Membrane auch als hörbares Signal aufgenommen. An die Sonar- Ortung schließen sich dann die Tiefenvermessung mit Echolot und, falls es sich um ein gefährlich erscheinendes Hindernis handelt, noch eine Untersuchung durch einen Taucher an. Für die geographische Bestimmung einer Wrackposition mit Metergenauigkeit arbeiten die Such- Schiffe mit Radar, Decca und Hi-fix. Tausende von Wracks in der Nord- und Ostsee wurden seit dem 12. Dezember 1945, dem Arbeitsbeginn des BSH in Hamburg, geortet, vermessen und so für die Schiffahrt 'unschädlich' gemacht.