SMS Kreuzer 'Wiesbaden'

In der schlimmsten Auseinandersetzung des 1. Weltkrieges auf See zwischen Deutschen und Engländern, der sogenannten Skagerrak- Schlacht 1916, fand u. a. auch der Kreuzer 'Wiesbaden' samt Besatzung sein grauenvolles Ende. Nur ein Mann, der Oberheizer Zenne, wurde gerettet. In seiner Originalschilderung vom Kampfgeschehen (sie wurde leider nie veröffentlicht) berichtet er über das regelrechte Abschlachten Hunderter von Menschen, die auf dem zerschossenen und glühendheißen Wrack der 'Wiesbaden' herumirrten und schutzlos dem schweren Feuer der Engländer ausgeliefert waren. Der bekannte, aber nicht unumstrittene Dichter Gorch Fock, Matrose an Bord, gehörte zu den Opfern. Über 10.000 Tote und rund 200.000 Tonnen Schiffsschrott auf dem Meeresgrund sind die Hinterlassenschaft dieser traurig berühmten Seeschlacht. Im Zeichen der Rohstoffknappheit der 50er und 60er Jahre wurde die Kampfesstatt zum attraktiven Anziehungspunkt für Schrottberger. Ohne Rücksicht auf dieses große Seemannsgrab wurden teils legal, teils illegal Tausende Tonnen von Eisen, Stahl und Buntmetallen aus den rostigen Schiffsleibern herausgesprengt. Das Wrack der 'Wiesbaden', über Kopf auf dern Meeresgrund liegend, machte auf diesem Wege ebenfalls noch einmal Bekanntschaft mit Sprengstoff. Wegen ihrer Lage und der großen Tiefe (über 50 Meter) beschränkten sich die Schrottberger im wesentlichen darauf, ihr die beiden Schiffspropeller abzusprengen. Das ausgestellte Teil, ein Stück der Wellenabdeckung - ebenfalls abgesprengt -, ließen die modernen Seeräuber am Meeresgrund liegen. Es wurde 1983 von Marinetauchern der Bundes- Marine im Rahmen einer Tauchübung geborgen und dem Wrackmuseum geschenkt.