Hochseebergungsschiff 'Twyford'

Die 'Twyford', ein spezielles Schiff für Hochseebergungen, wurde 1952 in Aberdeen/Schottland erbaut. Es kam weltweit, überwiegend jedoch in der Nordsee und der Irischen See, für Ladungsbergungen aus gesunkenen Schiffen zur Verwendung (Kupfer, Messing, Blei, Zinn usw.). Um die Arbeit zu erleichtern, wurde ein Mann mit der in der Ausstellung gezeigten Beobachtungskammer zum Wrack abgesenkt (bis zu einer Tiefe von 300 Meter waren möglich). Von der Kammer aus dirigierte der Beobachter telefonisch den Einsatz des Greifers im Wrack. Die im Museum zu sehenden Ladungsteile (Bullaugen, Kupferbarren, Bleiblech, Messingstangen und Granatenhülsen) stammen aus den Ladungen englischer Schiffe, die im 1. Weltkrieg von deutschen U- Booten versenkt worden sind. Die Granatenhülsen befanden sich pikanterweise an Bord eines Schiffes, das 1915 von Amerika kommend, kurz vor seinem Ziel, einem Hafen an der englischen Westküste, durch einen Torpo sein Ende fand. Die noch heute beschworene Neutralität Amerikas vor dem eigenen Eintritt in den 1. Weltkrieg (1917) dürfte damit widerlegt sein. Als in den 70er Jahren die Preise für Buntmetalle rapide sanken, lohnte sich die Arbeit der 'Twyford' nicht mehr. 1978 legten die Eigner das Schiff in Cuxhaven auf. Einige Zeit später wurde es abgewrackt.