multicult.fm sendet auf 12 Sprachen – statt in einer Synchronübersetzung in einem innovativen bilingualen Format. Rund um die Uhr ist es weltweit im Internet und vormittags im Berliner Raum im Radio zu hören.
Von Tetiana Stoliarova
In der Berliner Marheineke Markthalle findet man nicht nur Lebensmittel aus allen Ländern, sondern auch ein interkulturelles Radio. Seit sechs Jahren steht hier das gläserne Studio von multicult.fm – das einzige Radio in Europa, das aus einer Markthalle sendet.
Das Team ist altersgemischt und spricht mehrere Sprachen. Chefredakteurin und Initiatorin von multicult.fm Brigitta Gabrin ist dreisprachig aufgewachsen und überzeugt davon, dass eine vielsprachige Radiostation im multikulturellen Berlin ein Muss ist! Die offenen Redaktionsräume auf der Galerieetage in der Markthalle mitten im multikulturellen Kreuzberg laden zum Mitmachen ein. „Der Content wird oft frei Haus geliefert“, schmunzelt Brigitta Gabrin. Bei Radio multicult.fm hospitieren viele Journalist*innen, die aus dem Ausland kommen, wie z.B. Zahwa Alaa Elraei, eine Abiturientin aus Kairo.
multicult.fm wurde Ende 2008 gegründet als Reaktion auf die Schließung des Vorgängerprogramms Radio Multikulti des RBB (Radio Berlin-Brandenburg). Heute ist es ein privates, nichtkommerzielles Radio, das sich hauptsächlich aus Spenden finanziert und fast werbefrei sendet. Das kleine Radio mit der großen Wirkung begreift sich als eine Talentschmiede für Journalist*innen mit interkulturellen Medienkompetenzen.
Tetiana Stoliarova kommt aus der Ukraine und kann sich das Leben ohne Video nicht vorstellen. Sie studierte TV- und Filmkunst und macht jetzt ihr Masterstudium in Journalistik an der Ukrainischen Katholischen Universität. In jedem neuen Land, das Tetiana bereist, kauft sie viele Postkarten, die sie dann an ihre Familie und an ihre Freunde schickt. Sie ist der Auffassung, dass man auf diese Weise nicht nur einen Bruchteil der anderen Kultur, sondern auch die wichtigsten Erinnerungen teilen kann.
