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3.5.2005

Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften verleiht Günter Grass und Imre Kertész die Ehrendoktor­würde.


  Foto: Imre Kertész, Günter Grass und Dieter Lenzen
Imre Kertész, Günter Grass und Dieter Lenzen
Foto und © David Ausserhofer
  Günter Grass (* 16.10.1927 in Danzig-Langfuhr, † 13.4.2015 in Lübeck)
 
Die Eltern betrieben ein Kolonialwarengeschäft und lebten in einfachen Verhältnissen. Während des Zweiten Weltkrieges meldete sich Grass freiwillig zur Wehrmacht und wurde im Alter von 17 Jahren zur Waffen-SS einberufen. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefan­genschaft. 1947/1948 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz und studierte von 1948 bis 1952 Grafik und Bildhauerei.
Ab Mitte der 50er-Jahre begann er schriftstel­lerisch tätig zu werden. Seinen literarischen Durchbruch erreich­te er 1959 mit dem Roman "Die Blechtrommel".
Günter Grass beteiligte sich seit den fünfziger Jahren engagiert an innenpolitischen Kontrover­sen und war zeitweilig auch Redenschreiber für Willy Brandt.
Grass, der auch als Grafiker, Maler und Bild­hauer hervortrat, erhielt 1999 den Nobelpreis für Literatur.
 
 
Imre Kertész (* 9.11.1929 in Budapest, † 31.3.2016 ebenda)
 
Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Kertész 1944 im Alter von 15 Jahren nach Auschwitz deportiert. Nach seiner Befreiung kehrte er 1945 nach Budapest zurück. Dort arbeitete er zu­nächst als Journalist, ab 1953 als freier Schrift­steller und Übersetzer deutschsprachiger Auto­ren.
1975 publizierte er seinen ersten Roman "Mensch ohne Schicksal" (Sorstalanság), in dem er Erfahrungen aus dem Konzentrations­lager verarbeitete. Es folgten zahlreiche Kurzge­schichten, Essays und autobiographische Texte.
Seit 2000 lebt er in Berlin. 2002 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
 
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