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Inhalt

Vorwort
Zeichnung von Richard Bruce
Cordelia the Crude, A Harlem Sketch von Wallace Thurman
Color Struck, A Play in Four Scenes von Zora Neal Hurston
Flame From The Dark Tower, Sektion mit Poesie von verschiedenen Autoren
Zeichnung von Richard Bruce
Wedding Day, Eine Geschichte von Gwendolyn Bennet
Drei Zeichnungen, von Aaron Douglas
SMOKE, LILIES AND JADE, Ein Roman, Teil 1, von Richard Bruce
Sweat, Eine Geschichte von Zora Neal Hurston
Intelligentsia, Ein Aufsatz von Arthur Huff Fauset
Fire Burns, Redaktioneller Kommentar von Wallace Thurman


Im Sommer des Jahres 1926 entschieden sich 7 junge Künstler der Bewegung
(Wallace Thurman, Zora Neal Hurston, Aaron Douglas, John P. Davis, Bruce Nugent, Gwndolyn Bennet und Langston Hughes), ihre eigene Zeitschrift
Fire!! - A Negro Quarterly of the Arts
herauszugeben. Hughes und die Anderen hofften, den jüngeren Künstlern der Bewegung mit der Zeitschrift eine Möglichkeit zu geben ihrer Kunst Gehör zu verschaffen.

Vor allem Künstler die sich entschlossen hatten, Themen afroamerikanischen Lebens zu behandeln, die von der schwarzen, als auch von der weißen Mittelklasse am liebsten gemieden und ausgeblendet wurden, sollten die Chance bekommen, ihre Werke einer kritischen Öffentlichkeit vorzustellen. Die damals vorhandenen Magazine, in denen schwarze Kultur saowie die afroamerikanische Gemeinde generell repräsentiert wurde, beschränkte sich auf The Crisis (Dr. DuBois´s Zeitschrift), Opportunity und The Messenger.

Fire stellte ein gewagtes Experiment dar, daß zugleich Provokation der Bourgeoisie, Bekenntnis zum vorhandenen afroamerikanischen Erbe und ein Sprachrohr der ansonsten ausgeblendeten Künstler sein sollte. Die Intention dieses Magazins wird am deutlichsten, wenn man den Ausführungen Langston Hughes´ folgt, die er in seinem Aufsatz The Negro Artist and the Racial Mountain macht. Darin plädiert er für eine Rückbesinnung auf das vorhandene afroamerikanische Erbe mit seiner Musik, seinen Tänzen und einfachen Traditionen. Anstatt einer Fremdverpflanzung des afroamerikanischen Kulturhintergrundes, rät Hughes an, aus dem reichhaltig gefüllten Erfahrungsschatz seiner Rasse in Amerika zu schöpfen um so zu einer gesünderen Selbsteinschätzung und letztlich zu größerem Vertrauen in die individuellen Fähigkeiten zu kommen.

An den freien Abenden der Beteiligten wurde Fire geplant und vorbereitet. Jeder der Mitbegründer verpflichtete sich dazu, 50 Dollar Startkapital für den Druck der ersten Ausgabe beizusteuern. Dabei kamen auf jeden bestimmte Aufgaben zu. Thurman war der Herausgeber, John P. Davis kümmerte sich um die Finanzen, während Bruce Nugent für die Verteilung verantwortlich war. Der Rest steuerte Material für die erste Ausgabe bei und diente ebenfalls als Redaktionskomitee. Allerdings verspätete sich die erste Herausgabe etwas, so daß einige der Beteiligten wieder anderen Verpflichtungen nachzukommen hatten und so nicht an den aktiven Vorbereitungen teilhaben konnten. Als die erste Ausgabe schließlich auf hochwertigem Papier gedruckt war, offenbarte sich, daß erst drei der sieben Beteiligten ihren Anteil bezahlt hatten und das Projekt auf einem finanziell höchst instabilen Sockel stand. Thurman konnte die Druckerei trotzdem überreden, ihm die fertigen Exemplare auf Vorschußbasis zu überlassen. Die (vorwiegend schwarzen) Kritiker, zerfetzten Fire wie ein Rudel Wölfe. In seiner Autobiographie The Big Sea zitiert Langston Hughes einen Kritiker des Baltimore Afro-American mit den Worten: "I have just tossed the first issue of Fire into the Fire." Auf der anderen Seite wurde Fire von den weißen Medien kaum beachtet. Dementsprechend gab es erheblich Probleme die Ausgabe an Kioske und Zeitschriftenläden zu verteilen, da der geringe Bekanntheitsgrad auf eher magere Einnahmen schließen ließ. Ironie des Schicksals war letztendlich auch die Tatsache, daß mehrere hundert Ausgaben in einem Apartment untergebracht worden waren, in dem kurz darauf ein Feuer ausbrach und den Großteil des ambitionierten Projekts in sich verflüchtigenden Rauch verwandelte.

Damit war Fire endgültig, schon nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe gelöscht. Thurman und einige Andere verbrachten Jahre damit, ihre ohnehin schon spärlichen Einkommen darauf zu verwenden, die durch die Zeitschrift verursachten Schulden abzubezahlen. Die Zeit erwies sich als noch nicht Reif für die Existenz eines Magazins wie Fire.