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Herzlich Willkommen auf meiner Seite über die Harlem Renaissance

Als Student für Nordamerikastudien wird man häufig mit dem Vorurteil konfrontiert, die USA hätten, ausgenommen von Disney World und diversen Fast-Food-Ketten, keinerlei eigene Kultur. Dem zu widersprechen ist oft schwierig und aufwendig und somit habe ich mich entschlossen, diese Site über die erste signifikante Bewegung afroamerikanischer Kultur zu erstellen. Vorliegende Seite ist weitestgehend in deutscher Sprache gehalten um dem der englischen Sprache nicht ganz hörigen Interessenten zumindest eine Grundidee dessen, was im allgemeinen auch als die "New Negro Bewegung" bezeichnet wurde, zu vermitteln. Falls diverse Links im Nichts enden sollten, bitte ich um Nachsicht und einen kurzen Hinweis. Viel Spaß!


Als mit dem Ende des 1. Weltkrieges Anfang der zwanziger Jahre eine Phase der materiellen Prosperität und kulturellen Erneuerung in den USA einkehrte, kam es in Uptown Manhattan zu einem sich beschleunigendem Bevölkerungsaustausch. Der ursprünglich von holländischen Einwanderern gegründete Stadtteil Harlem wurde zu einem Schmelztiegel schwarzer Zuwanderer aus der Karibik, Afrika, und vor allem dem ländlichen Süden. Aufgrund von Überbauung und Mißwirtschaft in der Gegend, hatten Schwarze in Amerika zum ersten Mal die Möglichkeit einen zuvor nicht erfahrenen, urbanen Wohnstandart zu genießen. James Weldon Johnson taufte so das neu erblühende Harlem als "the Negro capital of the world".
Ein Klick auf das untere Kartensymbol verdeutlicht die Entwicklung der afroamerikanischen Community in Harlem zwischen 1911 und 1930.

Karte HarlemKarte Harlem
Dichtung, Malerei und Tanz wurden in Kombination mit Jazz zu einem Forum, durch das sich die afroamerikanische Erfahrung in Amerika Ausdruck verlieh. Diese war damals vorrangig von einem stark rassistischen Alltag geprägt. Einem Alltag, der sich durch mangelhafte Lebensverhältnisse inmitten einer Überflußgesellschaft, sowie durch Verweigerung einer kulturellen Identität durch die (weiße) Kulturlandschaft auszeichnete. Dieses Forum verschaffte sich primär in Harlem eine nicht zu überhörende Stimme des Protestes, des neugeborenen Stolzes und einer Explosion von kreativer Energie. Prominente Intellektuelle, unter ihnen W.E.B. DuBois und Alain Locke, versuchten kulturelle Theorien zu entwickeln, die der Bewegung als Gründungsphilosophie dienen sollten um damit ein Fundament für schwarze Identität im sonst so rasanten "Jazz Age" zu schaffen.

Auf den folgenden Seiten findet sich eine kurze Übersicht über den kulturellen Output des Harlem der 20er Jahre. Zu finden sind zitierte Werke von Autoren wie Langston Hughes und Wallace Thurman sowie eine Kurzbeschreibung der Kulturideologien, die von Intellektuellen für Harlem erdacht wurden. Einige Werke von bildenden Künstlern werden ebenso vorgestellt wie das allabendliche Treiben in den Straßen, Cabarets, Clubs und unlizensierten Bars. Patronage, Pleite und Prominente gehörten zu Harlem genau wie seine Tagelöhner, Oratoren, Schriftsteller und Musiker. All dies machte es zu einem wertvollen Zentrum schwarzer Kultur im Herzen New York´s.