Semitistik

14 351
Ü -
Einführung in die Semitistik II (2 SWS); Altensteistr. 34, Seminarraum (s. A.) N. N.
Zweisemestrige Einführung in die Grundzüge der Semitistik. Der Kurs legt gewissermaßen den Grundstein für das gesamte Semitistikstudium. Die Teilnahme ist deshalb für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend.

14 352
HS -
Semitistisches Seminar (2 SWS); Mo 14.00-16.00 (s. A.) Rainer Voigt
Das Semitistische Seminar spricht in erster Linie fortgeschrittene Studenten an, aber auch Studienanfänger sind willkommen. Im Mittelpunkt stehen Probleme der Semitistik und der Methodik dieses Faches. Andererseits sollen Überblicke über Teilgebiete der Semitistik wie auch der Semitohamitistik geboten werden und auch auf diejenigen Sprachen eingegangen werden, die nicht im Rahmen eines regulären Sprachkurses behandelt werden können.
Es wird die neuere semitistische Literatur besprochen. Das Halten von Referaten ist erwünscht.

A: Aramaistik-Neuaramaistik

14 353
Ü -
Syrisch-Aramäisch I (4 SWS); Mo 8.00-10.00 Mo 10.00-12.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (17.10.) Helen Younansardaroud
Syrisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Sie besitzt ein umfangreiches Literaturcorpus und umfasst theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. an bis heute. Der Sprachkurs geht insgesamt über drei Semester und umfasst jeweils 2 Semesterwochenstunden. Ab dem 2. Semester werden einfache, vokalisierte west- und ostsyrische Texte gelesen. Die Teilnahme ist für Haupt- und Nebenfach-Studierende im Grundstudium verpflichtend.
Literatur: C. Brockelmann, Syrische Grammatik, Nachdr. Leipzig 1962; The. Nöldeke, Kurzgefasste syrische Grammatik, Nachdr. Darmstadt 1977.

14 354
Ü -
Einführung in die syrische-aramäische Literatur (1 SWS); Mi 14.00-15.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (19.10.) Ulrike-Rebekka Nieten
Syrisch-Aramäisch ist die wichtigste Sprache des Christlichen Orients. Literatursprache in den Kirchen des west- und ostsyrischen Ritus, aber auch die Sprache, in der verlorenen Werke griechischer Philosophen überliefert wurde, war für die Rezeptionsgeschichte (besonders bei Aristoteles) von großer Bedeutung. Sie besitzt ein umfangreiches Literaturkorpus und umfasst gnostisches, theologisches und profanwissenschaftliches Schrifttum vom 2. Jh. bis heute. Aus der großen Zahl des syrischen Philosophen, Theologen und Schriftsteller sollen in dieser Übung folgende vorgestellt werden:
Bar Daisan, griech. Bardesanes (154-222); Afrahat, der Persische Weise, (zwischen 260 u. 275 - nach 345); Ephrem, syr. Aprēm der Syrer, (um 306-373); Isaak v. Antiochia (gest. 460/461); Jakob v. Sarūg (um 451-521); Narsai (gestr. ca 503; Balai (6. Jh.); Jakob v. Edessa (633-708); Isaak v. Ninive (7. Jh.); Theodor bar Konai (8. Jh.); Dionysius bar Salībī (gest. 1171); Michael der Syrer (1126/27-1199); Barhebraus (1226-1286).

14 355
Ü -
Die Kategorien des Aristoteles in syrischer und arabischer Überlieferung (Syrische Lektüre mit Vergleichung des arabischen und griechischen Textes) (1 SWS); Mi 12.00-13.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Werner Portmann,
Rainer Voigt
Die Kategorien des Aristoteles wurden im syrischen und arabischen Raum durch zahlreiche Kommentare und mehrere Übersetzungen rezipiert. Überliefert sind drei syrische und eine arabische Übersetzung. Die zwei bisher publizierten syrischen Übersetzungen von Jakob von Edessa und Georg, dem Bischof der Araber, sollen in der Übung mit dem griechischen Text verglichen und nach ihrer lexikalischen und syntaktischen Übersetzungstechnik befragt werden. Der Vergleich mit der arabischen Übersetzung steht unter der Fragestellung, ob in ihr der Einfluß einer syrischen Zwischenübersetzung erkennbar ist.
Editionen: Aristotelis Categoriae et Liber de interpretatione, ed. L. Minio-Paluello, Oxonii 1949, repr. 1978; Giuseppe Furlani: Le categorie e gli ermeneutici di Aristotele nella versione siriaca di Giorgio delle Nazione, Memorie della Reale Accademia dei Lincei, Cl. sc.mor., ser. 6, vol. 5 (1933), S. 1-46; Khalil Georr: Les catégories d’Aristote dans leurs versions syro-arabes, Beirut 1948.
Literatur: Henri Hugonnard-Roche: Les traductions de grec au syriaque et du syriaque à l’arabe - à propos de l’Organon d’Aristote, Rencontres de cultures dans la philosophie médiévale – traduction et traducteurs de l’antiquité tardive au XIVe siècle, Louvain-la-Neuve – Cassino 1990, S. 131-147.

B: Äthiopistik

14 356
Ü -
Amharisch I (2 SWS); Do 8.30-10.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Rainer Voigt
Der zweisemestrige Lektürekurs, an den sich ein obligatorischer zweisemestriger Lektürekurs anschließt (über 2 Semester), soll in das Amharische, die zweitgrößte semitische Sprache (nach dem Arabischen) und die Amtssprache Äthiopiens, einführen.
Das Amharische gehört nach Schrift, Sprachstruktur und Syntax zu den schwierigeren semitischen Sprachen. Deshalb wird die Bereitschaft zu einer regelmäßigen Mitarbeit vorausgesetzt. Es wird das Lehrbuch von R. Richter (Lehrbuch der amharischen Sprache, Leipzig 1987, Nachdr. Berlin: Langenscheidt) zugrunde gelegt. Die verwendeten Tabellen und Paradigmen stammen aus dem typographisch besser gestalteten Handbuch von W. Leslau (Amharic Textbook, Wiesbaden 1967).
So weit als möglich sollen kurze Abschnitte (am Anfang nicht mehr als Überschriften) aus der Zeitung Addis Zämän gelesen werden. Es wird auch Wert auf die Übersetzung vom Deutschen ins Amharische gelegt.

14 357
Ü -
Altäthiopisch I (1 SWS); Mo 9.00-10.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Bogdan Burtea
Das Altäthiopische (Ge‘ez) gehört neben dem Koptischen und Syrischen zu den wichtigsten Sprache des christlichen Orients, die uns nicht nur einheimische Literaturwerke, sondern auch zahlreiche Übersetzungen jüdischen und christlichen Ursprungs überliefert.
Die regelmäßige Morphologie macht die Sprache leicht erlernbar, doch verlangt die Schrift einige Übung. Nach einer kurzen Einführung in die Grammatik soll mit der Lektüre einfacher Bibeltexte begonnen werden.
Einführende Literatur:
C. Conti Rossini, Grammatica elementare della lingua ethiopica, Rom 1941; E. Littmann, "Äthiopisch. Die äthiopische Sprache", in: Handbuch der Orientalistik. I, 3: Semitistik, Leiden-Köln, 1964, S. 350-375; J. Tropper, Altäthiopisch. Grammatik des Ge‘ez mit Übungstexten und Glossar, Münster 2002.

14 358
Ü -
Das Jubiläenbuch (Altäthiopische Lektüre) (1 SWS); Mo - Altensteinstr. 34, Seminarraum (n. V.) Rainer Voigt
Das altäthiopische Mätshafä kufale (Jubiläenbuch) ist eine pseudoepigraphische Schrift des 1. vorchr. Jh., die wohl im jüdischen Kreis der Essener entstanden ist. In Qumran wurden Teile des hebräischen Urtextes gefunden. Vollständig ist der Text nur im Altäthiopischen erhalten. Die Übersetzung wurde dabei aus dem Griechischen angefertigt. Die äthiopische Version ist seit dem 19. Jh. in Europa bekannt.
Literatur: A. Dillmann: Mashafa kufale sive Liber jubilaeorum ..., Göttingen 1859; R. H. Charles: Mashafa kufale or the Ethiopic version of the Hebrew Book of Jubilees ..., Oxford 1895; E. Kautzsch: Die Apokryphen und Pseudoepigraphen des AT, Bd. 2, Tübingen 1921; Studies in the the Book of Jubilees, Tübingen 1997; J. C. Vanderkam: The Book of Jubilees, Löwen 1989 (CSCO).

14 359
Ü -
Tigrinisch (1 SWS); Mo 16.00-17.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Rainer Voigt
Das Tigrinische ist die zweitgrößte äthiosemitische und die drittgrößte moderne semitische Sparache (nach dem Arabischen und Amharischen). Sie wird in Eritrea und dem nördlichen äthiopischen Bundesstaat Tigrai gesprochen.
Da diese Sprache seit langem nicht mehr angeboten wurde, sollten Interessenten die Chance nutzen.
Literatur:
Franz Praetorius: Grammatik der Tigrinasprache in Abessinien, Halle 1871; Carlo Conti Rossini: Lingua tigrina, Mailand 1940; Wolf Leslau: Documents tigrigna (éthiopien septentrional) – Grammaire et textes, Paris 1941; Rainer Voigt: Das tigrinische Verbalsystem, Berlin 1977; Mulugeta Girmay Melles: Tigrinya reader and grammar, Springfield, VA 2001; L. Oriolo: Tigrinya phrase book, Lawrenceville, NJ / Asmara 1997.

14 360
Ü -
Tigre (1 SWS); Mo 18.00-19.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Rainer Voigt
Das im erythräischen Tiefland gesprochene Tigre ist nach Anzahl der Sprecher die viertgrößte semitische Sprache und – nach dem Amharischen und Tigrinischen – die drittgrößte äthiosemitische Sprache. Sie wurde relativ umfassend von E. Littmann, W. Leslau und S. Raz beschrieben.
Es werden verschiedene Texte aus Sammelwerken, einheimischer Literatur und der Bibel (Ketâb qeddus – bâli wa-haddis galad, 1988) gelesen. Es wird außerdem mit einem einheimischen Informanten gearbeitet.
Wichtigste Literatur: Wolf Leslau: Short grammar of Tigré, New Haven 1945 (auch in zwei Artikeln in Journal of the American Oriental Society 65 (1945) erschienen); Enno Littmann / Maria Höfner: Wörterbuch der Tigrê-Sprache, Wiesbaden 1962; Shlomo Raz: Tigre grammar and texts, Malibu 1983.

C: Hebraistik

14 362
Ü -
Einführung in das Biblisch und Mischna Hebräische I (4 SWS); Mo, Mi 12.00-14.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Ulrike-Rebekka Nieten
Diese Übung beginnt mit einer Einführung in die Lautlehre, Morphologie und Syntax des Biblisch-Hebräischen. Durch das Heranziehen kurzer Übungstexte sollen bereits im ersten Semester Grundkenntnisse in der Grammatik erworben werden, die es möglich machen schon in kürzester Zeit einige Kapitel aus dem A. T. (Genesis) zu übersetzen. Da das Mischna-Hebräisch eine andere Sprachstufe -bezüglich der Grammatik und des Wortschatzes - als das Bibel-Hebräische aufweist, soll es ebenfalls anhand von Beispieltexten behandelt werden.
Neben der empfohlenen Grammatik Körner, Jutta: Hebräische Studiengrammatik, Leipzig 1986, werden in dieser Übung Kopien aus verschiedenen Grammatiken verteilt.
Weitere Literatur: M. H. Segal, A Grammar of Mishnaic Hebrew, Oxford 1927, Nachdr. 1978.

D: Semitische Inschriftenkunde

14 363
Ü -
Nordwest- und südsemitische Inschriften (u.a. des Pergamonmuseums) (1 SWS); Mi 9.00-10.00 - Altensteinstr. 34, Seminarraum (s. A.) Rainer Voigt
Mit über hunderttausend Inschriften stellen die semitischen Inschriftencorpora eine wichtige Quelle für die Sprache und Kultur verschiedener semitischer Völker dar. Es sollen frühnordarabische, phönizische, punische, aramäische (z.B. nabatäische, palmyrenische) und altsüdarabische Inschriften gelesen werden. Dabei werden besonders solche Inschriften berücksichtigt, die im Pergamonmuseum ausgestellt sind bzw. aus dem Magazinbereich zugänglich gemacht werden können.
Wenn möglich, werden die Wünsche der Teilnehmer berücksichtigt.