Institut für Romanische Philologie der FU Berlin

Sabine Greiner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Italienische und Französische Literaturwissenschaft

e-mail: sagre@zedat.fu-berlin.de
Telefon: 030-838-54755
Telefax: 030-838-52235
Raum: JK 26/222d

Sprechstunde im Wintersemester 2004/05:
dienstags, 11.00 - 12.00 Uhr
und nach Vereinbarung unter sagre@zedat.fu-berlin.de

Wissenschaftliche Publikationen

Lehrveranstaltungen:

Wintersemester 2004/05
Sommersemester 2004
Wintersemester 2003/04
Sommersemester 2003
Wintersemester 2002/03
Sommersemester 2002
Sommersemester 2001
Wintersemester 2000/2001
Sommersemester 2000
Wintersemester 1999/2000

Lehrveranstaltung im Wintersemester 2004/05:
PS 17 047
PS Literaturkritik und Kanonbildung: Le Prix Goncourt 
Do., 10-12 Uhr, Raum KL 29/239, Beginn 21.10. 
“Les marrons chauds au coin des rues. (…) Les prix littéraires, en octobre, novembre. Le prix Goncourt. Chez le libraire, les bandes rouges, les volumes en piles… Nos dernières traditions. Nos dernières coutumes. Rituels.“ Was Olivier Boura herbstlich-stimmungsvoll als eines der letzten festen Traditionen einer Kulturnation beschreibt, ist während einer nun mehr als hundertjährigen Geschichte zu einem festen Marketinginstrument für französische Verlage geworden: der begehrte Prix Goncourt. 
Ausgehend von der Geschichte dieser ursprünglich „anti-akademischen“ Auszeichnung für ein literarisches Prosawerk, das sich durch Innovation, Frische und „Jugendlichkeit“ aus der Masse der Publikationen des laufenden Jahres hervorheben soll, werden wir uns im Laufe dieses Seminars auch den Mechanismen und der Funktionalität literarischer Kanonbildung widmen. Welche Bewertungskriterien werden von der Jury des Goncourt angelegt, welchen Stellenwert hat der Goncourt im Rückblick für die Rezeption der Werke einzelner PreisträgerInnen? Ist es möglich, anhand der Liste der ausgezeichneten Texte eine französische Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts nachzuvollziehen und wenn ja, welcher Art wäre diese? Diese Fragen beleuchten einige Aspekte, denen wir zwischen literaturhistorischen Trouvaillen und der Kanondebatte der letzten 15 Jahre in diesem Seminar nachgehen werden.
Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit 
Organisatorisches: InteressentInnen werden gebeten, sich vor der ersten Sitzung mit der Dozentin per mail (sagre@zedat.fu-berlin.de) für Themen- und Terminabsprachen in Verbindung zu setzen.
Zur Einführung wird empfohlen:  
- Grisoni, Dominique-Antoine (Hg.): Goncourt, cent ans de littérature. Paris (Viénot) 2003.
- Watanabe-O’Kelly, Helen (Hg.): Kanon und Kanonisierung als Probleme der Literaturgeschichtsschreibung. Internationaler Germanistenkongress, Bd. 8, Wien, 10.-16.09.2000. Bern (Lang) 2003. 
- Dahmen, Wolfgang (Hg.): Kanonbildung in der Romanistik und in den Nachbardisziplinen. Romanistisches Kolloquium Trier, 12.-13.05.1998. Tübingen (Narr) 2000.
- Moog-Grünewald, Maria: Kanon und Theorie. Heidelberg (Winter) 1997.

Lehrveranstaltung im Sommersemester 2004:
PS 17 123 
Ariosto: L’Orlando Furioso
Di., 16-18 Uhr, Raum KL 29/137, Beginn 13.04.
Innerhalb der italienischen Ritterepik scheint der 1532 in der definitiven Fassung erschienene Orlando Furioso des Ludovico Ariosto eine vieldiskutierte Sonderstellung einzunehmen. Handelt es sich noch um eine nostalgische Verklärung höfischer Werte oder weisen die komikhaften Partien auf parodistische, die Ritterwelt "auflösende" - wie Hegel meint - Autorenabsichten hin? Wie ist die digressive Struktur des Werkes, die vielfach auf Nebenhandlungen abschweifende narratio, zu bewerten und wie situiert sich so der Orlando in der Tradition der Ritterepik?
Diesen und anderen Fragen werden wir im Verlauf des Seminars nachgehen. Anhand eingehender Textlektüre des Orlando, Bezugnahmen auf andere epische Werke - vor allem weiteren Umsetzungen des Roland-Stoffes wie z.B. dem Orlando Innamorato von Boiardo - und der Beschäftigung mit verschiedenen Positionen der Forschungsliteratur sowie der zeitgenössischen Rezeption des Epos werden wir gemeinsam einen Bezugshintergrund erarbeiten, der es uns ermöglichen wird, interessante Perspektiven auf ein komplexes Werk der italienischen Literatur zu konturieren.
Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit
Organisatorisches: die Textgrundlage wird auf Mailanfrage (sagre@zedat.fu-berlin.de) ab Mitte März mitgeteilt; zur ersten Sitzung sollte der erste Gesang vorbereitet sein
Zur Einführung wird empfohlen: 
- Jossa, Stefano: La fondazione di un genere. Il poema eroico tra Ariosto e Tasso. Roma (Carocci) 2002.
- Hempfer, Klaus W.: „Überlegungen zu einem Gültigkeitskriterium für Interpretationen und ein komplexer Fall: Die italienische Ritterepik in der Renaissance“. In: Ders.: Grundlagen der Textinterpretation. Hrsg. v. Stefan Hartung. Stuttgart (Steiner) 2002, 11-39 (v.a. 27-39).
- Dini, Chiara: Ariosto: Guida all'Orlando Furioso. Roma (Carocci) 2001.

Lehrveranstaltung im Wintersemester 2003/04:
PS 17 123
PS Einführung in die Analyse dramatischer Texte - das melodramma
Di., 16 - 18 Uhr, Raum KL 29/139, Beginn 21.10.
Als Fusion von Gesang (mélos) und dramatischer Handlung (drama), offenbart bereits die Gattungsbezeichnung die prekäre Position des melodramma zwischen Tragödie, Komödie, Farce, Schäferspiel, Tragikomödie und religiösem Drama. Anhand der Geschichte jener Mischgattung vom Cinque- zum Ottocento soll zum einen die Kritik der Dramentheoretiker jener Zeit zur Sprache kommen, denen zum anderen die zumeist überwältigend positive Rezeption des zeitgenössischen Publikums gegenüber steht.
Das Wechselspiel von Musik und Wort wird vor der Folie eines vor allem literaturhistorischen Hintergrunds analysiert werden, allerdings lässt die unterschiedliche Gewichtung und Wertung des musikalischen und literarischen Anteils durchaus Rückschlüsse auf breitere kulturhistorische Umbrüche zu. Nicht zuletzt sind dem Siegeszug des melodrammas zum Beispiel die ersten ständigen öffentlichen Theater Italiens geschuldet, allen voran das San Cassiano in Venedig.
Wie spannend und abwechslungsreich sich diese durchaus nicht monolithische Gattung von der klassizistischen Interpretation der griechischen Tragödie durch die florentinische Camerata de' Bardi über die manieristischen Experimente des Seicento und die darauffolgenden Reformen Apostolo Zenos und Pietro Metastasios zu der beliebtesten Gattung während der Romantik und des Risorgimento entwickelt und in den Opern Giuseppe Verdis schließlich den Punkt findet, an welchem das Wort zugunsten der Musik zurück tritt - dies wird im Groben der Bogen sein, welchem die Fragestellungen dieses Seminars folgen werden.
Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit
Organisatorisches: Textgrundlagen werden in der ersten Stunde bekannt gegeben
Zur Einführung: 
- Aristoteles: Poetik. Übersetzt von M. Fuhrmann. Stuttgart (Reclam) 1982.
- Pfister, Manfred: Das Drama. München (Fink) 102000.
- Ferroni, Giulio: Storia della letteratura italiana. Milano (Einaudi) 1991.
Dal Cinquecento al Settecento,  Cap. 6.3.
Dall'Ottocento al Novecento, Cap. 8.7.

Lehrveranstaltung im Sommersemester 2003:
GK 17 044
Einführung in die Literaturwissenschaft (Französische Philologie)
Di., 16-18 Uhr, Raum KL 29/237, Beginn 15.04.
Diese Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger/innen der Französischen Philologie und vermittelt die Grundlagen systematischen literaturwissenschaftlichen Arbeitens. Hierzu gehört neben praktischen Fragen (Literaturrecherche, Benutzung der Bibliothek, Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit) zunächst ein Überblick über grundlegende Aspekte des Literaturbegriffs ("Literatur", "Fiktionalität", "Mimesis") sowie des Epochen- und Gattungsbegriffs. Daran schließt sich die Vermittlung von Kategorien zur Analyse lyrischer, narrativer und dramtischer Texte an, die wir an konkreten Textbeispielen – welche die literarhistorische Perspektive dieses Kurses berücksichtigen – zur Anwendung bringen.
Scheinerwerb: regelmässige, aktive Teilnahme, Bestehen der Abschlußklausur
Zur Einführung: 
- Arnold, H.L.; Detering, H. (Hgg.): Grundzüge der Literaturwissenschaft. München (dtv) 31999.
- Brackert, H;  Stückrath, J. (Hgg.):  Literaturwissenschaft. Ein Grundkurs.. Reinbek bei Hamburg (rowohlt) 62000.
- Klinkert, T.: Einführung in die französische Literaturwissenschaft. Berlin (Erich Schmidt) 2000.
 

Lehrveranstaltung im Wintersemester 2002/03:
PS 17 124
Einführung in die Analyse lyrischer Texte: Giuseppe Ungaretti
Di., 16 - 18 Uhr, Raum KL 29/137, Beginn 15.10.
Giuseppe Ungarettis erster Gedichtband, Il Porto Sepolto (1916), dessen Erscheinen auch außerhalb Italiens erhebliches Aufsehen erregte, kann als einer der zentralen Wendepunkte in der Geschichte der italienischen Lyrik angesehen werden. Ungarettis Dichtung zeichnet sich durch eine für den italienischen Sprachraum neue Prägnanz aus, die bei zeitgenössischen Kritikern zunächst auf wenig Gegenliebe stößt. Nach der Publikation der Gedichtzyklen L'Allegria (1931) und Il Sentimento del Tempo (1933) wirft zum Beispiel der Literaturwissenschaftler Francesco Flora (La poesia ermetica, 1936) Ungaretti "Hermetismus" vor, womit er eine Art der Dichtung bezeichnet, die sich einer "unproblematischen Aneignung durch den Leser" verweigert. Wie diese Kritik zu verstehen ist und warum Ungarettis Gedichte zu einer Provokation für die etablierte Literaturkritik der 30er Jahre in Italien wurden, soll ebenso Gegenstand des Seminars sein wie ein Ausblick auf die Wirkungsgeschichte der "hermetischen Dichtung" Ungarettis. Der Begriff des "Hermetismus" wurde in der Folgezeit zur programmatischen Bezeichnung einer Generation junger Dichter und die Tatsache, dass zu Ungarettis Übersetzern auch Ingeborg Bachmann und Paul Celan gehören, lässt die Bedeutung Giuseppe Ungarettis für die Dichtung der Moderne über Italiens Grenzen hinaus erahnen.
Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit
Organisatorisches: als Textgrundlage wird folgende Ausgabe zum Erwerb empfohlen:
Ungaretti, Giuseppe: Vita d'un uomo. Tutte le poesie. A cura di Leone Piccioni. Milano (Mondadori) 1992. [Edition Oscar classici]
Kenntnisse des Französischen sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
Zur Einführung wird empfohlen: 
- Baader, Angelika: "Unschuld" und "Gedächtnis". Bewusstsein und Zeiterfahrung in Giuseppe Ungarettis Poetik und Lyrik. München (Kirchheim) 1997.
 

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2002:
 PS 17 045
  Clément Marot, 'prince des poëtes francois' (Einführung in die lyrische
 Textanalyse)
Di., 16 - 18 Uhr, Raum KL 29/139
 Dem Kanon der französischen Literaturgeschichte gilt Clément Marot als eher zwielichtige Gestalt:  mit einem Fuß im Mittelalter, mit dem anderen schon in der Renaissance, auf dem Weg in die Neuzeit,  dort aber noch nicht richtig angekommen. An seinem lyrischen Werk wird die Vielfalt traditioneller  und neuer Formen einerseits geschätzt, die Dichtung selbst andererseits als noch zu wenig  systematisch, zu okkasionell betrachtet. Doch ist es gerade Marots kreative Lust am Wortexperiment,  die heutigen Lesern die Lektüre seiner Epigramme, Episteln, Balladen, Blasons und Elegien  schmackhaft machen kann. Sein spielerischer Umgang mit Sprache, der "style marotique", und seine  vielfältige, nicht zuletzt an lateinischen und italienischen Modellen entwickelte Formkunst machen  Marot nicht nur zum Schöpfer des ersten französischen Sonetts und wichtigsten Übersetzer der  Psalmen in Volkssprache, sondern darüber hinaus zu einem der interessantesten und "modernsten"  Erneuerer der französischen Lyrik. In diesem Seminar soll anhand von Marots Werk eine  Momentaufnahme der Entwicklung von mittelalterlichen zu neufranzösischen lyrischen Formen  skizziert werden, wobei sich unser Augenmerk auch auf die Wirkkraft marotscher Dichtung, von der  "école marotique" bis zur Pléïade, richten wird.   Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit 
 Organisatorisches: Textgrundlage ist die kritische Gesamtausgabe von C.A. Mayer (in der Bibliothek  vorhanden), soweit nicht anders angegeben 
 Kenntnisse des Lateinischen und / oder Italienischen sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung 
 Zur Einführung wird empfohlen: 
 - Preisendanz, Wolfgang: Gattungshorizont des Epigramms und 'style marotique'. In: Stempel,  Wolf-Dieter; Stierle, Karlheinz (Hgg.): Die Pluralität der Welten: Aspekte der Renaissance in der Romania.  München (Fink) 1987, 279-300.
- Elwert, Theodor W.: Französische Metrik. München (Hueber) 41978.
 

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2001: 
PS 17 044 
Die klassische Tragödie in Frankreich
Di., 16-18 Uhr, Raum KL 29/239, Beginn 17.04.
Zwei große Namen der französischen Literatur werden fast zwangsläufig mit dem Titel dieses Proseminars verbunden: Pierre Corneille und Jean Racine. Durch die gemeinsame Textlektüre ausgewählter Werke beider Autoren werden uns vor allem die hierbei feststellbaren Differenzen und somit unterschiedliche Entfaltungsweisen der klassischen Tragödie interessieren. Zudem sind in der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts die Vorstellungen von Ordnung und Regelmäßigkeit und deren Niederlegung in normativen Poetiken mit keiner anderen klassischen Gattung so eng verbunden wie mit der Tragödie. Wir werden uns diese Regeln zunächst erarbeiten, ihre praktische Umsetzung anhand der gelesenen Texte überprüfen und uns letztendlich auch die Frage nach der Intention von Regelwerken wie der Art poétique Boileaus stellen – anders gefragt: wieso bedurfte es im französischen 17. Jahrhundert einer erneuten Regulierung der tragischen Form, wenn diese doch im Grunde durch die klassisch gewordene tragische Praxis des Altertums bereits gegeben war?
Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit
Organisatorisches: Schwerpunkte des Seminars werden vor allem die Dramen Le Cid, Œdipe, Tite et Bérénice Corneilles sowie Phèdre und Bérénice von Racine sein; die Textgrundlagen sind eigenständig zu beschaffen, Hinweise zu kommentierten Ausgaben auf Anfrage unter sagre@zedat.fu-berlin.de.
Zur Einführung: Die Kenntnis des Œdipe Corneilles sowie des König Ödipus von Sophokles wird zur ersten Sitzung vorausgesetzt. Als einführende Lektüre empfehle ich:
- Aristoteles: Poetik. Übersetzt von M. Fuhrmann. Stuttgart (Reclam) 1982.
- Bray, René: La formation de la doctrine classique en France. Paris (Hachette) 1927.
- Pfister, Manfred: Das Drama. München (Fink) 102000.

GK 17 132
Einführung in die Literaturwissenschaft (Italienische Philologie)
Di., 18-20 Uhr, Raum KL 29/235, Beginn 17.04.
Diese Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger/innen der Italienischen Philologie und vermittelt die Grundlagen systematischen literaturwissenschaftlichen Arbeitens. Hierzu gehört neben praktischen Fragen (Literaturrecherche, Benutzung der Bibliothek, Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit) zunächst ein Überblick über grundlegende Aspekte des Literaturbegriffs ("Literatur", "Fiktionalität", "Mimesis") sowie des Epochen- und Gattungsbegriffs. Daran schließt sich die Vermittlung von Kategorien zur Analyse lyrischer, narrativer und dramtischer Texte an, die wir an konkreten Textbeispielen – welche die literarhistorische Perspektive dieses Kurses berücksichtigen – zur Anwendung bringen.
Scheinerwerb: regelmässige, aktive Teilnahme, Bestehen der Abschlußklausur
Zur Einführung: 
- Arnold, H.L.; Detering, H. (Hgg.): Grundzüge der Literaturwissenschaft. München (dtv) 31999.
- Schulze-Witzenrath, E.: Einführung in die Literaturwissenschaft für Italianisten. Bochum (Brockmeyer) 3. üb. Aufl. 1991.
- Hillen, W.; Rheinbach, L.: Einführung in die bibliographischen Hilfsmittel für das Studium der Romanistik. Bd. 2: Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft. Bonn (Romanistischer Verlag) 1994.

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2000/2001:
PS 17 124
Gabriele D'Annunzio (Narrativik)
Di 16-18 Uhr, Raum 2 (KL)-2992, Beginn 17.10.
Die Text- und Dramenproduktion Gabriele D'Annunzios erlebt seit nunmehr dreißig Jahren in Italien - sowie seit zwanzig Jahren im europäischen Ausland und den U.S.A. - ein Revival, das nicht nur die Werke des süditalienischen Dichters, sondern vor allem seine als exzentrisch empfundene Persönlichkeit in den Mittelpunkt des Interesses rückt. In diesem Proseminar richtet sich das Augenmerk hingegen auf die Narrativik D'Annunzios, die der Schriftsteller selbst als bewußte Abkehr vom naturalistischen Roman konzipiert und propagiert hatte. Wie sich dies in den "Romanzi della Rosa" , den   "Romanzi del Giglio" und "Romanzi del Melagrano", sowie in den Novellen niederschlägt und welches alternative Romankonzept Gabriele D'Annunzio entwickelt hat, sollen zwei der Fragen sein, mit denen wir uns in diesem Semester beschäftigen werden.
Scheinerwerb: regelmässige, aktive Teilnahme, Kurzreferat, schriftliche Seminararbeit
Organisatorisches: Schwerpunkte des Seminars werden neben einzelnen Novellen die Texte Il piacere, Trionfo della morte und Il fuoco sein; die Textgrundlagen sind eigenständig zu beschaffen, Hinweise zu kommentierten Ausgaben auf Anfrage unter sagre@zedat.fu-berlin.de.
Zur Einführung: Die Kenntnis des Romans Il piacere wird zur ersten Stunde vorausgesetzt.

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2000:
PS 17 024
Vittorio Alfieri
Di 16-18 Uhr, Raum JK 28/125, Beginn 18.4.
Ugo Foscolo sah in ihm den "pater patriae", Benedetto Croce hielt ihn für einen der ideologischen Wegbereiter des Risorgimento. Er gilt als der revolutionäre Neuerer der italienischen Tragödie am Ende des 18. Jahrhunderts und in allen italienischen Schulen ist sein Spätwerk fester Bestandteil des Lehrplans. Superlativen dieser oder ähnlicher Art gibt es zu Vittorio Alfieris herausragender Rolle in der italienischen Literaturgeschichte zuhauf, aber sind sie im einzelnen immer nachvollziehbar? Zwar besteht ein uneingeschränkter Konsens über die Stellung Alfieris innerhalb des italienischen Bildungskanons, doch ist zumeist unklar, auf welche Leistungen des piemontesischen Dramatikers sich dieses Werturteil im einzelnen bezieht. Der Kurs will versuchen, die Substanz dieser Einschätzungen durch die Lektüre einzelner Dramen Alfieris zu überprüfen und herauszustellen, worin die Besonderheiten der alfierianischen Tragödienkonzeption bestehen. Zu diesem Zweck werden wir uns einführend mit einer Reihe von Tragödienkonzeptionen befassen, die vor allem während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Italien diskutiert wurden, bevor wir zur Analyse der Texte übergehen.
Scheinerwerb: regelmässige, aktive Teilnahme, Referat, schriftliche Seminararbeit
Folgende Texte werden zur Anschaffung empfohlen:
- Vittorio Alfieri, Saul. Filippo. Introduzione e note di Vittore Branca. Milano (BUR) 1996.
- Vittorio Alfieri, Agamennone. Mirra. Introduzione e note di Vittore Branca. Milano (BUR) 1994.
Vor Kursbeginn sollte das Kapitel über Alfieri in Croces Poesia e non Poesia gelesen sein:
- Benedetto Croce, Poesia e non Poesia. Bari (Laterza) 1950, pp. 1-14. (Bibl. Rom. Sem.: Kr 950/18)

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 1999/2000:
Ü 17 155
Übung zur literarischen Übersetzung (Italienisch-Deutsch)
Do 16-18 Uhr, Raum K 30/18, Beginn 21.10.
"Traduttore-traditore" - Übersetzerschelte gehört zu den üblichen Ingredienzien von Buchbesprechungen unserer Feuilletons. Aber muß der Übersetzer seine Texte notwendigerweise verraten? Anhand einer Auswahl von Texten vom 13. bis ins 20. Jahrhundert soll die Übung Einblick geben in die Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzung literarischer Texte: Es wird uns nicht um "Nachdichtung" gehen, sondern um Wege zu einem adäquaten Textverständnis auch und besonders von Texten älterer Sprachstufen. Die Texte werden im Kurs ausgegeben.
Voraussetzungen für die Scheinvergabe: fortgeschrittene Italienisch-Kenntnisse ebenso wie Vertrautheit mit der italienischen Literaturgeschichte, regelmäßige und aktive Teilnahme, intensive Vorbereitung der zu übersetzenden Texte, Bestehen der Abschlußklausur.
[Verfasser dieses Textes: Marc Föcking]