Homepage: www.geldreform.de | Gäste- / Notizbuch: www.geldreform.de |
In Österreich hielt damals die Nationalbank für die rund 6 Millionen Einwohner 914 Mill. im Jahresdurchschnitt im Verkehr, das sind pro Kopf 153 Schilling. Als in Wörgl am meisten Arbeitswertscheine ausgegeben wurden, waren es 7443 Schilling oder pro Kopf nicht einmal 2 Schilling. Aber diese 2 Schilling pro Kopf haben in Wörgl in den Jahren 1932 und 1933 mehr Einkommen und Verdienst geschaffen als die 153 Schilling der österreichischen Nationalbank. Warum? Weil es das Geld war, das die Leute veranlaßte, es zu dem zu brauchen, zu dem es geschaffen worden war: zum Zahlen, zum Erledigen der Geldgeschäfte, zum Tauschen.
Ein Gegner des Freigeldes und des Versuches, A. Hornung, berichtete verdrießlich und sehr gegen seinen Willen:
«Das ausgegebene Notgeld war größtenteils schon nach wenigen Tagen wieder in der Gemeindekasse und konnte erneut durch die Gemeinde für Zahlungen verwendet werden. Die Gemeindekasse war mithin in der Lage, im Ausmaße des Rückflusses der Arbeitsbestätigungen ihre fälligen Schulden an die Gemeindeeinwohner zu bezahlen. Auch von ihnen kam das Geld bald wieder als Gegenwert von rückständigen Steuern und Abgaben herein, so daß man damit rechnen konnte, daß die 1600 Schilling Notgeld etwa zweimal wöchentlich durch die Gemeindekasse flossen.»
Zweimal wöchentlich - das macht 104 mal im Jahr: Ein Schilling in Arbeitswertscheinen zahlte somit jährlich 104 Schilling Steuern. Aber dazwischen ging er auch noch von Hand zu Hand und zahlte Waren oder alte Schulden. Aber das begriff jener Äingstliche nicht und es begriffen es auch einige Gelehrte nicht. Immerhin haben sie zur Erheiterung der Mitwelt beigetragen, wenn sie sagen: mit 1000 Schilling kann man ohne Falschmünzerei nicht 5100 Schilling in die Steuerkasse zahlen und mit 7440 Schilling kann man nicht 100 000 Schilling für Arbeitsbeschaffung aufbringen. Allerdings: mit den gewöhnlichen Schillingen ging es und geht das recht oft nicht! Aber es geht mit dem Freigeld.