Zwölf Jahre arbeiten, ein Jahr frei
Arbeit wird stressiger, sagt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Er fordert ein Grundeinkommensjahr: eine Auszeit, in der Beschäftigte 1.000 Euro pro Monat bekommen.'... Ein Grundeinkommensjahr würde Arbeitnehmern Zeit zurückgeben für Dinge, die sie neben der Arbeit nicht schaffen. Mit jedem Jahr, das man arbeitet, spart man einen Monat Grundeinkommen an. So könnte man nach sechs Jahren Arbeit ein halbes Jahr aussetzen und nach zwölf Jahren Arbeit ein ganzes. Bei dem Modell, das ich vorschlage, würden die Beschäftigten in dieser Zeit jeden Monat 1.000 Euro netto bekommen. Darauf müssten keine Steuern bezahlt werden und die Krankenversicherungsbeiträge würde der Staat übernehmen. ...'
'... Wichtig ist, dass die Grundeinkommenszeit an die Erwerbstätigkeit gekoppelt bleibt. Wer nicht arbeitet, könnte auch keine Auszeit nehmen. ...'
'... In Belgien gibt es ein ganz ähnliches Modell, bei dem auch Teilzeitmodelle und Frühverrentungsmodelle gewählt werden können. Dieses Angebot nehmen dort rund drei Prozent der Erwerbstätigen in Anspruch. Eine komplette Auszeit nimmt sogar nur unter einem Prozent der Berechtigten. Wir rechnen daher mit ähnlichen Zahlen. Das würde sieben bis neun Milliarden Euro im Jahr kosten. Menschen, die kurz vor der Rente stehen, würden wir von dem Modell ausschließen, um zu vermeiden, dass das Grundeinkommensjahr als Frühverrentungsmodell genutzt würde. ...'