Auszug aus: Klaus Schmitt: Silvio Gesell - "Marx" der Anarchisten?;
Karin Kramer Verlag; Berlin; 1989; ISBN 3-87956-165-6

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2. Der Zins - ein soziales, ökonomisches und ökologisches Problem


"Der Doktor Price hat berechnet, daß eine Dezime
vom Anfang der christlichen Zeitrechnung bis zum
Jahre 1772 auf Zinseszins angelegt mehr Gold machen
würde, als 150 Millionen Kugeln von der Größe der
Erde enthalten könnten."

"Als der Doktor Price und sein Schüler Pitt ihre Be-
rechnungen über den Zins auf Zins aufstellten, be-
merkten sie nicht, daß sie den Widerspruch des Kre-
dits mathematisch bewiesen."

P. J. Proudhon

Obwohl der Zins im Mittelpunkt der anarchistischen Kapitalismuskritik
steht, und obwohl Geld-, Kapital- und Bodenzins auch in der marxisti-
schen Wirtschaftstheorie unter dem Begriff Mehrwert eine zentrale Stel-
lung einnehmen, (20) wird der Zins von heutigen Linken, einschließlich An-
archos, weitestgehend ignoriert. Doch ohne die "Brechung der Zins-
knechtschaft" (einst zündende NS-Parole; s. Kap.13) läßt sich keine so-
ziale Revolution machen, keine ökologische Gesellschaft aufbauen, noch
nicht einmal ein krisenfester und ausbeutungsfreier Selbstverwaltungsbe-
trieb eröffnen (wie in Kap. 12 gezeigt wird).

Zinsbelastung der Mieten

Ich habe bereits im vorhergehenden Kapitel auf die Bedeutung des Zin-
ses für die Belastung der Mietpreise hingewiesen. Dieser vorsichtig ge-
rechnete 50 - bis 80%ige Geld-, Kapital- und Bodenzins-Anteil belastet ei-
ne monatliche unsubventionierte "Kosten"miete von 1.000 DM mit 500
bis 800 DM. Bei einem Nettoeinkommen des Mieters von 2.000 DM im
Monat bedeutet allein der Zinsanteil an der Miete eine Belastung von 25
bis 40% seines verfügbaren Einkommens.

Dieser hohe Zinsanteil am Mietpreis ist allerdings, im Verhältnis zu an-
deren Preisbelastungen, besonders hoch und er bezieht sich auf den Brut-
to- oder Kreditzins (eigentlicher, ursprünglicher Zins plus Kreditverwal-
tungskosten, Risikoprämie und gegebenenfalls Inflationsausgleichsan-
teil (82)). Aber selbst wenn wir diesen Bruttozinsanteil halbieren, müssen
die Mieter für eine eher kleine Wohnung mit einer Miete zum "Kosten"-
preis von 1.000 DM immer noch 250 bis 400 DM Monat für Monat zu viel
an einen parasitären Geldgeber und Grundeigentümer abdrücken. Denn
dieser Nettozins ist ein arbeitsfreies Einkommen für den Finanzier des
Hauses bzw. den Kapital-(Haus-) und Grundeigentümer (soweit dieser
nicht verschuldet ist und Zinsen an den Geldgeber zahlen muß; die ver-
schuldeten Eigenheimbesitzer leiden selbst unter der Zinsknechtschaft,
werden allerdings durch Steuervergünstigungen auf Kosten anderer sub-
ventioniert (20a)).

Der Einwand von Ökonomen und Politikern, die Zinsen wären not-
wendige Liquiditätskosten und kein Problem für die Mieter, da die "sozial
Schwachen" Mietbeihilfen erhalten, dient der Verschleierung dieses Sach-
verhalts im Interesse des Kapitals. Denn erstens sind Geldzinsen nur Ko-
sten im kapitalistischen Geldsystem und können durch ein anderes Tau-
schmittel (und/oder Kreditsystem (21)) auf Null bebracht werden (s. Kap. 4
u. 6), und die Bodenrente läßt sich umverteilen (s. Kap. 9). Zweitens
bedeutet eine Subventionierung der Mietzahlungen durch Staatszuschüs-
se nichts anderes, als daß die Mieter als Steuerzahler diese hohen Mieten
zu einem großen Teil aus eigener Tasche bezahlen und es so den Geldanle-
gern und Kapitaleigentümern außerdem ermöglichen, ihre zu teuren
Wohnungen ohne Preisnachlaß vermieten zu können. Mietzuschüsse sta-
bilisieren die hohen Mieten und Zinsen, sind also letztendlich keine mie-
ter-, sondern eine kapitalistenfreundliche Politik.

Daß der Zinsanteil am Mietpreis besonders hoch ist, liegt am hohen Ka-
pitalwert einer Wohnung und den entsprechenden Kapitalkosten: den ho-
hen Kreditzinsen, im Verhältnis zu den niedrigen Unterhalts- und Ab-
schreibungskosten dieses Kapitals. Wenn wir einmal davon ausgehen, daß
die Bau- und Grundstückskosten einer 3-Zimmer Wohnung eine Geldan-
lage von 200.000 DM erfordern, die - niedrig gerechnet - mit 6% ver-
zinst werden muß, dann betragen die Zinskosten für diese Wohnung
12.000 DM im Jahr oder 1.000 DM im Monat. Bewirtschaftungskosten
(Kosten für Verwaltung, Instandhaltung und Betrieb), Mietausfallwagnis
und Tilgung des Kredits (auf 80 Jahre verteilt) machen, wie Helmut
Creutz' Grafik 1 zeigt, rund ein Drittel der gesamten Miete aus, also 500
DM. Ohne Zinsen könnte der Mieter in dieser Wohnung statt für 1.500 für
500 DM wohnen. Bei einer zinsbelasteten 200.000 DM teuren Wohnung
würde jedoch jede Zinserhöhung um 1 Prozent eine Mieterhöhung von
166, 67 DM im Monat bedeutet.

All jenen "Kämpfern" an der Mieterfront, die diese Zinsausbeutung
der Mieter ignorieren, sollten wir mit äußerstem Mißtrauen begegnen!
Diese "Genossen" sind objektiv die Bundesgenossen des Kapitals, auch
dann, wenn sie Mietzuschüsse oder Mietpreisbindungen fordern. Zu-
schüsse ändern nichts und Preisbindungen ändern kaum etwas an den Ko-
sten der Wohnungen, solange nicht der größte Kostenfaktor: der Zins,
verschwindet. Durch Mietpreisbindungen werden allenfalls die Rendi-
ten von Altbauten und die Bodenrenten reduziert. Doch der Kreditzins
für den Bau neuer Wohnungen sinkt deshalb noch lange nicht, und solan-
ge es Zinsen gibt und Zinsen gezahlt werden müssen, wird irgend jemand
die Zinskosten tragen müssen: der Mieter direkt im hohen Mietpreis oder
er und andere indirekt über Steuerbelastungen zwecks Subventionierung
der Mietzahlungen. (21a)

Zinsbelastung der Preise

Zur Zinsbelastung des Mietpreises kommt die Zinsbelastung aller übrigen
Preise hinzu. Nach Creutz betrug der durchschnittliche Zinsanteil an den
Preisen aller Waren, von der Mietwohnung bis zum Hosenknopf, 1982 26
bis 28%, also mehr als ein Viertel (s. Grafik 2). (22) Das heißt, daß der Leser
für jeden halben Liter Bier, den er in seiner Kneipe trinkt, eine runde
Mark Geld-, Boden- und Kapitalzins an den Haus- und Grundbesitzer
bzw. an dessen Bank und an die Bank seines Gastwirts bezahlen muß. -
Bei jedem Schluck dran denken! Wohl bekomms!

Wie gesagt, müssen wir beim Kreditzins zwar die ein bis zwei Prozent
Kreditverwaltungskosten und Risikoprämie vom Brutto-Zins abziehen; (82)
die ebenfalls in den Warenpreisen enthalten sind; sie machen jedoch nur
einen Bruchteil der gesamten Zinsbelastung aus. Die Frage ist allerdings,
ob wir auch die im Bruttozins enthaltene Inflationsrate von der nominel-
len Zinsbelastung abziehen müssen. Der Sparer hat sicherlich ein
Recht darauf, am Ende der Kredithergabe die volle Kaufkraft seiner Er-
sparnis zurückzuerhalten: Die Inflationsrate hat jedoch - unabhängig
vom Sparer - etwas mit einer Geldschöpfung zu tun, die über das Wachs-
tum des Warenangebots hinausgeht und nicht nur von der staatlichen No-
tenbank, sondern auch von Privatbanken betrieben wird und etwa das
vierfache ihrer Einlagen ausmacht. Die Buchgeldschöpfung mittels Kre-
ditschöpfung bereichert die Banken um selbstgeschaffenes Geld, mit
dem sie zusätzlich Profit machen, indem sie dieses ebenfalls gegen hohe
Zinsen ausleihen. (23) Diese von den Banken verursachte und auf die Kre-
ditkosten draufgeschlagene Inflationsrate und die Zinsen für das selbstge-
machte Buchgeld muß der Kreditnehmer mit dem entsprechend erhöhten
Zinsfuß und den zusätzlichen Buchgeldzinsen und der Verbraucher und
Mieter mit einer Waren- und Mietpreisbelastung bezahlen, deren Zu-
wachs ein Vielfaches der gestiegenen Zinsrate ausmacht.

In unserem obigen Mietpreis-Beispiel würde eine Zinssatzerhöhung
von 1% wegen einer Inflationsrate in gleicher Höhe eine Mietpreiserhö-
hung von über 11 % bedeuten, also weit mehr als das Zehnfache! Bei vol-
lem Ausgleich der in vergangenen Jahren existierenden Inflationsrate von
etwa 5% durch eine 5prozentige Zinsfußerhöhung betrüge der entspre-
chende Mietaufschlag auf den oben genannten Mietpreis von 1.500 DM
833 Mark im Monat. Das ist eine Mietpreiserhöhung von 55,5%!

Zinsbelastung der Produzenten durch Verschuldung

Der Zinsanteil bleibt nicht bei einem Viertel des Warenpreises stehen.
Der Zins ist, wie Creutz in seinen ausgezeichneten Zinsanalysen zeigt, eine
gewaltig wachsender Profitquelle in der Wirtschaft. Zum einen wegen der
zunehmende Verschuldung der Unternehmer, des Staates und der Ver-
braucher. In der BRD stieg sie (ohne Auslandsverschuldung, direkte Kre-
ditgewährungen, Kredite zwischen Unternehmern und Privathaushalten,
Kundenkredite und gewerblich vermittelte und privat aufgenommene
Kredite) von 1950 bis 1982 von 66 Milliarden auf rund 2.760 Milliarden
DM (produktive Unternehmer: 1.976 Mrd., Staat: 630 Mrd. DM, private
Haushalte: 157 Mrd. DM). Dadurch stieg die jährliche durchschnittliche
Schuldenzinslast der privaten ,Haushalte von 1950 bis 1982 von 2.600 (bei
einem Durchschnitts-Zinsfuß von 6%) auf 41.360 DM (Zinsfuß: 8,6%)
und damit von 6 auf 23% des verfügbaren Haushaltseinkommens.

Nach den Unterlagen des Statistischen Bundesamtes betrugen die von
Unternehmern, Staat und Privathaushalten 1982 allein an das inländische
Finanzkapital (Banken, Versicherungen, private Darlehensgeber, Aktio-
näre usw. ) geleisteten Zinsen (bei einem durchschnittlichen Zinssatz von
7,7%) 148,6 plus 43,9 plus 19,5, insgesamt 212 Milliarden DM. Wenn wir
die Zinslasten statt nach Wirtschaftssektoren nach Schuldenarten (Bank-
kredite, Darlehen der Bausparkassen und Versicherungen, festverzinsli-
che Wertpapiere, Aktien usw. ) berechnen (und dabei auch noch "die unte-
ren Grenzsätze" aus Bundesbankveröffentlichungen und anderen statisti-
schen Unterlagen heranziehen), dann kommen wir sogar auf einen Zins-
fuß von durchschnittlich 8,8% und eine Geldzins-Belastung von 243 Mil-
liarden DM in einem Jahr. (24)

Auch die Zinsbelastungen der Steuerzahler durch die wachsende
Staatsverschuldung nimmt ständig zu (s. Grafik 3). Diese Entwicklung
zum Nutzen des Finanzkapitals ändern linke Regierungen ebensowenig
wie konservative. In der Zeitschrift 'Kommune' lesen wir, daß z. B. "die
Ausgaben für Verzinsung und Tilgung der öffentlichen Verschuldung den
weitaus größten Einzelposten des Bremer Haushalts bilden (mehr als Bil-
dung, Wissenschaft, Kunst und soziale Sicherung zusammen)". (25) - In
Bremen regieren seit Jahrzehnten die Sozialdemokraten, und eine Koali-
tion mit den Grünen würde daran sicherlich auch nichts ändern...

Zu fragen wäre, ob nicht auch die kleinen Sparer vom Zins profitieren
und ob nicht ein Ausgleich zwischen Kapitalisten und arbeitenden Men-
schen stattfindet.

In der Bundesrepublik deckten die 3 bis 4% Habenzinsen p. a. jahr-
zehntelang noch nicht einmal den Kaufkraftverlust der Ersparnisse von 4
bis 7% im Jahr durch die schleichende Inflation ab (26) (vom Inflationsver-
lust von mehr als 90% der Ersparnisse während des Zweiten Weltkriegs
ganz zu schweigen). Selbst jene, die ein reales Zinseinkommen beziehen,
zahlen durch die Zinsbelastung der Güter, die sie kaufen oder mieten, wie
z. B. ihre Wohnung (s. oben), meist weitaus mehr Zinsen als sie erhalten.
Nur eine kleine Minderheit profitiert vom Zins. Die Armen in der Dritten
Welt können sich gerade wegen der Zinsbelastungen ihrer Länder noch
nicht einmal sattessen, geschwiege denn auf Zinsen sparen.
Zinsbelastung im "realen Sozialismus" und in der "Dritten Welt"
In der Zweiten und Dritten Welt sind die Schulden und die entsprechen-
den Zinslasten bereits zum Problem des Staatsbankrotts geworden und
führen, oft im Zusammenhang mit Bodenrechtsproblemen, zu sozialrevo-
lutionären Bewegungen und blutigen Rebellionen. Als das "realsozialisti-
sche" Polen noch mit 26 Milliarden Dollar im kapitalistischen Ausland
verschuldet war, mußten die Polen monatlich 200 Millionen Dollar Zin-
sen für das Finanzkapital aufbringen. Das, berichtet Creutz, macht-
nach dem offiziellen Wechselkurs - ein Siebtel des dürftigen Einkommens
eines polnischen Arbeiters aus. (27)

Viele Länder konnten ihren Zinsverpflichtungen nur noch durch die
Aufnahme neuer Kredite nachkommen, was verniedlichend "Umschul-
dung" genannt wird, in Wirklichkeit aber Aufschuldungen ist - wieder-
um gegen Zinsen, versteht sich! Von einer Rückzahlung der Kredite ist
gar nicht mehr die Rede, was den Banken nur recht ist, solange die Zinsen
gezahlt werden. Doch im Februar '87 stellte Brasilien auch seine Zinszah-
lungen ein - faktisch eine Staatsbankrotterklärung. (28a)

In neun Jahren, von 1977 bis 1986, sind die Auslandsschulden der soge-
nannten Entwicklungsländer um fast das dreifache, von 334 auf 967 Mil-
liarden und die Zinslasten auf das 4,6fache, von 15,3 auf 70,3 Milliarden
US-Dollar angestiegen - und steigen weiter: Anfang '87 betrugen die
Schulden bereits 1.000 Milliarden, 1988 1.200 Milliarden Dollar, und seit
1980 übersteigen die Zins- die Tilgungsraten. (28) Die jährliche Zinslast ist
auf rund 100 Milliarden Dollar geklettert, für die leistungsschwachen
"Entwicklungsländer" eine beachtliche Summe...

1987 forderten nicht nur Linke Schuldenerlaß. Gut so! Doch was ge-
schieht, wenn die Länder sich erneut verschulden, der Zins aber nicht
überwunden worden ist? - Erneute Zinsknechtschaft!

Belastung der Produzenten durch den gesamten "Mehrwert"

Zum Geldzins kommt die Belastung durch die Kapitalrendite und Boden-
rente hinzu. Ohne das privat genutzte Eigenkapital (wie z. B. der Oma ihr
klein Häuschen mit Gemüsegarten) forderte 1982 das schuldenfreie Real-
kapital einschließlich Boden im Werte von 3.800 Milliarden DM (bei einer
Realverzinsung plus Risikoprämie von durchschnittlich 4,5% und ohne
Bodenwertzuwachs; s. Kap. 8) 170 Milliarden DM an Kapital- und Boden-
zinsen.

Zusammen mit dem Geldzins ergab das ein gesamte Zinsbelastung von
mindestens 410 Milliarden DM und einen Anstieg der Zinsbelastung des
Bruttosozialprodukts (BSP) von 1950 bis 1982 von 13 auf 26% (s. Grafik
4). Mit den Auslands-Zinsschulden ergibt das sogar eine Zinssumme von
460 Milliaren DM und eine Zinsbelastung von 29% des Bruttosozialpro-
dukts (1.600 Mrd.), 38% des Volkseinkommens (1.226 Mrd.) und von 44%
der verfügbaren Haushaltseinkommen (1.048 Mrd.). (29)

Auf die Inland-Zinserträge bezogen, haben - als bereits 2 Millionen
Menschen arbeitslos waren und Sozialhilfen gekürzt wurden - wenige
Finanzkapitalisten 180 Milliarden und eine handvoll Sachkapitaleigentü-
mer 170 Milliarden, zusammen 350 Milliarden DM in einem Jahr an ar-
beits- und leistungslosen Gewinnen abgezockt (160) (vergl. Bankzinserträge
und Arbeitslosigkeit, Grafik 5).

Wie sich der Zinsanteil am Sozialprodukt bei unterschiedlichem Zins-
fuß verändert, zeigt Creutz, wenn er vorrechnet, daß ein Zinssatz von
2,5% das Bruttosozialprodukt der BRD von 1982 nur mit 10 statt 26%, ein
Zinssatz von 10% jedoch mit 42,5% belastet hätte (s. Grafik 11). Er zeigt,
daß "ein Prozent Kapitalzinssenkung (den Lohnempfängern) fast den
gleichen Vorteil (bringt) wie 8 1/2 Prozent Lohnerhöhung"! (30)

Hier wird deutlich, daß der Streit zwischen Oskar Lafontaine und eini-
gen Gewerkschaftsführern über die Frage: Arbeitszeitverkürzung mit
oder ohne Lohnausgleich? Schaumschlägerei ist: er bewegt sich auf der
Grundlage des Kapitalismus - denn keiner der Kontrahenten tastet den
"Mehrwert" an. Folglich wird es nur dort Lohnausgleich geben, wo es der
Produktivitätszuwachs und die kapitalistischen Marktverhältnisse zulas-
sen, und dort keinen Lohnausgleich geben, wo die Arbeitszeit über diesen
Produktivitätszuwachs hinaus gekürzt wird. Wie leicht ließen sich jedoch
Arbeitszeitverkürzung ohne Kaufkrafteinbußen für die Lohnempfänger
verwirklichen, wenn der Zinsfuß auf Null reduziert werden würde!

Exponentiell wachsende Kapitalkonzentration durch Zinseszins-Akkumulation

Besonders gravierende Probleme ergeben sich aus der sogenannten Zin-
seszins-Akkumulation. Sie sorgt mit ihrem Beschleunigungseffekt für ei-
ne noch extremere, weil zunehmende Einkommensumverteilung zu Gun-
sten der Zinsparasiten mit einem zunehmendem Wachstum ihrer Geld-
und Kapitalvermögen und damit für eine immer schneller wachsende, ge-
waltige Kapital- und Machtkonzentration in den Händen einiger weniger
Plutokratenfamilien.

Dieses exponentielle Wachstum können wir mit der Zinseszins-Rech-
nung selbst nachvollziehen: Wenn ein Kapitalist heute 10 Millionen DM in
Wertpapiere anlegt, 5% reale Zinsen (Nominalzins minus Inflationsrate)
im Jahr erhält und diese ebenfalls auf 5% Realzinsen anlegt, dann hat sich
die reale Kaufkraft seines Geldvermögens in 14 Jahren auf 19.799.500
DM erhöht, also knapp verdoppelt. Das Grundkapital und die Zinsen im-
mer wieder auf 5% Realzins angelegt, verdoppelt sich seine Kaufkraft in
weiteren 14 Jahren auf 40 Millionen und so fort. In einem knappen
Menschenalter - in 70 Jahren - ist dieses Vermögen von 10 Millionen
DM - ohne Arbeitsleistung - auf die stolze Summe von fast 320 Millio-
nen angewachsen. Aus einem Zinseinkommen von ursprünglich einer hal-
ben Million im Jahr ist in 70 Jahren ein Zinseinkommen von 16 Millionen
im Jahr oder 1,3 Millionen DM im Monat geworden. Bei 7% würde sich
dieses Vermögen und sein Zinsertrag bereits in 10, bei 10% Zinseszins in
7 Jahren verdoppeln! Davon können Malocher und Sozialhilfeempfänger
nur träumen...

In unserem theoretischen Beispiel geht es um vergleichsweise "kleine"
Summen, die Wirklichkeit bringts greller. Der Spiegel (31) berichtet, daß das
Vermögen des ehemaligen Kaufhaus-Königs Helmut Horten von 1969 bis
1984, also in 15 Jahren, auf das fast dreifache - von 1,2 auf 3,5 Milliarden
DM - anwuchs und durch Zinsen, Renten und Spekulationsgewinne
jährlich um weitere 300 Millionen DM wächst. Damit erhält eine Person
aus der Arbeit anderer ein leistungsloses Monatseinkommen von 25 Mil-
lionen DM!

Davon wird Horten jedoch beileibe nicht mindestens die Hälfte wegge-
steuert, wie es das Einkommenssteuergesetz vorschreibt. Von diesem 300
Millionen Kapitalgewinn zahlt Horten ganze 8 Millionen DM im Jahr
Steuern an die Schweizer öffentliche Hand. Das ist eine Einkommens-
steuerbelastung von knapp 2,7% ! Menschen, die für einem winzigen
Bruchteil dieser Summe arbeiten müssen, zahlen das Vielfache dieses
Steuersatzes, während die Steuerprogression vor den arbeitsfreien Super-
einkommen der Zinsschmarotzer umkippt in eine extrem regressive Be-
steurung.

12 Millionen im Jahr, schätzt der Spiegel, gibt Horten für seinen priva-
ten Konsum aus. Den "Rest" legt er wieder rentabel an. Dadurch bleibt
sein jährliches Einkommen nicht bei 300 Millionen DM stehen, wie nach
dem Spiegel-Bericht vermutet werden könnte, sondern wächst - ent-
sprechend der oben beschriebenen Zinseszinsrechnung - exponentiell
weiter an (s. Grafik 6.2).

Nun gibt es Wirtschaftswissenschaftler, die allen Ernstes behaupten,
der Zins sei moralisch zu rechtfertigen, weil er die Entlohnung für Kon-
sumverzicht sei! Eine These, die kaum als wissenschaftlich bezeichnet
werden kann, denn wer kann und will täglich 820.000 DM für Konsum-
zwecke ausgeben? Für den Lebensunterhalt, für Kaviar und Campagner,
für Nerze und Seereisen, Villen und Jachten, Reitpferde und Sportflug-
zeuge? Der alte Horten jedenfalls nicht (er hat ganze popelige drei Millio-
nen, also 1 % seines Jahreseinkommen für seine Grabstätte ange-
legt). Wer ein so hohes Einkommen bezieht, ist geradezu gezwungen, ei-
nen Teil davon für Kapitalanlagen, also für Wertpapiere, Grundstücke
usw, auszugeben, die wiederum Zinsen, Renten und Renditen bringen,
die ebenfalls nach Anlagemöglichkeiten statt nach Konsumgütern verlan-
gen. Die These vom Konsumverzicht ist Teil einer wissenschaftlich ver-
brämten Ideologie zur Rechtfertigung der Ausbeutung durch den Zins,
ein Handlangerdienst der "Wissenschaft" für das Kapital.

Was diese Experten der Nationalökonomie statt dessen bei ihren Kon-
junkturempfehlungen unterschlagen, ist die Tatsache, daß eine Umvertei-
lung des Volkseinkommens in die Hände jener, die relativ wenig konsu-
mieren, zu einer Verschärfung von Konjunkturkrisen führt - denn Kon-
sum ist die Grundvoraussetzung für Absatz und Investitionen und damit
für Konjunktur und Vollbeschäftigung. (32)

Exponentiell wachsende Verschuldung bei Zahlungsunfähigkeit

Eine wenig beachtete Tatsache ist die, daß die Schuldenlasten von Kredit-
nehmern, die Zahlungsunfähig werden, in der gleichen Weise wachsen,
wie die Vermögen der Kreditgeber, nämlich ebenfalls exponentiell. In die-
ser Lage befinden sich gegenwärtig die meisten Länder der Dritten Welt
und auch einige Ostblockstaaten, z. B. Polen.

Da die marode Staatswirtschaft in Polen nicht fähig ist, aus ihrem mit
ausländischen Krediten finanziertem Produktivkapital Renditen zu er-
wirtschaften, um die Kreditzinsen zahlen und die Kredite tilgen zu kön-
nen, liquidierte der Kommunist Jaruzilski die Vertretung der polnischen
Arbeiter, die 10 Millionen Mitglieder zählende freie Gewerkschaft Solidar-
nosc, um ungehindert durch Lohndrückerei die fehlenden, zur Befriedi-
gung des westlichen Finanzkapitals notwendigen Überschüsse aus den Ar-
beitern der "volkseigenen" Betrieben herausquetschen zu können (eine
Methode, wie sie in Krisenzeiten auch die Unternehmer in den privatka-
pitalistischen Ländern praktizieren und wie sie den Entwicklungsländern
von der IWF aufgenötigt wird). Doch auch dieser Handlangerdienst für
das Finanzkapital half nichts: seit der Zerschlagung der Solidarnosc 1981
haben sich bis 1986 - also in nur fünf Jahren - die Auslandsschulden
von 15 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar verdoppelt! Knapp zwei Jahre
später, Anfang 1988, betrug die Schuldensumme bereits 37 Milliarden
Dollar. (32a) Das bedeutet, daß derzeit jeder der 37 Millionen Polen mit
1.000 Dollar (rund 1.700 DM), jede vierköpfige Familie mit 4.000 Dollar
(rund 6.800 DM) verschuldet war. Die hieraus resultierenden Zinsla-
sten müßten, wenn sie könnten, jene bezahlen, die produktiv arbeiten,
also nicht die herrschenden Parteifunktionäre und Staatsbürokraten, die
dieses Situation zu vertreten haben, sondern die polnischen Arbeiter/in-
nen, deren Arbeiterorganisation eben diese Versager liquidiert haben.
Wenn der/die Leser/in diese Zeilen liest, dürften sich diese 37 Milliar-
den bereits um einige Milliarden Dollar vermehrt haben. Denn diese
Schuldensumme wächst mit zunehmender Geschwindigkeit, und zwar
nicht deshalb, weil neue Geldkredite für zusätzliche Investitionen in Real-
kapital aufgenommen werden, sondern vor allem, weil die unbezahlbaren
Zinsen ebenfalls zu Schulden werden, die ebenfalls verzinst werden müs-
sen!

Während mit den ursprünglichen Geldkrediten Produktivkapital ange-
schafft worden ist, das dazu hätte dienen sollen, die Kreditzinsen und die
Tilgung der Kredite zu erwirtschaften, sind die Zinsschulden Schuldenla-
sten ohne die Basis produktiven Realkapitals! Folglich sind diese Zins-
schulden ökonomisch untilgbar! An diesem Punkt setzt nun der Teufels-
kreis der Zinseszinsakkumulation ein, jener Mechanismus, der ganz we-
sentlich zu dem geführt hat, was vom Zinsproblem ablenkend "Verschul-
dungskrise" genannt wird.

Unter diesen Bedingungen der real existierenden Zinsknechtschaft in
der "sozialistischen" "Plan"wirtschaft werden sich die untilgbaren Schul-
den von 37 Milliarden Dollar bei einem niedrig geschätzten Aufzinsungs-
faktor von 5% p. a. in 30 Jahren auf rund 160 Milliarden mehr als vervier-
facht haben. Davon werden rund 140 Milliarden reine Zinsschulden sein:
mehr als das Siebenfache der gegenwärtigen Zinsschulden und des ur-
sprünglich investierten Realkapitals! Theoretisch, versteht sich. Denn be-
vor es dazu kommt, wird der "volkseigene" Staatssozialismus (der angeb-
lich so viel besser als private Unternehmer planenden Marxisten) pleite
oder vom westlichen Finanzkapital entschädigunglos enteignet sein.
Oder aber die Arbeiter und Bauern der "Volks"republik werden auf
Druck der Staatsgewalt ihre Riemen noch weitaus enger schnallen müs-
sen als bisher, damit die unfähigen und vom Volke nicht beauftragten
kommunistischen Handlanger des Finanzkapitals die arbeitsfreien Zins-
tribute an die schmarotzenden Plutokraten abliefern können - ein Fall
von echter Lohnsklaverei!

Die Zinseszinsakkumulation beweist, daß nicht der Kredit als solcher
das eigentliche Problem ist, sondern sein Zins. - In der exponentiellen
Wachstumsfunktion des Zinseszins verbirgt sich möglicherweise ein sy-
stemsprengender Zündsatz!

Exponentielles Wirtschaftswachstum und Ökologie

Die Zinseszinsrechnung gilt natürlich nicht nur für das exponentielle
Wachstum der Vermögen und Schulden. Sie gilt ebenso z. B. für das Wirt-
schafts- und Bevölkerungswachstum, wie auch für die Ausbreitung der
AIDS-Seuche. Beschränken wir uns auf das Wirtschaftswachstum. Nach
der Logik der herrschenden Politiker und Ökonomen würde das von ih-
nen so hartnäckig geforderte Wachstum von mindestens 5% im Jahr eben-
falls eine Verdoppelung des materiellen gesellschaftlichen Reichtums alle
14 Jahre bedeuten. Denn auch hier wächst der absolute Zuwachs mit der
jährlich anwachsenen Basis, auf die sich die 5% Zuwachs alljährlich be-
ziehen: heute 5% von 1.000 Werteinheiten, in einem Jahr 5% von 1.050
Werteinheiten und so fort. In der Praxis würde das bedeuten, daß ein
Mensch, der in ein Land mit 100 Atomkraftwerken geboren wird und dem
ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, eine Glotze und ein Auto "in die
Wiege gelegt" werden, mit 14 Jahren zwei Glotzen, zwei Kühlschränke,
zwei Waschmaschinen und (wie schön!) zwei Autos besitzt. Auch die
Atomkraftwerke haben sich bis zu seiner Konfirmation auf das Doppelte
vermehrt. An seinem Hochzeitstag im Alter von 28 Jahren wird er mit vier
Waschmaschinen, vier Kühlschränken, vier Glotzen und vier Autos und
mit einer mit 400 AKWs bestückten Umwelt gesegnet sein. Wenn er mit 84
Jahren in die (verseuchte) Erde sinkt, hinterläßt er seinen Erben 64 Glot-
zen, 64 Kühlschränke, 64 Waschmaschinen und 64 Autos (bzw. adäquaten
Konsumschrott) - wenn er nicht vorher durch die Explosion eines jener
6.400 AKWs, von denen er am Ende seines Lebens umstellt sein wird, ver-
strahlt worden ist, was dann sehr wahrscheinlich ist! Denn angeblich gibt
es bei einem AKW im Schnitt "nur" alle 33.000 Jahre einen GAU. Wie oft
dann bei 6.400 AKWs? Alle fünf Jahre einen!

Creutz verweist darauf, daß es drei grundlegend verschiedene Formen
des Wachstums gibt: das eben dargestellt exponentielle, das lineare und das
natürliche. (33) Das natürliche Wachstum finden wir überall in der Natur
zum Beispiel beim Wachstum des menschlichen Körpers: in den ersten Le-
bensjahren wächst der Mensch sehr schnell, in der Jugend verlangsamt
sich sein Wachstum und in der langen Zeit des Erwachsenen(!)stadiums
bleiben Größe und Gewicht bis zu seinem Tode etwa konstant. Schon
beim linearen, beim gleichmäßig fortschreitenden Wachstum würden die
Menschen am Lebensende Riesen sein. Beim exponentiellen Wachstum,
wie es die Wachstumsfetischisten fordern, nimmt die Geschwindigkeit des
Wachstums ständig und schließlich explosionsartig zu. Auf diese Weise
würden Ratten größer werden als Dinosaurier, Menschen buchstäblich in
den Himmel wachsen (s. Grafik 6.1).

Ist den herrschenden "Real"politikern Bangemann & Co. und den et-
ablierten Wirtschafts"wissenschaftlern" die Exponentialfunktion unbe-
kannt? Was sie fordern ist jedenfalls irrationaler Unfug, schlechte Wirt-
schaftsutopie, führt zu kollektivem Selbstmord und scheint nur zu bestäti-
gen, was der alte Professor Hummel von der Hamburger Akademie für
Wirtschaft und Politik immer wieder seinen staunenden Studenten versi-
cherte: "Sie glauben gar nicht, mit welcher Dummheit die Welt regiert
wird!"

Zinseszinsbedingtes Wirtschaftswachstum

Was auch immer die Wachstumsideologen bewegen mag, grenzenloses
Wachstum zu propagieren, Unwissenheit, Dummheit, Opportunismus
oder Selbstsucht, eines ist jedenfalls "menschlich" verständlich: daß jene,
deren Kapitalvermögen riesige finanzielle Gewinne abwerfen, die sie nur
zu einem Bruchteil für den privaten Konsum verbrauchen können und
wollen, daß sie diese Gewinne wieder rentabel, d. h. gegen Zins, oder spe-
kulativ, d. h. gegen Extraprofite, anlegen wollen. Bei den Profiten, die da
locken, lassen sich ökologische Skrupel leicht verdrängen, insbesondere,
wenn ihren Nutznießern mit diesen auch die Mittel zur Verfügung stehen,
den Umweltkatastrophen geographisch (noch) ausweichen zu können.

Mit dem exponentiellen Wachstum der Vermögen durch Spekulationen
mit Wertpapieren, Devisen, Währungsschwankungen, Boden und Boden-
schätzen, insbesondere aber durch die Zinseszinsautomatik, wachsen
auch die Gewinne exponentiell - vorausgesetzt, sie finden jenseits des
bereits vorhandenen Kapitals noch gewinnbringende Anlagemöglichkei-
ten. Diese zusätzlichen Anlagemöglichkeiten garantiert jedoch nur eine
wachsende Volkswirtschaft. Die "normale" Voraussetzung für Wirt-
schaftswachstum ist die Ausweitung des Konsums. Was soll jedoch gesche-
hen, wenn der Konsument streikt, wenn der Verbrauch der breiten Mas-
sen nicht mehr in dem gewünschten Maße weiterwächst? Wenn sich die
meisten Menschen mit dem Stand der gegenwärtigen Bedürfnisstruktur,
mit einem Kühlschrank, einer Waschmaschine, einer Farbglotze, einem
Auto, einer Stereoanlage und vielleicht noch mit einem Videorecorder
oder einem Heimcomputer, zufrieden geben, wenn also keine zusätzli-
chen Investitionen in gewinnbringende Produktionsanlagen mehr not-
wendig sind? Wenn der Konsum auch durch geschickteste Werbung nicht
mehr anzuheitzen ist? Wenn die Massen sich vom Konsumfetischismus ab-
wenden und lieber ihren bisher ergatterten bescheidenen Reichtum in
mehr Freizeit genießen wollen, in Bereichen, die wenig oder gar keinen
Kapitaleinsatz erfordern, wie z. B. Wind und Sonne, gesunde Wälder, sau-
bere Flüsse, Seen und Meere, Geschenke der Natur? Wenn die Konsum-
märkte in den hochentwickelten Industriegesellschaften weitgehend ge-
sättigt sind und Neuinvestitionen in kapitalintensive Produktionsstätten
überflüssig werden?

Vielleicht lautet die Antwort so: Die Lohnabhängigen werden trotz
Produktivitätssteigerung der Wirtschaft durch Tarifverträge gezwungen,
weiterhin mindestens 37 Stunden in der Woche zu schuften, um einen Ein-
kommensüberschuß zu erarbeiten, den sie dann - ohne besonderen Be-
darf - für überflüssigen Konsumkrempel auszugeben, der der Industrie
und ihren Finanziers wiederum wachsende Investitionsmöglichkeiten und
Renditen garantiert. Außerdem wird der Staat, z. T. auf Kosten der Steu-
erzahler, veranlaßt, durch Milliarden verschlingende Großprojekte wie
Atomkraftwerke und Weltraumrüstung dem Finanzkapital neue Anlage-
möglichkeiten zu verschaffen. Dabei kommt dem Anlegern zugute, daß
die AKWs kurzlebig sind und daß die moderne Rüstung sich auch ohne
Krieg, allein durch technische Veralterung, selbst vernichtet. So entsteht
immer neue Nachfrage nach AKWs und immer moderneren und teureren
Rüstungsgütern. Die damit verbundene Steuerbelastung der Bürger und
Nachfrage des Staates nach Krediten vermindern den Überschuß an ange-
häuftem Geld und damit seinen Druck auf die Zinsrate des Finanzkapi-
tals. (33a) Das alles funktioniert natürlich nur dann im Sinne der Finanzkapi-
tal-Interessen, wenn Geldkapital und Volkswirtschaft im Gleichschritt,
das heißt, wenn beide exponentiell wachsen!

Exponentiell fortschreitende Einkommensumverteilung zu Gunsten der "Roboterrendite"

Eine besonders fatale Rolle bei der Umverteilung des Volkseinkommens
und der Vermögen spielt der Zins im Zusammenhang mit der zunehmen-
den Automatisierung und Roboterisierung der Wirtschaft. Dieter Suhr
spricht hier von einer Umverteilung derArbeitseinkommen zugunsten ei-
ner "Roboterrendite". (34) Das heißt, durch die Ablösung des Faktors
menschliche Arbeitskraft durch Automaten und Roboter verschwinden
immer mehr die Lohnarbeit und die menschliche Arbeit überhaupt aus
dem industriellen Produktionsprozeß. Damit verschwindet auch ein gro-
ßer Teil der Lohnkosten aus den Produktionskosten und der Anteil der
Kapitalkosten der teuren Automaten und Roboter - der Zinsanteil an
den Gesamtkosten - wird gewaltig zunehmen. Das bedeutet, daß am
Ende dieser Entwicklung der Erlös aus den verkauften Automaten- und
Roboterprodukten fast ausschließlich dem Kapitaleigentümer, dem Kapi-
talisten, zufließen, während die (in diesem Wirtschaftsbereich) arbeitende
Klasse fast kein Einkommen mehr bezieht. Ihr Lohnanteil wird aus
den Preisen dieser Produkte weitgehend verschwunden sein, während die
Zinskosten einen Anteil an ihren Preisen ausmachen werden, der den Zins-
anteil an den Mietpreisen noch weit übersteigen wird: Die Preise vieler
Roboterprodukte bestehen dann fast nur noch aus den Zinsen, die der Ei-
gentümer ihrer Produktionsmittel bzw. ihr Finanzier erhält.

Voraussetzung ist allerdings, der Kapitalist findet noch zahlungskräfti-
ge Abnehmer für die Produkte seines Kapitals, wenn die Lohnarbeit und
damit die Kaufkraft der Lohnarbeiter aus diesem gewichtigen Produk-
tionsbereich weitgehend verschwunden sind. Bei diesem Prozeß wirken
die exponentielle Zinseszins-Vermögensakkumulation und die exponent-
ielle Entwicklung der Technik zusammen und beschleunigen dadurch die
Konzentration der Produktionsmittel, des Geldes und des Volkseinkom-
mens in den Händen einiger weniger ganz erheblich.

Wäre ein "garantiertes Mindesteinkommen" für alle Bürger bzw. für je-
ne, die kein Einkommen mehr beziehen, wie es von Leuten aus den ver-
schiedensten politischen Lagern gefordert wird, (35) ein Ausweg aus diesem
Dilemma - und für wen? Da die Linken, Alternativen und Öko"libertä-
ren" nicht die Absicht haben, dieses Einkommen aus den arbeitsfreien
Zins- und Renteneinkommen der Kapitalisten und Grundeigentümer zu
finanzieren, müssen sie die Arbeitseinkommen der noch in Arbeit stehen-
den Produzenten anzapfen. Eine Finanzierung aus der geschrumpften
und wegen der fortschreitenden Roboterisierung möglicherweise weiter-
hin schrumpfenden Summe aller Arbeitseinkommen würde diese jedoch
zunehmend und unerträglich belasten.

Läuft die ganze Chose darauf hinaus, daß die Kapitalisten - ähnlich
den Verhältnissen in feudalistischen und Sklavenhaltergesellschaften-
diese Roboter jenseits eines breiten Konsumentenmarktes für ihren eige-
nen Bedarf produzieren lassen: statt viele Fahrräder und Mittelklassewa-
gen, Mietskasernen und Einfamilienhäuser für die Verbrauchermassen
wenige Rolls-Royces und Privatjets, Villen und Schlösser für einige weni-
ge superreiche Produktionsmittel-Eigentümer (Aktionäre etc.)? Das ist
jedenfalls die innere Logik der Zinswirtschaft im Zeitalter der Roboteri-
sierung. Durch diese Art der technischen Entwicklung scheinen wir zwar
dem Traum der "Abschaffung der Arbeit" einen großen Schritt näher zu
kommen, aber unter den Bedingungen einer extremen Umverteilung des
Volkseinkommens und damit des Sozialprodukts von den Millionen ar-
beitslosen Ex-Produzenten zu einer handvoll superreicher Kapitalrentner
mit unvorstellbar hohen Zinsinkommen (s. Einkommensverschiebung,
Grafik 7). Es ist die Frage, ob der real existierende Kapitalismus diesen,
dem Zinssystem innewohnenden Widerspruch mit systemimmanenten
Mitteln zu lösen in der Lage sein wird.

Liegt in diesem Antagonismus möglicherweise die Chance für radikale
gesellschaftliche Veränderungen? (36)

Die Krisen-Funktion des Geldzinses

Der Zins ist nicht nur ein Problem der Einkommensverteilung, der Kapi-
talkonzentration und der Ökologie, er ist auch ein Problem der Konjunk-
tur und Beschäftigung. Bereits Gesell hatte einen Krisen-Mechanismus
aufgezeigt, der später in John Maynard Keyns' Konjunktur- und Beschäf-
tigungstheorie eine zentrale Stellung einnehmen sollte. Er läßt sich fol-
gendermaßen beschreiben: Bei einem konjunkturellen Aufschwung ist
die Nachfrage nach Produkten (Konsum- und Investitionsgütern) größer
als das Angebot, folglich sind die Gewinne relativ hoch. Das ermöglicht
es den Unternehmern, Zinsen zu zahlen. Sie können also Kredite aufneh-
men für Investitionen in zusätzliche Produktionsanlagen. Gleichzeitig ist
die Nachfrage nach Arbeitskräften groß und die Realeinkommen der
Lohnabhängigen steigen. Durch die Zunahme der Produktionsmittel und
durch den daraus folgenden Anstieg des Güterangebots wächst die Kon-
kurrenz auf den Investitions- und Verbrausgütermärkten; infolgedessen
fallen im Laufe der Zeit die Gewinne der Unternehmer. Da die Zinsen
langsamer fallen als die Gewinne und außerdem nur bis zu einem Satz von
minimal etwa 2,5%, ist irgendwann die Gewinnspanne nicht höher als der
Unternehmerlohn, also jenes Einkommens, das der selbständige Unter-
nehmer erhalten würde, wenn er seine Arbeitskraft als Direktor oder Ma-
nager verkaufen würde. Das, was über diesen Unternehmerlohn hinaus-
geht, nennen wir Kapitalzins oder Rendite. Ist die zu erwartende Rendite
für jede zusätzlich erzeugte Kapitaleinheit - die "Grenzleistungsfähig-
keit des Kapitals" (Keynes) - gleich groß oder geringer als der Zins für
jenen Kredit, der in dieses Kapital investiert werden müßte, stellt der klu-
ge Unternehmer weitere Investitionen ein. Denn jede zusätzliche Investi-
tion würde - bei unveränderter Arbeitsmarktlage - dazu führen, daß
der Unternehmer auf einen Teil seines Arbeitseinkommens zu Gunsten des
Kreditgebers (des Finanzkapitalisten und der Bank) verzichten müßte.
Doch dazu ist er in der Regel nicht bereit. Kurz gesagt: erreicht der Kapi-
talzinsfuß den Geldzinsfuß, dann wird nicht mehr investiert. Es kommt zu
einem Rückgang in der Nachfrage nach Investitionsgütern, zu Entlassun-
gen von Arbeitern in diesem Industriebereich und damit zu Einkommens-
minderungen vieler Verbraucher und zum Rückgang der Konsumgüter-
nachfrage, folglich zu Einschränkungen in der Konsumgüterproduktion,
zu Entlassungen in diesem Wirtschaftsbereich und so fort. Der Konjunk-
turzyklus weist nach unten, die Krise ist da. (37)

Da außerdem in der Rezession viele Firmen pleite gehen, steigt das In-
vestitionsrisiko und damit auch der Anteil der Risikoprämie im Kredit-
zins. Das bewirkt, daß dann der Zinsfuß in die Höhe geht, was die Krise
noch verschärft und schließlich zum Zusammenbruch der gesamten
Volkswirtschaft führen kann.

Die Hauptursache für Konjunkturkrisen (nicht zu verwechseln mit
Strukturkrisen, die in einer Konjunktur leicht zu überwinden sind) ist die,
daß der Geldzinsfuß eben nicht, wie die Klassiker einschließlich Marx
glaubten, "zu jeder beliebigen Tiefe fallen" kann. (38) Genauer gesagt: die
Besitzer von Geldschätzen (Keynes: "Ersparnissen") rücken diese nicht
heraus, wenn ihnen dafür nicht mindestens real 2,5 bis 3% Zinsen im Jahr
(untere Grenze des Gesellschen "Urzinses") gezahlt werden. Unter den
Bedinungen des "hortbaren" Geldes ist es für die Besitzer dieser Kaufmit-
tels vorteilhafter, es für Gelegenheitskäufe, zu Spekulationszwecken usw.
"flüssig" zu halten, als es für einen geringeren Zins zu verleihen. Diese
"Liquiditätsvorliebe" (Keynes) der Geldbesitzer bewirkt, daß angehäuf-
tes Geld dann nicht mehr als Kredit zur Verfügung gestellt wird, wenn das
Zinsangebot der Unternehmer die vom Geldbesitzer geforderte "Liquidi-
tätsverzichtsprämie" (Keynes) unterschreitet und unterschreiten muß
weil die Rentabilität des zusätzlich zu investierenden Produktivkapitals,
seine "Grenzleistungsfähigkeit", nicht ausreicht, die Zinsforderungen
des Sparers bzw. des Finanzkapitals zu erfüllen. Dann fließt ein Teil der
volkswirtschaftlich relevanten Geld-Ersparnisse nicht mehr zurück in den
Wirtschaftskreislauf und es entstehen Nachfragelücken in der Zirkulation
("Riegel"-Funktion des Geldes).

Unter den Bedingungen der Gold(deckungs)währung fallen außerdem
die Preise, mit ihnen die eh schon niedrigen Gewinne. Die Investitionen
gehen zurück usf. (siehe oben u. Kap. 3).

Der Geldzins bewirkt den Kapitalzins

Darüber hinaus bewirkt dieser Mechanismus, daß langfristig und im
Durchschnitt immer etwas weniger in Produktionsmittel investiert wird,
als Bedarf an Produkten vorhanden ist. Das bedeutet jedoch, daß das Re-
alkapital langfristig und im Durchschnitt so knapp bleibt, daß es ebenfalls
einen Zins abwirft: die Rendite!

Der Geldzins verhindert also die Entwicklung der Volkswirtschaft bis
zu einem Gleichgewicht von Güterbedarf und Produktionsmittelange-
bot - bis zur "Vollinvestition" (Keynes) - und verewigt so den Kapital-
zins. Der Geldzins ist also auch die Ursache für das, was bei Marx den we-
sentlichen "Profit" -Anteil, den Unternehmergewinn ohne Unternehmer-
lohn, ausmacht und den wir Rendite nennen (s. Kap. 10). Umgekehrt
heißt das, daß bei Vergabe zinsloser Kredite bzw. bei Einführung eines
zinsfreien Geldes langfristig auch der Profit-Anteil Kapitalzins verschwin-
den und damit der Kapitalrentner, wie Keynes sagt, "eines sanften Todes
sterben" würde (s. Kap. 4). (38a)

In der Zinswirtschaft - das ist Kapitalismus! (39) - ist die Konjunktur
und Vollbeschäftigung also abhängig von der Höhe der Zinsen: Sinkt die
Rendite oder steigt der Zinsfuß des Geldes - was auch durch Diskonter-
höhung der Notenbank geschehen kann (s. Kap. 5)! -, dann geht die In-
vestitionstätigkeit zurück und es steigen die Zahlen der Konkurse und der
Arbeitslosen. Die Richtigkeit dieser von Gesell wie Keynes aus dem
Geldzins und der Zirkulationssphäre abgeleiteten Krisentheorie wird
durch die von Creutz gesammelten und grafisch dargestellten empirischen
Daten bestätigt (s. Grafiken 8, 9 u.10). (40)

Zins und Rüstung

Dieser Zinsmechanismus steht in engem Zusammenhang mit Rüstungsin-
teressen. Denn die "Rüstungsproduktion ist für die Bewahrung der Ren-
tabilität des Kapitals besonders interessant. Die entsprechenden 'Güter'
erscheinen nicht auf dem zivilen volkswirtschaftlichen Markt, sie vermeh-
ren nicht das Sachkapitalangebot mit der Wirkung, daß das Zinsniveau
schneller sinken würde. Ständige Vermehrung von Rüstungskapital wirkt
nicht zinsdrückend. Mit den staatlichen Kreditaufnahmen und der will-
kürlichen Festsetzung des Zinses durch die Zentralbanken sind Rendite
und Zins für das Kapital gesichert. Außerdem wird durch den entspre-
chenden Verzicht ziviler Produktion (53 Millionen arbeiten [weltweit; K.
S.] für die Rüstung!) der Bedarf im zivilen Sektor nur unzureichend be-
friedigt, was ein langsameres Sinken des Zinsniveaus zur Folge hat" (Jo-
sef Hüwe (40a)).

So gesehen, wird Ronald Reagans erotisches Verhältnis zu seinem SDI-
Projekt verständlich.

Der Geldzins beschränkt Öko-Investitionen

Als umweltschonende Wachstumsbremse, wie wir nun meinen könnten,
eignet sich der Zins jedoch nicht. Wie wir oben gesehen haben, verlangt
das mächtige, zinseszins-akkumulierte Kapital immer wieder nach Neuin-
vestitionen und treibt damit das Wirtschaftswachstum exponentiell voran.
Als erheblicher Kostenfaktor verhindert er sogar gerade die Realisierung
solcher Projekte, die dem Umweltschutz dienen sollen. Das kann jeder
selbst feststellen, wenn er z. B. die Kreditkosten für eine Investition in So-
lartechnik oder Wärmedämmung errechnet und die Zinslast mit den
durch diese Investition ersparten Energiekosten vergleicht.

Nehmen wir einmal an, eine Solaranlage oder eine verbesserte Wärme-
isolierung eines Hauses würde eine Investition von 100.000 DM erfordern
und gleichzeitig die jährlichen Heizkosten um 5.000 DM verringern. Bei
einem Kreditzins von 8 % würden jährlich zusätzlich 8.000 DM Kosten al-
lein an Zinsen entstehen. Das bedeutet, daß es billiger ist, 5.000 DM für
zusätzliche Heizkosten ausszugeben, als 8.000 für Solartechnik oder Wär-
medämmung! (41) Welcher umweltbewußte, aber auch ökonomisch denken-
de Hausbesitzer oder Mieter, der durch ökologiefreundliche Techniken
mit zusätzlichen Mietzinsen belastet wird, wird da noch entsprechende In-
vestitionen vornehmen wollen! (41)

Eine Rechnung, die auch den Ökobankern zu denken geben sollte, die
zwar Ökoprojekte finanzieren wollen, aber mit der Zinsproblematik
nichts anzufangen wissen. (41a)

"Der Zins ist der Angelpunkt der ganzen sozialen Frage." (41b)

Wenn Proudhons, Gesells und Keynes' Zinstheorien behaupten, der Geld-
zins bedingt den Kapitalzins, so besagt das allerdings nur, daß der Geld-
zins die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung und für die Verewi-
gung der Rendite (des "Profits") ist. Das bedeutet jedoch nicht, daß es oh-
ne den Geldzins keinen Kapitalzins oder keine anderen leistungslosen, ar-
beitsfreien oder mühelosen Einkommen geben könnte. Ein wichtige Ren-
te resultiert (wie bereits angedeutet) aus der Unvermehrbarkeit und aus
der unterschiedlichen Lage und Qualität des Bodens und aus der natürli-
chen Begrenztheit vieler Bodenschätze und Naturkräfte (ausführliche
Erörterung, Kap. 8). Daher fordert Gesell für den Boden - im Unter-
schied zu den anderen Produktionsmitteln - und für die Bodenschätze
und knappen Naturkräfte ihre Vergesellschaftung und die Umverteilung
der Bodenrente an die "Produzenten" der folgenden Generationen (s.
Kap. 9).

Auch langfristig geschützte Erfindermonopole z. B., eine immer wie-
der vorgebrachte Sache, können jenen Unternehmern Extraprofite ein-
bringen, die den damit verbundenen Marktvorteil allein, d. h. konkur-
renzlos, nutzen können. Das Gleiche gilt für Kartelle, die durch Preisab-
sprachen oder Verknappung der Produkte die Preise in die Höhe treiben.
Daher forderten die Anarchisten in den USA, wie wir (Kap.1) gesehen
haben, bereits im vorigen Jahrhundert statt Einführung staatlicher Mono-
pole die Abschaffung aller Monopole und statt Abschaffung des Marktes
den ungehinderten Wettbewerb.

Auch gibt es die Monopole und Oligopole persönlicher (z. B. künstleri-
scher) Talente und Fähigkeiten, deren knappe Leistungen einen hohen
Gebrauchswert haben und daher sehr gut entlohnt werden. Doch hier
werden immerhin Leistungen erbracht, und außerdem stehen diese Ein-
kommensanteile in keinem sozial relevanten Verhältnis zum Volksein-
kommen. Relevant sind, wie hier wohl bewiesen sein dürfte, vor allem die
Geld-, Kapital- und Bodenzinseinkommen der Kapitalisten und Grund-
rentner. Wichtig ist lediglich, daß aus den Ersparnissen dieser hohen Lei-
stungseinkommen nicht wieder Zinsen entspringen können.

Marxisten, Gegner der anarchistischen Geld-, Zins- und Zirkulations-
theorie, betonen immer wieder, daß der "Profit" und damit die Produk-
tion die (materiellen) Voraussetzungen des Geldzinses sind: ohne den in
der Produktion erwirtschafteten "Profit" (genauer: Kapitalzins) kann die
Geldzinsforderung des Geldbesitzers nicht erfüllt werden: gibt es keinen
"Profit" (Kapitalzins), dann gibt es auch keinen Geldzins. Das ist richtig,
jedoch nicht die ganze Wahrheit. Ebenso richtig ist, was von ihnen nicht
begriffen wird und, hinzugefügt, die halbe Wahrheit erst zu einer ganzen
macht: daß der Geldzins darüber entscheidet, ob produziert wird und wie
die Produkte verteilt werden, und daß er den "Profit" verewigt.


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