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Entwicklungsprojekt Ökonomie - Marktwirtschaft jenseits des Kapitalismus


Kapitel IX - Die Grenzen des Marktes (Teil 1): Wem gehören Erde, Ressourcen und Infrastruktur?

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Entwicklungsprojekt Ökonomie

"Die Erde hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier."
Mahatma Gandhi, 1869 - 1948


Der Optimierungsmechanismus von Angebot und Nachfrage ist nach dem 2. Gesetz des Marktes auf Wettbewerb angewiesen - eine mehrfache Produktion von ähnlichen Gütern muss daher bei der Anwendung dieses Verfahrens sinnvoll und praktikabel sein.

Ressourcen wie Erze, Fischbestände, Wasser, Öl, Ackerboden usw. lassen sich aber nicht beliebig vermehren. Das Angebot kann sich hier nicht auf die Nachfrage einrichten. Es ist sogar noch schlimmer - gibt es beispielsweise Eigentumsrechte an Ressourcen, so ist der Markteintritt für ein konkurrierendes Förderunternehmen oft unmöglich. Außerdem regenerieren sich Ressourcen wie zum Beispiel Erz-, Öl- und Kohlebestände nicht in wirtschaftsrelevanten Zeiträumen. Wasserbestände füllen sich zwar meist wieder auf und Ackerböden können bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung immer wieder eine Ernte ermöglichen, doch auch ihre Verfügbarkeit ist begrenzt und kann über Eigentumsrechte dem Markt entzogen werden.

Straßen, Überlandleitungen, Schienen, Abwasserkanäle - bei großen Teilen der Infrastruktur ist es sinnlos, davon zwei, drei oder vier nebeneinander zu bauen, nur um Wettbewerb zu ermöglichen. Derjenige, der hier zuerst baut, mahlt zuerst. Ist erst einmal ein Abwasserkanal gebaut, wird keiner auf die Idee kommen, die Straßen noch einmal aufzureißen und einen zweiten daneben zu setzen, nur weil die privatisierten Wasserwerke viel zu hohe Abgaben verlangen. Wer nun denkt, dieses Beispiel sei an den Haaren herbeigezogen, schließlich seien die Wasserwerke hierzulande kommunal verwaltet, sollte sich einmal über internationale Verträge wie MAI oder GATS erkundigen. Eine umfassende Kritik an der an Bürgerprotesten gescheiterten MAI und der momentan in Verhandlung befindlichen Neuregelung der GATS-Verträge würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Diese sahen bzw. sehen tatsächlich vor, solche Bereiche, in denen kein Wettbewerb möglich ist, privaten Investoren zugänglich zu machen. Dass dadurch Monopole entstehen, die der Bürger mit überhöhten Preisen und minderwertiger Qualität bezahlen muss, scheint die beteiligten Regierungen und die neoliberalen Globalisierungsbefürworter nicht im geringsten zu interessieren.


Weil wir jedoch nicht an der Ausbeutung der Völker interessiert sind, sondern an der gerechten Verteilung von Arbeit und Gütern, müssen wir einen Mechanismus erdenken, der selbst in diesen Situationen eine sinnvolle, gerechte und möglichst optimale Verteilung gewährleistet.


Es mag so manchem Freien-Markt-Fetischisten oder neoliberalen Demagogen nicht schmecken, aber sowohl die gerechte und sinnvolle Verteilung begrenzter Ressourcen als auch die Optimierung von Marktsegmenten mit hohen Marktzugangskosten kann der unregulierte Markt nicht leisten. Bis zum heutigen Tage existieren nur Konzepte, welche je nach Art des Problems die Absprache der Bürger einer Stadt oder Gemeinde, der durch einen Staat repräsentierten Volksgemeinschaft oder gar der Gemeinschaft aller Menschen benötigt. Wir werden in diesem Kapitel die Probleme und Lösungen, welche in den drei Bereichen Ressourcen, Grund und Boden sowie Infrastruktur existieren, aus theoretische Sicht und mittels konkreter Beispiele beleuchten.

Knappheit an Arbeit und andere Knappheiten (Die Grenzen des Marktes bzgl. Ressourcen)

Wie wir in Kapitel V "Die Wachstumsfalle" gesehen haben, kann der Preis eines Gutes aufgespalten werden in Arbeitskosten, Verzinsungskosten und Vorleistung. Der Preis der Vorleistung kann ebenso aufgespalten werden, bis nur noch Arbeitskosten und Verzinsungskosten übrig bleiben. Dies ist ebenso mit der Leistung eines Gutes möglich. Jede von einem Gut repräsentierte Leistung kann aufgespalten werden in Arbeitszeit, verwendete Ressourcen und Vorleistung. Die Vorleistung kann ebenso aufgespalten werden, bis die Leistung vollständig in Arbeitszeit und andere Ressourcen zerlegt ist.

Diese Aufteilung im praktischen Sinne nachzuvollziehen ist meist unmöglich. Es können durchaus Vorleistungen darin auftauchen, die bis in die industrielle Revolution zurückreichen. Mathematisch-logisch ist diese Argumentation jedoch einwandfrei: Weil seit der Evolution des Menschen nur eine endliche Anzahl von Produkten hergestellt wurde, muss die Reihe der Vorleistungen nach endlichen Schritten abbrechen bzw. in Gütern enden, die nur noch Arbeitszeit und andere Ressourcen beinhalten. Selbst wenn wir die Aufteilung für ein einzelnes Gut nicht ausrechnen können, dürfen wir den Umstand, dass es rein theoretisch möglich ist, zur weiteren Theoriebildung verwenden.

Alle Ressourcen sind begrenzt. Werden sie verbraucht, kann die Volkswirtschaft in der Zukunft nicht mehr darauf zurückgreifen und muss sie substituieren, das heißt, durch Alternativen ersetzen. Es fallen also zukünftige Kosten an, zumindest für den zusätzlichen Forschungsaufwand. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Ersatz-Ressourcen einen höheren Gewinnungsaufwand benötigen als die ursprünglichen Ressourcen. Wie kann der Markt diese zukünftigen Kosten berücksichtigen? Die Antwort: Er kann es nicht. Der Markt ist ein Knappheitsanzeiger. Der Wert eines Gutes bestimmt sich aus dem Verhältnis, wie leicht es angeboten werden kann und wie gerne es nachgefragt wird bzw. seiner momentanen Knappheit.37


Steht ein Gut bereits allen zur Verfügung, die es gebrauchen könnten, so macht es für niemanden einen Sinn, dafür zu zahlen, da niemand auf diese fremde Leistung angewiesen ist. Oft genanntes Beispiel ist hier die Luft, welche erst durch die zunehmende Luftverschmutzung knapp geworden ist. Luft ist überall kostenlos vorhanden, aber erst durch ihre Verschmutzung im Zuge der Industrialisierung sind Luftkurorte in die Lage versetzt worden, von ihrer Luft in besonderem Maße zu profitieren. Ein moderneres Beispiel für den Zusammenhang zwischen Kosten (Preis) und Knappheit sind mp3-Dateien. Diese Musikdateien sind ohne viel Aufwand für jeden Prosumenten mit Internetzugang abrufbar. Da fast jeder Prosument solche Dateien auf seinem Rechner hat und die Handhabung von Tauschprogrammen kinderleicht ist, herrscht keine Knappheit an mp3-Dateien. Kaum ein Prosument ist daher bereit, für mp3-Dateien mehr Tauschmittel herzugeben als für den Internetzugang benötigt wird. Man kann mp3-Musikdateien somit nur Leuten verkaufen, die keinen Zugriff auf die Tauschbörsen haben. Für diese sind mp3-Dateien weiterhin ein knappes Gut.

Die Musikindustrie verwechselt dabei regelmäßig das Gut mp3-Datei mit dem Gut CD, das viel mehr Leistungen beinhaltet. Sie behauptet beide Güter seien identisch und so würde der Tausch von mp3-Dateien ihre Existenz gefährden und müsste unter Strafe gestellt werden. Nach dieser Logik würde sich aber niemand mit einem Internetzugang mehr eine CD kaufen, was eindeutig nicht der Fall ist. Auch verkennen sie dabei, dass nach dieser Logik schon das Radio das Aus der Musikindustrie bedeutet hätte. Denn wer hat als Kind sich nicht mal eine Kassette aus dem Radio zusammengeschnitten? CDs sind natürlich weiterhin knapp und können zum Broterwerb verwendet werden. Besonders, wenn sie als Sammlerbox oder aufwändig gestaltetes Digipack auf den Markt kommen, enthalten sie eine Leistung, die nicht mit dem Heimcomputer nachgeahmt werden kann. Selbst wenn die Musikindustrie nicht Millionen von Menschen mit Hilfe der deutschen Plutokratie kriminalisiert hätte, wäre ihre Existenz frühestens bei einer weiten Verbreitung von Replikatoren, wie sie nur in "Star Trek" Sciencefictionfilmen Realität sind, gefährdet.


Was hat dies aber mit den Grenzen des Marktes zu tun? Es bedeutet, dass Knappheit und Preis zwei Seiten derselben Medaille sind. Nur bei oberflächlicher Betrachtung scheint der Aufwand den Preis zu bestimmen. Einen bedeutsameren Einfluss auf den Preis hat die Knappheit des Gutes: Was knapp ist, aber von vielen benötigt wird, erzielt hohe Preise. Dadurch, dass niemand produziert, wenn sich der Aufwand nicht lohnt, halten die Prosumenten ein Gut automatisch ausreichend knapp, damit sich der Aufwand im Preis eines Gutes wiederfindet. Doch auch hier spielt die Knappheit mit hinein. Ein Physiker und ein ungelernter Arbeiter mögen beide für ihre Arbeit den gleichen Zeitaufwand betreiben, der Physiker erhält trotzdem einen höheren Lohn (Preis) für seine Arbeit als der ungelernte Arbeiter. Und dies nicht, weil er mehr leisten würde (!) (beide werden im Durchschnitt gleich viel Arbeitseinsatz bringen), sondern weil Physiker verhältnismäßig selten und damit knapp sind. Ein Physiker kann wesentlich mehr Arbeiten verrichten als ein ungelernter Arbeiter, wodurch seine Nachfragekurve über der Nachfragekurve des ungelernten Arbeiters liegt. Gleichzeitig ist das Angebot an Physikern wesentlich geringer und die Angebotskurve liegt daher unter der Angebotskurve der ungelernten Arbeiter (-> Abb. 9.1). Hieraus wird klar:

(Lohnabhängige) Spitzenverdiener verdienen nicht mehr, weil sie mehr leisten als andere, sondern weil ihre Leistung knapper ist.


abb.9.1

Abb. 9.1 Schematischer Vergleich Angebot-Nachfrage Physiker vs. Ungelernte


So weit so gut. Ob dies ungerecht ist, ist keine volkswirtschaftliche Frage. Fakt ist, dass dies einen wichtigen Mechanismus in Gang hält. Vielgefragte Tätigkeiten werden so attraktiver. Nach dem lokalen Optimierungsprinzip würde sich kein Prosument auf solch eine lange unentlohnte Fortbildung wie ein Studium einlassen, wenn sich dieser Aufwand nicht auszahlen würde. Das Studium repräsentiert in diesem Fall die Marktzugangskosten, die selbstverständlich wieder amortisiert (ausgeglichen) werden müssen. Würden alle Arbeiten gleich entlohnt, würde jeder die Arbeit leisten, die ihm am meisten Spaß bereitet, ohne zu fragen ob diese Arbeit überhaupt gebraucht wird. Erst durch den Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage werden so mehr persönliche Entwicklungswege in die Richtung von Tätigkeiten geleitet, bei denen Fachkräfte knapp sind. Wir erhalten somit das 3. Gesetz des Marktes:


3. Gesetz des Marktes: Je knapper eine Tätigkeit ist, desto höher wird sie entlohnt. (Die höheren Löhne erhöhen die Attraktivität der Tätigkeit und ziehen damit Arbeitskräfte an, womit der Knappheit entgegengewirkt wird.)


Daher ist beispielsweise die oft getätigte Aussage, dass es zu wenig Pflegepersonal gäbe, volkswirtschaftlich nicht korrekt. Entweder wird die Tätigkeit zu niedrig bezahlt oder die Marktzutrittskosten sind zu hoch. Von einer Unterversorgung mit Fachkräften zu sprechen ist genauso absurd wie von einer Unterversorgung mit Eiern, Gemüse, Einbauschränken, Fahrrädern oder sonstigen Waren zu sprechen. Ein funktionierender Markt hält seine Güter immer so knapp, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal zur Bedürfnisbefriedigung eingesetzt werden. (Zu einer genaueren Bestimmung, was optimal bedeutet, sei auf Kapitel XIII "Marktwirtschaft als Optimierungsalgorithmus" verwiesen.)

Die notwendigen Löhne einer speziellen Fähigkeit können wegen des 3. Gesetz des Marktes auf zwei Arten gedrückt werden: 1. Man erhöht die Attraktivität einer Tätigkeit - dadurch entscheiden sich mehr für diese Tätigkeit, die Knappheit geht zurück und die Löhne fallen. 2. Man senkt die Marktzutrittskosten, indem beispielsweise die Gesellschaft für die Ausbildungskosten aufkommt oder sogar ein Zubrot spendiert. Auch hierdurch entscheiden sich mehr für diese Tätigkeit und die Löhne bzw. Lohnkosten, welche die Tätigkeit verursacht, werden gesenkt.

Man sollte immer daran denken, dass eine Berufswahl gleichzeitig eine Entscheidung gegen alle anderen Berufe ist. Ein ungelernter Arbeiter, der sich zum Psychologen ausbilden lässt, verknappt damit gleichzeitig das Angebot an ungelernten Arbeitern, während er der Knappheit an Psychologen entgegen wirkt. Ein ungelernter Arbeiter, der sich gegen ein Psychologiestudium entscheidet, verknappt damit das Angebot an Psychologen, während er der Knappheit an ungelernten Arbeitern entgegenwirkt. Dies zeigt auch die Wichtigkeit der kostenlosen Ausbildung für die Gesellschaft auf: Ist die Ausbildung kostenlos oder sogar vergütet, entscheiden sich mehr für eine Ausbildung als wenn diese kostenpflichtig ist. So wird das Angebot an ungelernten Arbeitern verknappt und der Knappheit an ausgebildeten Fachkräften entgegengewirkt. Dadurch steigen die Löhne der ungelernten Arbeiter, während die Löhne der ausgebildeten Fachkräfte fallen. Die von der Gesellschaft finanzierte Ausbildung verringert damit die Kluft der Löhne zwischen Spitzen- und Geringverdienern und erhöht so die Lohngerechtigkeit in der Gesellschaft. Sogar einem Arbeiter, der selbst weder studiert noch Kinder ins Studium schicken kann, kommt daher die Unterstützung von Studenten zugute.


Da das 3. Gesetz des Marktes allein aus Angebot und Nachfrage hergeleitet werden kann, gilt es nicht nur für Arbeit bzw. Dienstleistungen, sondern auch für Waren. Allgemein kann es daher wie folgt formuliert werden:

Umso knapper ein Gut ist, desto höher ist sein Preis. (Der höhere Preis erhöht die Attraktivität der Bereitstellung des Gutes und zieht damit Produzenten an, womit der Knappheit begegnet wird.)

Dies begründet die Überlegenheit der Marktwirtschaft der Planwirtschaft gegenüber. Knappe Güter, also Güter, die selten sind, aber von vielen Menschen gebraucht werden, ziehen automatisch Arbeitsressourcen an, um ihre eigene Knappheit zu beseitigen.

Der Markt ist damit ein sehr effizienter Arbeitsorganisator.38 Auch andere Ressourcen werden dort eingesetzt, wo ihr Einsatz die drängendsten Knappheiten lindert.


Bei Ressourcen, die sich langsamer als Arbeitskraft oder überhaupt nicht regenerieren, hat dies allerdings den Nachteil, dass bei der Bestimmung des Gleichgewichtspreises durch Angebot und Nachfrage nur Informationen über die Gegenwart einfließen und zukünftige Knappheiten unberücksichtigt bleiben. Die Berücksichtigung zukünftiger Knappheiten ist jedoch enorm wichtig, um nachhaltig wirtschaften zu können. Sonst kann es passieren, dass der Markt sich selbst einer wichtigen Ressource beraubt. Je knapper die Ressource wird, desto höher steigt der Preis. Vollzieht sich der Preisanstieg in zu kurzer Zeit, können keine Ersatzprodukte die Wertschöpfung um die Ressource ersetzen. Ganze Wertschöpfungsketten können so in kurzer Zeit zusammenbrechen und das Wohlstandsniveau empfindlich senken. Im kleinen Maßstab ist das beste Beispiel hierfür der Ölpreisschock 1974. Steigt der Preis dagegen früher, aber langsamer, so kommt schneller der Punkt, von dem ab sich die Entwicklung von Recyclingtechnologien oder Alternativstoffen lohnt. Gleichzeitig bleibt mehr Zeit, um die Erkenntnisse in die Produktion zu integrieren. Nicht der hohe Preis ist die Gefahr - er erhöht die Attraktivität der Suche nach Ersatzstoffen - sondern der starke Preisanstieg innerhalb kürzester Zeit ist es, der den Wohlstand gefährdet.

Um diese sprunghaften Preisanstiege zu vermeiden und die Preisentwicklung gleichmäßiger zu gestalten, sind Förderpläne erforderlich. Die Menge einer Ressource, die jährlich gefördert wird, darf nicht durch den Markt bestimmt werden, sondern muss sich an Plänen zur nachhaltigen Nutzung der Ressourcen der Erde orientieren. Obwohl dies eine weltweite Zusammenarbeit erfordert, dürfte es politisch durchsetzbar sein. Schließlich profitieren alle Förderländer, wenn ihre Ressourcen künstlich verknappt werden und damit teuerer werden. Gleichzeitig sichert der gedrosselte Abbau der Ressourcen auch in fernerer Zukunft die Einkommen aus dem Ressourcenabbau, solange nicht kostengünstige Ersatzstoffe in allen Produktionsfeldern die Ressource ersetzen.


Es entsteht jedoch ein Problem: Durch jede künstliche Verknappung an Gütern entstehen unnatürlich große Gewinnmargen. Denn die Knappheit wird nicht mehr durch die Knappheit der Arbeitsressourcen bestimmt, sondern durch die Förderpläne. Die Preise liegen daher unnatürlich hoch über den Herstellungskosten.39 Dies untergräbt die Einkommensgerechtigkeit und die Machtverhältnisse in der Gesellschaft. Es muss daher dafür gesorgt werden, dass diese unnatürlichen Gewinne der ganzen Gesellschaft zugute kommen, indem sie beispielsweise in den Staatshaushalt fließen.

Wie kann dies bewerkstelligt werden? Wir können uns hierbei an der Vergabe von Staatsaufträgen orientieren. Bei Staatsaufträgen, wie bei der Ressourcenförderung, steht schon vorher fest, in welcher Menge welche Leistung nachgefragt wird. Damit haben wir völliges Marktversagen auf der Seite der Umsatzmenge, da sich diese nicht mehr nach dem Markt richten kann. Um die Störung des marktwirtschaftlichen Preisbildungsprozess dennoch zu minimieren, können wir entweder das Ausschreibungsverfahren oder das Versteigerungsverfahren anwenden. Bei Marktversagen auf der Nachfrageseite wird das Ausschreibungsverfahren angewandt: Zuerst wird die nachgefragte Leistung geschildert und die Produzenten können Angebote einreichen. Der Kostengünstigste bzw. derjenige mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis bekommt den Zuschlag.


Bei Marktversagen auf der Angebotsseite (beispielsweise bei feststehender Förderquote) wird das Versteigerungsverfahren angewandt. Derjenige, der die größte Summe für das versteigerte Gut bietet, bekommt den Zuschlag.

Bei beiden Verfahren ist darauf zu achten, dass die Marktanteile der beteiligten Unternehmen nicht zu groß werden. Dies kann in einfacher Weise erreicht werden, indem beispielsweise niemand mit einem Marktanteil von mehr als 5 Prozent40 einen Auftrag erhält. Sollte es zu wenige Förderunternehmen geben, um die genannte Schwelle von 5 Prozent einhalten zu können, wird der kleinste mögliche Prozentsatz über 5 Prozent gewählt. Steigern aufgrund dessen zu wenige Förderunternehmen mit, so werden die Förderrechte mit hoher Wahrscheinlichkeit billiger vergeben als wenn viele Unternehmen mitsteigern. Dies schafft eine Gewinnmarge über der momentan üblichen Verzinsungsrate, was sich herumspricht. Sobald diese auch die Marktzugangskosten amortisieren, werden fachfremde Mitbewerber angezogen, was den nötigen Wettbewerb wieder herstellt.

Die Versteigerung oder Ausschreibung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, damit eine veränderte Marktsituation nicht doch das Abschöpfen unverhältnismäßig hoher leistungsloser Einkommen oder einen Marktanteil über 5 Prozent ermöglicht.


Für die Anwendung von Förder- und Fangquoten kommt sowohl das Ausschreibungsverfahren als auch das Versteigerungsverfahren in Betracht. Entweder der Staat teilt die Förderquoten in konkrete Aufträge ein und wendet auf diese Aufträge das Ausschreibungsverfahren an oder er versteigert Anteile an den Quoten an den Meistbietenden, der noch nicht 5 Prozent der Gesamtfangquoten besitzt. Das zweite Verfahren ermöglicht einen schlankeren Staat. Die Rechte können jährlich oder monatlich versteigert werden. Auch die Übertragbarkeit der Rechte kann eingeräumt werden, solange die Produzentenvielfalt dadurch nicht gefährdet ist. Bei Förderungen, welche hohe Investitionen erfordern, wie beispielsweise Ölförderanlagen, kann man Vorkaufsrechte einräumen oder die Förderinfrastruktur in die Versteigerung integrieren. Das Eigentum an Minen, Ölquellen, Flözen usw. sollte dabei beim Staat bzw. der Gesellschaft der Bürger liegen, an Meeresfischbeständen u.ä. bei der internationalen Gemeinschaft. Zwar wäre es 'gerechter', falls auch die Erlöse aus den Versteigerungen der Nutzrechte von Minen, Ölquellen, u.ä. allen Menschen zugute kämen, jedoch wird dies mittelfristig nicht durchzusetzen sein. Im Grunde genommen kann es nicht schaden, wenn die Völker an 'ihren' Ressourcen sinnvolle Verteilungs- und Planungsmechanismen erproben und weiterentwickeln.

Senken, also Reservoire, die Abfallprodukte des Menschen aufnehmen oder in die natürlichen Kreisläufe zurückführen, sollten ebenfalls als Ressourcen betrachtet und behandelt werden. So ist das eben Besprochene die theoretische Basis für den Emissionsrechtehandel. Auch dabei müssen erst die Quoten festgelegt und dann die Rechte versteigert werden. Da auch durch Abgase und andere flüchtige Abfälle der Volkswirtschaft Kosten entstehen, beispielsweise durch die von der globalen Erwärmung bedingten Naturkatastrophen, ist auch dies ein Schritt in Richtung Kostentransparenz und notwendig für den marktwirtschaftlichen Optimierungsprozess. Insbesondere gibt es keine andere vernünftige Handhabe, die Wirtschaft dazu zu bringen, die Vereinbarungen des Kyoto-Abkommens umzusetzen. Selbstverpflichtungen der Industrie werden nicht nur meist nicht eingehalten, sie machen es den Wirtschaftsteilnehmern auch unmöglich, die genauen Kosten in ihren Bilanzen aufzuführen. Will man Kostentransparenz für Marktteilnehmer und Volkswirtschaft, so geht nichts an dieser marktwirtschaftskonformen Lösung vorbei. Die deutsche Plutokratie gibt hier wieder einmal ein gutes Beispiel dafür ab, wie es nicht gemacht werden sollte. Die geplante Praxis, schadstoffreiche Unternehmen von Anfang an mit Emissionszertifikaten auszustatten und nur mit dem Überschuss dieser planwirtschaftlichen Zuteilung den Handel mit Emissionszertifikaten zu bestreiten, stellt eine Subventionierung dieser Unternehmen dar und sabotiert die optimierende Wirkung des Marktes.

Die Hortung von Ressourcen - kann die Erde allen gehören? (Die Grenzen des Marktes bzgl. Grund und Boden)

Der Markt kann ausschließlich Güter in seine Optimierungsprozesse aufnehmen, die sich dem Markt stellen. Dies führt zu Problemen bei kostenneutralen, nicht reproduzierbaren Gütern wie Grund und Boden. Güter, die nicht kostenneutral sind, weil sie beispielsweise Lagerkosten verursachen, müssen sich dem Markt stellen: Entweder zieht der Besitzer einen Nutzen aus dem Gut oder er verkauft es, um diese Kosten zu vermeiden, und stellt damit den Nutzen des Gutes anderen zur Verfügung. Sind die Güter allerdings kostenneutral, so können sie gehortet werden, womit ihr potentieller Nutzen ungenutzt bleibt.41


Sind die Güter reproduzierbar, tritt das Problem nicht mit voller Kraft in Erscheinung, da die zurückgehaltenen Güter ersetzt und damit der verlorene Nutzen wiedergewonnen werden kann. Allerdings ist hierzu Arbeit notwendig, was sich negativ auf die Effizienz der Volkswirtschaft auswirkt. Auch entstehen ähnliche Verteilungsprobleme wie bei dem heutigen Geld. Die Bestände sammeln sich dabei vermehrt in wenigen Händen, anstatt dem ganzen Volke zugute zu kommen. Dies führt nicht nur zu Verteilungsungerechtigkeiten, sondern auch zu Machtkonzentrationen. Ein demokratisches, gerechtigkeitsliebendes Volk sollte Machtkonzentrationen jedoch möglichst vermeiden.

Bei den meisten Gütern tritt dieses Problem nicht auf, sie werden unmodern, verfallen, verfaulen oder werden auf andere Weise entwertet. Um beispielsweise den Nutzen (und Wert) eines Hauses zu erhalten, muss es regelmäßig renoviert werden. Grund und Boden jedoch kennen keine derartigen Haltekosten. Sie behalten ihren Wert und Nutzen unabhängig von regelmäßigen Investitionen. Boden ist damit hortbar und zu allem Überfluss nicht reproduzierbar - mindestens solange bis wir fähig sind, andere Planeten zu besiedeln. Daher muss verhindert werden, dass der knappe Boden gehortet und damit der volkswirtschaftlichen bzw. gemeinschaftlichen Nutzung entzogen werden kann. Eine Bodennutzungsgebühr (z.B. als Grundsteuer) reicht dabei nicht aus, da es sein kann, dass jemand zwar aus der Bodenutzung mehr Nutzen zieht als die Bodennutzungsgebühr an Wertminderung verursacht, jedoch ein anderer mehr Nutzen bzw. einen höheren Wert aus der Bodennutzung ziehen könnte. Um dieses Problem der optimalen Höhe der Bodennutzungsgebühr zu lösen, empfiehlt es sich wieder, den Weg der Versteigerung zu gehen. Wenn jeder jedes Jahr die Menge an Tauschmittel zahlen muss, die dem Höchstbietenden die Nutzung wert ist, liegt der Besitz immer in der Hand desjenigen Prosumenten, der den höchsten (persönlichen oder wirtschaftlichen) Nutzen aus dem Besitz des Bodens zieht. Dies ist das Prinzip der globalen Nutzen-Wert-Korrelation:


* Prinzip der globalen Nutzen-Wert-Korrelation: Der Nutzen eines Gutes spiegelt sich (bei gewahrter Kosten- und Leistungstransparenz) in seinem Wert wieder.


Dieses Prinzip gilt in der heutigen Wirtschaftsordnung nur sehr eingeschränkt. In Kapitel XIII werden wir erläutern unter welchen Randbedingungen es aus dem Prinzip der lokalen Nutzen-Wert-Korrelation folgt.


* Prinzip der lokalen Nutzen-Wert-Korrelation: Der maximal gebotene Preis eines Gutes spiegelt bei gewahrter Leistungstransparenz den Grenznutzen für den (bietenden) Konsumenten wieder.


Das Prinzip der lokalen Nutzen-Wert-Korrelation gilt dagegen sogar im Kapitalismus. Es folgt direkt aus der lokalen Optimierung: Übersteigt der Preis eines Produktes seinen Grenznutzen und kann dies der Konsument aufgrund der Leistungstransparenz auch erkennen, so wird er das Produkt nicht kaufen, da der Nichtkauf seine persönliche Wertbilanz unangetastet lässt, während der Kauf diese abwertet.


Trotz der neuen Versteigerungspraxis empfiehlt es sich, die bewährte Flächennutzungspraxis zu übernehmen: Auf demokratischem Wege erstellte Landschaftsnutzungspläne mit Gewerbegebieten, Wohngebieten, Ackerflächen, Waldgebieten, Landschaftsschutzgebieten, Naturreservaten, usw. bestimmen die mögliche Art der Nutzung. Flächennutzungspläne sind notwendig, weil die optimale Nutzung der Flächen nicht unabhängig von einander ist und oft alle Individuen der Gemeinschaft gleichzeitig betrifft. So geht beispielsweise das Straßennetz mit Landschaftsverbrauch einher. Der Aufwertung der Volkswirtschaft durch eine verbesserte Mobilität steht eine Abwertung durch Naturvernichtung bzw. Ressourcenvernichtung gegenüber. Da diese Kosten-Nutzen-Abwägung alle zugleich betrifft, aber keiner dies durch eine Kaufentscheidung beeinflussen kann, muss die Entscheidung darüber von allen Betroffenen gemeinsam getroffen werden. Hierzu können basisdemokratische oder parlamentarische Mittel genutzt werden.

Als Ressource müssen die Eigentumsrechte bei der Volksgemeinschaft bzw. bei der die Landschaftsnutzungspläne erstellenden Staatseinheit liegen. Allerdings können jene Flächen, welche zur Nutzung durch Einzelpersonen oder gewerbliche Einrichtungen bestimmt sind, für begrenzte Zeit ersteigert bzw. angemietet werden. Der Besitz an Grund und Boden ist also weiterhin möglich, nur die Eigentumsrechte liegen bei der Gemeinschaft. Dabei könnten noch nicht versteigerte Flächen monatlich ersteigert werden, während genutzte Flächen sich jährlich der Versteigerung stellen müssen.

Jeder kann soviel Boden besitzen, wie er sich leisten kann - er lässt die Gemeinde als Gegenleistung für die Flächennutzung an seiner eigenen Leistung teilhaben. Nur andere von der Bodenutzung auszuschließen, ohne für dieses Recht eine Gegenleistung zu bieten - wie dies heute der Fall ist - ist nicht mehr möglich. Es empfiehlt sich dem bisherigen Besitzer ein Vorkaufsrecht einzuräumen, bei dem er ohne an einer Versteigerung teilnehmen zu müssen seinen Nutzungsvertrag zum gängigen Marktpreis verlängern lassen kann. Das schafft ein ausreichendes Maß an Planungssicherheit und verhindert zum Beispiel, dass unliebsame Nachbarn durch Gehässigkeitsgebote geschädigt werden.42 Der durch die Versteigerung festgelegte Preis sollte monatlich verstanden werden, damit niemand sich erst ein Vermögen ansparen muss, bevor er sich ein Haus bauen kann. Bebauter Grund kann dabei nur bei gleichzeitigem Erwerb der Immobilie ersteigert werden. Macht ein Nutzer nicht von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch, so erklärt er sich dadurch gleichzeitig zum Verkauf seiner Immobilie bereit. Ein Bodenmieter, der von seinem Vorverkaufsrecht Gebrauch macht, muss verständlicherweise nur den Bodenpreis abführen.43 Bei einer Versteigerung wird der Teil des Versteigerungserlöses, welcher der Immobilie zugerechnet werden kann, dem ehemaligen Eigentümer der Immobilie zugesprochen.

Der Preis, den jeder für die Nutzung der Ressource Boden der Gemeinschaft (und damit auch sich selbst) zahlt, wird so durch Angebot und Nachfrage und damit durch den marktwirtschaftlichen Optimierungsprozess gesteuert. Bodenspekulation wird gänzlich verhindert, was besonders in bedeutenden Großstädten zu einer Entspannung der Lage beitragen könnte.

Wird das aus der Versteigerung eingenommene Tauschmittel als Kopfpauschale bzw. Kopfrente an die Bürger zurückgegeben, kann jeder die für sein Leben notwendige Menge an Boden erwerben, sofern keine Überbevölkerung herrscht. So wird niemand gezwungen, sich in die von der Mehrheit bestimmte Wirtschaftsordnung einzugliedern, sondern jeder kann ebenso als Selbstversorger leben oder mit anderen eine alternative Wirtschaftsgemeinschaft bilden.


Ein weiteres, juristisch sehr vertracktes Problem wird dadurch erstaunlich einfach gelöst. Ein alter Streit zwischen verschiedenen Auffassungen, der sich in Fragen äußert wie: "Hat irgendjemand das Recht sein Land einzuzäunen und zu behaupten es gehöre ihm?" "Ist Grundbesitz ein selbstverständliches Recht?" "Haben die amerikanischen Einwanderer den Indianern ihr Land rechtmäßig abgekämpft?" (Diese Frage ist durchaus unabhängig vom betriebenen Genozid.) "Gehört jedem das Fleckchen Land, das schon seine Vorfahren besessen haben oder klebt an jedem Land das Blut der gewalttätigen Aneignung?" "Sind wir alle Kinder dieses Planeten und haben wir nicht darum auch alle die gleichen Rechte an ihm oder ihr?" Mit einer Bodenreform, welche die Versteigerungspraxis Wirklichkeit werden lässt und das Eigentum am Boden in die Hände der Gemeinden legt, wird jeder Eigentümer der ganzen Erde und kann sich an jeder Stelle niederlassen, für die er der Gemeinschaft eine entsprechende Gegenleistung bereitstellen kann.44


Vor dieser Bodenreform sollte jedoch niemand Angst haben, denn ein sanfter Übergang von unserem bisherigen in das marktwirtschaftlich sinnvollere System ist leicht machbar. Über eine Grundsteuer könnten zunächst die nötigen Gelder beschafft werden, um sukzessive zum Verkauf stehende Grundstücke zu erwerben. Die Grundsteuer wird dadurch von der Bodenmiete abgelöst. Das Vererben von Grund und Boden könnte man rechtlich untersagen und mit Hilfe eines Vorkaufsrechtes für Gemeinden bzw. Bund oder Länder innerhalb von 100 Jahren den Transformationsprozess abschließen. Um den Prozess zu beschleunigen und auch Unternehmen zum Verkauf ihres Bodens zu bewegen, sollte die Bodensteuer höher angesetzt werden als die zu erwartende Bodenmiete.


In vielen Krisengebieten könnte eine Bodenreform sogar den Friedensprozess unterstützen. Man stelle sich vor, Palästina würde ankündigen, bei einer Unabhängigkeit eine Bodenreform durchzuziehen. Dann wären die illegalen jüdischen Siedlungen gleich ein viel kleineres Problem, da die Siedler den besetzten Raum zwar weiterhin besitzen könnten, aber dieser nicht aus dem Eigentum des palästinensischen Volkes entwendet wäre. Israels Lebensraumideologie wäre somit zum Scheitern verurteilt. Auch in Teilen Afrikas und Südamerikas, in denen Großgrundbesitzer weite Ländereien für sich vereinnahmen, während große Teile der Bevölkerung hungern müssen, würde eine Bodenreform der Verarmung entgegenwirken, den wirtschaftlichen Tauschprozess befruchten und damit Frieden und Wirtschaft fördern.

Ein sinnvoller Schutz des Regenwaldes ist in vielen Ländern ebenfalls erst mit einer Bodenreform möglich. So hätten nach einer Bodenreform in Brasilien die besitzlosen Kleinbauern keinen Grund mehr, illegale Brandrodungen durchzuführen, um ihre Ernährung zu sichern. Es steht dort genügend ungenutztes Land zur Verfügung, welches sich lediglich im Besitz von Großgrundbesitzern befindet. Nach einer Bodenreform würden die Großgrundbesitzer nur noch jenes Land für sich beanspruchen, welches sie wirklich benötigen, da das Besetzen von Land nach der Reform Kosten verursachen würde. Somit würde der Siedlungsdruck von den Wäldern genommen. Die Kleinbauern könnten sich auf hochwertigerem Land niederlassen, wodurch ihre Produktivität und ihr Einkommen steigen würde. Dadurch würde die Armut gelindert und die Wirtschaft hätte eine Grundlage, auf der sie aufbauen könnte.


Nach einer erfolgreichen Bodenreform wird die Bodennutzung für den Normalverbraucher billiger, weil das Angebot nicht mehr vom Markt ferngehalten werden kann. Auf Preise heimischer Agrarprodukte wird sich die Bodenreform dagegen nur marginal auswirken. Zwar können die Landwirte ihre Kosten durch die Bodenmiete an den Verbraucher weitergeben, doch schon heutzutage ist in diesem Bereich Bodenpacht nichts ungewöhnliches. Und letztendlich kann die Bodenmiete nach dem Transformationsprozess - falls sie nicht an die Bürger ausgeschüttet wird - andere Steuern ersetzen und so entstehen im Durchschnitt kaum zusätzliche Belastungen für den Bürger. Leute ohne eigenen Grundbesitz werden sogar spürbar entlastet werden, da dank des nun auf dem Boden lastenden Kostendrucks das Angebot an Boden zunimmt und sich mit den sinkenden Bodennutzungspreisen auch die Wohnungsmieten verbilligen.


Überlegungen zur Infrastruktur (Die Grenzen des Marktes bzgl. monopolisierbarer Märkte)

Beim Straßen- und Schienennetz ist - wie schon bemerkt - ebenfalls kein sinnvoller Wettbewerb möglich. Auch dies lässt sich verallgemeinern auf alle Situationen, in denen entweder die Marktzugangskosten enorm hoch sind, eine Leistung für eine ganze Region nur einmal zur Verfügung gestellt wird oder jeder weitere Anbieter die volkswirtschaftliche Effizienz spürbar vermindert. Auf Märkten mit mindestens einer dieser drei Eigenschaften kommt es leicht zu einer Ausdünnung an Anbietern (Produzenten), man spricht von monopolisierbaren Märkten.


Beispiele für Märkte, auf denen jeder weitere Anbieter die volkswirtschaftliche Effizienz vermindert, sind Müllentsorgung und Mobilfunkversorgung. Lässt jeder Haushalt seinen Müll vom Entsorger seines Vertrauens abholen, so ist dies ein großer zusätzlicher logistischer Aufwand. Stellt die Stadt hier das alleinige Angebot, können alle Container, die am Straßenrand stehen, gleichzeitig geleert werden. Außerdem müssten bei mehreren Unternehmen die Müllautos längere Wege zurücklegen, da jedes Unternehmen das ganze Stadtgebiet abfahren muss und dabei pro gefahrenen Kilometer weniger Müll sammelt. Bei Mobilfunksendemasten wiederum, versucht jeder Anbieter möglichst ein großes Gebiet selbst abzudecken, um nicht in Abhängigkeit von seinen Konkurrenten zu geraten. Außerdem fällt für die Mitbenutzung anderer Masten zusätzliche Verwaltungsarbeit an. Sorgt die Gemeinschaft dagegen für die nötige Infrastruktur und rechnet diese Kosten lediglich den Mobilfunkbetreibern an, die damit hauptsächlich nur noch aus Verwaltung und Vertrieb bestehen, so kann die Infrastruktur schlanker gestaltet werden und damit Kosten eingespart werden. Wird die Wartung, Weiterentwicklung und Installation von der Gemeinschaft an Privatunternehmen weitergegeben (durch Ausschreibung/Versteigerung von Verträgen), so ist weiterhin die Optimierung des Marktes aktiv, ja sie funktioniert sogar noch besser, da der Mobilfunkmarkt in mehrere, unabhängig von einander optimierbare Teilmärkte gegliedert ist und damit auch die Marktzutrittskosten geringer ausfallen. Diese Beispiele deuten an, wie viel gesamtgesellschaftlicher Nutzen verschenkt werden kann, wenn stur auf dem Konzept eines "freien Marktes" beharrt wird, und was für eine Effizienzrevolution es bedeuten würde, wenn mit Hilfe alternativer Organisationskonzepte der Markt intelligent gesteuert würde.

Damit der Optimierungsmechanismus des Marktes möglichst wenig gestört wird, ist es nötig die Kosten selbst dann den Konsumenten zahlen zu lassen, wenn die Gemeinschaft als Anbieter auftritt. Nur dadurch merkt der Prosument, welche Kosten der Volkswirtschaft entstehen und kann danach sein Verhalten optimieren. Die Kostentransparenz muss gewahrt bleiben. Beim Schienennetz wären dies die verschiedenen Bahnbetriebe, Deutsche Bahn sowie lokale und internationale Wettbewerber, welche die Kosten zu tragen hätten bzw. wiederum an ihre Kunden weitergeben. Das bedeutet, das Schienennetz wird (wieder) in das Eigentum des Bundes oder der Länder eingegliedert. Bund oder Länder sorgen dann für den Erhalt der Strecken und entscheiden, ob eine Strecke stillgelegt oder eine neue gebaut wird. Die dabei entstehenden Kosten werden möglichst nach Nutzungsverhalten an DB und andere Nutzer weitergegeben. Hier hat auch die Bodenreform Einfluss. Um den Bodenbewertungsprozess nicht zu sabotieren, müssen die Kosten der Bodenmiete an den Konsumenten weitergegeben werden. Auch Gemeinden, Länder und Bund müssen daher den von ihnen genutzten Boden ersteigern, selbst wenn sie selbst der Anbieter desselben sind. Erst so ist es überhaupt möglich, dass der Landschaftsverbrauch im Rahmen der Marktwirtschaft Bewertung findet und die Staatsorgane richtig bilanzieren.


Beim Straßennetz sollte niemand auf den Gedanken verfallen, in jedes Auto einen Fahrtenschreiber einzubauen und es dann je nach gefahrener Kilometerzahl zu besteuern. Der zusätzliche Aufwand käme der Volkswirtschaft viel zu teuer und wäre nur ein weiteres Zeichen von deutschem Bürokratisierungswahn. Da fast alle Autos einen benzinartigen Brennstoff zur Fortbewegung benötigen und sich dieser Verbrauch annähernd proportional zu der gefahrenen Strecke verhält, reicht es, die Kosten des Straßenbaus inklusive der Erhaltungskosten und des Landschaftsverbrauchs über eine Kraftstoffsteuer einzutreiben. Dass dadurch verbrauchsarme Autos bevorzugt werden, ist volkswirtschaftlich keinesfalls bedenklich. Da durch die Abgase auch Umweltschäden entstehen, wird durch eine Spritsteuer die Kostentransparenz eher gefördert als behindert. Allerdings muss sich die Politik um eine möglichst globale Einführung der Spritsteuer bemühen, da ansonsten in den Randgebieten ein ineffizienter und umweltschädlicher Tanktourismus entsteht. Wegen der erheblich höheren Belastung des Straßenbelags durch Lastwagen ist eine Sonderabgabe in Form einer Autobahnmaut gerechtfertigt. Auch hier wird die Kostentransparenz und damit der marktwirtschaftliche Optimierungsprozess gefördert. Dabei müssen die Eigentumsrechte für die auf den Autobahnen benötigte Infrastruktur zur Mauterhebung wieder beim Bund liegen, der seinerseits Wartungsaufträge nach den gängigen Ausschreibungsverfahren vergibt und darauf zu achten hat, dass kein Monopol entsteht. So können auch anderorts Bau und Instandhaltung von privaten Unternehmen geleistet werden, da hier wieder Wettbewerb und damit auch die Regelung über Angebot und Nachfrage möglich ist. Die benötigte Technik muss als offener Standard behandelt werden. Das bedeutet, der Bund gibt an, was die Geräte leisten müssen und wie die Schnittstellen beschaffen sind. Jeder Elektronikproduzent kann dann aufgrund dieser Informationen ein Produkt entwickeln und auf dem Markt tätig werden. So wird verhindert, dass ein einzelner Konzern den Preis bestimmt und der Bund bzw. die Gesellschaft in Abhängigkeit zu diesem gerät.


Wer nun einwirft, man könne das Schienennetz nicht wieder verstaatlichen, schließlich habe man es doch gerade privatisiert und auch die monopolistischen Verträge mit Toll Collect können nicht gekündigt oder umgeändert werden, dem ist entgangen, dass sich die Politik nach den Bedürfnissen des Volkes zu richten hat und Fehler, die gemacht worden sind, nicht ewig weitergeführt werden müssen. Der deutsche Weg, staatliche Einrichtungen zu privatisieren, weil auf diesem Wege Gelder kurzfristig zu beschaffen sind, um dann, wenn man seine Fehler erkennt, in typischer Beamtenmanier Regulierungsbehörden einzurichten, ist nicht gerade sinnvoll, ja geradezu planwirtschaftlich. Durch die Regulierungsbehörden entsteht der Volkswirtschaft ein zusätzlicher Aufwand, der keinem zugute kommt und die ein intelligent gestalteter Markt locker in seinem Ergebnis übertreffen kann. Man setzt dadurch Leistungen in den Sand und belastet die Bevölkerung unnötig. Konsequentes Handeln im Sinne der marktwirtschaftlichen Theorie ist daher gefragt. Dies schließt in Teilbereichen Verstaatlichung mit ein!

Für die Zu- und Abwasserversorgung können ähnliche Überlegungen angestellt werden, und auch bei der Stromversorgung sollte dem regulierungsbehördlichen Wahnsinn ein Ende bereitet werden. Das Versorgungsnetz gehört in staatliche Hände. Es würde wenig Sinn machen jeden Haushalt an mehrere stromliefernde Kabelnetze anzuschließen. Die Privatisierung der Stromproduzenten war hingegen eine durchaus sinnvolle Entscheidung. Gerade auf dem Strommarkt hat sich gezeigt, dass mit Hilfe eines Marktes und einer wohlüberlegten Förderpolitik zukunftsträchtige Technologien vorangebracht und die Zukunft ökologisch sinnvoll gestalten werden kann.

Umweltzerstörung und Artensterben

Emissionsrechte und Bodenreform machen es zwar möglich die Kosten für Landschaftsverbrauch und Luftverschmutzung abzuschätzen, jedoch fließen die sonstigen Kosten der Umweltzerstörung noch nicht in den marktwirtschaftlichen Optimierungsprozess mit ein. Hier sind Methoden gefragt, welche die Verursacher zur Kasse bitten. In Situationen in denen die Umweltzerstörung armutsbedingt ist, sollte zudem die Region gefördert werden.

Unsere besondere Sorge sollte auch dem Artensterben gelten; keine Art kann je wieder zum Leben erweckt werden. Geht man davon aus, dass jede Art einen Nutzen für den Menschen hat - und sei es 'nur' die Freude, etwas bestaunen zu können - so summieren sich die Kosten aus der Vernichtung jeder einzelnen Art im Laufe der Zeit auf beliebig hohe Beträge. Die Mitschuld am Aussterben einer Art ist somit, volkswirtschaftlich gesehen, mit nichts zu begleichen. Deshalb ist es nicht nur aus Respekt vor der Natur, sondern auch aus volkswirtschaftlichen Überlegungen notwendig, Reservate zum Schutz und Erhalt der einheimischen Fauna und Flora zu schaffen, sowie hohe Strafen zu verhängen, falls Unternehmen direkt oder indirekt das Artensterben begünstigen. Beispielsweise werden in der Fischerei aus wirtschaftlichen Überlegungen immer noch Fangtechniken eingesetzt, die gefährdeten Tierarten schaden. Würden die volkswirtschaftlichen Kosten dieses Fehlverhaltens durch hohe Geldstrafen auf die Fangflotten umgelegt, könnten die Fangflotten gezwungen werden, auf schonendere Art Fischfang zu betreiben. Nur Kostentransparenz kann volkswirtschaftliches Fehlverhalten in der Marktwirtschaft langfristig verhindern.

Da auch Kunst- und Kulturschätze sowie das Individuum unersetzbar sind, ist auch hier die volkswirtschaftliche Lehre ein zusätzliches Argument für deren Schutz.

Zusammenfassung: Knappheit und drei notwendige Reformen am Rand des Marktes

Der Markt ist ein Instrument zur Ermittlung von Knappheiten. Nach dem 3. Gesetz des Marktes gilt: Je knapper ein Gut ist, desto höher ist sein Preis. Der höhere Preis erhöht die Attraktivität der Bereitstellung des Gutes und zieht damit Produzenten an, womit der Knappheit begegnet wird. Da die Prosumenten die Lust, der Knappheit zu begegnen, verlieren, sobald sich der Aufwand nicht mehr lohnt, spiegelt der Preis neben der Knappheit auch den Aufwand wieder.


Um das Werkzeug Markt optimal zu nutzen, sind mindestens drei Reformen notwendig:

1. Ressourcenreform: Durch die Festlegung von Quoten für Ressourcenabbau und Emissionen wird ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen möglich. Das hierdurch erhöhte Preisniveau ermutigt Entwicklung und Einsatz nachhaltiger Produktionsmethoden. Über die Versteigerung der Quoten wird sichergestellt, dass sich nicht einzelne Prosumenten auf Kosten der Gesellschaft bereichern können und dass die Produzenten befähigt sind, die Kosten des Umweltverbrauchs in ihren Bilanzen korrekt auszuweisen. Die Ressourcenreform ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kostentransparenz.

2. Bodenreform: Grund und Boden können wegen ihrer Kostenneutralität vom Markt ferngehalten werden. Damit der Boden im Optimierungsprozess des Marktes Berücksichtigung finden kann, muss er gezwungen werden sich dem Markt zu stellen. Hierzu wird der Boden in Gemeindeeigentum überführt und in regelmäßigen Abständen einem Versteigerungsprozess unterworfen. Dem augenblicklichen Besitzer wird dabei ein Vorkaufsrecht zum Marktpreis eingeräumt.

3. Reform der monopolisierbaren Märkte: Auf allen monopolisierbaren Märkten muss eine Teilverstaatlichung des Angebots oder der Nachfrage stattfinden. Dabei ist darauf zu achten, so viele Prozesse wie möglich über den Markt zu steuern und die Verstaatlichung so geschickt zu wählen, dass eine maximale Anzahl an Teilmärkten entsteht.


Der Schutz von Artenvielfalt, Kulturschätzen und des Individuums ist auch volkswirtschaftlich motiviert. Als einzigartige "Güter" kann ihr Nutzen beliebig große Beträge erreichen.


37 Wer dies einmal live ausprobieren möchte, der besorge sich eine Händlerlizenz für das Online-Auktionshaus Ebay, suche sich ein Produkt, dass relativ häufig nachgefragt wird (um statistische Ausreißer möglichst auszuschließen) und besorge sich das entsprechende Produkt vom Großhändler. Damit verdopple er nun das Angebot des Produktes und verkleinere damit die Knappheit. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird der erzielbare Preis für das Produkt fallen.

38 Durch die negativen Rückkopplungen
1. [mehr Knappheit] -> [höhere Preise] -> [attraktiver zu produzieren] -> [we-niger Knappheit] und
2. [weniger Knappheit] -> [niedrigere Preise] -> [unattraktiver zu produzieren] -> [mehr Knappheit]
ist der Markt nicht nur ein sehr effizienter Arbeitsorganisator, sondern auch in seinem Verhalten extrem stabil. Dass diese Stabilität verloren geht, sobald der Knappheit nicht mehr durch Arbeit entgegengewirkt werden kann und somit die negative Rückkopplung verloren geht, wird an den Börsenkursen in aller Welt sichtbar.

39 Unnatürlich hoch bedeutet, die mit Hilfe der erzielten Preise erwirtschaftete Eigenkapitalverzinsung liegt über dem durchschnittlichen Verzinsungsniveau - zur näheren Erläuterung der Zusammenhänge sei auf Kapitel XIII "Marktwirtschaft als Optimierungsalgorithmus" verwiesen.

40 Die 5 Prozent stammen aus der Überlegung, dass 20 Produzenten in den meisten Fällen ausreichen, um durch die Wahlmöglichkeit des Konsumenten die Produzenten zu zwingen sich nach dem Markt zu richten. Sind es weniger, so steigt die Gefahr signifikant, dass die Produzenten sich nach den Gewinnmöglichkeiten richteten, statt nach den Bedürfnissen der am Markt aktiven Konsumenten.

41 Die Natur umgeht dieses Problem mit dem genialen Konzept der Vergänglichkeit. Dadurch sichert sie, dass niemand den natürlichen Kreisläufen Res-sourcen entziehen kann und alle Stoffe dem Leben weiterhin zur Verfügung stehen. Würden beispielsweise die Eicheln und Nüsse, die ein Eichhörnchen vergräbt bzw. hortet, sich nicht diesem Lagerungsprozess widersetzen, indem sie austreiben oder verfaulen, wäre der natürliche Stoffkreislauf in ernster Gefahr.

42 Eine Versicherung gegen steigende Bodenpreise oder Einkommensausfall wird selbstverständlich möglich sein. Sollte die herkömmliche Versicherungsbranche solche Leistungen nicht anbieten, wäre es sinnvoll, wenn der Staat oder die Gemeinde eine entsprechende Versicherungsleistung anbietet. Viele Menschen haben das Bedürfnis ein eigenes Haus für ihren Lebensabend 100 Prozentig sicher zu besitzen. Mit solch einer Versicherung wäre es sogar denkbar, einen einzigen großen Betrag zu zahlen, um dann den Boden bis an sein Lebensende sicher zu haben. Damit die Menschen trotzdem noch am Bodenmarkt teilhaben, empfiehlt es sich, solche Versicherungsleistungen nur für die private Eigennutzung des Bodens zuzulassen.

43 Um den Bodenpreis auch in bebauten Gebieten errechnen zu können, wird bei jeder Versteigerung ein anderer Zeitrahmen zugrunde gelegt. Beispielsweise einmal [1 Monatsmiete + Immobilie], ein anderes Mal [4 Monatsmieten + Immobile] und bei einem dritten Objekt wird der Wert von [2 Monatsmieten + Immobilie] versteigert. Werden in ein und derselben Gegend zwei ähnliche Immobilien versteigert, lässt sich so der Anteil der Bodenmiete am Gesamtpreis und der Immobilienwert feststellen. Der so ermittelte Immobilienwert lässt sich im Währungsraum dann auf andere Versteigerungen anwenden, um den Bodenpreis zu extrahieren. Der Wert, den eine besondere Lage ausmacht, steckt damit richtigerweise im Wert des Bodens und nicht im Wert der Immobilie.

44 Dies gilt, sofern wir es ebenfalls schaffen, den aus dem Feudalsystem stammenden Gedanken der Nation zu überwinden. Damals gehörten noch Menschen anderen Menschen und gehörten deswegen zusammen. Dieses Zusammengehören aufgrund eines gemeinsamen Herrn wurde ersetzt durch das Zusammengehören aufgrund gemeinsamer Vorfahren unter einem Herrn. Das Ziel muss hier sein: Zusammengehörigkeit aufgrund gemeinsamer Werte (Rechtssysteme) zu schaffen, zwischen denen alle Menschen frei wählen können. Nationen wären nur noch dezentrale Verwaltungsräume, zwischen denen sich die Menschen nach freiem Willen bewegen könnten.


Eingeführte Begriffe:

Eingeführte Gesetzmäßigkeiten:


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