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Die alten Gästebücher von www.geldreform.de und ähnliche Foren auf anderen Sites

Um die Einhaltung einiger Regeln (Netiquette) wird gebeten!


Monday 30.October 2000, 10:58
():

Das Gaestebuch von www.geldreform.de bleibt leider bis auf weiteres wegen mangelnder Netiquette geschlossen! :-(((
W. Roehrig


Sunday 12.November 2000, 14:55
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

OK; auf ein Neues!

Wie das INWO-Gaestebuch schon sagt:
Seit nett zueinander und monologisiert nicht. Kurze Beitraege werden viel lieber gelesen als lange!
Viel Spass!


Sunday 12.November 2000, 21:44
Hans Eisenkolb (eisehan@sunshinecable.com):
Hallo Wolfgang. Gut daß du wieder da bist. Sag, hat der Palast wirklich gebrannt? Wie groß war der Schaden? Gruß vom Hans aus Canada
Monday 13.November 2000, 08:28
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Schön, dass es weitergeht. Wie wärs mit einer automatischen Längenbegrenzung der Beiträge? Das müsste sich doch technisch machen lassen? Gruß B.Willing
Monday 13.November 2000, 22:04
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Hi Wolfgang ... Ich bin in technix so ein stümper ... . Die Replik hab ich jetzt in Word geschrieben aber damit ist sie noch nicht im Outlook-Explorer. Wie mach ich das jetzt am besten ? Wie ist eigentlich die Qualität von Mails in Claris Works ? Muß es Word sein und / oder könnte ich die Replik zunächst ins Gäste- und Notizbuch stellen ? Du könntest sie von dort auf die Startseite stellen - sofern sie gefällt - und den Eintrag im Gästebuch dann löschen. Gib mir doch bitte eine Info, ob Word zwingend sein muß und wenn, wie ich das in den Outlook kriege. Sollte es zeitlich nicht klappen - ich quäl gerade meinen Bekanntenkreis wegen dieser Fragen. Viele Grüße, Eckhard
Tuesday 14.November 2000, 09:23
Robert aus München ():
Hallo allerseits. Hier ist ein interessanter Site http://www.itulip.com/ mit ein paar netten Graphiken übers (Ent-)Sparverhalten und Schuldenmachen der Amerikaner inklusive nettem Kommentar. Wohl bekomm's. Grüsse, Robert aus München
Friday 17.November 2000, 05:34
W.Roehrig (Roehrig@geldreform.de):
Geschrieben von Oldy am 17. November 2000 04:19:17: im Elliotforum und von dort hierher kopiert.

Stoßgebet des Oldy.

Hilfe, beleihungsfähiges Eigentum, Monetisierung von Eigentum, urschuldbelastetes Geld, gedecktes Geld, Warengeld, Geld, welches sich in Luft auflöst, Geld, welches von Banken geschaffen und dann wieder vernichtet wird. Geld kein Zwischentauschmittel - nur Zahlungsmittel, Geldmenge nicht existent, Geld nur dann Maßstab, wenn es aus Gold und voll einlösbar ist, weil nur Gold der Maßstab aller Maßstäbe ist.

Hilfe, das Gesetz von Angebot und Nachfrage ungültig für das Geld, weil es keine Menge hat, welche man mit den Warenmengen vergleichen kann. Zur Geldmenge rechnet man Bargeld, aber nicht, wenn es in den Kassen von Banken ist und Giralgeld und Spargeld und alle Aktien und Bonds und beleihfähiges Eigentum und und und. Doch halt! Es gibt ja keine Geldmenge. Was machen wir denn da? Wie beenden wir das Verwirrspiel?

Hilfe! Die Buchgeldfanatiker verfolgen mich! Nur weil ich sage, daß nur Bargeld wirkliches Geld ist.

Hilfe! Mich packt die Angst. Der irre Blick in ihren Augen läßt mich das Schlimmste befürchten. Heiliger Proudhon steh mir bei!

Hilfe! Da nahen sich auch noch die Geldabschaffer. Die wollen mit dem schnöden Mammon nichts mehr zu tun haben und legen die Verteilung der Güter vertrauensvoll in die Hände eines großen Bruders. Sie zücken schon die Messer, weil ich ein Geld als Tauschmittel behalten möchte. Ist denn da niemand in der großen weiten Welt, der mir hilft?

Hilfe! Da sind sie schon wieder. 80 Jahre lang haben sie mit ihren Paradies der Arbeiter die Welt an den Rand des Abgrundes geführt und es dabei nur zur Restaurierung eines noch größeren Ausbeutungssystems gebracht, wo der Großteil der Welt nun verarmt und tributpflichtig geworden ist. Sie sind fanatischer denn je.

Hilfe! Die alten Religionskrieger kommen auch noch anmarschiert. Was soll ich tun? Sie hassen mich, weil ich ihren Trost auf ein besseren Jenseits nicht brauche und hier diese Welt verbessern will. Da wären sie ja dann überflüssig und niemand würde für ihren Trost etwas zahlen.

Hilfe! Die Kämpfer für die ausgebeuteten Arbeiter, die sich das gut bezahlen lassen, wetzen auch schon ihre Messer. Wenn wir die Arbeitslosigkeit beseitigen, können sich die Arbeiter selber helfen und sie sind auch überflüssig. Das darf doch nicht sein!

Hilfe! Die Welt ist voller Zinsgeier, die zwischen mir und denen welche etwas produziert haben, was ich brauche, abkassieren, so daß ich doppelt so viel für ihre Güter zahlen muß.

Hilfe! Sie haben sich mit den Zeitstehlern, den Bürokraten verbunden und wenn ich jetzt den Reinertrag einer meiner Arbeitstunden für eine gleichwertige eines anderen austauschen will, bekomme ich nur mehr 1/8 zurück. Ich muß acht Stunden arbeiten für eine einzige von ihm. Alles andere haben Zinsgeier und Zeitstehler kassiert. Genug! Ich will nicht mehr.

Ich werde für die Produzenten und mit ihnen ein ehrliches Tauschmittel schaffen und Zinsgeier und Zeitstehler können sich das ihre behalten. Bis es so weit ist, muß ich aber aufpassen.

Wo soll ich mich nur verstecken vor all diesen Leuten?

Ich hab`s. IM WALD!


Friday 17.November 2000, 05:58
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

Folgenden Hinweis habe ich im Netz gefunden:

Interdisziplinaere Ausstellung:

"Der Fluch der Inflation. Geldentwertungen im roemischen Reich und im 20. Jahrundert"

in der Universitaetsbibliothek Eichstaett, Staats- und Seminarbibliothek Eichstaett, Hofgarten 1

8. November bis 20. Dezember 2000

Montag - Freitag 8.30 - 17.00 Uhr

In vielen Teilen der Welt kam es bis in die juengste Vergangenheit zu Hyperinflationen. Auf die deutsche Gesellschaft geradezu traumatisch wirkt bis heute die Erinnerung an die Geldentwertung Anfang der zwanziger Jahre. Und die zweite Inflationserfahrung im 20. Jahrhundert, eine Folge der Politik des nationalsozialistischen Regimes, hat die Inflationsabneigung noch verstaerkt, wenngleich mit der Waehrungsreform von 1948 eine institutionelle Absicherung der Geldstabilitaet gelang.

Inflation ist freilich kein Phaenomen des 20. Jahrhunderts, sondern zu Geldentwertungen kam es bereits vor mehr als zweitausend Jahren, meist aufgrund politisch gesteuerter Geldverschlechterungen und Reaktionen von Teilen der Bevoelkerung. Auch die Wirkungen antiker Inflationen sind von denen moderner nicht sehr verschieden, obwohl kein Papiergeld existierte und das Niveau des Wirtschaftens mit dem in der modernen Welt nicht verglichen werden kann. Und ebenso reagierte die Politik in gleicher Weise - mit Stabilitaetsversprechen und Waehrungsreformen. Angesichts der steigenden Teuerungsrate und der derzeitigen europaeischen Herausforderungen mit dem Euro kommt dem Thema auch eine klare Aktualitaet zu.

Die Ausstellung will neueste Ergebnisse der althistorischen und wirtschaftsgeschichtlichen Forschung vermitteln und ein Beispiel fuer interdisziplinaere Zusammenarbeit geben. Dabei werden erstmals roemische Muenzen aus der reichhaltigen Sammlung am Eichstaetter Lehrstuhl fuer Alte Geschichte der Oeffentlichkeit praesentiert, ausserdem Inflationsgeld aus mehreren privaten Sammlungen. So soll u.a. deutlich gemacht werden, dass die Ausstattung von Muenzen, heute vor allem von Geldscheinen, mit bestimmten Sicherungs- und Echtheitsmerkmalen keine Erfindung innovativer Zentralbanker der juengsten Vergangenheit ist, sondern bereits in der antiken Welt Usus war. Jahrhundert und im Roemischen Reich werden in der Ausstellung in sieben Sektionen dargestellt:

1. Inflationserfahrungen

2. Geld- und Geldwirtschaft

3. Wirtschaftsstile

4. Inflation als realer Prozess

5. Rolle des Staates beim Stop der Inflation

6. Wissenschaft als Beobachter und Ratgeber bei Inflationen

7. Perspektiven

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter, gleichlautender Begleitband (144 S. mit 100 Abbildungen) zum Preis von DM 29,80 im HWZ-Verlag (Universitaetsallee 1, 85071 Eichstaett) erschienen; ISBN 3-00-006944-4.

Konzeption und Durchfuehrung:
Cand. phil. et oec. Frank Hahlbohm, Privatdozent Dr. Gregor Weber (Lehrstuhl fuer Alte Geschichte),
Dr. Frank Zschaler (Professur fuer Wirtschafts- und Sozialgeschichte),
alle Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultaet der Katholischen Universitaet Eichstaett


Monday 20.November 2000, 05:08
W. Roehrig (roehrig@geldreform.de):
Gefunden unter: http://www.zeit.de/2000/47/Wirtschaft/200047_per_saldo.html

P E R S A L D O

Fetischisten

Es ist ein Vorurteil, dass es vor allem ältere Damen seien, die diesem zweifelhaften Tun nachgehen. Als bewiesen gilt indes, dass Frauen gerne Strümpfe dafür benutzen, während Männer Blechdosen bevorzugen. Kinder wiederum greifen am liebsten zu dickleibigen Tieren. Gemeinsam ist allen, dass sie sich kaum darüber im Klaren sind, wie unanständig sie sich verhalten. Doch jetzt greift die Bundesbank durch. Via Radio und Zeitungsanzeigen forderte sie die Bevölkerung zur "Rückgabe gehorteter Bargeldbestände" auf. Angeblich wegen der nahenden Umstellung auf Euro-Münzen. Doch in Wahrheit geht es den Bundesbankern darum, das Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen, das Sparer zu Hause in abartigen Behältnissen einsperren. Immerhin lagert hier eine Kaufkraft in Höhe von sechs bis zehn Milliarden Mark. Wer Münzen zurückhält, statt sie auszugeben oder bei der Bank einzuzahlen, unterschlägt praktisch Geld, dass der gesamten Volkswirtschaft gehört. Er schwächt die Nachfrage, verhindert Investitionen, vernichtet Arbeitsplätze und treibt die Zinsen hoch. Wer so viel Not und Elend über das Land bringt, gehört selbstredend bestraft. Der verstorbene Geldtheoretiker S. Gesell schlägt zum Beispiel einen Strafzins für alle vor, die Bargeld zu lange horten. Er war überzeugt, dass die Wirtschaft mächtig aufblüht, wenn man die Leute zwingt, ihr Geld schnell wieder auszugeben. Freilich braucht man dazu nicht unbedingt einen Strafzins. Eine schwache Währung, deren Hortung nicht lohnt, hat den gleichen Effekt. Also brauchen wir uns wohl gar nicht zu sorgen. Wenn erst einmal die Euro-Münzen da sind, steckt wahrscheinlich niemand mehr Geld in einen Strumpf.

(c) DIE ZEIT 47/2000


Monday 20.November 2000, 16:24
Klaus Marienfeld (kmarienfeld@transtec-hannover.de):
Hallo, ich bin auch erst gestern auf den kurzen Artikel in der "ZEIT" gestoßen. (siehe Meldung von W. Roehrig, Monday 20.November 2000, 05:08) Und es ist doch immer wieder erschreckend zu sehen, wie fehlerhaft und damit verfälschend andere die Freiwirtschaft darstellen: Zwei kurze Sätze und gleich vier schlimme Fehler (richtig ist eigentlich nur, daß S. Gesell tot ist!): "Der verstorbene Geldtheoretiker S. Gesell schlägt zum Beispiel einen Strafzins für alle vor, die Bargeld zu lange horten. Er war überzeugt, dass die Wirtschaft mächtig aufblüht, wenn man die Leute zwingt, ihr Geld schnell wieder auszugeben" 1. „Strafzins“ anstelle Liquiditätsabgabe oder -gebühren (ogottogott!)!?! – Dann habe ich vermutlich gestern für meine Bahnfahrt am Fahrkartenschalter Strafe für die Benutzung der Bahn bezahlt? Strafe gibt es doch wohl nur für etwas, was sich auch vermeiden läßt und Geldbenutzung läßt sich wohl kaum vermeiden 2. „zu lange horten“ .... Liquiditätsabgabe zahlt jeder, und zwar genau für die Dauer der Nutzung des Geldes und nicht nur die, die Gelder zu lange horten 3. „Leute zwingt“ ...niemand wird gezwungen – wer Spaß daran hat, seine Liquidität lange zu halten, kann es tun, solang er will und solang er die Gebühren dafür bezahlt. 4. „schnell wieder auszugeben“ .... immer wieder dieser beliebte Laienfehler: weitergeben muß es heißen (sparen oder ausgeben) hat denn die freiwirtschaftliche Aufkärung der letzten 50 Jahre so total versagt oder wird die Freiwirtschaft durch solche Meldungen bewußt diskreditiert? Andererseits gibt es ja auch Freiwirtschaftler, die den auch vollkommen falschen Begriff „Negativzins“ verwenden. Tschüs Klaus
Tuesday 21.November 2000, 14:50
Andreas Widmann (AWidm@t-online.de):
Vielen Dank für diese Informationen. Ich habe außerdem den Eindruck, dass die heutige Möglichkeit, mit Aktien viel Geld zu "verdienen" oder zu verlieren, einem Kettenbrief gleichkommt.Der Wert steigt, solange die Aktie nachgefragt wird. Den Letzten, der kauft bevor sie wieder abstürzt,den beißen quasi die Hunde. Gerade weil ich selbst auch eher zum Sparen neige,würde ich ein Wirtschaftssystem, das mich von diesem Zwang abbringt, sehr begrüßen. Aber die jetzt Mächtigen wollen nichts abgeben. So wird es wieder eine Katastrophe wie die Pest oder die Weltkriege sein müssen, die die Möglichkeit zur Umstellung des Wirtschaftssystems eröffnet. Bis dahin müssen möglichst viele schon davon gehört haben. Mit freundlichen Grüßen Andreas Widmann Hannover
Thursday 23.November 2000, 13:54
Robert Mittelstaedt ():
Das Geld neu erfinden Wie in Japans Tauschringen das "Geld" neues Vertrauen gewinnt

ist ein Artikel, der im August 2000 in der japanischen Zeitschrift GRAPHICATION erschien. Eiichi Morino und Hideaki Kudô sprechen über Geld und Wirtschaft im allgemeinen und über die Tauschringszene in Japan im besonderen. Im Netz veröffentlicht unter Freigeld.de .
(Hallo Wolfgang, die e-mail scheint tatsächlich nicht zu funktionieren. Ich weiss auch nicht mehr, was ich noch machen könnte. Falls Du den Artikel noch auf Deine Seiten übernehmen willst, kannst Du ihn ja bei Freigeld.de abholen.)

Einen weiteren neuen Artikel gibt es auf meinen Seiten:

GENGO mit dem Computer enträtseln

Es handelt sich dabei um das Hauptwerk des japanischen Naturphilosophen Baien Miura (18. Jhdt.), dessen Hauptwerk ›GENGO‹ - "Tiefe Worte" überraschende Möglichkeiten zur Computer-Anwendung bietet. Auch auf anderen Gebieten scheint er seiner Zeit vorausgedacht zu haben. So gibt es auch eine Verwandtschaft seiner Philosophie mit den Vorstellungen Silvio Gesells. Dazu demnächst noch mehr. Viele Grüsse Robert aus München


Thursday 23.November 2000, 17:07
Lauritz Laatzen (lauritz.laatzen@gmx.de):
Vielen Dank für diese hervorragende Materialiensammlung!!!
Friday 24.November 2000, 22:15
Robert aus München ():
Für alle die's interessiert:

am 27. und 28. Nov. (also kommenden Mo + Di) findet in Asahara-machi, Präfektur Fukui (nordwestl. von Kyoto), das

6. Internationale Symposium über angewandte Wissenschaft Ostasiens

statt. Das Konferenzthema ist ein wenig schwierig zu übersetzen, weil es keine gebräuchlichen Ausdrucksweisen in westlichen Sprachen gibt. Es geht um die Überwindung der "Herrschaftskultur" (kahei shihai bunmei) des Geldes und um angewandte Wissenschaft (jitsugaku) mit "jisshin" - das steht nicht im Wörterbuch - von den Zeichen her bedeutet es "wirkliches Herz", d.h. ich interpretiere es als "mit Einfühlungsvermögen angewandte Wissenschaft" - höchst ungewöhnlich für westliche Wissenschaftsohren. :-)
Teilnehmer sind Universitätsprofessoren aus China, Korea, Taiwan und Japan. Das Programm ist dicht gedrängt, es werden insgesamt etwa 19 Referate gehalten, Schwerpunkt "Geld", und eine abschliessende Diskussionsrunde. Eiichi Morino, der Leiter der Gesell Research Society wurde ebenfalls gebeten, ein Referat zu halten und er wird über "Die Gegenwartsaktualität von Baien Miuras »KAGEN« - (›Vom Ursprung des Wertes‹)" sprechen. Eiichi Morino ist also nicht nur ein gefragter Redner und Organisator, wenn's um die Gründung von Tauschringen geht, sondern auch auf internationalem Parkett zuhause (er ist ja eigentlich auch Professor, nur lehrt er nicht an einer Uni, sondern leitet die Gesell Research Society). Wen's interessiert, der kann sich das GIF-Bild vom Programmzettel des Symposiums unter
http://www.alles.or.jp/~morino/jitsugaku.htm
anschauen (ist aber japanisch!). Hat jemand Lust hinzufahren? :-), pardon "-fliegen" natürlich.
(Nebenbei noch: Tatsuya Kitabayashi, von dem ich einen kurzen Artikel auf meinen Seiten habe, hat schon früher mal am 3. Symposium als Redner teilgenommen.)

Grüsse
Robert aus München


Sunday 03.December 2000, 19:56
Hans Eisenkolb (silviog@sunshinecable.com):
Ein winziger Beitrag zum Thema Brakteaten. Die ersten waren ja schon um 1040 geprägt worden und die Behauptung, daß sie nur kurze Zeit und nur auf sehr begrenzten Gebiet in Verwendung waren, läßt sich wohl nicht mehr so einfach aufrechterhalten, wenn man folgenden Beitrag liest: ///Hohlpfennige Bezeichnung für kleine Brakteaten mit sehr einfachen, aber stark reliefierten Geprägen, die im 14. und 15. Jh. vor allem in Norddeutschland geschlagen wurden./// Zitat Münzlexikon Zur selben Zeit liefen auch die sogenannten Bodenseebrakteaten um, welche ähnlich aussahen und 4.5 Gramm schwer waren.
Wednesday 06.December 2000, 20:48
Andreas Baader (KNagel2718@aol.com):
da der Zins im exponeten wächst wie der Krebs ist er auch das geschwwür am schmarotzenden wirt. es ist nun an der zeit die sterile zeit der banken durch einen täglichen eierwurf zu beflecken, nach dem motto: tausche ei gegen zins.
Thursday 07.December 2000, 09:02
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Um die Eier wäre es schade. Ich empfehle Stücke aus Rindfleisch oder Klöße aus Tiermehl. MfG B.Willing
Thursday 07.December 2000, 14:54
mr.minit ():
Interessent: Laut idgr.de ist geldreform.de die Homepage fer Freisozialen Union :-) Man lese: "Die FSU ist weder sozial noch eine Partei der "demokratischen Mitte". Sie bietet nicht nur Anknüpfungspunkte für Nationalisten, Antisemiten und Rassisten aller Art, sondern ist selbst aufgrund der sozialdarwinistischen Programmatik und ihres Nationalismus dem äußersten rechten Rand des Parteienspektrum zuzuordnen."
Und dies ist angeblich die Homepage der FSU. Sehr interessant... gibt es da Klärungsbedarf?

http://idgr.de/lexikon/stich/f/f.html#fsu
Thursday 07.December 2000, 18:17
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Igittigitt!
Thursday 07.December 2000, 23:48
Tarnhorst ():
idgr.de scheint keine Ahnung zu haben. An sich ist das ein Fall für eine Unterlassungsklage! Schlimm, daß es Jutta Ditfurth und Konsorten geschafft haben, ihre Antipropaganda so weit zu verbreiten. Noch schlimmer allerdings ist, daß so viele darauf reinfallen. Konsterniert Tarnhorst PS: Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Friday 08.December 2000, 00:29
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

Hi mr. minit (Eintrag vom 7.12.00; 14.54 Uhr)

Dank fuer Deinen Hinweis! Ich habe mir die URL angeschaut. Ich verstehe den Eintrag dort nicht so, als wuerde mein Angebot www.geldreform.de als Homepage der FSU dargestellt! Sie wird lediglich in diesem Zusammenhang genannt. Aber auch dies ist mir extrem unangenehm !!!

Ich habe und hatte mit der FSU nix am Hut und werde es auch nie haben!

Ich bin eine Privatperson, die die Moeglichkeiten des Internets nutzt, um Infos unter der Webadresse www.geldreform.de ueber den meiner Ansicht nach schrecklichen Zinsmechanismus zu verbreiten. Ich versuche, wichtige Texte zu diesem Thema zu sammeln und ueber das Netz zu verbreiten. Das hat einen im besten Sinne aufklaererischen + humanistischen Charakter. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit rechten und nationalen Themen mag ich nichts zu tun haben!

Wolfgang Roehrig


Friday 08.December 2000, 19:19
Mr. X X X (Hallo WRoehrig, Mr. minit & Tarnhorst):
Nun, auch Helmut Creutz hat ein Plätzchen beim "idgr" gefunden. Irgendwo zwischen Auschwitzleugnern und Ufo-Spinnern. Natürlich steht da keine Info über irgendwelche rechten Umtriebe von Helmut Creutz - die gibt es ja auch nicht. Aber diese "Antifaschisten" denken sich halt: so ein bisschen verleumden kann doch nie schaden. Es bleibt doch immer was hängen...
Sunday 10.December 2000, 04:23
Hans Eisenkolb ():
Hallo die Runde! Helmut Creutz ist aktiv im Internet. Alle Achtung, der alte Knabe hat es geschafft! Hipp, hipp, hurrah! Ein sehr guter Diskussionsbeitrag in Newmoney. Schade eigentlich, Perlen vor die....Aber macht nichts. Zum Üben gut genug. Hauptsache er ist da. Gebt ihm nur ein bißchen Zeit und dann ladet ihn ins Systemfehlerforum ein und in die freiwirtschaftlichen Gästebücher. Andere wird er schon selber finden, oder passende Beiträge von ihm werden von anderen gestibitzt werden und dort kommentiert werden. Es war ihm eine große Freude das zu sehen, dem Hans aus Canada
Sunday 10.December 2000, 11:41
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

http://www.ruhrgas.de/kontext/script4-5.htm Sehr schoener Text ueber Woergl!


Sunday 10.December 2000, 16:58
Torsten F. (torrotos@web.de):
folgende mail drückt meine meinung aus : hallo einige haben schon einen link von mir geldcrash.de geschickt . mir ist klar dass die seite für den kritischen leser nicht sehr überzeugend wirkt - da dort offensichtlich ein paar bücher eines bestimmten autors zum verkauf an geboten werden( doch bitte verwechselt nicht "verkaufen" mit = schlecht- selbst ich versuche Euch eine Idee zu verkaufen;-) ) aber ich wäre nicht ich wenn ich auf der suche nach antworten keine solchen finden würde ...also eine weitere site: http://www.geldreform.de aber antworten auf was ? darauf das in unserer welt irgendwas FALSCH läuft ! an dieser stelle auch : danke papa mir mitgegeben zu haben nicht an alles zu glauben!! doch nun weiter : es läuft nicht nur irgendetwas falsch - ich könnte mir mittlerweile auch vorstellen das es bestimmte kreise gibt die versuchen dieses FALSCHE der menschheit als richtig zu verkaufen. was mich wirklich erschüttert ist die tatsache dass ich noch nie in meinem leben ( weder im 2 jährigen wirtschafts lk (eh ein witz) noch in 4 semestern universalem wirtschaftswissenschaftlichem studium ) auch nur etwas darüber gehört habe das unser geldsystem vielleicht doch nicht das gelbe vom ei sein könnte .... aber wie komme ich darauf ? nur weil mir zufällig an einem ruhigen abend ein eher unauffälliger freigeist den ich auf den ersten blick als introvertierten langweiler ansehen würde mir ein paar alternative sites gesagt hat u.a. http://www.buergerwelle.de. je länger ich mich jetzt mit der sache beschäftige , desto mehr komme ich zu dem schluß dass die idee die ich Euch ein bisschen näher bringen möchte nicht neu ist ! sie wurde auch schon in unserer vergangenheit sehr erfolgreich angewandt. den menschen ging es gut . nur einige beispiele: arbeitszeit max 4 tage/woche ; freiwillige spenden!!! die reichten die größten kirchen in unsere geschicht zu bauen(von 1000-1250 n.chr) und was jedem zu denken geben sollte: die familie die dieses system , nämlich dass geld wenn man es aufhebt( bar oder bank ) nicht WENIGER sondern MEHR mehr werden lässt aufgehoben hat schwang sich so im 13hundert zu einer der mächtigsten familien der damaligen zeit auf - die Fugger aus augsburg... ( und nun kennt ihr einen teil der wahren geschichte...) das ist ja komisch, oder ?!? irgendeiner zu Torsten: "ist doch klar dass man zinsen bekommt!!!" ----"ach wirklich????...." und wer vielleicht auch sonst nicht so das interess für wirtschaft hat sollte sich zumindest dafür interessiern was in den nächsten jahren passieren könnte www.geldreform.de - und wie dass im leben so ist . eine sprache lernt man nicht in einem tag - die liebe übrigens auch nicht :-) T.
Monday 11.December 2000, 22:00
Alwine Schreiber-Martens (ASM@pt.fh-koeln.de):
Anmerkungen, Fragen zu den Überlegungen von Fritz Anders: Nummern wie in diesem Text 3.) "Ausweichen auf andere Geldvermehrungsmöglichkeiten" ... Devisenspekulation Wie ist dies nach der Einführung des Euro zu bewerten? Die Grundlage für Spekulation ist dadurch ganz offensichtlich nicht entzogen! 8.) "Kritisches Verhältnis zu den Gewerkschaften" Ob Gewerkschaften überflüssig werden, ist im Moment eine müßige Diskussion - es gibt sie! Außerdem haben sie neben dem Abschließen von Tarifverträgen auch noch andere soziale Funktionen! Im Moment muß aber der freiwirtschaftlichen Bewegung doch alles daran gelegen sein, ihre Ideen in den Gewerkschaften überhaupt erst bekannt und zum Thema zu machen! In den Gewerkschaften sind eher diejenigen organisiert, die vom Sinken des Zinses profitieren, also nicht die von Bernd Senf erwähnten 10% der Bevölkerung! Also z.B. sich einmischen in "fairteilen" der IGMetall!
Tuesday 12.December 2000, 00:24
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

Der vorangegangene Eintrag bezieht sich auf folgenden Text:

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/senf/fdf9603.htm


Wednesday 13.December 2000, 01:08
Eckhard (mabat@olis.north.de):
Hallo Thorsten. Ich möchte einwenden, daß die Fugger erst Ende des 15. Jahrhunderts aufgekommen sind. Ich finde das wichtig, weil das 13. Jahrhundert ist noch die Zeit des Mittelalters und seiner Kultur, während das späte 15. Jahrhundert schon zur Neuzeit gehört, was einen wesentlichen kulturellen Unterschied bedeutet.So long ... .
Saturday 16.December 2000, 02:07
Hans Eisenkolb (eisehan@sunshinecable.com):
Hallo Eckhard Nicht nur kulturelle Unterschiede, auch wirtschaftliche. Die Fugger konnten sich mit Hilfe ihres zinserpresserischen Geldes dann auch Kaiser kaufen. Aus den edlen Rittern wurden Raubritter und die Kirche verfiel dem Hexenwahn. So hat er es jedenfalls gelesen, der Hans aus Canada
Saturday 16.December 2000, 08:18
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Hallo Hans. Hast schon recht, die Fugger kauften sich selbst den Kaiser. Ihr Geld entschied, wer schließlich gesalbt wurde. Hinzufügen könnte man noch, daß sie mit ihrem Gelde die Zensur erkauften. Grüße an Dich vom Eckhard
Sunday 17.December 2000, 08:24
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Moin Wolfgang. Ich möchte mich irgendwie für das alles hier bedanken - insgesamt also für Deine Bemühungen. Es ist inzwischen so, daß das Geld für mich ein wichtiges Thema bleiben wird. Läuft sonst alles gut ? Die Entwicklungen sind offenbar überall sehr interessant und aktiv. Ich winke heiter zu Dir herüber und verbleibe ebenso ... Eckhard
Sunday 17.December 2000, 12:14
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

Zwei neue Links aus dem Freiwirtschaftsform:

SILVIO GESELL UND KARL MARX - EIN HISTORISCH VERPASSTES BÜNDNIS
(Link vom 17.12.2000)

http://freunde.imperium.de/hafen/wp/timm.html
(Link vom 17.12.2000)


Monday 18.December 2000, 20:15
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Von dem Beitrag des Herrn Uwe Timm möchte ich mich für meine Person ausdrücklich distanzieren. Sicherlich werden in der Antifaschistischen Aktion Fehler gemacht aber sein Beitrag ist gelinde ausgedrückt sehr unsolidarisch. Stimmt es etwa nicht, daß Herr Creutz des öfteren zwischen sehr zweifelhaften Personen und Organisationen Platz genommen hat ? Mir ist Herr Creutz eigentlich nur dem Namen nach bekannt, aber ich glaube der Mann ist etwas naiv und sollte gegenüber den Feinden der Demokratie mehr Distanz wahren.
Monday 18.December 2000, 23:49
Tarnhorst ():
Ich finde den Beitrag von Uwe Timm klasse.
Tuesday 19.December 2000, 07:07
Robert Mittelstaedt (RMittelstaedt@debitel.net):
Hallo Eckhard Siemer,
Es funktioniert offenbar! Seit einigen Wochen steht Helmut Creutz' Name in der Liste des IDGR (Informationsdienst gegen Rechtsextremismus) mit dem Vermerk "in Bearbeitung". Es stehen keine Fakten dort, die irgendwas belegen würden, aber sein Name steht da zwischen zweifelhaften Personen und Organisationen. Und schon bleibt was hängen : wird schon was dran sein. Du hast bloss den Namen mal gehört und nun ist er für Dich mit zweifelhaften Personen und Organisationen assoziiert. Ich kenne Helmut Creutz ein bisschen besser, ich kenne sein Buch, kenne viele Artikel von ihm und habe ein paar Mal mit ihm korrespondiert. Helmut Creutz ist nicht nur völlig unbescholten, auch keineswegs naiv, sondern in meinen Augen ein ungewöhnlich besonnener und vorbildlicher Demokrat. Auch ich kann mich mit der marxistischen Antifa nicht solidarisieren, die auf solch billige Weise Rufmord betreibt. Da ich also mit der Faktenlage ein bisschen besser vertraut bin, denunziert sich hier in meinen Augen die marxistische Antifa selbst, und das zeigt sich nicht nur in der Art und Weise wie Helmut Creutz diffamiert wird, sondern auch in den Darstellungen der Freiwirtschaft und der Person Silvio Gesells. Ich hoffe, Du weisst, womit Du, Eckhard, in Verbindung gebracht werden möchtest. Ich bin nicht gegen irgendwas, sondern ich bin dafür, dass die Menschenwürde geachtet wird, die eigene und die von anderen, und dass jeder Mensch die volle Verantwortung übernimmt für alles, was er tut und sagt!
Ein Beispiel wie die marxistische Antifa zum Thema "Freiwirtschaft" steht, zeigt Norbert Marquart anhand des Eintrags über Silvio Gesell im IDGR. Er hat seinen Beitrag im Systemfehler-Forum gepostet.
Tuesday 19.December 2000, 21:40
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Wie ich schon sagte, ich kenne Herrn Creutz eigentlich nur dem Namen nach und zwar aufgrund seiner Beiträge in der Zeitschrift für Sozialökonomik. Sollte daß, was Herr Timm über den Antifaschismus geschrieben hat hier usus sein würde ich daß bedauern und müßte mich konsequenterweise hier heraushalten. Was meine Verbindungen angeht : ich werde es nicht akzeptieren, daß engagierte FreundInnen von mir als rote und schwarze Faschisten diffamiert werden. Besonders störte mich folgender Satz bei Herrn Timm : "Zum Verhaften, zum Töten, fehlt ihnen (den Antifaschisten; eig. Anm.) noch die politische Macht." Das kann doch nicht unsere Meinung darstellen, oder ? Wo war ihr eigentlich die letzten 10 Jahre ? Ich betone noch einmal, es werden von Seiten der Antifaschisten Fehler gemacht. Aber warum ? Weil manche(r) Mann/Frau sich der grausigen Entwicklung entgegenstellte. Wer sich in der Vergangenheit nicht gegen die Aufhebung der Rechtsgleichheit und die Faschisierung der Gesellschaft engagierte konnte in dieser Hinsicht natürlich auch keine Fehler machen. Was mich in diesem Jahrzehnt zutiefst empört hat ist die Leichtigkeit, mit welcher sich Mordbrennerei und Totschlag die Bahn brechen konnten. Wo gab es bis vor kurzem überhaupt ein Wort der Selbstkritik angesichts dieser, unserer Zustände ? Wie dumm von mir, auf den Link "freunde.imperium" eingegangen zu sein. Dennoch - gut zu wissen, woran man ist ... .
Tuesday 19.December 2000, 23:17
Tarnhorst ():
Ach, Leute, laßt uns die ganze Sache doch mal entspannt sehen...
Tuesday 19.December 2000, 23:20
Tarnhorst ():
Ein Wort noch zu Herrn Siemer. Sie schreiben:"ich werde es nicht akzeptieren, daß engagierte FreundInnen von mir als rote und schwarze Faschisten diffamiert werden". Nichts anderes tun doch diejenigen Freiwirte, die sich gegen die - nachweisbar - unhaltbaren Vorwürfe gewisser antifaschistischer Kreise zur Wehr setzen. MfG Tarnhorst
Wednesday 20.December 2000, 07:11
Robert Mittelstaedt (RMittelstaedt@debitel.net):
OK, OK, Tarnhorst, hast ja recht. Ich möchte die Sache auch nicht unnötig aufbauschen, aber zwei kleine Pünktchen möcht ich doch noch etwas klarer herausarbeiten.
Hallo Eckhard Siemer,
1. Uwe Timm bezieht sich in seinem Artikel auf ganz bestimmte Vorgänge, z.B. in der Uni Hannover. Er beschreibt das Verhalten von Leuten, die an solchen Vorfällen beteiligt waren und zieht Schlüsse, was dabei herauskommen kann, wenn solches Verhalten Schule macht. Für mich absolut nachvollziehbar. Aber halten wir fest: er nennt keine Namen. Er denunziert niemanden. Weshalb meinst Du nun - gewissermassen vorauseilend -, Deine FreundInnen in Schutz nehmen zu müssen? Uwe Timm hat keine Personen angeprangert, sondern ganz bestimmte Verhaltensweisen. Und das, wie ich finde, zu recht.
2. IDGR: wenn man so das Lexikon von IDGR durchgeht, kann einem echt schummrig werden. Da sind eine ganze Reihe übler Gestalten, und bei einigen weiss ich auch, dass die Anschuldigungen zutreffen. Man kann ohne Übertreibung sagen, da sind Schwerverbrecher drunter. Viele Namen kenne ich nicht und kann es nicht beurteilen. Mitten unter diesen Schwerverbrechern finden sich nun Namen wie Silvio Gesell und Helmut Creutz. "In Bearbeitung". Wollen wir nochmal festhalten: hier werden konkrete Namen genannt und das in einem Zusammenhang, in dem das einer Verurteilung gleichkommt. Ich nenne das Rufmord.
In einer funktionierenden Demokratie gilt der rechtsstaatliche Grundsatz der Unschuldsvermutung, auf den sich sogar jeder echte Verbrecher berufen kann, solange ihm seine Tat nicht einwandfrei nachgewiesen wurde. Bei IDGR gilt das offenbar nicht. Da wird bei Silvio Gesell mit fadenscheinigen und gefälschten "Beweisen" gearbeitet und bei Helmut Creutz mit gar keinen. Ein klarer Verstoss gegen ein grundlegendes Prinzip des demokratischen Rechtsstaats, das dem Schutz von Unschuldigen dienen soll!
Eckhard sagt:
"Wer sich in der Vergangenheit nicht gegen die Aufhebung der Rechtsgleichheit und die Faschisierung der Gesellschaft engagierte konnte in dieser Hinsicht natürlich auch keine Fehler machen. Was mich in diesem Jahrzehnt zutiefst empört hat ist die Leichtigkeit, mit welcher sich Mordbrennerei und Totschlag die Bahn brechen konnten. Wo gab es bis vor kurzem überhaupt ein Wort der Selbstkritik angesichts dieser, unserer Zustände ?"

Diesen Schuh brauch ich mir nicht anziehen und genau deshalb bestehe ich darauf, dass diese Unstimmigkeiten hier klargestellt werden. Wir wollen doch die Fehler nicht fortsetzen und die Grundrechte von Menschen noch weiter abbauen, oder?
Wednesday 20.December 2000, 09:46
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Wenn die ganze Diskussion um Geld hier nicht zur geistigen Onanie entarten soll, dann empfehle ich, vielleicht doch zur Realität zu finden. Natürlich ist die primäre Frage immer die Machtfrage. Mit einem amtlichen Federstrich kann man Geld einführen oder vom Markt verschwinden lassen. Als die DM vor 1989 in der DDR als Zweitwährung politisch bedenklich wurde, führte man zwangsweise den Forum-Scheck als Hilfsgeld ein und nahm in den Intershops von Ostdeutschen die DM als Zahlungsmittel nicht mehr an. Das Volk hatte keine Wahl. Wir wissen alle, wohin die Entwicklung heute in Mitteleuropa geht. Unter vier Augen erfährt man das auch längst im Klartext. Es geht um die Wiedereinführung einer Diktatur gegen rechts, in Wirklichkeit eher eine Neuauflage der gerade abgeschafften Diktatur des Proletariats. Ob der genannte Zweck dieses Mittel heiligt, wage ich nicht zu beurteilen. Mit der Einführung dieser Diktatur ist es jedoch mit allen anderen Experimenten, auch mit Geldexperimenten, vorbei, wie man anhand der geschilderten Antifa-Agitation unschwer erkennen kann. Über diese bevorstehende Entwicklung mögen sich zunächst die Politiker die Köpfe zerbrechen, solange sie es noch dürfen. Dann sind die Geldexperten dran. Mich wundert es eigentlich nur, dass man hier ständig von Geld in Form von Bargeld spricht. Was geschieht aber im ständig zunehmenden bargeldlosen Zahlungsverkehr, den keiner der genannten Vordenker erahnen konnte? Hilft hier nur eine erhöhte Inflation?
Wednesday 20.December 2000, 20:43
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Hallo Zusammen. Ich möchte von meiner Seite folgendes abschließend erklären : 1.) Ich möchte keinen Rufmord begehen und stimme vollkommen darin überein, daß das Prinzip der Unschuldsvermutung unbedingtes Kennzeichen der Demokratie ist. Deshalb : Ich entschuldige mich dafür, daß ich mich trotz Unkenntnis über die Persönlichkeit und die Arbeit des Herrn Creutz abträglich über dieselbe geäußert habe. Ich bitte darum, meinen Vorwurf gegen Herrn Creutz als Entgleisung zu betrachten. 2.) Meine Kritik galt und gilt denn im eigentlichen auch dem Inhalt des Beitrages von Herrn Uwe Timm. Um es differenziert auszudrücken : Ich distanziere mich nach wie vor von jenem Inhalt, weil er wirklich unakzeptabel für mich ist. - - - Ich verbleibe in der Hoffnung, mich aus dieser unglücklichen Situation befreit zu haben und werbe hiermit nochmals um Verständnis für die (manchmal fehlerhaften) Positionen der AntifaschistInnen.
Wednesday 20.December 2000, 21:31
Robert Mittelstaedt ():
OK, Eckhard, einverstanden. Ich wünsche Dir und Deinen FreundInnen schöne Feiertage.
Grüsse aus München, Robert
Wednesday 20.December 2000, 22:13
Tarnhorst ():
OK, prima, ich denke, wir können das Thema hiermit für`s erste abhaken. Natürlich habe ich Verständnis für die Positionen der AntifaschistInnen solange sie nicht fehlerhaft sind. Wenn diese aber fehlerhaft sind, ist mein Verständnis begrenzt. Klar, errare humanum est, aber irgendwo ist eine Grenze. Ein frohes Fest wünscht Tarnhorst
Thursday 21.December 2000, 01:48
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Ich danke euch.
Thursday 21.December 2000, 07:27
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Herr Siemer, kein Mensch ist fehlerfrei. Man muss jedoch wissen, dass nach 1945 viele Antifaschisten und Widerstandskämpfer gegen ihren Willen Stalinisten werden sollten und wurden. Niemand weiss, wohin heute die Entwicklung geht. Ein frohes Fest!
Saturday 23.December 2000, 23:10
stefan ():
hallo! also, zuerst ein großes lob, mit wie viel mühe (und liebe) diese seite zusammengestellt wurde. alle achtung. ich bin zwar von dem system nicht überzeugt, aber es gefällt mir sehr gut, daß vertreter der freiwirtschaft anscheinend den dialog und die diskussion suchen. einen kritikpunkt muß ich aber doch anbringen, weil es mir jetzt schon öfter aufgefallen ist (hier zwar noch nicht, aber immer wieder in der diskussion). ich glaube nicht an eine allgeimein gültige wahrheit und das eine kleine systemänderung den himmel auf erden bringt. ganz im gegenteil - wenn jemand mit "der wahrheit" argumentiert, dann find ich das immer ein wenig gefährlich. ansonst - als überzeugter kapitalist find ich die diskussion und die argumentation sehr spannend! es freut mich, daß es ein system jenseits des kommunismus gibt, das im vergleich sehr ernst zu nehmen ist! mfg stefan
Sunday 24.December 2000, 18:29
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Dabei wäre der Kommunismus ohne Zweifel die ideale und bessere Lösung. Leider nur auf dem Papier. Der heutige Mensch ist hierfür nicht geeignet. Keine Ideologie hat bisher das Streben nach Macht und Reichtum verhindern können, da es die Herrschenden stets mit Heinrich Heine hielten, heimlich Wein zu trinken und öffentlich Wasser zu predigen. Ebenso ist es nicht gelungen, die holde Weiblichkeit davon zu überzeugen, dass innere Werte bei der Partnersuche entscheidend sein sollten. Macht und Reichtum sind für die Frauen immer noch äußerst sexy. So war es auch im real existierenden Sozialismus. Was uns bleibt, sind stümperhafte Experimente. Vielleicht hilft uns irgendwann die Gentechnik, Menschen zu züchten, die ihre animalische Vergangenheit vollständig abgelegt haben. Man könnte dann erneut einen Versuch mit einer Gesellschaft machen, welche jedem nach seinen Bedürfnissen gibt, und das schnöde Geld abschaffen. Vordenker, ans Werk! In diesem Sinne einen guten Rutsch und ein erfolgreiches 2001!
Monday 25.December 2000, 06:01
() (()):
Mit Wucht gegen Menschenzucht
Monday 25.December 2000, 15:23
Sven Müller (sve_mue@hotmail.com):
B.Willing: Du machst es Dir einfach mit der Gentechnik! Du schwadronierst! Wahrscheinlich bist Du noch jung. Unter 25 !? Der Mensch ist wie er ist nicht zu ändern! Das haben schon div. Religionen und totalitäre Regimes versucht. Es kann nur darum gehen, die Bedingungen so zu gestalten, daß es dem Menschen möglich ist, seine (guten) Anlagen auszuleben... So, jetzt schwadroniere ich auch... Schluß!
Monday 25.December 2000, 16:53
Wolfgang Roehrig (roehrig@geldreform.de):

Im INWO-Rundbrief Winter 2000/2001 S. 8 f gelesen:

Otto F. Schönbeck hat im September 1972 bei der Volksbank Reutlingen 100 DM bei 7 % für 250 Jahre angelegt. Im Jahre 2222 erhalten seine Nachfahren dann 2 217 902 400 DM. Ein praktische Anwendung des Joseph-Pfennigs und die Volksbank lies sich drauf ein. Stand im SPIEGEL Nr. 26 / 1973, auf S. 50f.

Schönbeck war Freiwirt und wollte mit dieser Aktion auf die Zinsproblematik aufmerksam machen.

Schätze, ich werde meine Bank auch mal mit einem solchen Anliegen behelligen. Mal sehn', wie die reagiert.... ;-)

Find' ich echt eine prima Aktion!


Tuesday 26.December 2000, 16:35
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Sven, Du liegst mit meiner Altersschätzung völlig falsch. Meine Betrachtungs- und Ausdrucksweise hängt sicherlich mit meinem relativ jungen "Publikum" zusammen. Herr Roehrig, das Zinsexperiment ist zwar sehr interessant, aber ich befürchte, dass man sich bei der Auszahlung dafür nicht mal mehr ein Brot kaufen kann. Es wäre auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich die Menschheit dort erneut im Steinzeitalter wiederfindet.
Tuesday 26.December 2000, 23:26
Robert aus München ():
Hallo B.Willing,
diesen Eindruck hatte ich auch, dass sich Sven beim Alter schwer verschätzt hat. In Ihren Äusserungen haben Sie doch immer wieder umfassende Lebenserfahrung gezeigt, einschliesslich einer tieferen Einsicht in die "menschliche Natur". Für mich völlig nachvollziehbar. So verstand ich denn auch den genetischen Verbesserungsvorschlag eher sarkastisch und nicht so ganz ernst gemeint, oder?
Nicht so ganz ernst gemeint war auch die Aktion von Schönbeck (ich hab den Artikel auch gelesen und finde das wie Wolfgang höchst nachahmenswert!!), der mit seinem Sparvertrag eigentlich nur den Irrsinn des Zinseszinssystems aufzeigen wollte. Übrigens hat Schönbeck (er müsste jetzt 62 sein, wenn ich richtig gerechnet habe und ich hoffe, es gibt ihn noch) einen Intelligenzquotienten von 140, was zudem beweist, dass Freiwirte eine genetische Verbesserung gar nicht nötig haben... ;-)
Freundliche Grüsse, Robert aus München
Wednesday 27.December 2000, 11:04
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Natürlich ist es reiner Sarkasmus. Die Gentechnik birgt weitaus mehr Gefahren, als sie Chancen bietet, siehe die Schaffung von Software und die Schaffung von Software zerstörende Viren. Man darf jedoch bei der Entwicklung neuer Geldmodelle die genannten subjektiven Faktoren keinesfalls vernachlässigen. Das neue Geld muss eine Chance bieten, zum Statussymbol zu werden, und zwar nicht über den Faktor Vernunft, sondern ausschließlich über den Faktor persönlicher Vorteil. Die Problematik Thesaurierung, einer der Urtriebe des Menschen, muss unbedingt beachtet werden. Nur dann wird es auch akzeptiert. Eine gegensätzliche Entwicklung zeigt sich zur Zeit hier im Bereich der Tauschringe. Diese hatten mit ihrem unverkennbaren Flair von Second- Hand- Läden kaum eine reale Chance. Sie kommen hier vor Ort aus den Kinderschuhen einfach nicht heraus, da dieses Thema fast schon als anrüchig gilt. Das Thema Moral ist out. Zudem beherrscht Hysterie um den anwachsenden Rechtsradikalismus überall das Feld. Dadurch ist nicht nur die Diskussion über alte und neue Geldmodelle beeinträchtigt. Die exakte Aufarbeitung unserer Geschichte wird durch den öffentlichen politischen Druck nahezu unmöglich. So darf sich beispielsweise niemand für den Inhalt unlängst aufgefundener Dokumente aus einer führenden Denkfabrik des 3. Reichs interessieren, in welchen den damaligen Nazis eine Lektion in Demokratie und Menschlichkeit erteilt werden sollte. Allen einen guten Rutsch wünscht aus dem schönen Anhalt B.Willing
Friday 29.December 2000, 05:20
Eckhard Siemer (mabat@olis.north.de):
Die Einzahlung bei der Volksbank Reutlingen find ich herrlich. Schönes Geschenk an seine Nachfahren. Da wird doch das derzeitige Prinzip der Verzinsung überdeutlich. Im übrigen ist das Papier mit dem Titel : "Silvio Gesell und Karl Marx - ein historisch verpaßtes Bündnis" wirklich interessant. Sollte sich Zeit für eine Diskussion finden wäre ich sehr interessiert. Beispielsweise hat der Romantiker Adam Müller in seiner Theorie des Geldes schon in den 1820`er Jahren für das Geldwesen einen Rückgang auf das Mittelalter empfohlen und damit implizit die Notwendigkeit eines negativen Zinses angedeutet.
Friday 29.December 2000, 11:31
Alwine Schreiber-Martens (ASM@pt.fh-koeln.de):
Hallo Wolfgang, noch eine nette Post: Die Adresse geldreform.. finde ich prima und empfehle sie dauernd weiter! Danke für den Hinweis-Link zu meinem Eintrag! Das mit den Gewerkschaften halte ich für ganz wichtig, deren Interesse möchte ich wecken! Viel Erfolg und fruchtbare(!!) Auseinandersetzungen!
Friday 29.December 2000, 14:54
B.Willing (bwilling@gmx.net):
"Ausschweigen" ist eine neue Methode zur Beendigung unliebsamer Diskussionen. Dies trifft auch das Thema Dokumentenfunde. Die Diskussion gegen rechte Gewalt im Stern wurde mit einem Beitrag abgewürgt, den ich den hiesigen Lesern einfach mal her stelle. "Thesen Bremer Wissenschaftler zur Rechts-"Extremismus"-Kampagne In diesem Sommer haben Politik und Öffentlichkeit die kritische Befassung mit dem Rechts-"Extremismus" ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Seit Wochen vergeht kein Tag, an dem nicht von neuen Übergriffen auf Ausländer berichtet wird, "Erfolge" bei der Verfolgung von "Glatzen" ausgebreitet und neue Vorschläge zur Bekämpfung des Rechtsradikalismus vorgestellt werden. Wir - einige Bremer Wissenschaftler, die sich seit Jahren auch mit den Themen Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus und (Neo-)Faschismus beschäftigen - unterstreichen die Notwendigkeit einer politischen, öffentlichen und wissenschaftlichen Befassung mit dem Rechtsradikalismus, wenden uns aber entschieden gegen Ziele, Inhalte, Mittel und Formen, die die aktuelle Kampagne auszeichnen: 1. Wir stellen fest: Das Anliegen der offiziellen Politik besteht nicht in erster Linie darin, verbreitete Ausländerfeindlichkeit zu bekämpfen oder potentielle Opfer zu schützen. Ihre Sorge gilt primär dem Umstand, dass sich die Übergriffe auf Ausländer als Störung der Standortpolitik geltend machen könnten; diese hat ihr Maß nicht im Schutz von Menschenleben, sondern allein in den Erfolgen der nationalen Ökonomie auf dem Weltmarkt. Gegen den völkischen Nationalismus von Skins und der NPD wird der deutsche Standort-Nationalismus ins Feld geführt. So wird nicht nur Nationalismus mit Nationalismus bekämpft; zugleich wird dem "braunen Sumpf", der sich aus enttäuschten Nationalisten rekrutiert, ein neues Kriterium für private nationalistische Berechnungen unterbreitet. 2. Die offizielle Politik nimmt nichts von der Ausländerfeindlichkeit zurück, mit der sie selbst die Asylgesetzgebung von 1992 deutschen Bürgern nahegebracht hat. ("Das Boot ist voll!"). Wenn jetzt offiziell zwischen "nützlichen Ausländern" und solchen, "die uns ausnützen" (Beckstein) - schönfärberisch formuliert: "Ausländer, die wir brauchen, und Ausländer, die uns brauchen" (Özdemir) - sortiert wird, dann gilt weiterhin das Grunddogma nationalstaatlicher Menschensortierung, demzufolge Ausländer von Inländern grundsätzlich nicht nur nach Rechten und Pflichten, sondern auch nach "Wertigkeit" zu scheiden sind. Ausländern wird im Inland der Aufenthalt nur zugestanden, wenn sie sich als nützliches - genauer: geschäfts-nützliches - Menschenmaterial nationalen Interessen dienstbar machen lassen (vgl. Greencard). Ein solch berechnender Umgang mit Ausländern unterstreicht den generellen politischen Vorbehalt parlamentarisch-demokratischer Ausländerpolitik gegenüber Ausländern. Er gibt insofern den Rechtsradikalen und Neofaschisten, deren Rassismus keine Ausnahmen vom Prinzip der Ausländerausgrenzung kennt, noch in der Kampagne gegen sie recht. 3. Als besonders ärgerlich empfinden wir es, dass die Öffentlichkeit (Presse, Funk und TV) sich des Themas geradezu devot nach Maßgabe politischer Vorgaben annimmt. BILD stellt täglich auf der Frontseite kommentarlos einen nützlichen Ausländer vor und affirmiert damit ex negativo das Urteil, dass"Fremde", die nichts zum deutschen BSP beitragen, sondern einfach nur Schutz, Unterkunft und eine Minimalversorgung suchen, "bei uns" nichts verloren haben. Die taz bemüht mit Steckbriefen von Neonazis die Logik der Lynchjustiz. DIE ZEIT listet Woche für Woche die jüngsten fremdenfeindlichen Brutalitäten von Skins auf - allerdings nur die im Osten (!) der Republik. Und auch sonst fällt der hiesigen Presse nicht die eigene Barbarei auf, wenn sie die nationalistischen Sprüche deutscher Antifaschisten wiedergibt. Kommentarlos verbreitet sie, dass "Neonazis deutlich gemacht werden müsse, dass sie keine guten Deutschen" seien (Stolpe); dass nicht die "Ausländer, sondern die Ausländerfeinde den Deutschen Arbeitsplätze vorenthalten" würden (Höppner), oder dass es gelte, die Rechtsradikalen so auszugrenzen, "als ob von ihnen ein widerlicher Gestank ausgehe" (Sprecher des sächsischen Innenministeriums, FAZ 4.8.)! 4. Uns fällt auf, dass der offiziellen Politik für den Kampf gegen den Rechtsradikalismus in erster Linie solche Mittel einfallen, die in anderen Zusammenhängen gerne der politischen Programmatik jener Kräfte zugeordnet werden, gegen die sie jetzt in Anschlag gebracht werden sollen. Parteiverbote, Schnellgerichte, Abschreckungsurteile, Berufsverbote, politisch begründete Entlassungen, Pranger usw. stellen ein Arsenal von Repressionsinstrumenten dar, mit denen ein "starker Staat" unliebsame "Extremisten" - wie sie im Jargon des Verfassungsschutzes heißen - unter Einsatz seiner Gewalt brandmarkt und aus dem Verkehr zieht. So wird der völkische Nationalismus nicht kritisiert, sondern kraft der Drohung mit der Zerstörung der bürgerlichen Existenz daran gehindert, praktisch zu werden. Unauffällige Rechtsradikale, die ihre politische Heimat im Spektrum der demokratischen Parteien finden, gelten nicht als Gefahr für die Demokratie, sondern werden als Wählerpotential "am rechten Rand" umworben. 5. Wenig überzeugend finden wir auch die gebetsmühlenhafte Beteuerung, dass die Repression natürlich durch eine "inhaltliche Auseinandersetzung" mit dem Neofaschismus ergänzt werden müsse. Diese "inhaltliche Auseinandersetzung" findet nämlich einfach nicht statt: Sie wird ersetzt durch den Appell, sich wieder auf klassische Werte, die nicht selten auch den Beifall von Rechtsextremen finden, zu besinnen oder durch die Präsentation von Prominenten (Becker, BAP, Jauch, Ferres...), die der Jugend als Vorbild dienen sollen, weil sie reich und berühmt sind. 6. Geradezu naiv mutet es an, wenn der Bremer Bildungssenator die ausführlichere Befassung mit dem deutschen Nationalsozialismus anregt, um der Jugend vor Augen zu führen, "welches Leid durch die Machtübernahme von Rechtsradikalen entstanden sei" (FR,27.8.). Eine primär moralische Unterweisung, an der es in der Vergangenheit nicht gefehlt hat, birgt nämlich in sich die Gefahr einer begriffs- und kritiklosen Einschwörung auf die bestehenden politischen Verhältnisse, die angeblich alles "Leid" von den Menschen fernhalten. Dabei ist dem Wirken von Skinhead-Gruppen und jungen Nationaldemokraten der gegenteilige Befund zu entnehmen: Mit unschöner Regelmäßigkeit bringt die demokratisch-kapitalistische Gesellschaft diese brutale Variante von Nationalismus selbst hervor. 7. Auch eine Erklärung von Kollegen aus den Sozialwissenschaften (vgl. "Extremismusforscher" in der FR vom 23.8.) greift unseres Erachtens zu kurz. In ihr wird wieder nur dem NPD-Verbot das Wort geredet, bei den demokratischen Parteien eine "inhaltliche Auseinandersetzung mit rechtsextremistischer Programmatik" angemahnt und von der Regierung eine "Gleichstellungs- und Integrationspolitik" gegenüber Ausländern gefordert. Zumindest hätten sich die "Extremismusforscher" die Frage stellen müssen, welche Sorte "inhaltlicher Auseinandersetzung" von demokratischen Parteien eigentlich zu erwarten ist, die sich geschlossen zum Prinzip "Null Toleranz" bekennen und dafür das staatliche Gewaltmonopol "in seiner ganzen Härte" einsetzen wollen. Außerdem stünde Gesellschaftswissenschaftlern die Überlegung gut zu Gesicht, ob die Aufforderung zur "Integration" der Ausländer in jene Gesellschaft angemessen ist, die sich - wie sie in ihrer Erklärung selbst vermerken - durch ein "beträchtliches rechtsextremistisches und fremdenfeindliches Einstellungspotential" auszeichnet." Falls jemand den Zusammenhang mit "Geldreform" vermissen sollte, siehe etwas weiter oben!
Sunday 31.December 2000, 15:54
Robert Mittelstaedt (RMittelstaedt@debitel.net):
Hallo B.Willing,
zum Thema "Dokumentenfunde" kann ich nichts sagen, ich hatte davon bisher nichts gehört und weiss schlicht und einfach nichts darüber.
Inwieweit nun der Artikel aus dem Stern eine Diskussion über Rechtsextremismus abgewürgt haben, soll ist mir nicht verständlich. Ich finde, dass in diesem Artikel ganz brauchbare Differenzierungen gebracht werden.
Die Frage ist halt auch, wo beginnt der Faschismus?
In den ersten 30 Jahren des letzten Jahrhunderts schrieb Karl Kraus, der ein sehr empfindsames Sprachgefühl hatte gegen, den Faschismus an. Er beschäftigte sich vor allem mit den Sprachverirrungen in der Presse. Sein Mammuttheaterstück "Die letzten Tage der Menschheit", das aus Originalzitaten zusammengesetzt ist, zeigt, dass der 1. Weltkrieg vor allem ein Krieg der Presse war.
1932 schrieb Karl Kraus das Buch "Die Dritte Walpurgisnacht". Es beginnt mit dem Satz: "Zu Hitler fällt mir nichts ein." Zur Person Hitlers fiel ihm tatsächlich nichts mehr ein. Aber in über 200 Seiten gab er eine minutiöse Beschreibung des 3. Reichs, so wie es in den darauffolgenden Jahren Wirklichkeit geworden ist. Woher wusste er, was sich ereignen würde? Er analysierte eine Fülle von Pressezitaten von Journalisten und Politikern. Und er hat diese Aussagen einfach weitergedacht, auf ihre Bedeutung abgeklopft. Dass er richtig weitergedacht hatte, bewiesen die darauffolgenden 12 Jahre. Auch im Nachhinein kann man kaum eine genauere und detailliertere Beschreibung des 3. Reichs geben. Er hat ein paar Sachen allerdings weggelassen - bewusst -, er wollte den Nazis nicht als Ideenlieferant dienen.
Was Karl Kraus in den 20er Jahren gemacht hat, könnte man heute auch machen und man würde auf eine Fülle erschreckender Dinge stossen. Ich will nur ein Beispiel herausgreifen. 1989 besuchte Gorbatschow die DDR zu ihrem 40. Jahrestag des Bestehens und er gab jenen denkwürdigen Satz von sich: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren." Dieser Satz war sinnvoll und drückte einen durchaus verständlichen Zusammenhang aus. In unseren Medien wurde dieser Satz dann allerdings "verbessert" und er lautete dann: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Diese totale Verdrehung des Satzes hat mit dem ursprünglichen Satz von Gorbatschow nichts, aber auch gar nichts mehr gemein. Inhaltlich ist der Satz totaler Schwachsinn, aber dieser Schwachsinn wurde in den folgenden 3 Jahren bei jeder unpassenden Gelegenheit dem Publikum ins Gehirn gehämmert. Hat sich in dieser Verdrehung nicht schon gezeigt, wie die ehemalige DDR dann anschliessend von der BRD "übernommen" wurde? Naja, die Bürger der DDR sind eben zu spät gekommen, jetzt hat sie das Leben bestraft. Selber schuld. Und es gibt natürlich auch im Westen eine Menge Menschen, die im bestehenden System keine Chance haben "rechtzeitig" zu kommen und deshalb "vom Leben" bestraft werden. Der Satz "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" ist faschistoid. Was mich wirklich erschüttert hat, war, dass dieser Satz von Journalisten nachgeplappert wurde, die ich bis dahin für seriös gehalten hatte. Und dass es für diese Publikumsverdummung keine Aufschreie aus dem Publikum gab. Wenn Frau Chatwin in ihrem IDGR-Lexikon alle Journalisten auflisten würde, die diesen schwachsinnigen Satz mehr als 10mal ihrem Publikum zugemutet haben, dann würde ihr Lexikon nochmal so umfangreich und dann hätte sie ein paar echte potentielle Faschisten in ihrem Lexikon. Guten Rutsch, Robert Mittelstaedt
Sunday 31.December 2000, 19:42
B.Willing (bwilling@gmx.net):
Der als "Kritik des Antifaschismus" am 21. 12. ins Stern- Forum gestellte obige Beitrag beendete leider die dortige Diskussion. Es gab bisher keine weiteren Beiträge. Wir sehen aber sehr gut, wie schnell man in Misskredit kommen kann, auch wenn man sich "nur" mit Geld beschäftigt. Das bekannte Gorbatschow-Zitat kann hingegen nur im unmittelbaren Zusammenhang mit der damaligen historischen Situation gesehen werden. Die DDR-Nomenklatura dachte damals nicht daran, zu "tapezieren, wenn der Nachbar tapeziert". Diese totale Unbeweglichkeit war ihr Ende. Das Gorbatschow-Zitat in seiner deutschen Version war eine direkte Aufforderung an die DDR-Bürger zu Reformen und gab die Gewissheit, dass diesmal keine russischen Panzer auffahren würden. Jede Verwendung dieses Zitats in einem anderen Zusammenhang oder in einer anderen Zeit halte ich für völlig verfehlt. Die erwähnte Dokumenten-Geschichte ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt, obwohl sie manchen Hollywood-Film in den Schatten stellen würde. Aber im Gegensatz zur ausländischen starrte die deutsche Presse wie das Kaninchen auf die Schlange und schreckte vor einer Veröffentlichung des Sachverhalts zurück, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Zwischenzeitlich sind die verrotteten Dokumente im Müll gelandet, weil die zuständigen Archive auf Grund des Zustands (oder aus Angst vor Mehrarbeit) die Annahme ablehnten. Diese Geschichte hat allerdings mit der Geldreform nichts zu tun. Lassen wir es gut sein. Ich werde jetzt den Sekt aus dem Keller holen und die Raketen auspacken. Ebenfalls einen guten Rutsch!