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Seminar
für freiheitliche Ordnung
Fragen
der Freiheit
Heft
195, Dezember 1988
Umschlaginnenseite
Abraham Lincoln erklärte 1861 in einer Botschaft: „Es gibt aber .
. . noch einen anderen, weniger bekannten Punkt: den Versuch, das Kapital auf
dieselbe Stufe, wenn nicht höher zu stellen als die Arbeit. Die Arbeit, sagt
man, könne nur in Verbindung mit dem Kapital existieren, niemand könne
arbeiten, wenn nicht ein Kapitalist ihn zur Arbeit veranlaßt. Dann fragt man
weiter, ob es besser sei, daß das Kapital Arbeiter mietet und sie freiwillig
arbeiten läßt, oder daß es sie kauft und zur Arbeit zwingt. So schließt man,
alle Arbeiter sind entweder gemietet oder Sklaven, und weiter, wer einmal ein
Gemieteter ist, muß es sein Leben lang bleiben.
Dieses
Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit gibt es nicht, noch auch einen freien
Mann, der lebenslänglich gezwungen wäre, Tagelöhner zu bleiben. Beide
Hypothesen und alle Schlüsse daraus sind falsch. Erst kommt die Arbeit, das
Kapital ist nur ihre Frucht und könnte ohne sie nicht existieren. Die Arbeit
ist dem Kapital überlegen .... Keiner von uns ist vertrauenswerter, als der
sich von der Arbeit empor entwickelt hat; niemand ist weniger als er geneigt,
etwas zu nehmen oder anzurühren, was er nicht ehrlich verdient hätte .... Da
die Arbeit eine gemeinsame Last unserer Rasse ist, so ist der Versuch, diese
Last auf die Schultern des andern zu schieben, der große, ewige Fluch unserer
Rasse. Da die meisten guten Dinge durch Arbeit erzeugt werden, so folgt, sie
sollten denen gehören, deren Arbeit sie erzeugt. Trotzdem haben zu allen Zeiten
einige gearbeitet und andere faul einen großen Teil der Früchte genossen. Das
ist ungerecht und sollte so nicht weitergehen. Jedem Arbeiter den vollen
Verdienst seiner Arbeit zu schaffen oder doch beinahe, soweit es eben möglich
ist, das ist ein Ziel für jede gute Regierung ....
Die
Arbeit kommt vor dem Kapital, ist
also unabhängig von ihm. Das Kapital ist die Frucht der Arbeit und könnte nicht existieren, wenn nicht die
Arbeit vorher wäre. Arbeit kann ohne Kapital sein, aber Kapital nicht ohne
Arbeit. Darum ist Arbeit dem Kapital immer weit überlegen.“
Abraham
Lincoln