Ernst Dorfner, 2.Jänner 2006 / korr. 08.01.06 / 11.01.06
oder
Grundlage unserer Betrachtungen ist der Monatsbericht der Deutschen Bundesbank (hier für Dezember 2005), und dort die
1. Übersicht
II, Bankstatistische Gesamtrechnung in der Europäischen Währungsunion,
2. Konsolidierte Bilanz der Monetären
Finanzinstitutionen (MFIs), wobei hier lt. Fußnote * dazuzählen: die Banken
einschließlich Bausparkassen, Geldmarktfonds sowie die Europäische Zentralbank
und Zentralnotenbanken.
Übersicht II entsteht
aus der Konsolidierung von Übersicht III und IV, somit des gesamten
Bankensystem einschl. Bundesbank
Wir betrachten hier nur die Ziffern für den Deutschen Beitrag, da wir nur diese mit den Ziffern von Übersicht IV vergleichen können.
2.
Übersicht III, Konsolidierter Ausweis des
Eurosystems
Übersicht III zeigt die Ziffern der Bundesbank allein
3. Übersicht
IV, Banken, 1. Aktiva und Passiva der Monetären Finanzinstitutionen (ohne
Deutsche Bundesbank) in Deutschland.
Übersicht IV zeigt die Ziffern der Geschäftsbanken allein – dabei sowohl die Ziffern für die Beziehungen
der Banken untereinander, als auch die zwischen Banken und Nicht-Banken.
Wir sehen im:
Tabellenkopf von Übersicht II, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
Tabellenkopf von Übersicht II, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
(Teil „Nachrichtlich“ gehört
nicht mehr dazu)
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Tabellenkopf von Übersicht III, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
Tabellenkopf von Übersicht III, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
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Tabellenkopf von Übersicht IV, Aktiva: Dort finden wir zusammengefasst:
Tabellenkopf von Übersicht IV, Passiva: Dort finden wir zusammengefasst:
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Halten wir vorweg fest: Wir beschäftigen uns hier mit
Der Begriff „Einlagen“ ist irreführend. Es sind damit nicht Spareinlagen oder ähnliches zu sehen. Auch die Bundesbank verbucht Einlagen, obwohl sie keine Spargelder entgegennimmt und – nehmen darf.
Was uns hier vorliegt, sind jedoch nicht mit der Verbuchungen von Eingängen und Ausgängen von Geld in/aus den Kassen der Banken, so wie es die herkömmliche Vorstellung des Kredites als Verleihen von Geld vermitteln will.
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Wenn es nun um um Bargeld (Zentralbankgeld) in der Analyse unseres Geldsystems geht, so sehen wir, dass Bargeld in den drei Übersichten nur drei Mal vorkommt:
Dabei fällt entscheidend auf:
Bargeldumlauf 12/04: 125,9 Mrd. Euro
Banknotenumlauf 12/04: 136,3 Mrd. Euro
Kassenbestand 12/04: 15,1 Mrd. Euro
Die Differenz zwischen der Summe von 125,9 + 15,1 = 141,0 Mrd. Euro und dem Banknotenumlauf von 136,3 Mrd. Euro = 4,7 Mrd. Euro ist im Umlauf von Münzgeld (3,3%) zu suchen.
die nahezu zur Gänze aus Einlagen auf Girokonten der Bundesbank (einschl, Mindestreserveguthaben) bestehen. Es sind jene Zentralbankgeld-Guthaben, die zur Abwicklung der Buchgeldüberweisungen zwischen den einzelnen Banken erforderlich sind. Sie sind nach Außen hin nicht von Belang.
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Nach Übersicht II betragen die gesamten Aktiva = gesamte Passiva 4511,9 Mrd. Euro (12/ 04),
der Bargeldumlauf mit 125,9 Mrd. Euro beträgt daran 2,8 Prozent.
Übersicht II kommt durch Konsolidierung von Übericht III und IV zustande.
Die Integration der Bundesbank in das Gesamtsystem nach Übersicht II ist von entscheidender Bedeutung für die Interpretation dieser Bilanz
Der Bargeldumlauf ist so wie das Buchgeld auf der Passivseite verbucht und somit wie letzteres eine Verbindlichkeit des Gesamtsystems, wobei das Bargeld der Bundesbank zugeordnet ist. Bis auf die geringe Kassenhaltung der Banken (s. Übersicht IV) ist das ganze Notenbankgeld (Bargeld) hier enthalten.
Damit aber wird deutlich, dass Bargeld und Buchgeld (täglich fällige Guthaben) hier gleichwertig nebeneinander stehen.
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Übersicht II ist eine ohne Betrachtung innerer Gläubiger/Schuldnerverhältnisse zwischen den einzelnen Geschäftsbanken und dieser mit der Bundesbank.
Übersicht II zeigt
somit die nach Außen wirkenden Beziehungen der Banken (MFIs)
einschließlich Bundesbank gegenüber den Nichtbanken (Nicht-MFIs), also das,
was die Nichtbanken an Geldvermögen und Geldschulden haben.
Übersicht II ist somit keine mehr oder weniger gute Abbildung der Wirklichkeit,
sondern die Wirklichkeit selbst, die als Ganzes nur in den Büchern existiert.
Verkürzt gesagt:
Es gibt nur das Geld,
welches in Übersicht II enthalten ist.
Außerhalb des Systems, welches Übersicht II zeigt, gibt es somit kein Geld.
Übersicht II ist die entscheidende Übersicht, mit Übersicht III und IV wird das Zutreffen der aus Übersicht II gewonnenen Erkenntnisse nur bestätigt
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Das Vorhandensein von Outside money würde sich daran zeigen, dass die Bilanz der Bundesbank und die konsolidierte Bilanz der Geschäftsbanken nicht konsolidiert werden können, weil die Bilanz der Bundesbank bereits das ganze Geld – Bargeld und Buchgeld der Bundesbank – auf der Passivseite zeigen würde. Diesen müssten dann dem entsprechende Direkt-Kredite an Nicht-Banken auf der Aktivseite gegenüberstehen. Die Bundesbank müsste also etwas machen, was ihr streng untersagt ist. Dann – und nur dann – könnten die Geschäftsbanken – so wie Creutz meint- auch nur so viel an Krediten vergeben, wie sie „von Außen“ an Spareinlagen („erübrigtes Geld“) erhalten. Wobei die Kreditsumme kleiner bzw. gleich sein muss als die Einlagensumme. Die Aktivseite der Bilanz der Geschäftsbanken müsste somit stets einen mehr oder minder großen Überschuss an Bargeld und Buchgeld der Bundesbank aufweisen, welcher die Kredite auf der Aktivseite mit den Spareinlagen auf der Aktivseite ausgleicht.
Tatsächlich findet sich nun in Übersicht IV ein Kassenbestand an Bargeld in Höhe von bis zu 15,1 Mrd. Euro. Bei einer Bilanzsumme von etwa 6.600 Mrd. Euro sind das längerfristig immmer um die 0,2 Prozent der Gesamtaktiva. In Höhe von 6.600 Mrd. Euro.
Den Kassenbestand als den obgenannten Differenzbetrag zwischen Einlagen und vergebenen Krediten zu deuten, scheint m. M. nach schon zahlenmäßig nicht angebracht.
Dieser Kassenbestand muss ja allein schon als Puffer für die täglichen Auszahlungen an Bargeld vorhanden sein, da dieses nur von der Bundesbank bereitgestellt werden kann. .
Auch für eine vermeintlich erforderliche Hinterlegung mit der Buchgeldmenge (täglich fällige Guthaben 12/04 : 646,2 + 8,8 = 655,0 Mrd. Euro) mit Bargeld – wie etwa in der sgn. „multiplen Geldschöpfung“ - ist offensichtlich dieser Kassenbestand mit 2,3 Prozent kaum ausreichend.
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Den Bargeld-Puffer möglichst klein zu halten sind die Geschäftsbanken bemüht, weil er ja mit den Zinskosten in Höhe des Diskontsatzes der Bundesbank belastet ist.
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Da
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Geldvermögen der Nichtbanken = Bargeldumlauf + täglich fällige Guthaben (Buchgeld) + gebundene Guthaben = Kredite = Geldschulden der Nichtbanken.
Damit können wir festhalten:
Ohne Kredite kein Geldvermögen.
Oder anders herum gesagt:
Es gibt nur so viel Geldvermögen, wie es Kredite gibt.
Damit aber kommen wir zu einer wichtigen Erkenntnis:
Wenn gilt.
Bargeld + Buchgeld + gebundene Guthaben („Spargeld“) = Geldvermögen = Kredite,
dann bedingt ohne Veränderung der rechten Seite (der Höhe der Kredite):
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Aus Obigen ergibt sich auch: Durch das Einzahlen von Spargeld auf Sparkonten ändert sich - - entgegen einer weitverbreiteten Meinung .- nichts am Geldvermögen der Nicht-Banken.
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Den Geschäftsbanken ist die Schöpfung und Vernichtung von Bargeld nicht möglich. Dies ist der Bundesbank vorbehalten. Da aber die oben beschriebenen Vorgänge alle im Bereich der Geschäftsbanken vor sich gehen – Bargeld also von den Geschäftsbanken nur durchgereicht wird - , müssen die Geschäftsbanken einen Puffervorrat an Bargeld halten. Dieser beträgt für Dezember 2004 15,1 Mrd. Euro oder 2,3% der Buchgeldmenge.
Diesen Puffer finden wir in Übersicht IV auf der Aktivseite als Vermögen der Banken.
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In Übersicht II als auch in IV erkennt man, wie langfristig die gesamte Geldmenge wächst, wiewohl sie auch zwischenzeitlich fallen kann. Es geht also sowohl um die Schöpfung wie auch um die Vernichtung von Geld.
Damit kommen wir zur Frage – salopp formuliert --, woher das Geld kommt, das für die Erhöhung der gesamten Geldmenge erforderlich ist, bzw. wohin es verschwindet.
Richtiger ist es allerdings zu fragen, wie denn Geld entsteht und wie es vergeht, also wie es geschöpft und wie es vernichtet wird.
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Übersicht II zeigt:
Geld als Teil des Geldvermögens ist eine Verbindlichkeit des Bankensystem, welcher Forderungen des Bankensystems in Form von Krediten gegenüberstehen.
Rückzahlung eines Kredites mit Geld bedeutet damit, dass eine an das
Bankensystem übereignete Verbindlichkeit
einer eigenen Forderung
gegenübersteht. Sie heben
sich gegenseitig auf.
Kredit wie Geld verschwinden durch Kreditrückzahlung.
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Wenn wir zudem uns der Erkenntnis erinnern, der gemäß es nur
so viel Geldvermögen geben kann, wie es Kredite gibt,
die ganze Geldwirklichkeit sich (nur) in den Büchern des Bankensystems findet, somit die
Übersicht II alles Geld beinhaltet, das es zu einem bestimmten Zeitpunkt gibt,
demnach nichts von Außen zufließen oder nach Außen wegfließen kann
dann führt
Erfolgt die Kreditrückzahlung bzw. Kreditaufnahme in Bargeld, so muss damit wieder der oben beschriebene Bargeld-Puffer in die innere Betrachtung einbezogen werden.
Damit ist das Geheimnis gelüftet, wie denn Geld entsteht und vergeht. Die Frage ist einfach zu beantworten , vielleicht zu einfach, aber gerade deshalb so schwer zu erkennen. Sie wird auch dadurch erschwert, dass wir uns so schwer von der Vorstellung von Geld als einem Ding lösen können.
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Übersicht IV zeigt die MFIs ohne Bundesbank, also allein die Geschäftsbanken sowohl in ihren Außenbeziehungen als auch in ihren Innenbeziehungen. Der Kassenbestand lässt sich nur in Übersicht IV als Vermögen der Geschäftsbanken ausweisen, weil nun zur Bundesbank eine Außenbeziehung besteht.
Dieser Kassenbestand steht als Aktiva an der Stelle von an die Notenbank abgetretenen Wertpapieren. Die Bundesbank verbucht den Kassenbestand als Passiva, denen die hereingenommenen Wertpapiere als Aktiva gegenüberstehen. Werden Bundesbank und Geschäftsbanken zusammen betrachtet, also konsolidiert, dann heben sich Aktiva bei der Geschäftsbank und als Passiva bei der Bundesbank gegenseitig auf, der Kassenbestand fällt heraus. Übrig bleiben die abgetretenen Wertpapiere als Aktiva des Gesamtsystems.
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