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Günter
Bartsch: Die NWO-Bewegung
ISBN
3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994
Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von
W. Roehrig
III.
Zunächst nur Einzelkämpfer
Durch die
Grüne Bewegung hindurch: Arbeitskreis Dritter Weg
Die
ursprüngliche NWO hatte der Wirtschaft alle Fesseln der Produktivität
abstreifen wollen. Für Georg Otto hingegen war eine auf weiteres
Produktivitätswachstum abzielende Politik der "Motor für weitere
Umweltzerstörungen". (1)
Silvio
Gesell wollte eine unbegrenzte Vermehrung des Kapitals, auf dessen Verknappung
er den Zins zurückführte. Georg Otto schrieb: "Kapitalwachstum geht auf
Kosten der arbeitenden Menschen und auf Kosten der Natur". (2)
Solch
konträre Aussagen konnten den Eindruck erwecken, als vollzöge sich angesichts
des Aufbrechens der ökologischen Eiterbeule ein radikales Umdenken innerhalb
der Freiwirtschaft. Stand eine Neugeburt der NWO auf ökologischer Grundlage
bevor?
Das Umdenken
war zunächst auf wenige Einzelpersonen beschränkt. Sogar auf Außenseiter mit
geringem Einfluß.
An erster
Stelle ist Georg Otto zu nennen. Zusammen mit Tristan Abromeit, Ludwig
Pfannkuche und einigen anderen Freiwirten gründete er den Arbeitskreis Dritter
Weg. Er war ein Mann der Basis, der es ablehnte, sich auf eine theoretische
Debatte über Debitismus und Buchgeld einzulassen. Tief betroffen von der
Verwüstung des Naturhaushaltes, hatte sich Georg Otto 1971 am Gründungskomitee
der Partei des Lebens beteiligt. Sechs Jahre später stellte er zusammen mit
Carl Beddermann die Grüne Liste Umweltschutz (GLU) auf. Das war die erste
ökologische Partei. Ihre Liste erhielt bei den Niedersächsischen Landtagswahlen
zwar nur 2 % der Wählerstimmen, doch mit ihr betrat die ökologische Bewegung
die parlamentarische Bühne. Wozu ja auch der Wahlkampf gehört.
Der
Arbeitskreis versprach eine dezentrale Art der menschlichen Kooperation und
Koordination. Er wollte weder kollektivistisch noch individualistisch sein, den
Wachstumszwangt brechen und die Realisierung ökologischer Ziele ermöglichen.
"Der
Dritte Weg will die Ausbeutung des Menschen und der Natur durch den Menschen
durch freiheitlich orientierte Regelmechanismen unmöglich machen . . ., nicht
zuletzt eine Gemeinschaftskultur ermöglichen, die in individueller Freiheit und
Selbstbestimmung ruht". (3)
Die
Marktwirtschaft soll vom Kapitalismus und die Kultur "aus den Klauen des
omnipotent gewordenen Staates" befreit werden. Das hatte auch Silvio
Gesell schon angestrebt, aber für ihn war die Ausbeutung der Natur noch
selbstverständlich gewesen.
Ludwig
Pfannkuche führte die ökologische Bewegung rein intellektuell auf die
Erkenntnis von Kreislauf-Vorgängen zurück. Eine natürliche Wirtschaftsordnung
wäre "die ökonomische Grundlage ökologischer Politik". Die
umlaufgesicherte Indexwährung sei einem Regelkreis mit Rückkopplung
vergleichbar, der Regler ist die Notenpresse. Mit anderen Worten: die
Freiwirtschaft war von Anbeginn ökologisch und die Grüne Bewegung ist daher auf
sie angewiesen. Sie sollte dankbar für die Denkanstöße des Arbeitskreises
Dritter Weg sein.
Weniger
simpel waren die Argumente von Georg Otto und Otto Malig. Sie legten der grünen
Programmkommission einen 40seitigen Entwurf vor.
In seinen
Thesen zur grünen Bildungspolitik, die als Flugblatt verteilt wurden, trat der
liberalsoziale Arbeitskreis Dritter Weg für ein dezentralisiertes und
alternatives Bildungssystem ein, wobei der Einfluß des Staates auf ein
Kontrollrecht reduziert werden müsse. Das Ziel war eine "emanzipatorische
Bildungslandschaft". Die Thesen wurden im Februar 1984 dem 1.
Niedersächsischen Bildungskongreß der Grünen in Göttingen vorgelegt. Zur
Deutschlandpolitik der Grünen "Neue ökonomische und ökologische
Ordnungssysteme sind in Modellregionen auszuprobieren und zu verbessern. Das
bringt mehr als fruchtlose Streitereien um das beste System. Berlin oder das
Wendland wären ein Experiment um ein besseres Geld- und Bodenrecht wert."
(4)
Innerhalb
der Grünen Partei wurde eine freiwirtschaftliche Fraktion aufgezogen. Durch
freie Mitarbeit, nicht nach der Methode Kuckucksei. Sie geriet jedoch wegen
Gesells Äußerungen über ,Hochzucht' und ,natürliche Auslese', die ein Mitglied
des Arbeitskreises wieder aufgewärmt hatte unter Faschismusverdacht. Abromeit
sollte ausgeschlossen werden, weil er dem Nationalsozialismus zugestand,
anfangs auch positive Impulse vertreten zu haben. Er gab "veraltete
Sprachbilder" (5) zu, die böswilliger Kritik ausgesetzt seien. Die
Schwäche des Arbeitskreises bestand darin, daß er keine eigenen Tagungen
abzuhalten verstand, sondern sich im wesentlichen mit einem Briefverkehr seiner
Mitglieder begnügte oder begnügen mußte. Es gab ihn jedoch sowohl in
Norddeutschland als auch in Süddeutschland. In Seminaren sollten die Probleme
eines dritten Weges zwischen Kommunismus und Kapitalismus aufgearbeitet werden,
um die gewonnenen Erkenntnisse sodann "an aufgeschlossene Jugendliche und
Erwachsene weitergeben". Es bildete sich eine Druckgemeinschaft Dritter
Weg, die verschiedene Schriften und Materialien herausgab.
Abromeit war
schon in seiner äußeren Aufmachung ein Alternativer, obwohl er nicht zu den
68ern gehörte. Er schrieb eine 58seitige Broschüre über den dritten Weg als
programmatischen Beitrag zur Grünen Bewegung. Es gelte, die Lehren der
Geschichte zu ziehen. Nicht nur der Liberale Wilhelm Röpke, auch der
Bodenreformer Adolf Damaschke sei als Dritter-Weg-Theoretiker einzustufen. Für
die Gegenwart nannte er Rudolf Bahro und Yoshito Otani. Die Position NWO sei
also "sehr breit angelegt". (6) Jedoch hätten sich zeitweise
sektiererische Züge herausgebildet, die nun überwunden werden müßten. (Waren
nicht auch Gesells Argumente gegen Damaschke sektiererisch?) Schwammige Begriffe
wie ,freisozial' hätten freilich einen Identitätsverlust zur Folge.
Das jetzige
Wirtschaftssystem der Bundesrepublik sei keineswegs eine Soziale
Marktwirtschaft, sondern ein Staatsinterventionismus. "Chancengleicher
Wettbewerb ist durch Subventionen nicht herzustellen". Sie mildern und
verschleiern nur den Stachel des Kapitalismus. Außer dem Geld- und Bodenmonopol
müßten auch die Berufsmonopole (7) sowie die staatlich bestimmten Lernziele und
Lehrmethoden abgebaut werden. Alle Schulen sollten volle Autonomie erhalten.
Ihr Rechtsträger könne jeweils eine Gesellschaft oder Stiftung des privaten
Rechts sein. Universitäten hätten ihre Kosten über den Preis für ihre
Dienstleistungen zu decken. "Bildungsgänge nach Vollendung des 18.
Lebensjahres müssen privatfinanziert werden." Das war physiokratischer
Geist.
Tristan
Abromeits Broschüre fand viele Interessenten. Der ersten Auflage folgten zwei
weitere. Dies zeigte, daß der Arbeitskreis eine Chance hatte. Er delegierte
Abromeit zum freiwirtschaftlichen Kongreß in Wörgl (Mai 1983), wo er eine auf
grünem Papier gedruckte Erklärung abzugeben versuchte: "Ob und über welche
Partei das Befreiungsinstrument Freiwirtschaft zur Anwendung kommen wird, wird
später die Geschichte lehren. Wir grünen Freiwirte haben Gründe genug, uns bei
den Grünen zu engagieren (wobei Freiwirte keine Trittbrettfahrer, sondern
Mitinitiatoren sind." (8)
Die Grüne
Partei schien geeigneter zu sein, das Befreiungsinstrument zu schärfen, als die
Freisoziale Union. Doch auch mit dieser wollte es sich der Arbeitskreis nicht
ganz verderben, erhoffte er doch von ihr noch finanzielle Unterstützung.
Vereinsmeierei brächte freilich nicht weiter. Mehr noch: "Organisation ist
tendenziell immer freiheitseinschränkend."
Da Erfolg
den Erfolg fördere und weitere Kräfte entwickle, sollte der Kongreß zur
modellhaften Erprobung freiwirtschaftlicher Erkenntnisse praktische
Handlungsempfehlungen formulieren. "Das Wörgl von heute könnte Berlin
heißen. Wir könnten bei Walkers ,Bärenmark' wieder anknüpfen." Es sollte
auch ein Fond angelegt werden, um Versuche mit freien Schulen, neue
Unternehmensformen, Bodengenossenschaften etc. zu fördern. In der Dritten Welt
könne man bestimmt ein kleines Entwicklungsland finden, das die
Freiwirtschaftstheorie auf staatlicher Ebene zu erproben bereit ist, um sein
Elend zu überwinden und sich vom Dollar unabhängig zu machen, ggf. auch vom
Rubel.
Doch der
Wörgler Kongreß war mehr auf Beschaulichkeit und Traditionspflege angelegt. Die
freiwirtschaftlichen Grünen fanden wenig Gehör. Sie störten den geruhsamen
Ablauf der Tagung. Ihr Flugblatt hatte einen Rüffel durch den Parteivorstand
der FSU zur Folge. Hans Schumann nahm gleichzeitig die Gelegenheit wahr,
Professor Suhr, welcher zuvor gesprochen, als "Selbstdarsteller"
abzutun. Abromeit wurde als ein Karrierejäger hingestellt. Er schlug erst vier
Jahre später zurück: "Bei Leuten, die lehren, daß der Eigennutz ein
wesentlicher Antriebsmotor ist, gilt es als unanständig, sich für eine bezahlte
Arbeit, die der Zielerhaltung dienen soll, zu bewerben." (9) Abromeit war
der Ansicht, daß die FSU nur mit einem "starken Apparat" erfolgreich
in die Politik eingreifen könne; er hatte sich um einen hauptamtlichen Posten
beworben. Schumann streue Unterstellungen und vieldeutige Verdächtigungen aus.
Eine sozialpsychologische Erklärung seines Charakters würde weiterhelfen.
"Es haben sich um Schumann solche Leute gesammelt, die ihn als Priester
anerkennen."
Im Frühjahr
1988 beteiligte sich der Arbeitskreis Dritter Weg an zwei Treffs des fraktionellen
Grünen Aufbruchs in Bonn und Köln, wobei Georg Otto beantragte, zur Lösung
wichtiger Fragen innerhalb der Grünen Partei die Urabstimmung einzuführen. Noch
im gleichen Jahr sollte eine Basis- und Wählerbefragung stattfinden. Aus den
Vorlagen der verschiedenen grünen Fraktionen müßte ein Manifest erarbeitet
werden, das geeignet sei, für die Grünen den Weg zu einer ökologischen
Volkspartei zu bahnen. Im Herbst 1989 forderte der Arbeitskreis Glasnost und
Gleichberechtigung für alle grünen Strömungen, radikale Demokratie und eine
grüne Perestroika. Um die gleiche Zeit begann in der DDR die Revolution. Aus
den Liberalsozialen wurden Liberalsozialisten.
Die Grüne
Partei sollte in eine öko-soziale Friedenspartei umgewandelt werden. Freisozial
oder ökosozial? - das sind nun verschiedene Akzente.
Anfang 1990
wurde ein dritter Weg für die DDR propagiert, für Schritte aus dem
Staatskapitalismus in den Liberalsozialismus. Im Ostblock sei der Zins
lediglich verstaatlicht und so das Volk doppelt ausgebeutet worden.
Im Sommer
1990 erschien die Zeitschrift "Alternative". Sie sollte aufklärend
und mitgestaltend in das politische Geschehen eingreifen. Durch die von
Gorbatschow eingeleitete Politik sei die Chance für eine grundlegende
Neugestaltung der menschlichen Beziehungen gestiegen. "Die liberal-soziale
Bewegung erstrebt die Einheit von Freiheit und Gerechtigkeit. Sie wurde bisher
in beiden Altsystemen unterdrückt. Offen durch gewaltsame Verfolgung ihrer
Anhänger im östlichen Staatskapitalismus, strukturell durch gesellschaftliche,
wissenschaftliche und politische Diffamierung und Ächtung im westlichen
Privatkapitalismus." (10) Der so hoffnungsvoll begonnene Aufbruch im Osten
sacke in den Kapitalismus ab.
Die
"Alternative" erschien als Flugblattzeitschrift. Ihr Echo war so
schwach, daß sie nach vier Nummern eingestellt werden mußte. An erster Stelle
wurde eine gerechte Verteilung der Arbeit verlangt (eine Forderung, die ich
sonst in keinem NWO-Programm gefunden habe).
Der
Arbeitskreis Dritter Weg hatte keinen Boden mehr. Seine Mitglieder betätigten
sich nun innerhalb der Bürgerinitiative Aktion Arbeit, Gesundheit, Umwelt,
Frieden. Diese wolle "nach 40-jähriger Unterdrückung" auch in der
ehemaligen DDR wieder kontinuierlich tätig sein. Ihre Rundbriefe und Flugblätter
erreichten angeblich alle Kreisverbände der Grünen, die sie mit aufklärerischem
Pathos bearbeiteten.
"Aufgeklärte
Völker lassen sich Zinswirtschaft und Geldherrschaft nicht gefallen!" Es
sei die geschichtliche Aufgabe der Ökologie- und Friedensbewegung, "Geld,
Zins und Boden zu Dauerthemen zu machen, bis sie vernünftig gelöst sind".
Solange Kapitalbesitzer mittels Geldhortung über Arbeitslosigkeit entscheiden
und alljährlich Zinsmilliarden erpressen könnten, wäre die Selbstbestimmung des
Menschen und die soziale Gerechtigkeit noch ein Traum.
Als Sprecher
der Liberalsozialisten in den Grünen trat anstelle von Tristan Abromeit wieder
Georg Otto in den Vordergrund. Er plädierte für eine Erneuerung der Grünen
durch Rückgriff auf ihre verschütteten Quellen: "Aktive Toleranz statt
Dogmatismus, Zusammenarbeit der Strömungen statt Strömungsvorherrschaft,
Basisdemokratie statt Herrschaft von Funktionärsgruppen." (11)
Georg Otto
empfahl der Freisozialen Union, ihren Parteistatus wenigstens zeitweise
aufzugeben und überparteilich zu arbeiten. Sie sollte sich zugunsten der Grünen
zurücknehmen und diese bei den Wahlen unterstützen. Es sei jedoch "typisch
freiwirtschaftlich, speziell FSU" nahezu jedes politische Bündnis dadurch
zu blockieren", daß die volle Übernahme ihres Programme durch mögliche
Partner verlangt wurde". (12) So werde den Kapitalparteien wieder einmal
für vier Jahre freie Hand verschafft. Und man könne in der FSU darüber
lamentieren, daß der dritte Weg würde blockiert oder totgeschwiegen werde.
Im Übergang
vom Arbeitskreis zur Bürgerinitiative wurden aus den Liberalsozialisten wieder
Liberalsoziale. Ihre Radikalisierung klang ab. Georg Otto gab nun auf eigene
Verantwortung Flugschriften heraus, die zur aktuellen Ergänzung seiner
"Grünen Reihe" dienten, aber auch bestimmte Forderungen des
Arbeitskreises weiterführten.
"Gegenüber
dem Privatkapitalismus ist der Staatskapitalismus der schlechteste Kapitalismus
. . . Beide tragen Verantwortung, für die Krise in der Ex-DDR. Die Staatswirtschaft
durch Raubbau an der ökonomischen Substanz, an der Natur. . . Der
Privatkapitalismus stürzte die DDR-Wirtschaft mit ihrer veralteten
Produktionsstruktur ohne Übergang ins eiskalte Wasser seiner
Halsabschneiderkonkurrenz. Erst das trieb sie in den Kollaps. Jetzt w a r t e t
das Kapital mit Investitionen, bis es im nächsten Jahr die ganze Wirtschaft Ost
s c h l u c k e n kann.
Das Volk
zahlt die Zeche und das Kapital macht Kasse!
Auch eine
neue Regierung aus SPD, Grünen, Bündnis 90 ist dem Kapital ausgeliefert,
solange sie seine Macht-Basis nicht antastet: die Hortbarkeit des Geldes.
Regierungen,
die diese Waffe nicht zerstören, sind auf das Wohlwollen des Kapitals
angewiesen. Sie müssen das Klima für angemessene Verzinsung schaffen. Sonst
streikt das Geld und der Ofen geht aus, wie in der Ex-DDR. Das Volk wählt, die
Regierungen regieren, aber das Geldkapital bestimmt!" (13)
Georg Otto
forderte die Besteuerung hoher Einkommen und eine Vermögensabgabe. Altschulden,
Umweltlasten und Bürgschaften für die Kreditversorgung von Freiland-Unternehmen
sollte eine "Gemeinschaftsaufgabe Ost" übernehmen. Der Geldstreik des
Kapitals sei durch einen Negativzins zu unterbinden. Es müßten drei
Entwicklungsfonds gebildet werden:
1. die
Gemeinschaftshilfe Ost zur Sanierung und Entwicklung der neuen Bundesländer,
2. ein Fond
DRITTE WELT zur Entschuldung und künftigen zinsfreien Finanzierung der
Dritten-Welt-Länder,
3. ein Fond
zur kapitalismus- und kommunismusfreien Entwicklung Osteuropas.
Alle Fonds sollten
auf eine basis-demokratische Grundlage gestellt werden, um die Verteilung der
Mittel nicht den Beamten zu überlassen.
Nun ist
Georg Otto tatsächlich vor allem in der ehemaligen DDR tätig, dem Vernehmen
nach nicht ganz ohne Erfolg.
Der NWO-Vitalismus
(Hans Kühn und andere)
Der
Vitalismus ist eine in Frankreich auf Louis Dumas und in Deutschland auf
Friedrich Nietzsche zurückgehende philosophische Strömung, die entgegen der
chemischen und mechanischen Erklärung des Lebens diesem eine innere
Zielstrebigkeit und Eigengesetzlichkeit zuschreibt, wobei durch Begriffe wie
Artseele und Alleben auf überindividuelle seelische Einflüsse angespielt wurde.
Innerhalb der NWO-Bewegung hatte sich schon mehrfach eine sinnverwandte Tendenz
gezeigt.
Hans Kühn
gehört zum Jahrgang 1916 und ist eigentlich ein Berliner. Die Freiwirtschaft
lernte er 1946 in seiner neuen Wahlheimat Osterode kennen, insbesondere durch
den schlesischen Lehrer Hermann Müller, der Sommer 1946 in kurzen Hosen eine
Vortragsreise durch den Harz machte, woraus eine starke Gruppe der
Radikal-Sozialen Freiheitspartei (RSF) entstand. Von der Freigeld-Idee Silvio
Gesells aufgeweckt, wurde Hans Kühn unbeschadet seines vielseitigen und
selbständigen Berufslebens gleich Hermann Müller zu einem Propagandisten und
,Marktschreier' der Freiwirtschaft, für 15 Jahre ,hauptberuflich' Freiwirt,
wobei er in dieser für ihn so bedeutsamen Zeit 30 Semester Massenpsychologie
vor Ort studierte. Davon will er trotz großer Enttäuschung keine Stunde missen,
zumal sie ihm neben psychologischen Erkenntnissen auch eine gute
wirtschaftliche Grundlage verschaffte. Bald fühlte er sich als Werbefachmann in
Sachen Freiwirtschaft. "Denn ich kam gut an." Daher sein
Werbevorschlag an die Freisoziale Union (FSU) "mit Sympathie und Vertrauen
die Fenster und Türen zu öffnen und dann die Sachargumente hinauszutragen,
statt mit wissenschaftlicher Theorie für immer die Herzen und Fensterläden zu
schließen und draußen zu bleiben". (14) Er stieß auf taube Ohren.
Im Februar
1970 proklamierte Hans Kühn pro forma die Freiwirtschaftliche Bewegung. Als
Oppositionsgruppe innerhalb der FSU, aber unter deren Namen, hatte sie schon am
6.3.1951 in Osterode zu einem öffentlichen Diskussionsabend aufgerufen. Sie war
keine neue Organisation, sondern eine Gesprächsrunde, welche die
wirtschafts-soziologische Existenzgrundlage der meisten Menschen in der
Bundesrepublik erhellen und rein sachlich ihr traditionsgebundenes
Gesellschaftssystem mit einem natürlichen vergleichen sollte. Sie brachte eine
kleine Schriftenreihe heraus. Die erste Broschüre - "Der Einfluß des
Geldes auf die Geschichte der Menschheit" vervielfältigte Kühn auf einem
selbstgebauten Apparat mit Matritze. Er verfaßte sie wie alle folgenden auch
selbst. Im Grunde fußte die Freiwirtschaftliche Bewegung trotz ihres pompösen
Namens auf einem Einmann-Betrieb, nur durch ihre Briefkopfbögen eine breite
Basis vortäuschend. Aber zuweilen kann ein Einzelkämpfer mehr vollbringen als
eine träge Masse.
1976
engagierte sich Kühn für die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T, mußte aber erleben,
daß sich ihr Initiator Schönbeck zurückzog, als aus dem bunten Ballon seiner
großen Pläne beim Zusammenstoß mit den politischen Realitäten die Luft entwich.
Die Partei
des Lebens
1977
versuchten Hans Kühn und andere, eine Partei des Lebens zu gründen. Dieser Name
wurde gewählt, weil er als größtmöglicher Nenner alle Brüche addieren und
vereinigen könne. Das Gründungskomitee brachte den "Wecker" heraus,
eine Zeitung, von der nur eine einzige Nummer erschien. Den Leitartikel -
"Für Fortschritt statt Mordschritt" - hatte Hans Kühn verfaßt. Trotz
großer Wissenssteigerung befinde sich die Menschheit in bezug auf das Geld noch
in einem prähistorischen Nebel, ja auf einem Selbstvernichtungsweg. Politische
Parteien und parlamentarische Gesetzgebung wären von einer lebensfeindlichen
Gesinnung durchdrungen. Woraus sich die Notwendigkeit ergäbe, den antivitalen
Kräften in letzter Minute die provitalen Lebensinteressen gegenüberzustellen.
Gegen das Leben würde bei Wahlen "nur eine Handvoll Selbstmörder"
(15) stimmen.
Auf der
nächsten Seite des "Weckers" wurde Silvio Gesell als einer der
genialsten Logiker und Denker der Neuzeit gepriesen. Er habe die Disharmonie
zwischen dem Naturgesetz und dem Geldsystem aufgedeckt.
Das Programm
der Partei des Lebens, sein Entwurf, umfaßte sieben Grundsätze:
1. Sicherung
der biologischen Lebensphäre, da das Leben das höchste Gut dieser Erde sei.
2. Sicherung
der wirtschaftlichen Lebensphäre, wozu Luft, Wasser, Boden und alle sozialen
Funktionseinrichtungen vor jedem privaten Mißbrauch geschützt werden müßten.
3. Sicherung
des sozialen Friedens durch soziale Gerechtigkeit, was den vollen Arbeitsertrag
der Schaffenden bedinge.
4. Ablehnung
jeglicher Gewalt zur Erlangung oder Sicherung von Vorteilen und Sonderrechten.
5. Ein Forum
der Jugend zur Selbstgestaltung ihrer Zukunft.
6.
Mitbestimmung der Frauen und Mütter zur Sicherung des Lebens, des Friedens und
der Gerechtigkeit.
7. Die neue
Partei stehe in jeder Situation auf der Seite des Lebens.
Hans Kühn
arbeitete mit einer Volksbewegung der Vernunft zusammen, die 1971 von Dr.
Bruker und Dr. Kaegelmann gegründet worden war. Sie hatte 1973 als
,Lebensschutzpartei' an den Bundestagswahlen teilnehmen wollen, aber kaum mehr
als 70-80 Mitglieder gezählt. Über Dr. Bruker bestand nun eine Verbindung zum
Weltbund zum Schutze des Lebens, dessen Vizepräsident er war.
Bei der
neuen Parteiinitiative machten auch Georg Otto, Hermann Müller und andere
Freiwirte mit, da sie eine persönliche Betroffenheit angesichts der
ökologischen Frage spürten und die FSU rückständig fanden. Sie waren an Kühn
mit der Bitte herangetreten, "den mehr und mehr in Vergessenheit geratenen
Freiwirtschaftsgedanken Silvio Gesells in die Lebensschutzbestrebungen
einzureihen". (16)
Er hatte
dies als Auftrag empfunden und in den Vorgesprächen betont, alle
Lebensschutzbestrebungen könnten auf die Dauer nur gesichert werden, wenn sie
gesetzlich verankert würden im Kampf gegen jene Berufspolitiker, welche nur
etwa 0,2 % der Bevölkerung ausmachen, doch die Gesetzgebung im Sinne von
Profitinteressen beherrschten. Die gewaltige Mehrheit von 99,8 % müsse sich
endlich eigene Interessensvertreter wählen. Dazu sei eine Alternativpartei
gegen den Mißbrauch von Mensch und Umwelt nötig.
Deren
Gründungskomitee - zusammengesetzt aus etwa 60 Personen - traf sich im Sommer
1977 in Hannover. Dort ergriff plötzlich ein unbekannter Mann das Wort, den
niemand eingeladen hatte. Er erklärte, am Vortag die Umweltschutzpartei
Niedersachsen gegründet zu haben! Es war Carl Beddermann, der auch sogleich ein
Flugblatt verteilte, wonach die Umweltschutzpartei im Niedersächsischen Landtag
zum Zünglein an der Waage werden könnte. Dieses Bundesland dürfe nicht
"mit einer Kette von Atomkraftwerken überzogen" (17) und zur
Ablagerungsstätte des Atommülls gemacht werden. Kaum gesagt und getan, war Carl
Beddermann wieder verschwunden. Er hatte es offenbar eilig, seine
Informationsbombe in noch andere Kreise zu werfen.
Seine Erklärung
löste große Verwirrung aus. Das Gründungskomitee sah sich überflüssig gemacht.
Die Bildung der Partei des Lebens war in Frage gestellt. Man wollte der von
Carl Beddermann gegründeten Umweltschutzpartei keine Konkurrenz machen. Aber
gab es sie wirklich? Georg Otto nahm die Verbindung auf. Er überredete Carl
Beddermann zur Zusammenarbeit. Gemeinsam riefen sie die Grüne Liste
Umweltschutz (GLU) ins Leben.
Während
Georg Otto davon ausging, daß erst Leute gesammelt werden sollten, bevor man
sich über ein Programm unterhielt, wollte Hans Kühn mit einem Programm beginnen
und sodann um dieses Leute sammeln. Ende 1977 unterbreitete er der FSU den
Vorschlag "den Parteiapparat der FSU für eine Neugestaltung als Partei des
Lebens zu nutzen". Er erhielt die Gelegenheit, diesen Vorschlag am
14.1.1978 in einer Sitzung des Parteivorstandes zu erläutern, wofür 20 Minuten
Redezeit eingeräumt wurden. Man hörte ihn drei Stunden an. Hans Kühn hatte den
Eindruck überwiegender Zustimmung. Vier Wochen später erhielt er einen negativen
Bescheid.
Für Hans
Kühn blieb die innere Verpflichtung zum Handeln bestehen. "Denn der
Freiwirtschaftsgedanke darf nicht weiterhin mit aussterbender Tendenz in der
untersten Promillegrenze verkümmern." Kühn trat der Grünen Partei bei,
sobald sich diese auf Bundesebene konstituiert hatte. Bei ihrer
Programmdiskussion war er sehr aktiv, mußte aber nach einigen Jahren einsehen,
"daß eine Einflußnahme im Sinne der Freiwirtschaft nicht möglich ist"
(18) Jedoch gilt er im Harz und speziell in Osterode noch immer als der
"grüne Hans".
Die,
Pro-Vita-Bewegung'
Die
Revolution in der DDR vom Oktober/November 1989 brachte in Deutschland den
bösartigsten Gegner der Freiwirtschaft zu Fall, eine kommunistische
Staatsmacht, die ihre Anhänger regelrecht verfolgt hatte. Auch die
Glaubwürdigkeit des Marxismus war nunmehr allgemein erschüttert, diese geistige
Barriere fiel ebenfalls in sich zusammen. Das verschaffte der Freiwirtschaft
die Möglichkeit eines Neubeginns in der damaligen DDR, in jenem Gebiet, wo die
NWO-Bewegung der Weimarer Zeit am stärksten gewesen war. Die Geschichte warf
ihr einen Ball zu.
Viele
Freiwirte begriffen diese historische Chance, aber nur wenige nutzten sie,
durch ein persönliches Engagement. Dazu gehörte ein kleiner Kreis, der sich um
Hans Kühn bildete. Er gründete die Pro-Vita Bewegung als Bürgerinitiative für
soziale Wirtschaftsordnung. Diese gab zunächst - Ende 1989 oder Anfang 1990
seine Interne Mitteilung an Gesinnungsfreunde heraus, "deren unbeirrbare
Gesinnung wir kennen". Aus ihnen müßte sich ein harter geistiger Kern
bilden", der dann besonders unter der Jugend zahllose reife Früchte tragen
soll".
Das nicht
gerade bescheidene Nahziel der Pro-Vita Bewegung war eine eigene Wochenzeitung.
Mit Ernst, Humor, Herz und Logik sollte sie in der Sprache des Volkes alle
lebensbejahenden Kräfte vereinen und "zur Überwindung der eigentlichen
Gefahrenursache die freiwirtschaftlichen Erkenntnisse verbreiten". Dafür
bat man um Spenden und Mitarbeit.
Die
Pro-Vita-Bewegung verstand sich als Vorspann oder Auftakt zu einer Partei des
Lebens. Diese würde schon durch ihren Namen jeden Menschen vor die unschwer zu
entscheidende Gewissensfrage Sein oder Nichtsein stellen. "Der
elementarste Urinstinkt des Selbsterhaltungstriebs ist das einzige Fundament,
auf dem alle Menschen gleichermaßen stehen und letzten Endes einer Meinung
sind. Die kompromißlose Lebensbejahung vermag zusammen mit einer äußerst
geschickten und einfallsreichen Propaganda - allein unsere Segel prallvoll zu
füllen und bietet dabei die geringsten Angriffsflächen, denn die antivitale,
vorwiegend gewinnsüchtige Gegenseite würde dadurch vor die sehr schwierige
Situation gestellt, gegen das Leben agitieren zu müssen." (Rundbrief vom
1.1.1979)
Als
verbindendes Symbol und Erkennungszeichen sollte die weltweit bekannte
Todesrune der Atombombengegner und Ostermarschierer umgekehrt werden in die
gleichfalls weltbekannte Lebensrune, "um aller Welt unsere positive
Lebensbejahung sinnbildlich zu dokumentieren und über alle Grenzen hinweg
Mitstreiter und Sympathisanten zu sammeln".
Die
Pro-Vita-Bewegung übernahm die sieben Grundsätze der einstigen Partei des
Lebens. Man konnte von ihr Aufkleber und Schriften beziehen, neben denen von
Hans Kühn auch zwei von Dr. Ludwig Stadelmann (Österreich). Ihre Parole lautete
"Das Leben hat Vorrang!" Aber eben daran schien niemand glauben zu
wollen.
Im Februar
1990 meldete sich die Bürgerinitiative Pro-Vita Bewegung wieder zu Wort. Ihr
Gründer Hans Kühn gab bekannt, daß er am 60. Todestag Gesells in Oranienburg
mit den Aufnahmen zu einem freiwirtschaftlichen Video-Film unter dem Titel
"Das Vermächtnis" beginnen werde.
"Im
Vordergrund der Aufzeichnungen wird die zukunftsweisende Bedeutung des
Freiwirtschaftsgedankens und der Natürlichen Wirtschaftsordnung stehen . . .,
verbunden mit der Frage, warum dieser von allen Menschen gesuchten und
erhofften Idee der Durchbruch versagt blieb." (19)
Wenn in den
letzten 40 Jahren, heißt es in einem späteren Rundbrief, der Bekanntheitsgrad
der Theorien Silvio Gesells auf nahezu Null abgesunken sei, so spreche das
nicht unbedingt gegen den Freiwirtschaftsgedanken, "eher gegen seine
Angebotsform und Interpretation". (20) Ein klassisches Beispiel für die
Negativ-Werbung in der Weimarer Republik war laut Kühn die Propaganda-Parole
vom ,Schwundgeld', da sie instinktiv Antipathien auslöste. "Alle
Lebensentscheidungen fällt das Gefühl, wobei dem Verstand nur eine beratende
Rolle ankommt." Man appellierte jedoch ständig an den Verstand, ohne zuvor
für das Gefühl und den Instinkt eine Sympathiebrücke zu bauen. Dem hatte schon
Kühns Schrift "Die Krankheitsgeschichte der Menschheit" abhelfen
sollen. Sie würde, falls durch weitere Spenden eine kostengünstige Großauflage
möglich sei "auch unseren Mitbürgern in der DDR unkompliziert den
Freiwirtschaftsgedanken nahebringen ". Nach dem ökonomischen Zusammenbruch
der marxistischen Theorie "tritt der Freiwirtschaftsgedanke von dem
Abstellgleis des ,dritten Weges' wieder in die ihm zustehende
Alternativposition zum Kapitalismus". Er gewinne dadurch unermeßlich an
Bedeutung. Nun müsse zugepackt werden. Aber gerade daran fehlte es.
Interforum
Oranienburg
Am
17.6.1990, zum 60. Todestag Silvio Gesells, wurde nahe Berlin das Interforum
Oranienburg gebildet. Die Anregung kam von Bernhard Heldt. Hans Kühn griff sie
auf, mit der Absicht, in Oranienburg wegen der dort befindlichen Grabstätte
Silvio Gesells und der Bodengenossenschaft Eden einen freiwirtschaftlichen
Leuchtturm zu erbauen, "der die vielen Einzellichter und Glühwürmchen in
einem richtungsweisenden Reflektor zusammenfaßt und somit die Ideen Gesells
unübersehbar macht". (21) Durch Organisationsschwächen und
Ungeschicklichkeiten Heldts konnte seine Idee keine Tragkraft entfalten. Sie
scheiterte laut Kühn auch an der "kleingeistigen Vereinsmeierei der
Freiwirtschaftler, die heute eigentlich nur noch im stillen Kämmerlein mit
sich, unter sich und über sich reden wollen". Für ihn selbst war das ein
Anlaß, über Erfolge und Mißerfolge der Freiwirtschaft nachzudenken.
Die
Gründungsinitiative hatte erst im Mai 1990 eingesetzt und war mit einer
gewissen Hektik betrieben worden. Sie stand unter dem Druck der osteuropäischen
Revolution und wollte in der NWO-Bewegung eine Wende herbeiführen, für die ihr
später vielleicht der Atem fehlen würde.
"Die
unerwarteten und zuvor kaum für möglich gehaltenen Veränderungen der letzten
Monate lassen erkennen, daß unsere traditionelle wirtschaftliche, politische
und ideologische Daseinsgrundlage immer mehr ins Wanken gerät und in eine offensichtliche
Ratlosigkeit einmündet.
Die
staatskapitalistische Planwirtschaft ist bereits in Selbstauflösung eines
sanften Todes gestorben, und der augenblicklich noch glorreiche
Privatkapitalismus stößt mit seinem exponentiellen, sich stets verdoppelndem
Wachstumszwang unübersehbar an die Endlichheit unseres Planeten Erde. Die
Ausbeutungsmöglichheit von Mensch und Natur hat ihre Grenzen erreicht. Wir
müssen umdenken und handeln!" (22)
Handeln
nicht nur unter Berufung auf Silvio Gesell, der mit seinem Modell einer
Natürlichen Wirtschaftsordnung das geistige Fundament für eine humanistische
Gesellschaft gelegt habe. Auch angesichts solcher Vordenker wie Pierre Proudhon
und Rudolf Steiner, im Bodenrecht Georges, Damaschke und Oppenheimer, auch der
Gründer jener bodenreformerischen Genossenschaft Eden, die zwei Diktaturen
überstanden hatte.
Auf diese
Tradition bauend gedachte das Interforum Oranienburg ein internationales
Kulturzentrum für natürliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu
errichten. Es sollte einerseits aus einer ständigen freiwirtschaftlichen
Ausstellung mit Bibliothek und Leseräumen bestehen, andererseits "in
engster Zusammenarbeit aller weltweit lebensbejahenden Kräfte" Seminare,
Vorträge und Gespräche am runden Tisch anbieten. Allerdings müßten die noch aus
vorgeschichtlicher Zeit stammenden und im Wirtschaftsprinzip noch heute
kritiklos angewendeten Sitten- und Gewohnheitsrechte den wissenschaftlichen
Erkenntnissen der Naturgesetze angepaßt werden.
Das Eisen
sollte geschmiedet werden, solange es heiß war. Deshalb wurde der
Gründungstermin des Interforums auf den 17. Juni gelegt, der auf einen Sonntag
fiel. Wenn unter dem Zeitdruck auch Vieles improvisiert werden müsse, komme es
doch nicht auf Perfektion an, vielmehr auf die Chance rechtzeitigen Handelns
und den gemeinsamen Aufbau für spätere Erfolge. Das Interforum wollte in die
sich auflösende DDR hineinwirken, ein gesamtdeutsches Zentrum schaffen und
darüber hinaus auch die Freiwirtschaftler anderer Länder zur Mitarbeit ermutigen.
Hans Kühn
gab später zu, daß in Oranienburg vieles schief gelaufen sei. Ihm allein war
der Durchbruch nicht möglich. "Lieder sind genug geschrieben, es wäre
jetzt an der Zeit gewesen, sie in einem Chor auch lautstark zu singen."
Der große Einsatz Bernhard Heldts sei durch die Verweigerung möglicher Helfer
zunichte gemacht. "Keineswegs ist der Freiwirtschaftsgedanke mit einem
Machtstreben verbunden, sondern es geht hier lediglich um eine optimale
Publikationschance - ein Gedanke, der bisher kaum oder noch gar nicht in
Erwägung gezogen wurde." (23)
Die
Geschichte der Menschheit ist für Hans Kühn eine Krankheitsgeschichte, der
Kapitalismus eine Erkrankung des sozialen Organismus, die schon 5000 Jahre sein
Gewebe verseucht. Ihre Wurzel steckt im doppelsinnigen Charakter des Goldes,
das nicht gleichzeitig öffentliches Verkehrsmittel und privates Besitzmittel
sein kann, ohne ein Chaos zu verursachen. Es entzieht sich durch seine
Unvergänglichkeit auch dem Naturgesetz des Werdens und Vergehens. (Gold und Geld,
Gold und Banknoten werden mehrfach gleichgesetzt.)
Obgleich die
Währungen die Existenz der Staaten überhaupt erst begründen und alle anderen
öffentlichen Obliegenheiten durch perfektionierte Gesetze geregelt sind,
existiere für diese kein grundsätzliches Ordnungsprinzip. Doch im Widerspruch
des Geldes als trennendes privates Besitzmittel einerseits und soziales
Bindeglied andererseits "liegt die Schizophrenie, die explosionsartig an
Bedeutung gewinnt". (24)
Das Geld
soll künftig nur noch öffentliches Verkehrsmittel sein. "Aus der
Privatisierung muß es wieder in seine Tauschfunktion zurückgekauft
werden." Was wäre damit gewonnen? Kühn zufolge praktisch alles: das Ende
des Wachstumszwangs, der Wegwerfgesellschaft, Rohstoffvergeudung, Rüstung und
Kriege, der Kriminalität und des Terrorismus, auch der Revolutionen - denn das
sind nur "Teilbereiche einer wachsenden Lawine, die ausschließlich durch
den rentablen und profitablen Goldcharakter ausgelöst wird". (25) Ob die
Verstaatlichung des Geldes nicht zur weiteren Stärkung der Staatsmacht führen
kann - vielleicht als ihr einziges Ergebnis - darüber machte sich Hans Kühn
keine Gedanken.
Inzwischen
hat er die Aufnahmen zu seinem Vermächtnis-Film abgeschlossen. Es gibt von ihm
auch eine Kassette mit dem Titel: "Der Einfluß des Geldes auf die
Geschichte der Menschheit", Spieldauer 90 Minuten.
Er verfaßte
auch ein kleines Handbuch freiwirtschaftlicher Begriffe und Begriffsinhalte,
die er als alternativ verstanden haben will. Freiheit wird darin als "Selbstbestimmung
auf der Grundlage der Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung", als
Ausgewogenheit und Harmonie zwischen Inwelt und Umwelt definiert. Eigennutz sei
die "Urmotivation des Lebens" und der "elementarste
Lebensfunke", nun allerdings begrenzt durch das Harmoniegesetz der
Biosphäre. Aufgrund des natürlichen Strebens, mit geringstem Leistungsaufwand
ein Maximum an Nutzen zu erzielen, trage jedes Lebewesen in sich die
kapitalistische Veranlagung, andere auszubeuten und von arbeitslosem Einkommen
zu leben, wodurch der Eigennutz krankhaft zu egoistischer Selbstsucht entarten
könne - auch bei Freiwirtschaftlern.
Der
eigentliche Sündenfall war laut Kühn die unheilvolle Entscheidung das Gold zum
Vermittler und Bindeglied der Gemeinschaft zu erheben, was symbolisch die
Vertreibung aus dem Paradies zur Folge hatte, den Ausschluß des Menschen aus
der großen Harmonie des Naturgesetzlichen. Den Kapitalismus gab es schon in der
Vorgeschichte. "Das Gold hat den Vorteil der Werterhaltung, das Leben den
Nachteil der Vergänglichkeit." (26)
Kühn fügte
noch hinzu, das Gold habe die mystische Hoffnung auf ein ewiges Leben außerhalb
der vergänglichen Erde begründet. Es sei der Ursprung aller Religion und zum
"Idealmaß aller Dinge" geworden, was besonders in der Soziologie zu
vielen daseinsfremden und folgenschweren Illusionen verführte. Die soziale
Harmonie wurde in Macht und Mangel gespalten. So hat Hans Kühn in gewisser
Hinsicht die monetäre Geschichtsauffassung vollendet, wenngleich er Gesell in
seinem kleinen Handbuch nur 14 Zeilen gewidmet.
Die
New-Age-Form der Freiwirtschaft (Schönbeck)
Das neue
Gesetz des Wassermann-Zeitalters
1974 trat
ein Außenseiter in Erscheinung, der bereits öffentliches Aufsehen erregt und
Anlaß zu einem "Spiegel"-Bericht gegeben hatte. Es war Otto F.
Schönbeck.
Genau am 17.
Februar 1974 warf ein Verlag sein "Grünes Land" auf den Buchmarkt.
Wie Schönbeck später behauptete, hatte es eine Schockwirkung, weil er darin den
Beginn einer ungeheuren Verwandlung des Menschen ankündigte: Von der
schwerfälligen Raupe, die ihre eigene Umwelt zerstören muß, in den beiten
Schmetterling, der verspielt sich über allem entfaltet, der lebt, ohne die
Blumen zu töten" (34) Überall in Ost und West, würden sich Unerschrockene
mit dem intuitiven Wissen zusammenfinden: "Die abhängige Raupe - das
Symbol für das Materielle - wird in einem letzten, selbstzerstörerischen Kampf
den Schmetterling - das Symbol für den unabhängigen Geist und den entbundenen
Gedanken - freigeben. " Denn die Materie gehorche der Energie und diese
dem Gedanken.
Ein neues
Zeitalter hebt an. Dem des Feuers folgt das des Wassers. Wasser ist jedoch das
Symbol für Geist. Wie alle 2000 Jahre finde wieder eine markante Weltwende
statt. Die neue Epoche hat am 17. Februar 1974 begonnen.
Von diesem
Datum aus führte Schönbeck eine neue Zeitrechnung ein. 1974 war für ihn das
Jahr 0001. Der Kairospunkt ist das Jahr 0007 (1981). So datierte er nun seine
Briefe.
Auf die 1974
wie ein Wunder ausgebrochene Geistige Revolution hat sich Schönbeck, wenn man
ihm glauben darf, sein ganzes Leben vorbereitet. Genauer, er ist durch eine
höhere Macht eingeweiht worden, die den Menschen zum Magnetkristall macht und
ihm dadurch außerordentliche Fähigkeiten verleiht. Der schwierige Weg wird erhellt
durch das Neue Gesetz. Es stößt die Tür zur vollen Selbstbestimmung, zur
Einzigkeit und Heiligkeit des Menschen auf. Es führt die Völker zur
Erdengemeinschaft und bewahrt doch ihre Vielfalt. Es sprengt die ostwestlichen
Machtblöcke und bringt den Frieden. Es schafft wie ein gewaltiger Sämann die
Grundlage für eine weltweite kulturelle, wirtschaftliche, geistige und
religiöse Blüte.
Es
entsprießt nicht einem Menschenkopf, vielmehr der Universellen Weisheit:
"Das NEUE GESETZ wandelt, Gesellschaft' in Gemeinschaft um. Die
Gemeinschaft wird die Eigenschaft haben, schöpferisch und dynamisch zu
sein." (35) Die Gesellschaft gehört der alten Zeit an. Ihre Pyramide war
ein mit der Spitze nach oben gerichtetes Dreieck, wo die Stärkeren auf den
Schultern der Schwächeren standen. In der schöpferisch-dynamischen Gemeinschaft
wird der Stärkere die Last des Schwächeren tragen. Die Pyramide steht dann auf
dem Kopf. Reiche werden die Armen stützen.
Die
Gemeinschaft garantiert die Gerechtigkeit der Möglichkeiten (d. h. die
Chancengleichheit). Niemand wird bevorzugt oder benachteiligt werden. Der
einzelne ist jedoch verpflichtet, das eigene Wohl hinter das der Gemeinschaft
zu stellen und seine Kräfte zuvörderst dem Allgemeinnutz zu widmen.
Das neue
Zeitalter des Wassermanns hat drei Grundpfeiler: die Führung der geistigen
Hierarchie, den freien Menschen und die aus den einzelnen gebildete
Gemeinschaft. Letztere Formulierung spricht zunächst für eine
individualistische Grundanschauung. Indes wird die Gemeinschaft "geduldig,
aber streng" über die Einhaltung ihrer Ziele und Wege achten. Außenseiter
dürften dann nicht mehr gefragt sein. Schönbeck hält sich für einen der
"Vorausgesandten", von denen jeder eine spezielle Aufgabe erfüllt. Im
Rahmen der Großen Umwandlung werden Kenntnisse über Volkswirtschaft, Währung
und Religion als Komplex gebraucht, "die im Augenblick niemand sonst
greifbar hat" (wie Gesell zur Zeit der Bayerischen Räterepublik von 1919).
Das neue
Gesetz befaßt sich denn auch hauptsächlich mit Geld, Bodenrecht und Währung.
Sein erster Teil regelt die Unverkäuflichkeit der Erde, der zweite die Soziale
Harmonie. Es geht davon aus, daß die Erde "eine Leihgabe der alles
umfassenden universellen Allweisheit ist". Deshalb könne niemand
Eigentümer eines Grundstücks sein, nur Pächter. Die monatlichen Pachtraten
fließen in eine Mütterrente. § 5 bedeutet kalte Enteignung. Die Urkunden mit
dem Recht auf Bodennutzung stellt ein Bodenamt aus. Es darf eingesetzte
Pachtbeträge, deren Höhe dem Sinn des Gesetzes widerspricht, durch Schätzung
neu festlegen. "Wer die Nutzung gegenüber der Beschreibung in seiner
Pachturkunde verändert, kann gekündigt und zu Schadenersatz herangezogen
werden." Nutzungsänderungen setzen die Ausstellung einer neuen
Pachturkunde durch das Bodenamt voraus.
Die soziale
Harmonie verlangt, daß alle wirtschaftlichen Tätigkeiten von Kultur, Geist und
Schönheit ihre Maßstäbe nehmen. Um den dafür nötigen Wohlstand zu sichern, soll
die Volkswirtschaft in eine Anteilswirtschaft umgewandelt werden. An die Stelle
des zinstragenden Geldes tritt durch eine Währungsreform das Dynamische Geld.
Alle Altgeldvermögen müssen bis zu einem bestimmten Termin schriftlich
angemeldet sein, sonst gelten sie als verfallen und vom Umtausch
ausgeschlossen. Nach Aufruf haben alle Banknoten des Dynamischen Geldes nur
dann Gültigkeit, wenn sie "ab einem genau bestimmten Stichtag auf dem
jeweils aufgerufenen Feld (1-16) die dafür vorgesehene Gültigkeitsmarke
tragen". Sie muß bei autorisierten Stellen gekauft werden. Mittels der
Markengebühr steuert das Währungsamt den Geldfluß. An seiner Spitze werden drei
Persönlichkeiten stehen, die untereinander mehrheitlich entscheiden. Gegenüber
den Zentralbanken (der einzelnen Länder) wird dieses Direktorium
weisungsberechtigt sein. Boden- und Währungsamt hatte, wenngleich nur
vorübergehend, schon Gesell vorgesehen.
Schönbeck
hält auch einen Präsidenten der Gemeinschaft sowie ein Oberstes
Volkswirtschafts-Gericht für nötig, das wiederum einen (obersten) Richter
bestellt. Das Währungsamt vergibt zinslose Kredite an alle erdenklichen
Privatunternehmer, welche die bisherigen Staatsbetriebe abbauen und unter sich
aufteilen. Ein Wirtschafts-Kontrollrat von 21 Laienbeauftragten hält den
Kontakt zwischen der Gemeinschaft und der Leitung des (Welt-?) Währungsamtes
aufrecht.
Nach
Inkrafttreten des neuen Gesetzes werden nur noch Bargeldgeschäfte erlaubt sein.
Allen Versicherungen, ausgenommen die Haftpflicht, kann gekündigt werden,
Krankenkassen sind nur noch als Gesundheitskassen erwünscht. "Erst wenn
die Heilungskosten den persönlichen Kontostand übersteigen, soll auf einen
Gemeinschaftsfond zurückgegriffen werden." Damit der einzelne sich
zunächst selber hilft und nicht anonym die Gemeinschaft belastet.
Das neue
Gesetz muß als Ganzes verabschiedet und kann nur durch Einstimmigkeit der an
seiner Inkraftsetzung beteiligten Institutionen geändert werden. "Das gilt
auch für die Nachfolge." Mit anderen Worten: das neue Gesetz, einmal
sanktioniert, ist unaufhebbar und wird für immer gelten. Wer könnte auch so
vermessen sein, in Frage zu stellen, was "in seiner Gesamtheit dem Willen
der umfassenden Allweisheit des Universums" entsprang, diesem
"unergründlichen Ratschluß" des Allmächtigen?
Schdnbeck
gab Gesells Lehre als seine eigene aus, empfangen durch eine ihm zuteil
gewordene Offenbarung. Das neue Gesetz war ihm gegeben durch "die heilige
Autorität der Geistigen Hierarchie". Darunter verstand er etwas Ähnliches
wie Rudolf Steiner unter der Weißen Loge früherer Menschheitsführer und Relgionsstifter,
die aus der geistigen Welt die Menschheit leiten. Für Schönbeck saß sicher auch
Silvio Gesell auf diesem Olymp der Großen Eingeweihten. Die körperliche Hülle
eines Menschen sei nur der äußere Ausdruck einer Geistigen Potenz, "die
führend dahinter stehen kann".
Mit dem
neuen Gesetz glaubte Schönbeck "göttliche Volkswirtschaftsordnung" in
die Wege zu leiten. Dagegen ist natürlich jeder Einspruch von vornherein
nichtig. Das bestimmt den Freiheitsbegriff. Für die liberalgesinnten Autoren
der französischen Menschenrechtserklärung von 1789 war Freiheit das Recht,
alles zu tun, was nicht ausdrücklich verboten war. Schönbeck kehrte diesen
Grundsatz um. Auch alle nicht geregelten Vorgänge gelten "dem Sinne nach
als geregelt". Selbst Verstöße gegen das neue Gesetz "nur dem Sinne
nach" (§ 24) werden mit hohen Strafen bedroht. Niemand habe das Recht und
die Macht, "den schöpferischen Urwillen zu verfälschen". Diesen
kennen freilich nur die von der geistigen Hierarchie erwählten "neuen Weltdiener",
denen alle Menschen "gehorchen" sollen. Immerhin fühlt sich Otto
Schönbeck nicht allein auserwählt.
Viele
Freiwirte halten ihn für einen Scharlatan, ich habe ihn in Freiburg und Achberg
als einen durchaus ernsthaften Menschen kennengelernt. In der Freiburger
Universität trat Schönbeck im Mai 1982 als mutiger Lebensreformer in einer
feminin wirkenden Kleidung auf; aus Gesundheitsgründen trug er eine fast
rockartig wirkende Hose, die seine Frau zurechtgeschneidert hatte. Er empfahl
seine Reformkleidung auch anderen Männern. Ohne den erhabenen Stil seiner
Schriften und Rundbriefe hätte man ihn vermutlich als Lebensreformer statt als
,Sektierer' und ,Scharlatan' eingestuft. Doch diese Begriffe konnten ins Wanken
geraten, sobald sich Schönbeck recht nüchtern als Politiker und Parteigründer
zu betätigen begann.
"Am 15.
November 1975, pünktlich, lege ich meinen Bleistift in meiner Firma nieder und
nehme mir von da an ausschließlich den Aufbau der neuen Organisation vor, die
die Lehre Silvio Gesells möglichst rein in der BRD verbreiten soll. Ich werde
damit beginnen, daß ich alle Persönlichkeiten anschreibe, die mir bekannt sind
oder die mir genannt werden, um einen ,harten Kern' aufzubauen." (36)
Alle
überzeugen zu wollen, würde mehr als 1000 Jahre dauern. "Wir werden die Millionen
zum Glauben daran zwingen." (37) Doch müsse wenigstens eine kleine starke
Gruppe, die auch wissenschaftlich gründlich Bescheid wisse, hinter ihm stehen,
sobald er öffentlich auftrete. Schon der erste Rundbrief sollte dann viele
Menschen so begeistern, "daß sich eine Bewegung anbahnt, die im März 1976
mit einer eigenen Boulevard-Zeitung auf die Straßen geht". Zunächst wolle
er sich auf seinen (Selbst)-Verlag konzentrieren, "der noch nicht das
abwirft, was ich brauche".
Wirtschaftspartei
G.E.I.S.T. und 5 % Block
Ein weiteres
Zeichen gärender Unzufriedenheit mit der FSU innerhalb der NWO-Bewegung war die
Gründung des 5 %-Blocks durch Otto Schönbeck, der ihn Widerstandsbewegung gegen
die Berufspolitik nannte und für die neue Vereinigung folgende Grundsätze
verkündete:
"1. Der
Lebens- und Umweltschutz ist die entscheidende Aufgabe der Zukunft.
2. Unser
Geld muß vor Inflation sicher sein. Die Preise dürfen pendeln, aber nicht
ständig steigen.
3. Europa
soll von kommunistischen und kapitalistischen Einflüssen frei werden.
(Unternehmer sind zumeist keine Kapitalisten.)
4. Die
Menschen in den Entwicklungsländern müssen fair behandelt werden." (38)
Der 5
%-Block stellte sich, als "starke Vereinigung verschiedener Parteien,
Gruppen, Einzelpersonen und Bürgerinitiativen" vor, die im Bundestag
taufrische Ideen vorlegen und die Berufspolitiker von ihren allzu bequemen
Liegestühlen aufscheuchen werde. Mit ihm habe endlich j e d e Stimme Gewicht.
Über wichtige Fragen wie Atomenergie, Umweltschutz und Gebietsreform wollte er
Volksabstimmungen durchsetzen. Hatten die Anarchos verkündet: "Keine Macht
für niemand!", so lautete seine Parole: "Alle Macht geht von j e d e
m aus!" Die freiwirtschaftliche Quelle rauschte nur sehr leise: Der 5
%-Block wirke "im Sinne der natürlichen Lebensgrundlagen in Natur und
Beruf". Schönbeck unterschied zwischen Sachkapital und Geldkapital. Das
erstere brauche jeder Unternehmer, "um für uns alle die notwendigen
Produkte herstellen zu können". Das zweite übe "einseitig nur Macht
aus" und verfälsche durch Rendite-Erzwingung die Einkommensverhältnisse.
"Das Geldkapital hat im Gegensatz zum Sachkapital nur Zuwachsinteressen,
ohne Rücksicht auf die Ausbeutung der Natur, die Verseuchung der Umwelt
(Atomkraftwerke) und die absichtliche Produktion von Verschleißware."
Durch seine
Unterscheidung zwischen Sachkapital und Geldkapital wollte sich Schönbeck
sowohl für Unternehmer als auch für Arbeiter akzeptabel machen.
Angeblich
gelang es, in allen Ländern der Bundesrepublik (und in Berlin) Landesverbände
aufzubauen. In Hamburg war das mit Sicherheit nicht der Fall. Der 5 %Block
hatte ein sehr schwaches Gerüst. Er wollte zu den Bundestagswahlen am 3.10.1976
antreten und schon im ersten Anlauf die Sperrklausel überspringen, wodurch
Millionen DM in seine Kasse fließen und weitere Großaktionen ermöglicht würden.
Zur
Vorbereitung der Block-Koalition und als ihren Kern gründete Otto F. Schönbeck
die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T. Das war die Abkürzung der "Gemeinschaft
In Sozialschöpferischer Tat". Sie setzte sich zum Ziel, das
wirtschaftliche Zusammenleben aller Menschen in Freiheit zu sichern und den
Raubbau an unserm Planeten zu beenden. Als Unternehmensberater und
Werbefachmann hatte Otto Schönbeck Erfahrungen gesammelt, die er im 5 %-Block
politisch und massenpsychologisch auszuwerten gedachte. Als einen der ersten
gewann er Hans Kühn.
Die Leitung
des Landesverbandes Niedersachsen übernahm der Ingenieur Gerhard Harms. Aus
seinem Rundbrief vom 9.8.1976 war die Besetzung der niedersächsischen
Landesliste zu entnehmen:
Dr. Harms,
Oberingenieur;
Rita Wolff;
Dr.
Laerberg; Zahnarzt;
K. H. Resch,
Journalist;
K. Eilers,
Lehrer a. D.
Otto
Schönbeck glaubt, eine Wiederverkörperung (Reinkarnation) Silvio Gesells zu
sein, der dessen Werk als sein eigenes vollenden müsse. Die meisten Freiwirte
lehnten ihn als ,Phantasten' ab, anderen flößte seine ekstatische Eröffnung
neue Hoffnungen ein. Unter der westdeutschen Bevölkerung breitete sich in den
70er Jahren eine apokalyptische Stimmung aus, die ihren Gegenpol in
eschatologischen Erwartungen fand. Unter diesem Einfluß nahm der
sozialreligiöse Untergrund des Freiwirtschaftlertums die blaue Farbe des
Okkultismus und der Esoterik an. Hein Beba sagte in einem Referat vor dem Parteitag
der schweizer Liberalsozialisten voraus, alle Freiwirte würden einmal in der
verwirklichten Welt Silvio Gesells zu Hause sein, "wenn auch vielleicht
nicht mehr in diesem Erdenleben ...Ich bin sicher, dass alle Feinde und
Mitstreiter Silvio Gesells, die nicht mehr auf dieser Erde weilen, und Silvio
Gesell selber wieder auf die Erde zurückkommen und von neuem den Kampf
aufnehmen werden". (40) Dann wird es vielleicht schon in wenigen Jahren
keine ausgebeuteten, keine unterdrückten und unfreie Menschen, keine
Wirtschaftkrisen und Kriege mehr geben.
Solche
Hoffnungen projizierten sich auf Schönbeck, der einen Sinn für dramatische
Auftritte hatte. Die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sollte unbedingt in der
Frankfurter Paulskirche gegründet werden, welche 1848 die Tagungsstätte der
ersten deutschen Nationalversammlung gewesen war. Da ihr dies wie allen
Parteien verweigert wurde, fand die Gründung am 15.5.1976 vor der Paulskirche
statt.
Schönbeck
hatte schon 1968 den Plan gefasst, "die verbrauchten Altparteien . . . zu
lähmen und die Lehre Silvio Gesells möglichst rein zu verbreiten" (39).
Nun hielt er die Zeit für gekommen. Das wichtigste Instrument sollte die
Sozialschöpferische Gemeinschaft der Tat, ihre Lanzenspitze und ihr politischer
Arm die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sein. Die Altparteien hätten ja nur 4 % der
Wähler organisiert. Ihnen gegenüber stünden 60 andere Parteien, mehrere 100
Bürgerinitiativen, freie Wählervereinigungen und viele 1000 aktive, ideenreiche
freie Persönlichkeiten in Deutschland, die alle zusammen von weit mehr als 5 %
des Volkes getragen würden. Diese Persönlichkeiten seien "willkürlich aus
dem Bundestag ausgesperrt". G.E.I.S.T. sei die einzige einigende Kraft in
Deutschland, auch die grundsätzlich Neue Kraft.
Auf der
Gründungsversammlung vor der Paulskirche wurde im Schnelltempo ein 16-seitiges
Programm verlesen und angenommen. Es versprach unter anderem: Neues
Wirtschaftswunder durch Dynamisches Geld ab 1977. Wiedervereinigung
Deutschlands, Wende 1977. Der Bauer bekommt den v o l l e n Gegenwert seiner
Arbeit. Die Arbeitseinkommen steigen um das Zweifache. Viele können ab 1977
wieder selbständig sein. Die Seen und Flüsse sterben nicht weiter. Bauen ab
1977 bis zu 50 % billiger. Schönbeck sagte für 1976 sogar den Untergang des Kommunismus
und des Kapitalismus voraus. Wenn die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T genügend
freiwillige Mitarbeiter fände, einen breiten 5 %-Block schaffen und - von
Millionen Wählern begrüßt - in den Bundestag einziehen könne, werde sie keinen
einzigen Beweis für die rasche Durchsetzung ihrer Ziele schuldig bleiben. Wer
von ihrer Notwendigkeit und Durchschlagkraft überzeugt sei, sollte einen
einmaligen, "nicht vor dem 31.12.1976 rückzahlbaren z i n s l o s e n
Kredit" auf ihr Konto überweisen (neben dem Monatsbeitrag von 5 DM).
Alle anderen
Konzepte zur Verwirklichung der Gesellschen Theorien wären ja restlos
gescheitert.
Von diesem
Satz fühlte sich die Freisoziale Union wie durch eine Tarantel gestochen. Die
Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sei eine weitere Verirrung und Spaltung. Die FSU
warnte auch vor dem 5 %-Block, den ihr Generalsekretär Ferdinand Böttger einen
,Geisterblock' nannte. "Noch kaschiert Schönbeck sein schon jetzt
offenbares Scheitern mit optimistischen Durchhalteparolen und verbreitet Hoffnung
auf eine Art Wunderwaffe . . . Der Vergleich zur Geisterarmee Wenk drängt sich
auf." (41) So wurde Otto Schönbeck mit Adolf Hitler in Verbindung
gebracht, der im April 1945 im sogenannten Führerbunker unter der Reichskanzlei
auf Entsatz durch die Armee Wenk gehofft hatte. Mit anderen Worten es sei
Zeitverschwendung, sich für den 5 %-Block zu interessieren. Die FSU hatte aber
1974 bei den Wahlen selbst in ihrer Hamburger Hochburg noch nur 810 Stimmen
(0,01 %) erhalten.
Schönbecks
Gründung konnte die Europäische Föderalistische Partei (EFP) in Niedersachsen
und anderen Bundesländern für ein Wahlbündnis gewinnen. Außerdem sollten
,mündige Bürger' kandidieren, d. h. Vertreter von Bürgerinitiativen und freien
Wählervereinigungen.
Der 5
%-Block wurde am 19.6.1976 in Frankfurt/Main gegründet. Er beantragte die
Zulassung zu den Bundestagswahlen, konnte aber die hierfür nötigen 60000
Unterschriften nicht vorlegen. Auch die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T soll
"nach ihrem aufwendigen Gründungsrummel trotz sehr guter Ansätze von ihrem
Betreiber gleich wiederfallengelassen worden sein", (42) wie mir ein
Mitglied ihres Gründungsausschusses schrieb. Laut Schönbeck hatte sie im
Juli/August 1976 etwa 800 Mitglieder. Die meisten davon sollen vorher niemals
einer freiwirtschaftlichen Organisation angehört haben. Von der geplanten
Schriftenreihe der G.E.I.S.T.-Partei kam nur ein Flugblatt mit dem Text von
Hans Kühn heraus: "Hallo Partner! Was weißt Du vom Geld?"
Tatkreis der
Liebe - Schönbeck wirbt in Teheran
Schönbecks
missionarisches Bewußtsein überstand das Scheitern seiner politischen Projekte.
Er rief seine Anhänger zusammen und gründete mit ihnen am 7.7.1977 auf Schloß
Mochental den Tatkreis der Liebe. Das Schloß sollte seine künftige Residenz
sein, doch der Eigentümer trat von seinem Geschenkvorhaben zurück. Abermals
brach eine große Hoffnung über Schönbeck zusammen.
Immerhin
besitzt er in Zwiefaltendorf ein hübsches, blau-goldenes Haus mit dem
Wandspruch: ,Die Wahrheit liegt im Sonnenaufgang!' Er befaßt sich mit den
Sieben Siegeln der Weisheit und schreibt darüber eine Broschüre. Als
esoterische Grundlage für den Tatkreis der Liebe. Der Lebensunterhalt wird
durch den Verkauf ,altfränkischer' und ,altbayrischer' Spinnräder bestritten,
die Schönbeck und seine Frau selber herstellen.
Er legt
seinen alten Namen ab und nennt sich fortan Friedrich von As. Auf den ersten
Blick sieht das wie eine Anmaßung adliger Herkunft aus. Aber As heißt sein
Geburtsort, und Friedrich sein zweiter Vorname. Insofern ist Otto F. Schönbeck
tatsächlich auch ein Friedrich von As. Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil
dieses neuen Namens setzt er allerdings drei Punkte: das Zeichen der Menschen
einer neuen und ganz anderen Welt. Sie arbeiten still und gewaltfrei an der
größten Metamorphose, die jemals geschah und bewältigt werden mußte: die
gefräßige Raupe Mensch in einen Schmetterling zu verwandeln.
Friedrich
von As hat hellsichtige und traumhafte Erlebnisse. Zweimal erhält er
"Belehrungen von einer heilen Frau" (43), die ihn im Schlafe
heimsucht.
In Persien
hat eine islamisch-fundamentalistische Revolution den Schah und sein westlich
orientiertes Regime hinweggefegt. Dieses Land scheint der geeignetste Acker für
die Saat eines neuen Gesetzes zu sein. Im Juli 1980 läßt Friedrich von As den
Tatkreis der Liebe wissen: "Es ist soweit, in etwa drei Wochen muß ich
hier alles aufgeben und meinen Dienst im Plan Gottes in Asien aufnehmen."
(44) Man möge für ihn beten und die geistige Welt anrufen. Vielleicht würden
schon in wenigen Monaten ungeheure Verwandlungen beginnen.
Friedrich
von As nimmt ein Buchmanuskript (ca. 350 Seiten) mit nach Teheran, wo es von
der Forschungsabteilung der Zentralbank übersetzt werden soll. Es erläutert das
neue Gesetz. Er selbst wird von einigen hochstehenden Persönlichkeiten
empfangen.
Ein
Zwischenbericht vom August klingt recht optimistisch: "Bisher lief hier
alles genau so ab, wie ich es erwartete . . . Der augenblickliche Stand ist so,
daß eine völlig neue geistige, kulturelle und vor allem volkswirtschafts- und
währungstechnische Basis entstehen dürfte . . . Komme ich durch, dann wird hier
das "göttlich dynamische Geld eingeführt" werden. Gleichzeitig damit
ein neues Kreditsystem (natürlich ohne Zins), eine Bodenreform, absolute
Steuerfreiheit." (45) Seine eigentliche Aufgabe sei freilich die eines
Menschheitslehreres. Außer der Erdeinheit soll er in göttlichem Auftrag auch
die Einheit der Religionen mit vorbereiten und verhindern, daß in die Anfänge
des neuen Zeitalters (wie so oft) schon der Keim neuer Machtkämpfe gelegt wird.
Das in
seinem Buchmanuskript niedergelegte Revolutionäre Monetarium sei "die
neue, überragende Wirtschaftsordnung für blockfreie Länder". Doch es gab
Machtkämpfe in Teheran. Zwischen dem Irak und dem Iran entbrannte ein Krieg,
der den göttlichen Plan durchkreuzte. Auch kamen die Verhandlungen über das
große Projekt nicht von der Stelle. Vergebens wartete Friedrich von As mit
seiner Frau in einem Hotel auf die entsprechende Aussprache mit dem iranischen
Finanzminister. Nach sechs Wochen mußte er unverrichteter Dinge im VW-Bus nach
Deutschland zurückkehren.
Dem Tatkreis
der Liebe gibt er gleichwohl kund, es sei ihm gelungen, "in die islamische
Welt den Funken der neuen Ordnung hineinzutragen". Natürlich hätte er im
Iran bleiben können, stand er doch dort unter dem Schutz der göttlichen
universellen Allweisheit. "Aber es ist jetzt die Zeitgekommen, die
geistige Revolution in der christlichen Welt zu entfachen." (46)
Also deshalb
kam er wieder. Im November 1980 will sich Friedrich von As auf einer
Pressekonferenz an die gesamte christliche Welt wenden. Doch anscheinend
schickt keine Zeitung einen Berichterstatter. Der "Spiegel" lehnt ein
Interview ab. Die Redaktion des "Stern" zögert. Im Dezember 1980 schreibt
ihr Friedrich von As einen 7-seitigen Brief, worin er "besonders starke
Erdbeben" und andere Ereignisse voraussagt. 1981 wären weitreichende
Entwicklungen zu erwarten, prägend für ein neues Zeitalter. "So sehe ich
die Reihe Iran, Polen und demnächst, ob Sie es glauben oder nicht: Deutschland.
Denn Deutschland, und besonders Berlin, werden innerhalb der bevorstehenden
Metamorphose eine besondere Rolle spielen." (47) Am Ende aller
Veränderungen durch den von Jesus angekündigten Geist der Wahrheit wird die
Menschheit religiös vereint sein. Es hätten sich bereits Persönlichkeiten der
"geistigen Hierarchie" neu inkarniert, um auf Erden leibhaftig in die
Geschicke der Menschheit eingreifen zu können. Andere übertrügen ihre
"geistige Potenz" auf einen neuen menschlichen Träger. "Ich zum
Beispiel lebe mit Sicherheit mit der gleichen Intuition (ich könnte auch sagen
mit dem gleichen ,Auftrag', mit der gleichen ,Mission', dem gleichen ,Streben
und Wollen') seit 11.3.1937 w i e d e r. Dafür habe ich einige Beweise."
Damit war
die Katze aus dem Sack, doch wer konnte sie fassen? Im "Stern" wußte
man anscheinend weder das Todesdatum Silvio Gesells, noch interessierte man
sich für den okkulten Hintergrund des Friedrich von As, der sich wieder um ein
Massenmedium geprellt sah. Wer die "veralteten Religionsmißbräuche"
abzulösen habe, brauche man nun einmal die Medien. Auch das ,Messiasjahr' 1981
geht vorbei, ohne jene Sensation zu bringen, auf die Friedrich von As gewartet
hat. Darauf fällt er ins Schweigen. Doch erscheint sein nach Persien mitgenommenes
Manuskript unter dem Titel "Das Ei des Columbus". Er - "und
damit Christus" - sei auf feinfühlige Leser angewiesen. "Sein Wille
geschehe nun: wie im Weltenall, so auch auf Erden." Doch bei aller
Feinfühligkeit bleibt nicht verborgen: Die neuen Ideen sind die alten Ideen
Silvio Gesells, das göttliche dynamische Geld ist profanes Freigeld.
Durch die
Grüne Bewegung hindurch: Arbeitskreis Dritter Weg
1 Georg
Otto, Zehn Jahre grüne Politik, S. 6
2 ebenda
3 Tristan
Abromeit, Der Dritte Weg, S. 3
4 Thesen zur
grünen Bildungspolitik
5
Ultrarechte Tendenzen, S. 2
6 Abromeit,
Der Dritte Weg, S. 11
7 ebenda, S.
29
8 Abromeit
in einem selbstverfaßten Flugblatt auf grünem Papier
9
Dokumentation Abromeit, 7.10.87
10
Alternative, Heft 1
11
Alternative 2000, Heft 4, Frühsommer 1991
12 Flugblatt
"typisch freiwirtschaftlich"
13 Liberalsozialistisches
Programm (1990)
Der
NWO-Vitalismus (Hans Kühn und andere)
14 Hans Kühn
9.8.92 an den Autor
15 Der
Wecker, zeitlose Informationsschrift
16 Hans
Kühn, Zwischenbilanz, März 1978
17 Carl
Beddermann, Flugblatt: Was will die Umweltschutzpartei Niedersachsen?
18
Persönliche Mitteilung Hans Kühns an den Autor
19 Rundbrief
der Pro-Vita-Bewegung vom 15.2.90
20 Rundbrief
der Pro-Vita-Bewegung vom April 90
21 Hans Kühn
am 3.7.91 an den Autor
22 Aus einem
undatierten Rundbrief
23 Hans Kühn
26.3.91 an Tristan Abromeit
24 Hans
Kühn, Die Krankheitsgeschichte der Menschheit, S. 14
25 ebenda,
S. 18
26 Hans
Kühn, Alternative Volkswirtschaft, 1992, S. 10
Die New
Age-Form der Freiwirtschaft (Schönbeck)
34 Flugblatt
Grünes Land
35 Das neue
Gesetz, Umschlagseite
36 Schönbeck
10.9.1975 an A. Rapp
37 ebenda
38
Grundsatzprogramm 5 %-Block
39 Schönbeck
3.7.68 an Maria Rapp
40 Hein Beba
16.4.1977 in Bern: Die Welt Silvio Gesells wird Wirklichkeit, S. 35
41
Freisoziale Presse 24.7.1976
42 Hans Kühn
28.11.1991 an den Autor
43 Brief
Schönbecks vom 12. Februar 005 an den Autor
44 Rundbrief
vom 27.8.80
45 ebenda
46 Rundbrief
vom 1.10.80
47 Brief an
den Stern vom 18.12.80
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Günter
Bartsch: Die NWO-Bewegung
ISBN
3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994
Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von
W. Roehrig