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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von W. Roehrig

 

 

 

 

 

III. Zunächst nur Einzelkämpfer

 

Durch die Grüne Bewegung hindurch: Arbeitskreis Dritter Weg

 

Die ursprüngliche NWO hatte der Wirtschaft alle Fesseln der Produktivität abstreifen wollen. Für Georg Otto hingegen war eine auf weiteres Produktivitätswachstum abzielende Politik der "Motor für weitere Umweltzerstörungen". (1)

 

Silvio Gesell wollte eine unbegrenzte Vermehrung des Kapitals, auf dessen Verknappung er den Zins zurückführte. Georg Otto schrieb: "Kapitalwachstum geht auf Kosten der arbeitenden Menschen und auf Kosten der Natur". (2)

 

Solch konträre Aussagen konnten den Eindruck erwecken, als vollzöge sich angesichts des Aufbrechens der ökologischen Eiterbeule ein radikales Umdenken innerhalb der Freiwirtschaft. Stand eine Neugeburt der NWO auf ökologischer Grundlage bevor?

 

Das Umdenken war zunächst auf wenige Einzelpersonen beschränkt. Sogar auf Außenseiter mit geringem Einfluß.

 

An erster Stelle ist Georg Otto zu nennen. Zusammen mit Tristan Abromeit, Ludwig Pfannkuche und einigen anderen Freiwirten gründete er den Arbeitskreis Dritter Weg. Er war ein Mann der Basis, der es ablehnte, sich auf eine theoretische Debatte über Debitismus und Buchgeld einzulassen. Tief betroffen von der Verwüstung des Naturhaushaltes, hatte sich Georg Otto 1971 am Gründungskomitee der Partei des Lebens beteiligt. Sechs Jahre später stellte er zusammen mit Carl Beddermann die Grüne Liste Umweltschutz (GLU) auf. Das war die erste ökologische Partei. Ihre Liste erhielt bei den Niedersächsischen Landtagswahlen zwar nur 2 % der Wählerstimmen, doch mit ihr betrat die ökologische Bewegung die parlamentarische Bühne. Wozu ja auch der Wahlkampf gehört.

 

Der Arbeitskreis versprach eine dezentrale Art der menschlichen Kooperation und Koordination. Er wollte weder kollektivistisch noch individualistisch sein, den Wachstumszwangt brechen und die Realisierung ökologischer Ziele ermöglichen.

 

"Der Dritte Weg will die Ausbeutung des Menschen und der Natur durch den Menschen durch freiheitlich orientierte Regelmechanismen unmöglich machen . . ., nicht zuletzt eine Gemeinschaftskultur ermöglichen, die in individueller Freiheit und Selbstbestimmung ruht". (3)

 

Die Marktwirtschaft soll vom Kapitalismus und die Kultur "aus den Klauen des omnipotent gewordenen Staates" befreit werden. Das hatte auch Silvio Gesell schon angestrebt, aber für ihn war die Ausbeutung der Natur noch selbstverständlich gewesen.

 

Ludwig Pfannkuche führte die ökologische Bewegung rein intellektuell auf die Erkenntnis von Kreislauf-Vorgängen zurück. Eine natürliche Wirtschaftsordnung wäre "die ökonomische Grundlage ökologischer Politik". Die umlaufgesicherte Indexwährung sei einem Regelkreis mit Rückkopplung vergleichbar, der Regler ist die Notenpresse. Mit anderen Worten: die Freiwirtschaft war von Anbeginn ökologisch und die Grüne Bewegung ist daher auf sie angewiesen. Sie sollte dankbar für die Denkanstöße des Arbeitskreises Dritter Weg sein.

 

Weniger simpel waren die Argumente von Georg Otto und Otto Malig. Sie legten der grünen Programmkommission einen 40seitigen Entwurf vor.

 

In seinen Thesen zur grünen Bildungspolitik, die als Flugblatt verteilt wurden, trat der liberalsoziale Arbeitskreis Dritter Weg für ein dezentralisiertes und alternatives Bildungssystem ein, wobei der Einfluß des Staates auf ein Kontrollrecht reduziert werden müsse. Das Ziel war eine "emanzipatorische Bildungslandschaft". Die Thesen wurden im Februar 1984 dem 1. Niedersächsischen Bildungskongreß der Grünen in Göttingen vorgelegt. Zur Deutschlandpolitik der Grünen "Neue ökonomische und ökologische Ordnungssysteme sind in Modellregionen auszuprobieren und zu verbessern. Das bringt mehr als fruchtlose Streitereien um das beste System. Berlin oder das Wendland wären ein Experiment um ein besseres Geld- und Bodenrecht wert." (4)

 

Innerhalb der Grünen Partei wurde eine freiwirtschaftliche Fraktion aufgezogen. Durch freie Mitarbeit, nicht nach der Methode Kuckucksei. Sie geriet jedoch wegen Gesells Äußerungen über ,Hochzucht' und ,natürliche Auslese', die ein Mitglied des Arbeitskreises wieder aufgewärmt hatte unter Faschismusverdacht. Abromeit sollte ausgeschlossen werden, weil er dem Nationalsozialismus zugestand, anfangs auch positive Impulse vertreten zu haben. Er gab "veraltete Sprachbilder" (5) zu, die böswilliger Kritik ausgesetzt seien. Die Schwäche des Arbeitskreises bestand darin, daß er keine eigenen Tagungen abzuhalten verstand, sondern sich im wesentlichen mit einem Briefverkehr seiner Mitglieder begnügte oder begnügen mußte. Es gab ihn jedoch sowohl in Norddeutschland als auch in Süddeutschland. In Seminaren sollten die Probleme eines dritten Weges zwischen Kommunismus und Kapitalismus aufgearbeitet werden, um die gewonnenen Erkenntnisse sodann "an aufgeschlossene Jugendliche und Erwachsene weitergeben". Es bildete sich eine Druckgemeinschaft Dritter Weg, die verschiedene Schriften und Materialien herausgab.

 

Abromeit war schon in seiner äußeren Aufmachung ein Alternativer, obwohl er nicht zu den 68ern gehörte. Er schrieb eine 58seitige Broschüre über den dritten Weg als programmatischen Beitrag zur Grünen Bewegung. Es gelte, die Lehren der Geschichte zu ziehen. Nicht nur der Liberale Wilhelm Röpke, auch der Bodenreformer Adolf Damaschke sei als Dritter-Weg-Theoretiker einzustufen. Für die Gegenwart nannte er Rudolf Bahro und Yoshito Otani. Die Position NWO sei also "sehr breit angelegt". (6) Jedoch hätten sich zeitweise sektiererische Züge herausgebildet, die nun überwunden werden müßten. (Waren nicht auch Gesells Argumente gegen Damaschke sektiererisch?) Schwammige Begriffe wie ,freisozial' hätten freilich einen Identitätsverlust zur Folge.

 

Das jetzige Wirtschaftssystem der Bundesrepublik sei keineswegs eine Soziale Marktwirtschaft, sondern ein Staatsinterventionismus. "Chancengleicher Wettbewerb ist durch Subventionen nicht herzustellen". Sie mildern und verschleiern nur den Stachel des Kapitalismus. Außer dem Geld- und Bodenmonopol müßten auch die Berufsmonopole (7) sowie die staatlich bestimmten Lernziele und Lehrmethoden abgebaut werden. Alle Schulen sollten volle Autonomie erhalten. Ihr Rechtsträger könne jeweils eine Gesellschaft oder Stiftung des privaten Rechts sein. Universitäten hätten ihre Kosten über den Preis für ihre Dienstleistungen zu decken. "Bildungsgänge nach Vollendung des 18. Lebensjahres müssen privatfinanziert werden." Das war physiokratischer Geist.

 

Tristan Abromeits Broschüre fand viele Interessenten. Der ersten Auflage folgten zwei weitere. Dies zeigte, daß der Arbeitskreis eine Chance hatte. Er delegierte Abromeit zum freiwirtschaftlichen Kongreß in Wörgl (Mai 1983), wo er eine auf grünem Papier gedruckte Erklärung abzugeben versuchte: "Ob und über welche Partei das Befreiungsinstrument Freiwirtschaft zur Anwendung kommen wird, wird später die Geschichte lehren. Wir grünen Freiwirte haben Gründe genug, uns bei den Grünen zu engagieren (wobei Freiwirte keine Trittbrettfahrer, sondern Mitinitiatoren sind." (8)

 

Die Grüne Partei schien geeigneter zu sein, das Befreiungsinstrument zu schärfen, als die Freisoziale Union. Doch auch mit dieser wollte es sich der Arbeitskreis nicht ganz verderben, erhoffte er doch von ihr noch finanzielle Unterstützung. Vereinsmeierei brächte freilich nicht weiter. Mehr noch: "Organisation ist tendenziell immer freiheitseinschränkend."

 

Da Erfolg den Erfolg fördere und weitere Kräfte entwickle, sollte der Kongreß zur modellhaften Erprobung freiwirtschaftlicher Erkenntnisse praktische Handlungsempfehlungen formulieren. "Das Wörgl von heute könnte Berlin heißen. Wir könnten bei Walkers ,Bärenmark' wieder anknüpfen." Es sollte auch ein Fond angelegt werden, um Versuche mit freien Schulen, neue Unternehmensformen, Bodengenossenschaften etc. zu fördern. In der Dritten Welt könne man bestimmt ein kleines Entwicklungsland finden, das die Freiwirtschaftstheorie auf staatlicher Ebene zu erproben bereit ist, um sein Elend zu überwinden und sich vom Dollar unabhängig zu machen, ggf. auch vom Rubel.

 

Doch der Wörgler Kongreß war mehr auf Beschaulichkeit und Traditionspflege angelegt. Die freiwirtschaftlichen Grünen fanden wenig Gehör. Sie störten den geruhsamen Ablauf der Tagung. Ihr Flugblatt hatte einen Rüffel durch den Parteivorstand der FSU zur Folge. Hans Schumann nahm gleichzeitig die Gelegenheit wahr, Professor Suhr, welcher zuvor gesprochen, als "Selbstdarsteller" abzutun. Abromeit wurde als ein Karrierejäger hingestellt. Er schlug erst vier Jahre später zurück: "Bei Leuten, die lehren, daß der Eigennutz ein wesentlicher Antriebsmotor ist, gilt es als unanständig, sich für eine bezahlte Arbeit, die der Zielerhaltung dienen soll, zu bewerben." (9) Abromeit war der Ansicht, daß die FSU nur mit einem "starken Apparat" erfolgreich in die Politik eingreifen könne; er hatte sich um einen hauptamtlichen Posten beworben. Schumann streue Unterstellungen und vieldeutige Verdächtigungen aus. Eine sozialpsychologische Erklärung seines Charakters würde weiterhelfen. "Es haben sich um Schumann solche Leute gesammelt, die ihn als Priester anerkennen."

 

Im Frühjahr 1988 beteiligte sich der Arbeitskreis Dritter Weg an zwei Treffs des fraktionellen Grünen Aufbruchs in Bonn und Köln, wobei Georg Otto beantragte, zur Lösung wichtiger Fragen innerhalb der Grünen Partei die Urabstimmung einzuführen. Noch im gleichen Jahr sollte eine Basis- und Wählerbefragung stattfinden. Aus den Vorlagen der verschiedenen grünen Fraktionen müßte ein Manifest erarbeitet werden, das geeignet sei, für die Grünen den Weg zu einer ökologischen Volkspartei zu bahnen. Im Herbst 1989 forderte der Arbeitskreis Glasnost und Gleichberechtigung für alle grünen Strömungen, radikale Demokratie und eine grüne Perestroika. Um die gleiche Zeit begann in der DDR die Revolution. Aus den Liberalsozialen wurden Liberalsozialisten.

 

Die Grüne Partei sollte in eine öko-soziale Friedenspartei umgewandelt werden. Freisozial oder ökosozial? - das sind nun verschiedene Akzente.

 

Anfang 1990 wurde ein dritter Weg für die DDR propagiert, für Schritte aus dem Staatskapitalismus in den Liberalsozialismus. Im Ostblock sei der Zins lediglich verstaatlicht und so das Volk doppelt ausgebeutet worden.

 

Im Sommer 1990 erschien die Zeitschrift "Alternative". Sie sollte aufklärend und mitgestaltend in das politische Geschehen eingreifen. Durch die von Gorbatschow eingeleitete Politik sei die Chance für eine grundlegende Neugestaltung der menschlichen Beziehungen gestiegen. "Die liberal-soziale Bewegung erstrebt die Einheit von Freiheit und Gerechtigkeit. Sie wurde bisher in beiden Altsystemen unterdrückt. Offen durch gewaltsame Verfolgung ihrer Anhänger im östlichen Staatskapitalismus, strukturell durch gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Diffamierung und Ächtung im westlichen Privatkapitalismus." (10) Der so hoffnungsvoll begonnene Aufbruch im Osten sacke in den Kapitalismus ab.

 

Die "Alternative" erschien als Flugblattzeitschrift. Ihr Echo war so schwach, daß sie nach vier Nummern eingestellt werden mußte. An erster Stelle wurde eine gerechte Verteilung der Arbeit verlangt (eine Forderung, die ich sonst in keinem NWO-Programm gefunden habe).

 

Der Arbeitskreis Dritter Weg hatte keinen Boden mehr. Seine Mitglieder betätigten sich nun innerhalb der Bürgerinitiative Aktion Arbeit, Gesundheit, Umwelt, Frieden. Diese wolle "nach 40-jähriger Unterdrückung" auch in der ehemaligen DDR wieder kontinuierlich tätig sein. Ihre Rundbriefe und Flugblätter erreichten angeblich alle Kreisverbände der Grünen, die sie mit aufklärerischem Pathos bearbeiteten.

 

"Aufgeklärte Völker lassen sich Zinswirtschaft und Geldherrschaft nicht gefallen!" Es sei die geschichtliche Aufgabe der Ökologie- und Friedensbewegung, "Geld, Zins und Boden zu Dauerthemen zu machen, bis sie vernünftig gelöst sind". Solange Kapitalbesitzer mittels Geldhortung über Arbeitslosigkeit entscheiden und alljährlich Zinsmilliarden erpressen könnten, wäre die Selbstbestimmung des Menschen und die soziale Gerechtigkeit noch ein Traum.

 

Als Sprecher der Liberalsozialisten in den Grünen trat anstelle von Tristan Abromeit wieder Georg Otto in den Vordergrund. Er plädierte für eine Erneuerung der Grünen durch Rückgriff auf ihre verschütteten Quellen: "Aktive Toleranz statt Dogmatismus, Zusammenarbeit der Strömungen statt Strömungsvorherrschaft, Basisdemokratie statt Herrschaft von Funktionärsgruppen." (11)

 

Georg Otto empfahl der Freisozialen Union, ihren Parteistatus wenigstens zeitweise aufzugeben und überparteilich zu arbeiten. Sie sollte sich zugunsten der Grünen zurücknehmen und diese bei den Wahlen unterstützen. Es sei jedoch "typisch freiwirtschaftlich, speziell FSU" nahezu jedes politische Bündnis dadurch zu blockieren", daß die volle Übernahme ihres Programme durch mögliche Partner verlangt wurde". (12) So werde den Kapitalparteien wieder einmal für vier Jahre freie Hand verschafft. Und man könne in der FSU darüber lamentieren, daß der dritte Weg würde blockiert oder totgeschwiegen werde.

 

Im Übergang vom Arbeitskreis zur Bürgerinitiative wurden aus den Liberalsozialisten wieder Liberalsoziale. Ihre Radikalisierung klang ab. Georg Otto gab nun auf eigene Verantwortung Flugschriften heraus, die zur aktuellen Ergänzung seiner "Grünen Reihe" dienten, aber auch bestimmte Forderungen des Arbeitskreises weiterführten.

 

"Gegenüber dem Privatkapitalismus ist der Staatskapitalismus der schlechteste Kapitalismus . . . Beide tragen Verantwortung, für die Krise in der Ex-DDR. Die Staatswirtschaft durch Raubbau an der ökonomischen Substanz, an der Natur. . . Der Privatkapitalismus stürzte die DDR-Wirtschaft mit ihrer veralteten Produktionsstruktur ohne Übergang ins eiskalte Wasser seiner Halsabschneiderkonkurrenz. Erst das trieb sie in den Kollaps. Jetzt w a r t e t das Kapital mit Investitionen, bis es im nächsten Jahr die ganze Wirtschaft Ost s c h l u c k e n kann.

 

Das Volk zahlt die Zeche und das Kapital macht Kasse!

 

Auch eine neue Regierung aus SPD, Grünen, Bündnis 90 ist dem Kapital ausgeliefert, solange sie seine Macht-Basis nicht antastet: die Hortbarkeit des Geldes.

 

Regierungen, die diese Waffe nicht zerstören, sind auf das Wohlwollen des Kapitals angewiesen. Sie müssen das Klima für angemessene Verzinsung schaffen. Sonst streikt das Geld und der Ofen geht aus, wie in der Ex-DDR. Das Volk wählt, die Regierungen regieren, aber das Geldkapital bestimmt!" (13)

 

Georg Otto forderte die Besteuerung hoher Einkommen und eine Vermögensabgabe. Altschulden, Umweltlasten und Bürgschaften für die Kreditversorgung von Freiland-Unternehmen sollte eine "Gemeinschaftsaufgabe Ost" übernehmen. Der Geldstreik des Kapitals sei durch einen Negativzins zu unterbinden. Es müßten drei Entwicklungsfonds gebildet werden:

 

1. die Gemeinschaftshilfe Ost zur Sanierung und Entwicklung der neuen Bundesländer,

 

2. ein Fond DRITTE WELT zur Entschuldung und künftigen zinsfreien Finanzierung der Dritten-Welt-Länder,

 

3. ein Fond zur kapitalismus- und kommunismusfreien Entwicklung Osteuropas.

 

Alle Fonds sollten auf eine basis-demokratische Grundlage gestellt werden, um die Verteilung der Mittel nicht den Beamten zu überlassen.

 

Nun ist Georg Otto tatsächlich vor allem in der ehemaligen DDR tätig, dem Vernehmen nach nicht ganz ohne Erfolg.

 

 

 

 

 

 

 

Der NWO-Vitalismus (Hans Kühn und andere)

 

Der Vitalismus ist eine in Frankreich auf Louis Dumas und in Deutschland auf Friedrich Nietzsche zurückgehende philosophische Strömung, die entgegen der chemischen und mechanischen Erklärung des Lebens diesem eine innere Zielstrebigkeit und Eigengesetzlichkeit zuschreibt, wobei durch Begriffe wie Artseele und Alleben auf überindividuelle seelische Einflüsse angespielt wurde. Innerhalb der NWO-Bewegung hatte sich schon mehrfach eine sinnverwandte Tendenz gezeigt.

 

Hans Kühn gehört zum Jahrgang 1916 und ist eigentlich ein Berliner. Die Freiwirtschaft lernte er 1946 in seiner neuen Wahlheimat Osterode kennen, insbesondere durch den schlesischen Lehrer Hermann Müller, der Sommer 1946 in kurzen Hosen eine Vortragsreise durch den Harz machte, woraus eine starke Gruppe der Radikal-Sozialen Freiheitspartei (RSF) entstand. Von der Freigeld-Idee Silvio Gesells aufgeweckt, wurde Hans Kühn unbeschadet seines vielseitigen und selbständigen Berufslebens gleich Hermann Müller zu einem Propagandisten und ,Marktschreier' der Freiwirtschaft, für 15 Jahre ,hauptberuflich' Freiwirt, wobei er in dieser für ihn so bedeutsamen Zeit 30 Semester Massenpsychologie vor Ort studierte. Davon will er trotz großer Enttäuschung keine Stunde missen, zumal sie ihm neben psychologischen Erkenntnissen auch eine gute wirtschaftliche Grundlage verschaffte. Bald fühlte er sich als Werbefachmann in Sachen Freiwirtschaft. "Denn ich kam gut an." Daher sein Werbevorschlag an die Freisoziale Union (FSU) "mit Sympathie und Vertrauen die Fenster und Türen zu öffnen und dann die Sachargumente hinauszutragen, statt mit wissenschaftlicher Theorie für immer die Herzen und Fensterläden zu schließen und draußen zu bleiben". (14) Er stieß auf taube Ohren.

 

Im Februar 1970 proklamierte Hans Kühn pro forma die Freiwirtschaftliche Bewegung. Als Oppositionsgruppe innerhalb der FSU, aber unter deren Namen, hatte sie schon am 6.3.1951 in Osterode zu einem öffentlichen Diskussionsabend aufgerufen. Sie war keine neue Organisation, sondern eine Gesprächsrunde, welche die wirtschafts-soziologische Existenzgrundlage der meisten Menschen in der Bundesrepublik erhellen und rein sachlich ihr traditionsgebundenes Gesellschaftssystem mit einem natürlichen vergleichen sollte. Sie brachte eine kleine Schriftenreihe heraus. Die erste Broschüre - "Der Einfluß des Geldes auf die Geschichte der Menschheit" vervielfältigte Kühn auf einem selbstgebauten Apparat mit Matritze. Er verfaßte sie wie alle folgenden auch selbst. Im Grunde fußte die Freiwirtschaftliche Bewegung trotz ihres pompösen Namens auf einem Einmann-Betrieb, nur durch ihre Briefkopfbögen eine breite Basis vortäuschend. Aber zuweilen kann ein Einzelkämpfer mehr vollbringen als eine träge Masse.

 

1976 engagierte sich Kühn für die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T, mußte aber erleben, daß sich ihr Initiator Schönbeck zurückzog, als aus dem bunten Ballon seiner großen Pläne beim Zusammenstoß mit den politischen Realitäten die Luft entwich.

 

 

 

 

Die Partei des Lebens

 

1977 versuchten Hans Kühn und andere, eine Partei des Lebens zu gründen. Dieser Name wurde gewählt, weil er als größtmöglicher Nenner alle Brüche addieren und vereinigen könne. Das Gründungskomitee brachte den "Wecker" heraus, eine Zeitung, von der nur eine einzige Nummer erschien. Den Leitartikel - "Für Fortschritt statt Mordschritt" - hatte Hans Kühn verfaßt. Trotz großer Wissenssteigerung befinde sich die Menschheit in bezug auf das Geld noch in einem prähistorischen Nebel, ja auf einem Selbstvernichtungsweg. Politische Parteien und parlamentarische Gesetzgebung wären von einer lebensfeindlichen Gesinnung durchdrungen. Woraus sich die Notwendigkeit ergäbe, den antivitalen Kräften in letzter Minute die provitalen Lebensinteressen gegenüberzustellen. Gegen das Leben würde bei Wahlen "nur eine Handvoll Selbstmörder" (15) stimmen.

 

Auf der nächsten Seite des "Weckers" wurde Silvio Gesell als einer der genialsten Logiker und Denker der Neuzeit gepriesen. Er habe die Disharmonie zwischen dem Naturgesetz und dem Geldsystem aufgedeckt.

 

Das Programm der Partei des Lebens, sein Entwurf, umfaßte sieben Grundsätze:

 

1. Sicherung der biologischen Lebensphäre, da das Leben das höchste Gut dieser Erde sei.

 

2. Sicherung der wirtschaftlichen Lebensphäre, wozu Luft, Wasser, Boden und alle sozialen Funktionseinrichtungen vor jedem privaten Mißbrauch geschützt werden müßten.

 

3. Sicherung des sozialen Friedens durch soziale Gerechtigkeit, was den vollen Arbeitsertrag der Schaffenden bedinge.

 

4. Ablehnung jeglicher Gewalt zur Erlangung oder Sicherung von Vorteilen und Sonderrechten.

 

5. Ein Forum der Jugend zur Selbstgestaltung ihrer Zukunft.

 

6. Mitbestimmung der Frauen und Mütter zur Sicherung des Lebens, des Friedens und der Gerechtigkeit.

 

7. Die neue Partei stehe in jeder Situation auf der Seite des Lebens.

 

Hans Kühn arbeitete mit einer Volksbewegung der Vernunft zusammen, die 1971 von Dr. Bruker und Dr. Kaegelmann gegründet worden war. Sie hatte 1973 als ,Lebensschutzpartei' an den Bundestagswahlen teilnehmen wollen, aber kaum mehr als 70-80 Mitglieder gezählt. Über Dr. Bruker bestand nun eine Verbindung zum Weltbund zum Schutze des Lebens, dessen Vizepräsident er war.

 

Bei der neuen Parteiinitiative machten auch Georg Otto, Hermann Müller und andere Freiwirte mit, da sie eine persönliche Betroffenheit angesichts der ökologischen Frage spürten und die FSU rückständig fanden. Sie waren an Kühn mit der Bitte herangetreten, "den mehr und mehr in Vergessenheit geratenen Freiwirtschaftsgedanken Silvio Gesells in die Lebensschutzbestrebungen einzureihen". (16)

 

Er hatte dies als Auftrag empfunden und in den Vorgesprächen betont, alle Lebensschutzbestrebungen könnten auf die Dauer nur gesichert werden, wenn sie gesetzlich verankert würden im Kampf gegen jene Berufspolitiker, welche nur etwa 0,2 % der Bevölkerung ausmachen, doch die Gesetzgebung im Sinne von Profitinteressen beherrschten. Die gewaltige Mehrheit von 99,8 % müsse sich endlich eigene Interessensvertreter wählen. Dazu sei eine Alternativpartei gegen den Mißbrauch von Mensch und Umwelt nötig.

 

Deren Gründungskomitee - zusammengesetzt aus etwa 60 Personen - traf sich im Sommer 1977 in Hannover. Dort ergriff plötzlich ein unbekannter Mann das Wort, den niemand eingeladen hatte. Er erklärte, am Vortag die Umweltschutzpartei Niedersachsen gegründet zu haben! Es war Carl Beddermann, der auch sogleich ein Flugblatt verteilte, wonach die Umweltschutzpartei im Niedersächsischen Landtag zum Zünglein an der Waage werden könnte. Dieses Bundesland dürfe nicht "mit einer Kette von Atomkraftwerken überzogen" (17) und zur Ablagerungsstätte des Atommülls gemacht werden. Kaum gesagt und getan, war Carl Beddermann wieder verschwunden. Er hatte es offenbar eilig, seine Informationsbombe in noch andere Kreise zu werfen.

 

Seine Erklärung löste große Verwirrung aus. Das Gründungskomitee sah sich überflüssig gemacht. Die Bildung der Partei des Lebens war in Frage gestellt. Man wollte der von Carl Beddermann gegründeten Umweltschutzpartei keine Konkurrenz machen. Aber gab es sie wirklich? Georg Otto nahm die Verbindung auf. Er überredete Carl Beddermann zur Zusammenarbeit. Gemeinsam riefen sie die Grüne Liste Umweltschutz (GLU) ins Leben.

 

Während Georg Otto davon ausging, daß erst Leute gesammelt werden sollten, bevor man sich über ein Programm unterhielt, wollte Hans Kühn mit einem Programm beginnen und sodann um dieses Leute sammeln. Ende 1977 unterbreitete er der FSU den Vorschlag "den Parteiapparat der FSU für eine Neugestaltung als Partei des Lebens zu nutzen". Er erhielt die Gelegenheit, diesen Vorschlag am 14.1.1978 in einer Sitzung des Parteivorstandes zu erläutern, wofür 20 Minuten Redezeit eingeräumt wurden. Man hörte ihn drei Stunden an. Hans Kühn hatte den Eindruck überwiegender Zustimmung. Vier Wochen später erhielt er einen negativen Bescheid.

 

Für Hans Kühn blieb die innere Verpflichtung zum Handeln bestehen. "Denn der Freiwirtschaftsgedanke darf nicht weiterhin mit aussterbender Tendenz in der untersten Promillegrenze verkümmern." Kühn trat der Grünen Partei bei, sobald sich diese auf Bundesebene konstituiert hatte. Bei ihrer Programmdiskussion war er sehr aktiv, mußte aber nach einigen Jahren einsehen, "daß eine Einflußnahme im Sinne der Freiwirtschaft nicht möglich ist" (18) Jedoch gilt er im Harz und speziell in Osterode noch immer als der "grüne Hans".

 

 

 

 

Die, Pro-Vita-Bewegung'

 

Die Revolution in der DDR vom Oktober/November 1989 brachte in Deutschland den bösartigsten Gegner der Freiwirtschaft zu Fall, eine kommunistische Staatsmacht, die ihre Anhänger regelrecht verfolgt hatte. Auch die Glaubwürdigkeit des Marxismus war nunmehr allgemein erschüttert, diese geistige Barriere fiel ebenfalls in sich zusammen. Das verschaffte der Freiwirtschaft die Möglichkeit eines Neubeginns in der damaligen DDR, in jenem Gebiet, wo die NWO-Bewegung der Weimarer Zeit am stärksten gewesen war. Die Geschichte warf ihr einen Ball zu.

 

Viele Freiwirte begriffen diese historische Chance, aber nur wenige nutzten sie, durch ein persönliches Engagement. Dazu gehörte ein kleiner Kreis, der sich um Hans Kühn bildete. Er gründete die Pro-Vita Bewegung als Bürgerinitiative für soziale Wirtschaftsordnung. Diese gab zunächst - Ende 1989 oder Anfang 1990 seine Interne Mitteilung an Gesinnungsfreunde heraus, "deren unbeirrbare Gesinnung wir kennen". Aus ihnen müßte sich ein harter geistiger Kern bilden", der dann besonders unter der Jugend zahllose reife Früchte tragen soll".

 

Das nicht gerade bescheidene Nahziel der Pro-Vita Bewegung war eine eigene Wochenzeitung. Mit Ernst, Humor, Herz und Logik sollte sie in der Sprache des Volkes alle lebensbejahenden Kräfte vereinen und "zur Überwindung der eigentlichen Gefahrenursache die freiwirtschaftlichen Erkenntnisse verbreiten". Dafür bat man um Spenden und Mitarbeit.

 

Die Pro-Vita-Bewegung verstand sich als Vorspann oder Auftakt zu einer Partei des Lebens. Diese würde schon durch ihren Namen jeden Menschen vor die unschwer zu entscheidende Gewissensfrage Sein oder Nichtsein stellen. "Der elementarste Urinstinkt des Selbsterhaltungstriebs ist das einzige Fundament, auf dem alle Menschen gleichermaßen stehen und letzten Endes einer Meinung sind. Die kompromißlose Lebensbejahung vermag zusammen mit einer äußerst geschickten und einfallsreichen Propaganda - allein unsere Segel prallvoll zu füllen und bietet dabei die geringsten Angriffsflächen, denn die antivitale, vorwiegend gewinnsüchtige Gegenseite würde dadurch vor die sehr schwierige Situation gestellt, gegen das Leben agitieren zu müssen." (Rundbrief vom 1.1.1979)

 

Als verbindendes Symbol und Erkennungszeichen sollte die weltweit bekannte Todesrune der Atombombengegner und Ostermarschierer umgekehrt werden in die gleichfalls weltbekannte Lebensrune, "um aller Welt unsere positive Lebensbejahung sinnbildlich zu dokumentieren und über alle Grenzen hinweg Mitstreiter und Sympathisanten zu sammeln".

 

Die Pro-Vita-Bewegung übernahm die sieben Grundsätze der einstigen Partei des Lebens. Man konnte von ihr Aufkleber und Schriften beziehen, neben denen von Hans Kühn auch zwei von Dr. Ludwig Stadelmann (Österreich). Ihre Parole lautete "Das Leben hat Vorrang!" Aber eben daran schien niemand glauben zu wollen.

 

Im Februar 1990 meldete sich die Bürgerinitiative Pro-Vita Bewegung wieder zu Wort. Ihr Gründer Hans Kühn gab bekannt, daß er am 60. Todestag Gesells in Oranienburg mit den Aufnahmen zu einem freiwirtschaftlichen Video-Film unter dem Titel "Das Vermächtnis" beginnen werde.

 

"Im Vordergrund der Aufzeichnungen wird die zukunftsweisende Bedeutung des Freiwirtschaftsgedankens und der Natürlichen Wirtschaftsordnung stehen . . ., verbunden mit der Frage, warum dieser von allen Menschen gesuchten und erhofften Idee der Durchbruch versagt blieb." (19)

 

Wenn in den letzten 40 Jahren, heißt es in einem späteren Rundbrief, der Bekanntheitsgrad der Theorien Silvio Gesells auf nahezu Null abgesunken sei, so spreche das nicht unbedingt gegen den Freiwirtschaftsgedanken, "eher gegen seine Angebotsform und Interpretation". (20) Ein klassisches Beispiel für die Negativ-Werbung in der Weimarer Republik war laut Kühn die Propaganda-Parole vom ,Schwundgeld', da sie instinktiv Antipathien auslöste. "Alle Lebensentscheidungen fällt das Gefühl, wobei dem Verstand nur eine beratende Rolle ankommt." Man appellierte jedoch ständig an den Verstand, ohne zuvor für das Gefühl und den Instinkt eine Sympathiebrücke zu bauen. Dem hatte schon Kühns Schrift "Die Krankheitsgeschichte der Menschheit" abhelfen sollen. Sie würde, falls durch weitere Spenden eine kostengünstige Großauflage möglich sei "auch unseren Mitbürgern in der DDR unkompliziert den Freiwirtschaftsgedanken nahebringen ". Nach dem ökonomischen Zusammenbruch der marxistischen Theorie "tritt der Freiwirtschaftsgedanke von dem Abstellgleis des ,dritten Weges' wieder in die ihm zustehende Alternativposition zum Kapitalismus". Er gewinne dadurch unermeßlich an Bedeutung. Nun müsse zugepackt werden. Aber gerade daran fehlte es.

 

 

 

Interforum Oranienburg

 

Am 17.6.1990, zum 60. Todestag Silvio Gesells, wurde nahe Berlin das Interforum Oranienburg gebildet. Die Anregung kam von Bernhard Heldt. Hans Kühn griff sie auf, mit der Absicht, in Oranienburg wegen der dort befindlichen Grabstätte Silvio Gesells und der Bodengenossenschaft Eden einen freiwirtschaftlichen Leuchtturm zu erbauen, "der die vielen Einzellichter und Glühwürmchen in einem richtungsweisenden Reflektor zusammenfaßt und somit die Ideen Gesells unübersehbar macht". (21) Durch Organisationsschwächen und Ungeschicklichkeiten Heldts konnte seine Idee keine Tragkraft entfalten. Sie scheiterte laut Kühn auch an der "kleingeistigen Vereinsmeierei der Freiwirtschaftler, die heute eigentlich nur noch im stillen Kämmerlein mit sich, unter sich und über sich reden wollen". Für ihn selbst war das ein Anlaß, über Erfolge und Mißerfolge der Freiwirtschaft nachzudenken.

 

Die Gründungsinitiative hatte erst im Mai 1990 eingesetzt und war mit einer gewissen Hektik betrieben worden. Sie stand unter dem Druck der osteuropäischen Revolution und wollte in der NWO-Bewegung eine Wende herbeiführen, für die ihr später vielleicht der Atem fehlen würde.

 

"Die unerwarteten und zuvor kaum für möglich gehaltenen Veränderungen der letzten Monate lassen erkennen, daß unsere traditionelle wirtschaftliche, politische und ideologische Daseinsgrundlage immer mehr ins Wanken gerät und in eine offensichtliche Ratlosigkeit einmündet.

 

Die staatskapitalistische Planwirtschaft ist bereits in Selbstauflösung eines sanften Todes gestorben, und der augenblicklich noch glorreiche Privatkapitalismus stößt mit seinem exponentiellen, sich stets verdoppelndem Wachstumszwang unübersehbar an die Endlichheit unseres Planeten Erde. Die Ausbeutungsmöglichheit von Mensch und Natur hat ihre Grenzen erreicht. Wir müssen umdenken und handeln!" (22)

 

Handeln nicht nur unter Berufung auf Silvio Gesell, der mit seinem Modell einer Natürlichen Wirtschaftsordnung das geistige Fundament für eine humanistische Gesellschaft gelegt habe. Auch angesichts solcher Vordenker wie Pierre Proudhon und Rudolf Steiner, im Bodenrecht Georges, Damaschke und Oppenheimer, auch der Gründer jener bodenreformerischen Genossenschaft Eden, die zwei Diktaturen überstanden hatte.

 

Auf diese Tradition bauend gedachte das Interforum Oranienburg ein internationales Kulturzentrum für natürliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu errichten. Es sollte einerseits aus einer ständigen freiwirtschaftlichen Ausstellung mit Bibliothek und Leseräumen bestehen, andererseits "in engster Zusammenarbeit aller weltweit lebensbejahenden Kräfte" Seminare, Vorträge und Gespräche am runden Tisch anbieten. Allerdings müßten die noch aus vorgeschichtlicher Zeit stammenden und im Wirtschaftsprinzip noch heute kritiklos angewendeten Sitten- und Gewohnheitsrechte den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Naturgesetze angepaßt werden.

 

Das Eisen sollte geschmiedet werden, solange es heiß war. Deshalb wurde der Gründungstermin des Interforums auf den 17. Juni gelegt, der auf einen Sonntag fiel. Wenn unter dem Zeitdruck auch Vieles improvisiert werden müsse, komme es doch nicht auf Perfektion an, vielmehr auf die Chance rechtzeitigen Handelns und den gemeinsamen Aufbau für spätere Erfolge. Das Interforum wollte in die sich auflösende DDR hineinwirken, ein gesamtdeutsches Zentrum schaffen und darüber hinaus auch die Freiwirtschaftler anderer Länder zur Mitarbeit ermutigen.

 

Hans Kühn gab später zu, daß in Oranienburg vieles schief gelaufen sei. Ihm allein war der Durchbruch nicht möglich. "Lieder sind genug geschrieben, es wäre jetzt an der Zeit gewesen, sie in einem Chor auch lautstark zu singen." Der große Einsatz Bernhard Heldts sei durch die Verweigerung möglicher Helfer zunichte gemacht. "Keineswegs ist der Freiwirtschaftsgedanke mit einem Machtstreben verbunden, sondern es geht hier lediglich um eine optimale Publikationschance - ein Gedanke, der bisher kaum oder noch gar nicht in Erwägung gezogen wurde." (23)

 

Die Geschichte der Menschheit ist für Hans Kühn eine Krankheitsgeschichte, der Kapitalismus eine Erkrankung des sozialen Organismus, die schon 5000 Jahre sein Gewebe verseucht. Ihre Wurzel steckt im doppelsinnigen Charakter des Goldes, das nicht gleichzeitig öffentliches Verkehrsmittel und privates Besitzmittel sein kann, ohne ein Chaos zu verursachen. Es entzieht sich durch seine Unvergänglichkeit auch dem Naturgesetz des Werdens und Vergehens. (Gold und Geld, Gold und Banknoten werden mehrfach gleichgesetzt.)

 

Obgleich die Währungen die Existenz der Staaten überhaupt erst begründen und alle anderen öffentlichen Obliegenheiten durch perfektionierte Gesetze geregelt sind, existiere für diese kein grundsätzliches Ordnungsprinzip. Doch im Widerspruch des Geldes als trennendes privates Besitzmittel einerseits und soziales Bindeglied andererseits "liegt die Schizophrenie, die explosionsartig an Bedeutung gewinnt". (24)

 

Das Geld soll künftig nur noch öffentliches Verkehrsmittel sein. "Aus der Privatisierung muß es wieder in seine Tauschfunktion zurückgekauft werden." Was wäre damit gewonnen? Kühn zufolge praktisch alles: das Ende des Wachstumszwangs, der Wegwerfgesellschaft, Rohstoffvergeudung, Rüstung und Kriege, der Kriminalität und des Terrorismus, auch der Revolutionen - denn das sind nur "Teilbereiche einer wachsenden Lawine, die ausschließlich durch den rentablen und profitablen Goldcharakter ausgelöst wird". (25) Ob die Verstaatlichung des Geldes nicht zur weiteren Stärkung der Staatsmacht führen kann - vielleicht als ihr einziges Ergebnis - darüber machte sich Hans Kühn keine Gedanken.

 

Inzwischen hat er die Aufnahmen zu seinem Vermächtnis-Film abgeschlossen. Es gibt von ihm auch eine Kassette mit dem Titel: "Der Einfluß des Geldes auf die Geschichte der Menschheit", Spieldauer 90 Minuten.

 

Er verfaßte auch ein kleines Handbuch freiwirtschaftlicher Begriffe und Begriffsinhalte, die er als alternativ verstanden haben will. Freiheit wird darin als "Selbstbestimmung auf der Grundlage der Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung", als Ausgewogenheit und Harmonie zwischen Inwelt und Umwelt definiert. Eigennutz sei die "Urmotivation des Lebens" und der "elementarste Lebensfunke", nun allerdings begrenzt durch das Harmoniegesetz der Biosphäre. Aufgrund des natürlichen Strebens, mit geringstem Leistungsaufwand ein Maximum an Nutzen zu erzielen, trage jedes Lebewesen in sich die kapitalistische Veranlagung, andere auszubeuten und von arbeitslosem Einkommen zu leben, wodurch der Eigennutz krankhaft zu egoistischer Selbstsucht entarten könne - auch bei Freiwirtschaftlern.

 

Der eigentliche Sündenfall war laut Kühn die unheilvolle Entscheidung das Gold zum Vermittler und Bindeglied der Gemeinschaft zu erheben, was symbolisch die Vertreibung aus dem Paradies zur Folge hatte, den Ausschluß des Menschen aus der großen Harmonie des Naturgesetzlichen. Den Kapitalismus gab es schon in der Vorgeschichte. "Das Gold hat den Vorteil der Werterhaltung, das Leben den Nachteil der Vergänglichkeit." (26)

 

Kühn fügte noch hinzu, das Gold habe die mystische Hoffnung auf ein ewiges Leben außerhalb der vergänglichen Erde begründet. Es sei der Ursprung aller Religion und zum "Idealmaß aller Dinge" geworden, was besonders in der Soziologie zu vielen daseinsfremden und folgenschweren Illusionen verführte. Die soziale Harmonie wurde in Macht und Mangel gespalten. So hat Hans Kühn in gewisser Hinsicht die monetäre Geschichtsauffassung vollendet, wenngleich er Gesell in seinem kleinen Handbuch nur 14 Zeilen gewidmet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die New-Age-Form der Freiwirtschaft (Schönbeck)

 

Das neue Gesetz des Wassermann-Zeitalters

 

 

1974 trat ein Außenseiter in Erscheinung, der bereits öffentliches Aufsehen erregt und Anlaß zu einem "Spiegel"-Bericht gegeben hatte. Es war Otto F. Schönbeck.

 

Genau am 17. Februar 1974 warf ein Verlag sein "Grünes Land" auf den Buchmarkt. Wie Schönbeck später behauptete, hatte es eine Schockwirkung, weil er darin den Beginn einer ungeheuren Verwandlung des Menschen ankündigte: Von der schwerfälligen Raupe, die ihre eigene Umwelt zerstören muß, in den beiten Schmetterling, der verspielt sich über allem entfaltet, der lebt, ohne die Blumen zu töten" (34) Überall in Ost und West, würden sich Unerschrockene mit dem intuitiven Wissen zusammenfinden: "Die abhängige Raupe - das Symbol für das Materielle - wird in einem letzten, selbstzerstörerischen Kampf den Schmetterling - das Symbol für den unabhängigen Geist und den entbundenen Gedanken - freigeben. " Denn die Materie gehorche der Energie und diese dem Gedanken.

 

Ein neues Zeitalter hebt an. Dem des Feuers folgt das des Wassers. Wasser ist jedoch das Symbol für Geist. Wie alle 2000 Jahre finde wieder eine markante Weltwende statt. Die neue Epoche hat am 17. Februar 1974 begonnen.

 

Von diesem Datum aus führte Schönbeck eine neue Zeitrechnung ein. 1974 war für ihn das Jahr 0001. Der Kairospunkt ist das Jahr 0007 (1981). So datierte er nun seine Briefe.

 

Auf die 1974 wie ein Wunder ausgebrochene Geistige Revolution hat sich Schönbeck, wenn man ihm glauben darf, sein ganzes Leben vorbereitet. Genauer, er ist durch eine höhere Macht eingeweiht worden, die den Menschen zum Magnetkristall macht und ihm dadurch außerordentliche Fähigkeiten verleiht. Der schwierige Weg wird erhellt durch das Neue Gesetz. Es stößt die Tür zur vollen Selbstbestimmung, zur Einzigkeit und Heiligkeit des Menschen auf. Es führt die Völker zur Erdengemeinschaft und bewahrt doch ihre Vielfalt. Es sprengt die ostwestlichen Machtblöcke und bringt den Frieden. Es schafft wie ein gewaltiger Sämann die Grundlage für eine weltweite kulturelle, wirtschaftliche, geistige und religiöse Blüte.

 

Es entsprießt nicht einem Menschenkopf, vielmehr der Universellen Weisheit: "Das NEUE GESETZ wandelt, Gesellschaft' in Gemeinschaft um. Die Gemeinschaft wird die Eigenschaft haben, schöpferisch und dynamisch zu sein." (35) Die Gesellschaft gehört der alten Zeit an. Ihre Pyramide war ein mit der Spitze nach oben gerichtetes Dreieck, wo die Stärkeren auf den Schultern der Schwächeren standen. In der schöpferisch-dynamischen Gemeinschaft wird der Stärkere die Last des Schwächeren tragen. Die Pyramide steht dann auf dem Kopf. Reiche werden die Armen stützen.

 

Die Gemeinschaft garantiert die Gerechtigkeit der Möglichkeiten (d. h. die Chancengleichheit). Niemand wird bevorzugt oder benachteiligt werden. Der einzelne ist jedoch verpflichtet, das eigene Wohl hinter das der Gemeinschaft zu stellen und seine Kräfte zuvörderst dem Allgemeinnutz zu widmen.

 

Das neue Zeitalter des Wassermanns hat drei Grundpfeiler: die Führung der geistigen Hierarchie, den freien Menschen und die aus den einzelnen gebildete Gemeinschaft. Letztere Formulierung spricht zunächst für eine individualistische Grundanschauung. Indes wird die Gemeinschaft "geduldig, aber streng" über die Einhaltung ihrer Ziele und Wege achten. Außenseiter dürften dann nicht mehr gefragt sein. Schönbeck hält sich für einen der "Vorausgesandten", von denen jeder eine spezielle Aufgabe erfüllt. Im Rahmen der Großen Umwandlung werden Kenntnisse über Volkswirtschaft, Währung und Religion als Komplex gebraucht, "die im Augenblick niemand sonst greifbar hat" (wie Gesell zur Zeit der Bayerischen Räterepublik von 1919).

 

Das neue Gesetz befaßt sich denn auch hauptsächlich mit Geld, Bodenrecht und Währung. Sein erster Teil regelt die Unverkäuflichkeit der Erde, der zweite die Soziale Harmonie. Es geht davon aus, daß die Erde "eine Leihgabe der alles umfassenden universellen Allweisheit ist". Deshalb könne niemand Eigentümer eines Grundstücks sein, nur Pächter. Die monatlichen Pachtraten fließen in eine Mütterrente. § 5 bedeutet kalte Enteignung. Die Urkunden mit dem Recht auf Bodennutzung stellt ein Bodenamt aus. Es darf eingesetzte Pachtbeträge, deren Höhe dem Sinn des Gesetzes widerspricht, durch Schätzung neu festlegen. "Wer die Nutzung gegenüber der Beschreibung in seiner Pachturkunde verändert, kann gekündigt und zu Schadenersatz herangezogen werden." Nutzungsänderungen setzen die Ausstellung einer neuen Pachturkunde durch das Bodenamt voraus.

 

Die soziale Harmonie verlangt, daß alle wirtschaftlichen Tätigkeiten von Kultur, Geist und Schönheit ihre Maßstäbe nehmen. Um den dafür nötigen Wohlstand zu sichern, soll die Volkswirtschaft in eine Anteilswirtschaft umgewandelt werden. An die Stelle des zinstragenden Geldes tritt durch eine Währungsreform das Dynamische Geld. Alle Altgeldvermögen müssen bis zu einem bestimmten Termin schriftlich angemeldet sein, sonst gelten sie als verfallen und vom Umtausch ausgeschlossen. Nach Aufruf haben alle Banknoten des Dynamischen Geldes nur dann Gültigkeit, wenn sie "ab einem genau bestimmten Stichtag auf dem jeweils aufgerufenen Feld (1-16) die dafür vorgesehene Gültigkeitsmarke tragen". Sie muß bei autorisierten Stellen gekauft werden. Mittels der Markengebühr steuert das Währungsamt den Geldfluß. An seiner Spitze werden drei Persönlichkeiten stehen, die untereinander mehrheitlich entscheiden. Gegenüber den Zentralbanken (der einzelnen Länder) wird dieses Direktorium weisungsberechtigt sein. Boden- und Währungsamt hatte, wenngleich nur vorübergehend, schon Gesell vorgesehen.

 

Schönbeck hält auch einen Präsidenten der Gemeinschaft sowie ein Oberstes Volkswirtschafts-Gericht für nötig, das wiederum einen (obersten) Richter bestellt. Das Währungsamt vergibt zinslose Kredite an alle erdenklichen Privatunternehmer, welche die bisherigen Staatsbetriebe abbauen und unter sich aufteilen. Ein Wirtschafts-Kontrollrat von 21 Laienbeauftragten hält den Kontakt zwischen der Gemeinschaft und der Leitung des (Welt-?) Währungsamtes aufrecht.

 

Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes werden nur noch Bargeldgeschäfte erlaubt sein. Allen Versicherungen, ausgenommen die Haftpflicht, kann gekündigt werden, Krankenkassen sind nur noch als Gesundheitskassen erwünscht. "Erst wenn die Heilungskosten den persönlichen Kontostand übersteigen, soll auf einen Gemeinschaftsfond zurückgegriffen werden." Damit der einzelne sich zunächst selber hilft und nicht anonym die Gemeinschaft belastet.

 

Das neue Gesetz muß als Ganzes verabschiedet und kann nur durch Einstimmigkeit der an seiner Inkraftsetzung beteiligten Institutionen geändert werden. "Das gilt auch für die Nachfolge." Mit anderen Worten: das neue Gesetz, einmal sanktioniert, ist unaufhebbar und wird für immer gelten. Wer könnte auch so vermessen sein, in Frage zu stellen, was "in seiner Gesamtheit dem Willen der umfassenden Allweisheit des Universums" entsprang, diesem "unergründlichen Ratschluß" des Allmächtigen?

 

Schdnbeck gab Gesells Lehre als seine eigene aus, empfangen durch eine ihm zuteil gewordene Offenbarung. Das neue Gesetz war ihm gegeben durch "die heilige Autorität der Geistigen Hierarchie". Darunter verstand er etwas Ähnliches wie Rudolf Steiner unter der Weißen Loge früherer Menschheitsführer und Relgionsstifter, die aus der geistigen Welt die Menschheit leiten. Für Schönbeck saß sicher auch Silvio Gesell auf diesem Olymp der Großen Eingeweihten. Die körperliche Hülle eines Menschen sei nur der äußere Ausdruck einer Geistigen Potenz, "die führend dahinter stehen kann".

 

Mit dem neuen Gesetz glaubte Schönbeck "göttliche Volkswirtschaftsordnung" in die Wege zu leiten. Dagegen ist natürlich jeder Einspruch von vornherein nichtig. Das bestimmt den Freiheitsbegriff. Für die liberalgesinnten Autoren der französischen Menschenrechtserklärung von 1789 war Freiheit das Recht, alles zu tun, was nicht ausdrücklich verboten war. Schönbeck kehrte diesen Grundsatz um. Auch alle nicht geregelten Vorgänge gelten "dem Sinne nach als geregelt". Selbst Verstöße gegen das neue Gesetz "nur dem Sinne nach" (§ 24) werden mit hohen Strafen bedroht. Niemand habe das Recht und die Macht, "den schöpferischen Urwillen zu verfälschen". Diesen kennen freilich nur die von der geistigen Hierarchie erwählten "neuen Weltdiener", denen alle Menschen "gehorchen" sollen. Immerhin fühlt sich Otto Schönbeck nicht allein auserwählt.

 

Viele Freiwirte halten ihn für einen Scharlatan, ich habe ihn in Freiburg und Achberg als einen durchaus ernsthaften Menschen kennengelernt. In der Freiburger Universität trat Schönbeck im Mai 1982 als mutiger Lebensreformer in einer feminin wirkenden Kleidung auf; aus Gesundheitsgründen trug er eine fast rockartig wirkende Hose, die seine Frau zurechtgeschneidert hatte. Er empfahl seine Reformkleidung auch anderen Männern. Ohne den erhabenen Stil seiner Schriften und Rundbriefe hätte man ihn vermutlich als Lebensreformer statt als ,Sektierer' und ,Scharlatan' eingestuft. Doch diese Begriffe konnten ins Wanken geraten, sobald sich Schönbeck recht nüchtern als Politiker und Parteigründer zu betätigen begann.

 

"Am 15. November 1975, pünktlich, lege ich meinen Bleistift in meiner Firma nieder und nehme mir von da an ausschließlich den Aufbau der neuen Organisation vor, die die Lehre Silvio Gesells möglichst rein in der BRD verbreiten soll. Ich werde damit beginnen, daß ich alle Persönlichkeiten anschreibe, die mir bekannt sind oder die mir genannt werden, um einen ,harten Kern' aufzubauen." (36)

 

Alle überzeugen zu wollen, würde mehr als 1000 Jahre dauern. "Wir werden die Millionen zum Glauben daran zwingen." (37) Doch müsse wenigstens eine kleine starke Gruppe, die auch wissenschaftlich gründlich Bescheid wisse, hinter ihm stehen, sobald er öffentlich auftrete. Schon der erste Rundbrief sollte dann viele Menschen so begeistern, "daß sich eine Bewegung anbahnt, die im März 1976 mit einer eigenen Boulevard-Zeitung auf die Straßen geht". Zunächst wolle er sich auf seinen (Selbst)-Verlag konzentrieren, "der noch nicht das abwirft, was ich brauche".

 

 

 

 

Wirtschaftspartei G.E.I.S.T. und 5 % Block

 

Ein weiteres Zeichen gärender Unzufriedenheit mit der FSU innerhalb der NWO-Bewegung war die Gründung des 5 %-Blocks durch Otto Schönbeck, der ihn Widerstandsbewegung gegen die Berufspolitik nannte und für die neue Vereinigung folgende Grundsätze verkündete:

 

"1. Der Lebens- und Umweltschutz ist die entscheidende Aufgabe der Zukunft.

 

2. Unser Geld muß vor Inflation sicher sein. Die Preise dürfen pendeln, aber nicht ständig steigen.

 

3. Europa soll von kommunistischen und kapitalistischen Einflüssen frei werden. (Unternehmer sind zumeist keine Kapitalisten.)

 

4. Die Menschen in den Entwicklungsländern müssen fair behandelt werden." (38)

 

Der 5 %-Block stellte sich, als "starke Vereinigung verschiedener Parteien, Gruppen, Einzelpersonen und Bürgerinitiativen" vor, die im Bundestag taufrische Ideen vorlegen und die Berufspolitiker von ihren allzu bequemen Liegestühlen aufscheuchen werde. Mit ihm habe endlich j e d e Stimme Gewicht. Über wichtige Fragen wie Atomenergie, Umweltschutz und Gebietsreform wollte er Volksabstimmungen durchsetzen. Hatten die Anarchos verkündet: "Keine Macht für niemand!", so lautete seine Parole: "Alle Macht geht von j e d e m aus!" Die freiwirtschaftliche Quelle rauschte nur sehr leise: Der 5 %-Block wirke "im Sinne der natürlichen Lebensgrundlagen in Natur und Beruf". Schönbeck unterschied zwischen Sachkapital und Geldkapital. Das erstere brauche jeder Unternehmer, "um für uns alle die notwendigen Produkte herstellen zu können". Das zweite übe "einseitig nur Macht aus" und verfälsche durch Rendite-Erzwingung die Einkommensverhältnisse. "Das Geldkapital hat im Gegensatz zum Sachkapital nur Zuwachsinteressen, ohne Rücksicht auf die Ausbeutung der Natur, die Verseuchung der Umwelt (Atomkraftwerke) und die absichtliche Produktion von Verschleißware."

 

Durch seine Unterscheidung zwischen Sachkapital und Geldkapital wollte sich Schönbeck sowohl für Unternehmer als auch für Arbeiter akzeptabel machen.

 

Angeblich gelang es, in allen Ländern der Bundesrepublik (und in Berlin) Landesverbände aufzubauen. In Hamburg war das mit Sicherheit nicht der Fall. Der 5 %Block hatte ein sehr schwaches Gerüst. Er wollte zu den Bundestagswahlen am 3.10.1976 antreten und schon im ersten Anlauf die Sperrklausel überspringen, wodurch Millionen DM in seine Kasse fließen und weitere Großaktionen ermöglicht würden.

 

Zur Vorbereitung der Block-Koalition und als ihren Kern gründete Otto F. Schönbeck die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T. Das war die Abkürzung der "Gemeinschaft In Sozialschöpferischer Tat". Sie setzte sich zum Ziel, das wirtschaftliche Zusammenleben aller Menschen in Freiheit zu sichern und den Raubbau an unserm Planeten zu beenden. Als Unternehmensberater und Werbefachmann hatte Otto Schönbeck Erfahrungen gesammelt, die er im 5 %-Block politisch und massenpsychologisch auszuwerten gedachte. Als einen der ersten gewann er Hans Kühn.

 

Die Leitung des Landesverbandes Niedersachsen übernahm der Ingenieur Gerhard Harms. Aus seinem Rundbrief vom 9.8.1976 war die Besetzung der niedersächsischen Landesliste zu entnehmen:

 

Dr. Harms, Oberingenieur;

Rita Wolff;

Dr. Laerberg; Zahnarzt;

K. H. Resch, Journalist;

K. Eilers, Lehrer a. D.

 

Otto Schönbeck glaubt, eine Wiederverkörperung (Reinkarnation) Silvio Gesells zu sein, der dessen Werk als sein eigenes vollenden müsse. Die meisten Freiwirte lehnten ihn als ,Phantasten' ab, anderen flößte seine ekstatische Eröffnung neue Hoffnungen ein. Unter der westdeutschen Bevölkerung breitete sich in den 70er Jahren eine apokalyptische Stimmung aus, die ihren Gegenpol in eschatologischen Erwartungen fand. Unter diesem Einfluß nahm der sozialreligiöse Untergrund des Freiwirtschaftlertums die blaue Farbe des Okkultismus und der Esoterik an. Hein Beba sagte in einem Referat vor dem Parteitag der schweizer Liberalsozialisten voraus, alle Freiwirte würden einmal in der verwirklichten Welt Silvio Gesells zu Hause sein, "wenn auch vielleicht nicht mehr in diesem Erdenleben ...Ich bin sicher, dass alle Feinde und Mitstreiter Silvio Gesells, die nicht mehr auf dieser Erde weilen, und Silvio Gesell selber wieder auf die Erde zurückkommen und von neuem den Kampf aufnehmen werden". (40) Dann wird es vielleicht schon in wenigen Jahren keine ausgebeuteten, keine unterdrückten und unfreie Menschen, keine Wirtschaftkrisen und Kriege mehr geben.

 

Solche Hoffnungen projizierten sich auf Schönbeck, der einen Sinn für dramatische Auftritte hatte. Die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sollte unbedingt in der Frankfurter Paulskirche gegründet werden, welche 1848 die Tagungsstätte der ersten deutschen Nationalversammlung gewesen war. Da ihr dies wie allen Parteien verweigert wurde, fand die Gründung am 15.5.1976 vor der Paulskirche statt.

 

Schönbeck hatte schon 1968 den Plan gefasst, "die verbrauchten Altparteien . . . zu lähmen und die Lehre Silvio Gesells möglichst rein zu verbreiten" (39). Nun hielt er die Zeit für gekommen. Das wichtigste Instrument sollte die Sozialschöpferische Gemeinschaft der Tat, ihre Lanzenspitze und ihr politischer Arm die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sein. Die Altparteien hätten ja nur 4 % der Wähler organisiert. Ihnen gegenüber stünden 60 andere Parteien, mehrere 100 Bürgerinitiativen, freie Wählervereinigungen und viele 1000 aktive, ideenreiche freie Persönlichkeiten in Deutschland, die alle zusammen von weit mehr als 5 % des Volkes getragen würden. Diese Persönlichkeiten seien "willkürlich aus dem Bundestag ausgesperrt". G.E.I.S.T. sei die einzige einigende Kraft in Deutschland, auch die grundsätzlich Neue Kraft.

 

Auf der Gründungsversammlung vor der Paulskirche wurde im Schnelltempo ein 16-seitiges Programm verlesen und angenommen. Es versprach unter anderem: Neues Wirtschaftswunder durch Dynamisches Geld ab 1977. Wiedervereinigung Deutschlands, Wende 1977. Der Bauer bekommt den v o l l e n Gegenwert seiner Arbeit. Die Arbeitseinkommen steigen um das Zweifache. Viele können ab 1977 wieder selbständig sein. Die Seen und Flüsse sterben nicht weiter. Bauen ab 1977 bis zu 50 % billiger. Schönbeck sagte für 1976 sogar den Untergang des Kommunismus und des Kapitalismus voraus. Wenn die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T genügend freiwillige Mitarbeiter fände, einen breiten 5 %-Block schaffen und - von Millionen Wählern begrüßt - in den Bundestag einziehen könne, werde sie keinen einzigen Beweis für die rasche Durchsetzung ihrer Ziele schuldig bleiben. Wer von ihrer Notwendigkeit und Durchschlagkraft überzeugt sei, sollte einen einmaligen, "nicht vor dem 31.12.1976 rückzahlbaren z i n s l o s e n Kredit" auf ihr Konto überweisen (neben dem Monatsbeitrag von 5 DM).

 

Alle anderen Konzepte zur Verwirklichung der Gesellschen Theorien wären ja restlos gescheitert.

 

Von diesem Satz fühlte sich die Freisoziale Union wie durch eine Tarantel gestochen. Die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T sei eine weitere Verirrung und Spaltung. Die FSU warnte auch vor dem 5 %-Block, den ihr Generalsekretär Ferdinand Böttger einen ,Geisterblock' nannte. "Noch kaschiert Schönbeck sein schon jetzt offenbares Scheitern mit optimistischen Durchhalteparolen und verbreitet Hoffnung auf eine Art Wunderwaffe . . . Der Vergleich zur Geisterarmee Wenk drängt sich auf." (41) So wurde Otto Schönbeck mit Adolf Hitler in Verbindung gebracht, der im April 1945 im sogenannten Führerbunker unter der Reichskanzlei auf Entsatz durch die Armee Wenk gehofft hatte. Mit anderen Worten es sei Zeitverschwendung, sich für den 5 %-Block zu interessieren. Die FSU hatte aber 1974 bei den Wahlen selbst in ihrer Hamburger Hochburg noch nur 810 Stimmen (0,01 %) erhalten.

 

Schönbecks Gründung konnte die Europäische Föderalistische Partei (EFP) in Niedersachsen und anderen Bundesländern für ein Wahlbündnis gewinnen. Außerdem sollten ,mündige Bürger' kandidieren, d. h. Vertreter von Bürgerinitiativen und freien Wählervereinigungen.

 

Der 5 %-Block wurde am 19.6.1976 in Frankfurt/Main gegründet. Er beantragte die Zulassung zu den Bundestagswahlen, konnte aber die hierfür nötigen 60000 Unterschriften nicht vorlegen. Auch die Wirtschaftspartei G.E.I.S.T soll "nach ihrem aufwendigen Gründungsrummel trotz sehr guter Ansätze von ihrem Betreiber gleich wiederfallengelassen worden sein", (42) wie mir ein Mitglied ihres Gründungsausschusses schrieb. Laut Schönbeck hatte sie im Juli/August 1976 etwa 800 Mitglieder. Die meisten davon sollen vorher niemals einer freiwirtschaftlichen Organisation angehört haben. Von der geplanten Schriftenreihe der G.E.I.S.T.-Partei kam nur ein Flugblatt mit dem Text von Hans Kühn heraus: "Hallo Partner! Was weißt Du vom Geld?"

 

 

 

 

Tatkreis der Liebe - Schönbeck wirbt in Teheran

 

Schönbecks missionarisches Bewußtsein überstand das Scheitern seiner politischen Projekte. Er rief seine Anhänger zusammen und gründete mit ihnen am 7.7.1977 auf Schloß Mochental den Tatkreis der Liebe. Das Schloß sollte seine künftige Residenz sein, doch der Eigentümer trat von seinem Geschenkvorhaben zurück. Abermals brach eine große Hoffnung über Schönbeck zusammen.

 

Immerhin besitzt er in Zwiefaltendorf ein hübsches, blau-goldenes Haus mit dem Wandspruch: ,Die Wahrheit liegt im Sonnenaufgang!' Er befaßt sich mit den Sieben Siegeln der Weisheit und schreibt darüber eine Broschüre. Als esoterische Grundlage für den Tatkreis der Liebe. Der Lebensunterhalt wird durch den Verkauf ,altfränkischer' und ,altbayrischer' Spinnräder bestritten, die Schönbeck und seine Frau selber herstellen.

 

Er legt seinen alten Namen ab und nennt sich fortan Friedrich von As. Auf den ersten Blick sieht das wie eine Anmaßung adliger Herkunft aus. Aber As heißt sein Geburtsort, und Friedrich sein zweiter Vorname. Insofern ist Otto F. Schönbeck tatsächlich auch ein Friedrich von As. Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil dieses neuen Namens setzt er allerdings drei Punkte: das Zeichen der Menschen einer neuen und ganz anderen Welt. Sie arbeiten still und gewaltfrei an der größten Metamorphose, die jemals geschah und bewältigt werden mußte: die gefräßige Raupe Mensch in einen Schmetterling zu verwandeln.

 

Friedrich von As hat hellsichtige und traumhafte Erlebnisse. Zweimal erhält er "Belehrungen von einer heilen Frau" (43), die ihn im Schlafe heimsucht.

 

In Persien hat eine islamisch-fundamentalistische Revolution den Schah und sein westlich orientiertes Regime hinweggefegt. Dieses Land scheint der geeignetste Acker für die Saat eines neuen Gesetzes zu sein. Im Juli 1980 läßt Friedrich von As den Tatkreis der Liebe wissen: "Es ist soweit, in etwa drei Wochen muß ich hier alles aufgeben und meinen Dienst im Plan Gottes in Asien aufnehmen." (44) Man möge für ihn beten und die geistige Welt anrufen. Vielleicht würden schon in wenigen Monaten ungeheure Verwandlungen beginnen.

 

Friedrich von As nimmt ein Buchmanuskript (ca. 350 Seiten) mit nach Teheran, wo es von der Forschungsabteilung der Zentralbank übersetzt werden soll. Es erläutert das neue Gesetz. Er selbst wird von einigen hochstehenden Persönlichkeiten empfangen.

 

Ein Zwischenbericht vom August klingt recht optimistisch: "Bisher lief hier alles genau so ab, wie ich es erwartete . . . Der augenblickliche Stand ist so, daß eine völlig neue geistige, kulturelle und vor allem volkswirtschafts- und währungstechnische Basis entstehen dürfte . . . Komme ich durch, dann wird hier das "göttlich dynamische Geld eingeführt" werden. Gleichzeitig damit ein neues Kreditsystem (natürlich ohne Zins), eine Bodenreform, absolute Steuerfreiheit." (45) Seine eigentliche Aufgabe sei freilich die eines Menschheitslehreres. Außer der Erdeinheit soll er in göttlichem Auftrag auch die Einheit der Religionen mit vorbereiten und verhindern, daß in die Anfänge des neuen Zeitalters (wie so oft) schon der Keim neuer Machtkämpfe gelegt wird.

 

Das in seinem Buchmanuskript niedergelegte Revolutionäre Monetarium sei "die neue, überragende Wirtschaftsordnung für blockfreie Länder". Doch es gab Machtkämpfe in Teheran. Zwischen dem Irak und dem Iran entbrannte ein Krieg, der den göttlichen Plan durchkreuzte. Auch kamen die Verhandlungen über das große Projekt nicht von der Stelle. Vergebens wartete Friedrich von As mit seiner Frau in einem Hotel auf die entsprechende Aussprache mit dem iranischen Finanzminister. Nach sechs Wochen mußte er unverrichteter Dinge im VW-Bus nach Deutschland zurückkehren.

 

Dem Tatkreis der Liebe gibt er gleichwohl kund, es sei ihm gelungen, "in die islamische Welt den Funken der neuen Ordnung hineinzutragen". Natürlich hätte er im Iran bleiben können, stand er doch dort unter dem Schutz der göttlichen universellen Allweisheit. "Aber es ist jetzt die Zeitgekommen, die geistige Revolution in der christlichen Welt zu entfachen." (46)

 

Also deshalb kam er wieder. Im November 1980 will sich Friedrich von As auf einer Pressekonferenz an die gesamte christliche Welt wenden. Doch anscheinend schickt keine Zeitung einen Berichterstatter. Der "Spiegel" lehnt ein Interview ab. Die Redaktion des "Stern" zögert. Im Dezember 1980 schreibt ihr Friedrich von As einen 7-seitigen Brief, worin er "besonders starke Erdbeben" und andere Ereignisse voraussagt. 1981 wären weitreichende Entwicklungen zu erwarten, prägend für ein neues Zeitalter. "So sehe ich die Reihe Iran, Polen und demnächst, ob Sie es glauben oder nicht: Deutschland. Denn Deutschland, und besonders Berlin, werden innerhalb der bevorstehenden Metamorphose eine besondere Rolle spielen." (47) Am Ende aller Veränderungen durch den von Jesus angekündigten Geist der Wahrheit wird die Menschheit religiös vereint sein. Es hätten sich bereits Persönlichkeiten der "geistigen Hierarchie" neu inkarniert, um auf Erden leibhaftig in die Geschicke der Menschheit eingreifen zu können. Andere übertrügen ihre "geistige Potenz" auf einen neuen menschlichen Träger. "Ich zum Beispiel lebe mit Sicherheit mit der gleichen Intuition (ich könnte auch sagen mit dem gleichen ,Auftrag', mit der gleichen ,Mission', dem gleichen ,Streben und Wollen') seit 11.3.1937 w i e d e r. Dafür habe ich einige Beweise."

 

Damit war die Katze aus dem Sack, doch wer konnte sie fassen? Im "Stern" wußte man anscheinend weder das Todesdatum Silvio Gesells, noch interessierte man sich für den okkulten Hintergrund des Friedrich von As, der sich wieder um ein Massenmedium geprellt sah. Wer die "veralteten Religionsmißbräuche" abzulösen habe, brauche man nun einmal die Medien. Auch das ,Messiasjahr' 1981 geht vorbei, ohne jene Sensation zu bringen, auf die Friedrich von As gewartet hat. Darauf fällt er ins Schweigen. Doch erscheint sein nach Persien mitgenommenes Manuskript unter dem Titel "Das Ei des Columbus". Er - "und damit Christus" - sei auf feinfühlige Leser angewiesen. "Sein Wille geschehe nun: wie im Weltenall, so auch auf Erden." Doch bei aller Feinfühligkeit bleibt nicht verborgen: Die neuen Ideen sind die alten Ideen Silvio Gesells, das göttliche dynamische Geld ist profanes Freigeld.

 

 

 

 

 

 

 

Durch die Grüne Bewegung hindurch: Arbeitskreis Dritter Weg

 

1 Georg Otto, Zehn Jahre grüne Politik, S. 6

2 ebenda

3 Tristan Abromeit, Der Dritte Weg, S. 3

4 Thesen zur grünen Bildungspolitik

5 Ultrarechte Tendenzen, S. 2

6 Abromeit, Der Dritte Weg, S. 11

7 ebenda, S. 29

8 Abromeit in einem selbstverfaßten Flugblatt auf grünem Papier

9 Dokumentation Abromeit, 7.10.87

10 Alternative, Heft 1

11 Alternative 2000, Heft 4, Frühsommer 1991

12 Flugblatt "typisch freiwirtschaftlich"

13 Liberalsozialistisches Programm (1990)

 

 

Der NWO-Vitalismus (Hans Kühn und andere)

 

14 Hans Kühn 9.8.92 an den Autor

15 Der Wecker, zeitlose Informationsschrift

16 Hans Kühn, Zwischenbilanz, März 1978

17 Carl Beddermann, Flugblatt: Was will die Umweltschutzpartei Niedersachsen?

18 Persönliche Mitteilung Hans Kühns an den Autor

19 Rundbrief der Pro-Vita-Bewegung vom 15.2.90

20 Rundbrief der Pro-Vita-Bewegung vom April 90

21 Hans Kühn am 3.7.91 an den Autor

22 Aus einem undatierten Rundbrief

23 Hans Kühn 26.3.91 an Tristan Abromeit

24 Hans Kühn, Die Krankheitsgeschichte der Menschheit, S. 14

25 ebenda, S. 18

26 Hans Kühn, Alternative Volkswirtschaft, 1992, S. 10

 

 

Die New Age-Form der Freiwirtschaft (Schönbeck)

 

34 Flugblatt Grünes Land

35 Das neue Gesetz, Umschlagseite

36 Schönbeck 10.9.1975 an A. Rapp

37 ebenda

38 Grundsatzprogramm 5 %-Block

39 Schönbeck 3.7.68 an Maria Rapp

40 Hein Beba 16.4.1977 in Bern: Die Welt Silvio Gesells wird Wirklichkeit, S. 35

41 Freisoziale Presse 24.7.1976

42 Hans Kühn 28.11.1991 an den Autor

43 Brief Schönbecks vom 12. Februar 005 an den Autor

44 Rundbrief vom 27.8.80

45 ebenda

46 Rundbrief vom 1.10.80

47 Brief an den Stern vom 18.12.80

 

 

 

 

 

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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von W. Roehrig