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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

 

 

Teil 3 (1945 -1966/67)

 

I. Das geistige Ringen um Anpassung oder Neuorientierung

 

In den ersten Nachkriegsjahren (1945 - 48) war der geistige Hunger in Deutschland womöglich noch größer als der physische. Auch freiwirtschaftliche Zeitschriften und Wochenschriften fanden außerordentlich viel Abonnenten, weit mehr als jemals zuvor in der Weimarer Republik oder in der Schweiz. Das Interesse an den freiwirtschaftlichen Grundideen war groß, doch Gesells "Natürliche Wirtschaftsordnung" und andere Schriften konnten nur langsam nachgedruckt werden. Dagegen wurde die Bevölkerung nicht nur in der sowjetischen Besatzungszone, vielmehr auch in Westdeutschland schon 1945 von marxistischer Literatur überschwemmt. Der Moskauer Ideologie-Apparat hatte noch vor Kriegsende riesige Auflagen der Schriften von Marx und Engels, Lenin und Stalin in deutscher Sprache drucken lassen und bereitgestellt. Wiederum schien der Hauptfeind einer "Natürlichen Wirtschaftsordnung" der Marxismus zu sein.

 

Gleichwohl blätterte die Frage ab: Marx oder Gesell? Die geistige Auseinandersetzung wollte nicht länger auf Personen zugespitzt werden. Für die Nachkriegsgeneration - auch der neuen Freiwirte - war Gesell kaum noch ein Begriff. Man erinnerte sich mühsam, wenn überhaupt, daß er einmal Volksbeauftragter und Finanzkommissar der Bayrischen Räterepublik gewesen. Die alten Freiwirte dachten mit Unbehagen an sein letztes Buch "Der Abgebaute Staat" (1927) zurück, das freiländische Gesetz- und Sittenlosigkeit gerühmt, sie selbst aber eher peinlich empfunden - dieses Buch durfte um keinen Preis wieder aufgelegt werden. Völlig aussichtslos war es nun, die Arbeiterbewegung von links aufzurollen. Man mußte sich an andere Kreise wenden und auf eine andere Sprache besinnen; sie konnte freilich für die Millionen Flüchtlinge nicht dieselbe sein wie für die Eingesessenen und das Bürgertum.

 

Das Pfingstprogramm von 1943 schien die Freiwirtschaft als eine Widerstandsbewegung auszuweisen, aber war dem wirklich so? Die einen meinten, man brauche nur die alten Thesen aufzupolieren und mit einem gefälligen Vorspann zu versehen, andere Freiwirte traten für eine Neubesinnung und Neuorientierung ein. Radikale Kritik an der (Freiland-) Konzeption Silvio Gesells wurde nur von Hans Strung geübt, aber sogleich wie Ketzerei verbannt. Veröffentlicht hätte sie den inneren Widerspruch des NWO-Systems bereinigen können. So aber schleppte sie diesen weiter wie eine schwere eiserne Kette hinter sich her.

 

 

 

 

Otto Lautenbach - der Zins ist nicht mehr herrschend

 

Otto Lautenbach präsentierte sich nach 1945 als Widerstandskämpfer. Wer ihn einen ‚Nazi' nannte, erhielt einen Einschreibbrief mit der ultimativen Aufforderung, dies binnen 14 Tagen zurückzunehmen, andernfalls er wegen übler Nachrede verklagt werden würde. Das NS-System fertigte er mit dem lapidaren Satz ab, es sei "eine Form des Kollektivismus" gewesen. Kritischer war Lautenbach gegenüber der früheren NWO-Bewegung, insbesondere dem Freiwirtschaftsbund der Weimarer Republik, wobei er sich ausnahmsweise selber einbezog:

 

"Wir sind mehr oder weniger alle . . . den Leuten ins Gesicht gesprungen, indem wir ihnen einen Geldschein vorgezeigt haben, auf dem die Marken aufgeklebt werden sollen. Wir haben die Sache am Ende angefangen, statt am Anfang. Wir hätten bei der Vertretung freiwirtschaftlicher Gedanken stets so argumentieren müssen, daß jeder unserer Hörer auf Grund dessen, was wir ihm kritisch und analytisch über das gegenwärtige System sagten, die freiwirtschaftlichen Reformen von sich aus hätte neu erfinden müssen." (1)

 

Außerdem habe die Weimarer Freiwirtschaft nicht auf eigenen Füßen gestanden, weshalb ihre Entwicklung lediglich dem Auf und Ab der Wirtschaft gefolgt sei. Das müsse nun anders werden.

 

Lautenbachs Intellekt war geschmeidig. Was Burnham als "Revolution der Manager" charakterisierte, setzte er in eine Fortentwicklung der freiwirtschaftlichen Theorie um, die sich mit neuen Gegebenheiten vertraut machen müsse. Die Staatsausgaben verschlingen bereits 20-50 % des Sozialprodukts. Zugleich dringt der Staat durch Subventionen immer tiefer in die Wirtschaft ein. Die alte Form der Wirtschaftsordnung war liberalkapitalistisch, die neue ist staatsinterventionistisch, weshalb sie schließlich "im totalen Staat enden" werde. In einem Staat nach kommunistischem Muster, wie er 1917 in Rußland auf revolutionärem Wege errichtet worden ist.

 

Es könne nicht länger übersehen werden, "daß in der gesamten ‚freien Welt' ein langsamer, ununterbrochener und mit den gegenwärtigen Methoden unaufhaltsamer Prozeß genau einem Zustand zustrebt, der 1917 in Leningrad revolutionär und gewaltsam auf einen Schlag hergestellt worden ist: dem totalen Staat". (2)

 

Kann auch die freiwirtschaftliche Bewegung nichts mehr an der zwangsläufigen Bolschewisierung ändern? Um dieser Schlußfolgerung vorzubeugen, schwenkte Lautenbach von der kausalen auf eine finale Situationsanalyse um, wobei er seine düstere Tafelskizze mit einer Handbewegung verwischte: "Der liberale Kapitalismus kann heute in Reinkultur nicht mehr existieren, er würde in kürzester Frist durch ein totalitäres System abgelöst." Freiwirtschaftliche Politik müßte auf die Überwindung des staatsinterventionistischen Kapitalismus gerichtet sein.

 

Otto Lautenbach faßte die Wandlungen des Kapitalismus in drei Thesen zusammen:

 

1. Der stetig wachsende Anteil des Staates am Sozialprodukt erzwingt dessen andere Verteilung. Der Staat hat den Kapitalisten "an die zweite Stelle verwiesen" und zum Teil abgelöst.

 

2. Der Zins hat seine regelnde und beherrschende Funktion eingebüßt. "Die Realverzinsung ist in den führenden Industriestaaten weit niedriger als in den Zeiten des Liberalkapitalismus. Er bewegt sich ständig an der Grenze, wo früher der ,Hang zur Liquidität' eintrat, unterschreitet sie oft und wird durch die systematische Investitionspolitik, meist mit ,billigem Geld', unter Druck gehalten." Deutschland bildet noch eine Ausnahme, weil es hier keine Zinswahrheit und Freizügigkeit des Kapitals gibt.

 

3. Die Macht des Geldbesitzes ist erheblich geschwächt. Sie kann nicht mehr die Rolle spielen, die sie im Liberalkapitalismus innehatte.

 

Die veränderte wirtschaftspolitische Situation erforderte also, in der Werbung für die Freiwirtschaft das Gesellsche Zinsgesetz in den Hintergrund treten zu lassen und in den Vordergrund das Ziel, die restliche Zwangsbewirtschaftung und die staatliche Planung wieder durch eine marktwirtschaftliche Ordnung zu ersetzen, nicht gleich im Sinne Gesells. Die "Natürliche Wirtschaftsordnung" bedurfte vielleicht einer Übergangsform. Otto Lautenbachs Revisionsansatz war politischen und strategischen Überlegungen untergeordnet. Gesell erwähnte er selten. Seine Artikel zeichnete er wie im Dritten Reich nur mit ,OL'.

 

 

 

 

 

Richard Batz - das Dritte Reich war ein Finanzskandal

 

Im Unterschied zu Otto Lautenbach genoß Richard Batz den Vorteil, 1946/47 als politisch unbelastet vor die deutsche Öffentlichkeit treten zu können. War er in den 20er Jahren durch seine Beredsamkeit, so zwischen 1930-33 in den Durchbruchjahren des Nationalsozialismus durch seine Schweigsamkeit aufgefallen. Er hatte des Programm des WÄRA-Bundes formuliert und auf dem letzten Bundestag des FKB eine lange Rede über "Mensch und Maschine" gehalten, die im Grunde völlig unpolitisch war. Batz redete damals der wirtschaftlichen Rationalisierung das Wort und wandte sich gegen die "Ausbreitung maschinenfeindlicher Tendenzen". Den Nationalsozialismus rechnete er zu den "Rudimenten der Vergangenheit." (3)

 

Nach 1945 erteilte Batz den Kritikern der Freiwirtschaft Elementarunterricht. Das Leben sei nun einmal grausam, selbst dann noch, "wenn es sich aus den Niederungen des animalischen Kampfes auf die höhere Ebene des menschlichen Wettstreit oder in die lichten Sphären der geistigen Auseinandersetzung erhebt". Soweit sind wir jedoch noch nicht. Deshalb zog Batz in seinem Umgangsstil der Höflichkeit die Grobheit vor. Man brauche sich nicht gleich umzubringen, aber kämpfen tue not und stärke die Glieder. "Achtung vor der Überzeugung des anderen haben kann nicht heißen, sie unangetastet lassen, wenn man sie für falsch und verderblich hält." (4)

 

Das war Richard Batz, wie er leibte und lebte: eine grob geschliffene Kämpfernatur mit weichem Herzen in harter Schale. Seine Radikal-Soziale Freiheitspartei (RSF) trat die Nachfolge der früheren physiokratischen Kampfbünde an. Sie übernahm das Programm des FKB ohne dessen bedenkliche Wegbestimmung. Denn von "Befreiungsdiktatur" zu sprechen war nun passe. Man mußte sich umstellen, wenigstens im Wortgebrauch.

 

Zu einem Demokraten wurde Richard Batz freilich nicht. Diese Lehre brauchte er aus dem totalitären NS-System nicht zu ziehen, war es doch nur ein "Finanzskandal". Im Parteivorstand der RSF und später auch in der FSU gebärdete sich Richard Batz als der kleine Diktator. Stieß seine Ansicht auf Widerspruch, erzwang er sie dadurch, daß er mit den Fäusten auf den Tisch schlug und mit seinem Rücktritt drohte.

 

"Dann fielen die anderen immer um." (5) Man war ja im Parteivorstand der Meinung, daß buchstäblich niemand an seine Stelle treten könne. Nur Alois Kokaly ließ eine andere Ansicht durchblicken, worauf Richard Batz keinen Aufwand scheute, um ihn aus der Hauptgeschäftsstelle zu verdrängen.

 

Am liebsten hielt er schwungvolle außenpolitische Reden. Er wollte ein großer Stratege sein, der das deutsche Volk auf dem Flugschiff RSF im Hafen des endzeitlichen Friedens landen ließ. Bei seinen Reden pflegte er freilich düstere Prognosen wie Dampf abzulassen. Wenn die Wähler anderen Parteien ihre Stimme gäben, sei ein Dritter Weltkrieg kaum noch vermeidbar.

 

Nur außenpolitisch von einer gewissen Weitsicht, führte Richard Batz die Wahlniederlage der Radikal-Sozialen Freiheitspartei auf Infamitäten der ,Zinsparteien' zurück, deren Angriffe indes jedesmal abgeschlagen werden konnten.

 

Die RSF sei nicht mehr totzukriegen. "Ohne unsere Tat sind Deutschland und Europa verloren! Darum unentwegt vorwärts im Geiste Silvio Gesells!" (6)

 

Batz sah die neue NWO-Bewegung vor einer Art Endzeitsituation, die sich in Deutschland besonders krass zuspitze: "Wenn wir nicht unsere volle Kraft einsetzen, um noch rechtzeitig zum Ziele zu kommen, dann wäre es besser, man packte rechtzeitig seine Koffer, um möglichst weit weg zu verschwinden. Die völlige Uninteressiertheit unserer Regierung und die träge Sturheit unserer Bevölkerung können einen rasend machen." (7)

 

Batz wäre anscheinend am liebsten nach Amerika ausgewandert. Er blieb zwar in Deutschland und überführte noch die RSF in die FSU, wurde aber politisch müder und müder, bis er schließlich aufgab. In seinem persönlichen Lebensstil strebte er Silvio Gesell nach, besonders, was die Liebe und Sexualität betraf. Seine Konstitution war jedoch auf Behäbigkeit und Häuslichkeit angelegt. Die Affekte der freien Liebe setzten ihm eher zu, als daß sie ihn inspiriert hätten. Richard Batz war der Rolle, die er zu spielen versuchte, weder politisch noch geistig noch physisch gewachsen.

 

 

 

 

Freiheit oder soziale Sicherheit? Arthur Rapps Vorschlag zur Umorientierung

 

Wie verschieden der neue Freiwirtschaftsbund und die Radikal-Soziale Freiheitspartei auch sein mochten, beide forderten unbegrenzte Freiheit. Das stimmte vor allem Arthur Rapp bedenklich.

 

Otto Lautenbach war der Ansicht, nachdem die Freiheit ihrer Zündkraft und ihres guten Klanges durch die düsterste Tyrannei der deutschen Geschichte beraubt worden sei, "muß sie heute mit Krücken auftreten wie z. B. der Sozialen Gerechtigkeit". (8) Es gelte, ihr neue Kraft zuzuführen, damit sie die Krücken entbehren und beiseite werfen könne.

 

Richard Batz sagte auf dem 2. Parteitag der RSF in Hamburg: "So führt auch der Weg zum Frieden über die Freiheit. Sie ist unser erstes Kampfziel. Wirtschaftliche Freiheit, geistige Freiheit, politische Freiheit, Freiheit der Meinungsäußerung - die Freiheit ist das Tor, durch den der Weg hinausführt aus unserem Labyrinth." (9)

 

Arthur Rapp beunruhigten solche Äußerungen und Gedanken. Sie schienen ihm die Grundstimmung zu verkennen und der Sache Gesells zu schaden. Deutschland befinde sich in einer Wirtschaftsdepression, die noch längere Zeit andauern könne.

 

Bei solcher Existenzgefährdung reagiere die Masse widerspenstig. Nicht auf Freiheit, sondern auf Sicherheit sinne sie. Der krisenängstliche Mensch befinde sich auf einer panikartigen Flucht vor der Freiheit. Die breiten Massen verlangen das aktive Eingreifen des Staates in die Güterverteilung zugunsten der Benachteiligten. Für sie ist entscheidend: wer gibt und sichert uns Arbeitsplätze, Nahrung, Kleidung?

 

"Die Forderung einer (als Beispiel genommenen) ,natürlichen Ordnung von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur' ist allenfalls etwas für Intellektuelle und Schöngeister. Für den Mann aus der schaffenden Bevölkerung sind solche aus der philosophisch idealistischen Denkweise entsprungenen Formulierungen weltfremde, wertlose Abstraktionen und Phantastereien. Auch der Mann, der mitten im politischen Kampf steht, der Arbeiter- und Gewerhschaftsführer, kann mit einem auf solcher Basis aufgebauten Programm nichts anfangen." (10)

 

Die Masse wolle den Sozialismus, sie sehe sich als schutz- und wehrloser Spielball in den Händen wirtschaftlich überlegener Mächte. Demgegenüber hingen die freiwirtschaftlichen Doktrinäre noch immer dem Individualismus an.

 

Rapp ergänzte seine Denkschrift durch taktisch-strategische Richtlinien für einen neuen Ausgangspunkt der Freiwirtschaft, die alle bestehenden sozialen Einrichtungen bejahen sollte. Sie müßte vom liberalistischen Grundsatz des Laissez faire öffentlich abrücken und das freiwirtschaftliche System künftig als ein an die sozialistisch-planwirtschaftliche Idee angelehntes charakterisieren. Nur dann sei eine Realisierung möglich.

 

 

 

 

Diether Vogels dreifache Strategie

 

In der neu einsetzenden NWO-Bewegung zeichneten sich zwei Grundtendenzen ab, die auseinanderliefen:

 

- eine Richtung erwartete den größten Erfolg von der Bildung einer politischen Partei,

 

- die andere wollte zunächst genügend Menschen vom Wahrheitsgehalt der Gesellschen Theorie überzeugen.

 

So kehrten politischer Aktivismus und Aufklärungsbund in neuer Form wieder. Diether Vogel, einst dem Bundesvorstand des Freiwirtschaftsbundes angehörend, war besorgt, ein Richtungskampf könne die Einheitlichkeit der NWO-Bewegung nach außen zerstören und ihre inneren Kräfte zersplittern. Er trat für eine ideologische Entkrampfung der beiden Standpunkte ein. Zur Erreichung des gemeinsamen Ziels m ü ß t e n verschiedene Wege beschritten werden. Das sollte jedoch parallel (statt gegeneinander) und in zeitlicher Kombination aller zur Verfügung stehenden Kräfte geschehen.

 

Außerdem wäre es nötig, für eine wechselseitige Ergänzung der Talente und Führungspersönlichkeiten zu sorgen. Vorbildlich sei ihm das Kollegium der Schweizer Schwesterbewegung: "Mit der stets angriffsbereiten Tatkraft eines Fritz Schwarz verbindet sich die diplomatische Wendigkeit Werner Schmids und die wissenschaftliche Klarheit Friedrich Salzmanns zu einer geschlossenen Einheit".

 

Die deutsche Freiwirtschaftsbewegung könnte mit Richard Batz, Otto Lautenbach und Karl Walker ein nicht minder befähigtes Triumvirat haben, "wenn nicht offensichtlich bei uns eines der deutschen Erbübel am Werke wäre, indem relativ berechtigte Teilstandpunkte den Universalitätsanspruch erheben und dadurch die wohltätige Wirkung gegenseitiger Ergänzung, Korrektur und nötigenfalls auch Bremsung verunmöglichen würde".

 

In einem internen Arbeitspapier legte Diether Vogel dar, wie diesem Übelstand abgeholfen werden könnte. Er ging hierbei von folgenden Überlegungen aus:

 

"Wie ist es zu erklären, daß die Vertreter der Freiwirtschaft, die bezüglich wissenschaftlicher Klarheit und Schlüssigkeit ihres theoretischen Fundaments ihresgleichen suchen, sich nicht einigen können über die Art und Weise der Verbreitung und Verwirklichung ihrer Erkenntnisse?

 

Die Antwort ist unschwer darin zu finden, dass sie bei der Analyse der Geistes- und Seelenhaltung unserer Zeitgenossen und der allgemeinen sozialen Gegenwartssituation nicht mit dergleichen über alle Kritik erhabenen Wissenschaftlichkeit arbeiten wie auf dem Sektorder Wirtschaft, so dass hier subjektive Standpunkte und persönliche Meinungen, die leicht den Charakter von Glaubensvorstellungen annehmen, eine Rolle spielen. Aber ,Glauben und Streiten ist ein und dasselbe!' sagte Gesell." (12)

 

Die verschiedenen strategisch-taktischen Methoden sollten abgestimmt sein auf die geistig-seelische Konfiguration der von ihnen jeweils erreichbaren Menschengruppe. Solche Konfigurationen gebe es drei, wenn man Le Bons "Psychologie der Massen" berücksichtige:

 

- die von Vernunft und Logik ansprechbaren Menschen

- die von den Gefühlen der Sympathie und Antipathie Geleiteten

- die dem blinden Opportunitäts-Instinkt Folgenden.

 

Jede dieser drei Gruppen verstehe nur die ihr geläufige psychologische Sprache, in der sie daher auch angesprochen werden müsse. Dem sollte die Differenzierung der strategisch-taktischen Methodik entsprechen. Erstens in eine logisch-pädagogische, zweitens in eine agitatorisch-politische, drittens in eine praktisch-wirtschaftliche.

 

Aus den von Vernunft und Logik Ansprechbaren "muß sich die Führerschicht bilden, welche unerschütterlich und durch keine Mißerfolge zu entmutigen dem Ziele zustrebt". Aus ihr sollten die Referenten für Tagungen und Kurse hervorgehen.

 

Die agitatorisch-politische Methode habe sich demgegenüber nicht an die Erkenntnisfähigkeit, vielmehr an die Wunschwelt der gefühlsbetonten Menschen zu wenden. Ohne die Wahrheit zu verfälschen, sollte sie hinter einem Schleier verborgen bleiben, weil die Betreffenden für sie ohnehin kein Organ besitzen. Auf diese Weise könnten zahlreiche Mitläufer, könnten sogar Massen gewonnen werden. Da das die Qualität der Mitglieder entsprechend verschlechtere, sei bei zu gründenden politischen Parteien darauf zu achten, "dass trotz dem notwendigen demokratischen Aufbau die Parteileitung unbedingt in den Händen der ,Führerschicht' bleibt". (3)

 

Die praktisch-wirtschaftliche Methode hat sich weder an die logischen Fähigkeiten noch an die gefühlsmäßige Begeisterungskraft zu wenden, vielmehr an die Nützlichkeitsinstinkte der Menschen, um die Klippen zu umgehen, an denen die Wära-Aktion und ähnliche Versuche gescheitert sind. Die Mehrzahl der Menschen reagiert nur auf Vorteile. Folglich muß die NWO-Bewegung praktische wirtschaftliche Unternehmungen schaffen, die Vorteile zu bieten haben.

 

Diether Vogel sah eine logische Entwicklungsfolge im Zusammenwirken der drei Methoden: Intensive Erkenntnisarbeit schult eine ausreichende Zahl von Führerpersönlichkeiten, welche zu dem Zeitpunkt, an dem die praktisch-wirtschaftlichen Unternehmungen mit handgreiflichen Beweisen ihrer Vorteilsträchtigkeit aufwarten können, "zu einer großangelegten politischen und parlamentarischen Aktion ansetzen". Positive Ergebnisse der logisch-pädagogischen und der praktisch-wirtschaftlichen Arbeit sind jene Bedingungen, welche einer politischen Tätigkeit erst den Erfolg sichern können. Ohne solche Voraussetzungen, die in ihr zusammenfließen, wäre eine freiwirtschaftliche Partei zum Mißerfolg verurteilt.

 

Vogel schrieb also der logisch-pädagogischen Methode eine Schlüsselrolle zu. Für sich selber zog er die Konsequenz, eine Freie Hochschule aufzubauen, um durch kontinuierliche Tagungen eine freiwirtschaftliche Führungsschicht heranzubilden. Diese Hochschule entstand in Gestalt des "Seminars für freiheitliche Ordnung".

 

Diether Vogel hatte Naturwissenschaft und Landwirtschaft studiert, sich aber auch intensiv mit philosophischen, kulturellen und sozialwissenschaftlichen Fragen befaßt. Außer zur Freiwirtschaft fühlte er sich schon in der Weimarer Republik zur Anthroposophie hingezogen. 1929/32 hatte er in Stuttgart Vortragsreihen des Steiner-Schülers J. W. Stein gehört, darunter über das Gold als Schicksalsthema des Germanentums sowie über das Geld in Geschichte und Gegenwart. Alsbald schwebte ihm eine Synthese verschiedener Strömungen der sozialen Gesamtbewegung vor. Diese Idee reifte in der Kriegsgefangenschaft. Nachdem er im Herbst 1945 entlassen worden war, machte er sich an den Versuch, sein Konzept niederzuschreiben und mit Tatsachenmaterial aufzufüllen. Langsam entstand sein Buch "Freiheitliche Ordnung von Kultur, Staat und Wirtschaft". Abschnittsweise wurden die fertigen Kapitel vervielfältigt sowie an einen Freundes- und Bekanntenkreis verschickt, was sie für mehrere Jahre zum Diskussionsstoff machte. Das Ergebnis der Diskussionen ging in die endgültige Fassung des Buchmanuskriptes ein.

 

In diesem Zusammenhang mußte sich Diether Vogel auch mit der NWO-Geschichte befassen, die er teilweise miterlebt und mitgetragen hatte. Sein Arbeitspapier über die drei Strategien der Freiwirtschaft entwuchs dem Boden eines umfassenden Studiums, der gemachten Erfahrungen und konkreter Teilnahme am Aufbau des neuen Freiwirtschaftsbundes. In dieser Hinsicht war er nur mit Will Noebe und Hans Strung zu vergleichen.

 

 

 

 

Hans Strungs Radikalkritik der Freilandtheorie

 

Auch in der sowjetischen Besatzungszone gab es Ansätze zu einer neuen NWO-Bewegung. Noch im April 1950 beklagte die Zeitschrift "Deutsche Finanzwissenschaft" "die Auferstehung Silvio Gesells". Nicht alle Nester des Neuen Bundes hatten ausgehoben werden können. Es machten sich sogar neue bemerkbar.

 

Dafür zeugte ein Manuskript von Hans Strung, das zum neuen Aktionsprogramm der RSF Stellung nahm und für ihre Zeitung "Der freie Mensch " bestimmt war. Er polemisierte u. a. gegen die Ansicht, privates Grundeigentum sei ungerecht.

 

"Auch das Staatseigentum des Freilandsystems stellt den Boden und seine Schätze der Arbeit nur gegen die Zahlung der Grundrente zur Verfügung. Der springende Punkt ist nicht die Vereinnahmung, sondern die Verausgabung der Grundrente. . . Das private Grundeigentum kann zu einem viel gerechteren Ergebnis führen, wenn es die private Grundrente schneller und logischer abbaut."

 

Hans Strung nahm auch zu anderen Thesen im Wahlmanifest der RSF kritisch Stellung, wobei er als einziger grundsätzliche Positionen der Freiwirtschaft hinterfragte und problematisierte.

 

These: "Das Bodeneigentum ist ungerechtes Eigentum, weil es nicht aus menschlicher Leistung, sondern aus gewaltsamer Aneignung (Raub) hervorgegangen ist."

 

Kritik: "Auch innerhalb räuberischer Entwicklungen hat sich der Fortschritt auf seine Art Bahn gebrochen. So musste sich die Scheidung in Bodeneigentümer und Bodenbesitzlose im Zuge der einsetzenden Arbeitsteilung ganz natürlich einstellen. Die Eigengesetzlichkeit der Bodenentwicklung, der freie Bodenmarkt erfordern gebieterisch das Privatgrundeigentum. Ferner war die Urbarmachung, Aufschließung und Kultivierung oftmals mit erheblichen Arbeitsaufwendungen verbunden . . . Alle gegenwärtigen Bodenbesitzer tragen ihren Eigentumstitel mit vollem Recht. Sie haben ihr Eigentum auf ehrliche Weise erworben, was man gerade von den Staaten und Völkern nicht sagen kann . . . Wer heute Boden-Eigentum Raub-Eigentum nennt, der will ja nicht ein Unrecht wiedergutmachen, sondern er will eine politische Idee, eine revolutionäre Maßnahme, eine wirtschafts-wissenschaftliche Lehre theoretisch untermauern."

 

These: "Die Erde hat kein Mensch geschaffen. Darum darf sie auch nicht einzelnen Menschen gehören."

 

Kritik: "Mit derselben Logik können wir auch dem Volke und Staate den Erdbodenbesitz absprechen . . . Was aber hat die Eigentumsform damit zu tun, daß wir unsere Erde nicht selbstgeschaffen haben?. . . Daß der Boden im nominellen Eigentum der Bewirtschafter bleibt, ist eine Formsache - aber eine solche, die entscheidend auf den Kern der Angelegenheit zurückwirkt. Privateigentum bedeutet nicht nur erworbenes Recht und persönliche Freiheit, sondern auch Sicherstellung des freien Marktes. Freier Markt aber bedeutet lebendigen und uneingeschränkten Wettbewerb, ermöglicht damit erst die gesunde Entwicklung der Grundrente, gewährleistet das Recht des Menschen auf Eigenbesitz und sichert die eigengesetzliche Entwicklung des gesamten Bodenwesens."

 

These: "Durch den Besitz der Erde können einzelne Menschen von den anderen ein arbeits- und müheloses Einkommen erpressen."

 

Kritik: "Das stimmt nicht! Es hängt vollkommen vom Bodenrecht ab. Es ist richtig nur dann, wenn ,die anderen' keine vernünftige Grundgewinn-Abgabeordnung einführen. Führen sie sie aber ein, dann ist es gerade umgekehrt. Bleiben die Menschen im Besitz der Erde, so hört die Erpressung eines arbeitslosen Einkommens baldigst auf."

 

These: "Die richtige Höhe der Grundrente läßt sich nur durch den freien Wettbewerb, d. h. durch die Vergebung der Bodennutzung im Meistbietungsverfahren feststellen."

 

Kritik: "Was heißt freier und gleicher Wettbewerb? Es bedeutet zunächst, daß jeder, der sich dazu berufen fühlt, gleiches Anrecht auf Bewirtschaftung von Boden hat, welchem Stande oder Volke er auch angehört. . . Jedes staatliche Dazutun würde nur auf eine Verfälschung des Wettbewerbs hinauskommen... Staatliches Meistbietungsverfahren kann nicht das kleinste Stück Land erzeugen, gibt aber nicht einem einzigen Bewerber mehr Anrecht auf Besitz von Boden als vorher. Es kann nur den Wettbewerbsvorgang schablonisieren, schematisieren und bürokratisieren. Wettbewerb in der Zwangsjacke eines einzigen gesetzlichen Verfahrens ist kein strömendes Leben mehr mit seinen unzähligen Variationen von Angebot und Nachfrage, gleicht vielmehr einer Freiheit hinter Gittern. Geht aber die Freiheit durch das Freilandpachtverfahren in die Brüche, so steht auch die Gleichheit des Wettbewerbs auf dem Papier. Wettbewerbsgleichheit bedeutet das Recht des Altbesitzers, sein Gewerbe ohne Weiteres dem zu übergeben, den er für den Würdigsten und Richtigsten hält. Freiland aber beraubt den heutigen Bodeneigentümer seines Rechtes, überhaupt als gleicher Wettbewerbspartner in Erscheinung treten zu können. Der Bodenaustausch des staatlichen Auktionsverfahrens hat mit der Freiheit und Gleichheit nichts zu tun; es ist ein Zwangsverfahren mit allen Anzeichen der Hemmung, Beschränkung und Ungleichheit."

 

These: "Mit dieser wirklichen Bodenreform wird erstrebt der gemeinsame Bezug der Boden- und Bodenschatzrente, aber die Beibehaltung der privaten Wirtschaftsweise."

 

Kritik: "Erstrebt, doch nie erreicht! Denn erstens wird der gemeinsame Bezug der Bodenrente durchkreuzt durch jahrzehntelange Zahlung von Grundrente als Ablösungssumme an die ehemaligen Bodeneigentümer, wodurch das Volk weiterhin betrogen wird, weshalb es zu einer solchen Reform nie seine Hand bieten wird. Zweitens gibt es eine vollständige private Wirtschaftsweise auf dem Boden nicht ohne freien Bodenmarkt. Erst die richtige Besteuerungsmethode sichert den schnellstmöglichen gesellschaftlichen Grundrentenbezug als auch die Beibehaltung der ungeschmälerten privaten Wirtschaftsweise.

 

These: "Die Bodenreform erlaubt eine elastische Anpassung der Bodennutzung und Bodenverteilung an die jeweiligen Bedürfnisse ohne bürokratische Willkür und gibt damit auch den Heimatvertriebenen die Möglichkeit, sich im ehrlichen Wettstreit mit den Alteingesessenen eine neue Heimat zu schaffen."

 

Antwort: "Ja, wenn das öffentliche Meistbietungsverfahren nicht selbst ein schreiender Willkürakt und bürokratischer Eingriff in den Bodenmarkt wäre! Was will man eigentlich? Will man Alteingesessene im Wege der Landversteigerung von ihrer Scholle vertreiben?. . . Dieser ,ehrliche Wettbewerb', der in Wahrheit ein unehrliches Spiel mit Lebensschicksalen ist, würde einen Kampf aller gegen alle heraufbeschwören, bei dem letzten Endes auch die Allgemeinheit nichts zu lachen hätte. Eine echte Bodenreform behandelt die Wurzel, sie stellt den Hebel herum und überläßt die Entwicklung den natürlichen Kräften. Alle diese lebensfremden utopischen Forderungen haben einen Großvater: den ‚freien Zugang zum Boden für jeden Menschen', während es doch auf der Hand liegt, daß dort, wo bereits einer bebaut und zahlt, eben kein anderer bebauen und zahlen kann. Schließlich streckt auch eine Großmutter dahinter: ,die jetzigen Eigentümer müssen für die Rückgabe des Bodens entschädigt werden' - was ein Widerspruch in sich ist, denn statt einer Rückgabepflicht besteht ein Bleiberecht auf den Boden. Kurzum, der ganze Meistbietungs-, Entschädigungs- und Neuverteilungsgedanke hat sich zu einem wahren Wust der Unlogik verfilzt, den in Ordnung zu bringen höchste Zeit und Pflicht ist.

 

Nur dann, wenn die Wurzelbehandlung so radikal wie möglich erfolgt, ohne den Weg der Reform zu verlassen und sich auf ungeduldige Umwälzungen zu begeben, nur dann entbinden wir die inneren heilenden Kräfte, die eine andere Welt aus sich heraus schaffen können, nur dann überwinden wir den äußeren Widerstand, den unklare Neubestrebungen von Natur aus im Volke finden, nur dann rufen wir die Hilfe aller Gleichgesinnten herbei, ohne die das große Werk nicht vollbracht werden kann, nur dann wird aus dem Senfkorn der Baum, der alle Völker der Erde unter sich vereint."

 

These: "Zu einer gerechten Bodenreform gehört, daß die jetzigen Bezieher der Grundrente durch die Erstattung des Bodenpreises entschädigt werden."

 

Kritik: "Ein Grund hierfür ist jedoch nicht angegeben, und es gibt keinen. Eine Entschädigung gehört vielmehr nur zu einer ungerechten Bodenreform! Es liegt kein Grund vor, den jetzigen Beziehern der Grundrente ihren Eigentumstitel zu nehmen. Nur die Ungerechtigkeit, mit der dieses geplant wird, fordert die Entschädigung durch Erstattung des Bodenpreises heraus. Wir können naturrechtlich nicht tief genug denken. Ungerecht ist nicht nur der nutzlose Bodenkauf und die zwecklose Bodenvergesellschaftung, sondern ist vor allem die Zerschneidung des Lebensnervs einer naturgesetzlichen Entwicklung."

 

Auf diese Weise stellte Hans Strung alle Freiland-Dogmen der NWO-Bewegung in Frage, auch die Freilandtheorie Silvio Gesells. Die geplante Entschädigung der Grundeigentümer führte er auf ein Unrechtsbewußtsein ihnen gegenüber zurück. Das Mietbietungsverfahren war schon in den 30er Jahren von Bur Suhren angezweifelt worden. Erhielten nicht die Reichen dadurch ein Vorkaufsrecht, ein neues Privileg eingeräumt, während die Armen leer ausgehen mußten, so daß der "freie Zugang aller zum Boden" eine Phrase wurde?

 

Eine private Wirtschaftsweise ohne Privateigentum am Boden und ohne freien Bodenmarkt hielt Hans Strung für unmöglich. Hier mögen bereits seine Erfahrungen mit dem Kommunismus in der nunmehrigen DDR eingeflossen sein. Von Freiland erwartete er einen mörderischen Konkurrenzkampf zwischen Alteingesessenen und Flüchtlingen, keineswegs den Bürger- und Völkerfrieden, den sich Gesell davon erhofft hatte. Wie könne man von herausgeforderter staatlicher Einmischung freien Wettbewerb und Startgleichheit erwarten?

 

Um die Wirtschaft krisenfest zu machen, dazu brauche man "keine Bauern aus Haus und Hof verjagen". Veränderungen, die der Erde ein neues Gesicht gäben, geschähen im kleinen Rahmen, aus eigener Initiative der daran Beteiligten. Man müsse die heilenden Kräfte der Wirtschaft und Gesellschaft entbinden, statt diesen ein verstandesgemäß konstruiertes neues System aufzupfropfen. Gesells Freiland würde das organisch gewachsene Gefüge der Gesellschaft sprengen. Die Grundgedanken Gesells, insbesondere über das Geld, hielt Strung jedoch für richtig. "Unser ist die Zukunft!" Man müsse jedoch die ideologischen Scheuklappen ablegen. Strung gehörte zum linken Flügel der neuen NWO-Bewegung. Die Wurzelbehandlung sollte so radikal wie möglich erfolgen. Gewaltsame Eingriffe in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Organismus würden aber alles verderben.

 

Strungs scharfsinnige Kritik blieb unveröffentlicht. So ,frei' war der "Freie Mensch", daß er einen Abdruck nicht zulassen, geschweige eine freie Aussprache darüber gestatten konnte. Dabei hätte gerade eine Stimme aus der DDR besondere Beachtung verdient.

 

Strung blieb nichts anderes übrig, als eine Reihe Schreibmaschinen-Kopien anzufertigen und an bekannte Freiwirtschaftler in Westdeutschland zu verschicken. Ein Exemplar fand ich im Privatarchiv Arthur Rapps. (14)

 

 

 

 

 

Will Noebe - Wir haben den zweiten Schritt vor dem ersten getan

 

Will Noebe, einst Chefredakteur der einzigen freiwirtschaftlichen Tageszeitung, die es jemals gegeben, war in Hamburg Vorsitzender der größten, rund 1000 Mitglieder umfassenden Ortsgruppe des Freiwirtschaftsbundes FFF gewesen und 1924 in dessen Bundesvorstand gewählt worden. Die Hahnenkämpfe zwischen FWB und FKB hatten ihn aber derart angeödet, daß er beide Ämter niederlegte. Auch dem Bund für praktische Seelenkunde angehörend und dessen Monatsschrift "Das Ziel" redigierend, faßte er diese 1927 mit der in Konkurs gegangenen Zeitschrift "Telos" zusammen und beschritt den wirtschaftlichen Selbsthilfeweg. Gegen das NS-System baute er in der Tschechoslowakei eine Widerstandsorganisation auf.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg meldete er sich im Ringen um die geistige Neuorientierung als letzter zu Wort. Das kommunistische System hatte ihm sieben Jahre Leben und Freiheit gestohlen. Er kehrte erst 1955 aus dem Archipel Gulag zurück. Aber ungebrochen und mit einem Aktivitätsdrang erfüllt, der 1956 den Anstoß zur freiwirtschaftlichen Tagung auf Burg Rheineck gab, über die im folgenden Abschnitt berichtet wird, nahm er deren Diskussionen zum Anlaß, die Gründe für den bisherigen Mißerfolg der NWO-Bewegung zu sondieren.

 

Man muß wissen, daß Noebe weniger in den französischen Physiokraten des 18. Jahrhunderts Vorläufer der Freiwirtschaft sah als in den jüdischen Essenern, weil diese in Wüstengebieten siedelnde strenge Sekte Gold, Silber und privaten Grundstückserwerb verworfen hatte. Offenbar erwartete er das auch von allen Freiwirten. Noebe war ein freiwirtschaftlicher Puritaner. Es ging ihm um den Einklang des persönlichen Lebens mit dem Ideal, weil es sonst an jener Glaubwürdigkeit fehlen müsse, die erst den Resonanzboden für die Freiwirtschaft schaffe.

 

Aus seiner Kenntnis zählte er die Mitglieder der früheren NWO-Organisationen zusammen. Er addierte die zahlreichen Flugblätter, Zeitungen, Zeitschriften, frei wirtschaftlichen Broschüren und Bücher, um deren Auflagenhöhe er wußte. Nach dieser Übersicht kam Will Noebe zu folgenden Schlüssen:

 

"Es hat weder an Mitteln, noch an Menschen, noch an Materialgefehlt. Wenn trotzdem die Bewegung weniger Erfolg hatte als ein einzelner Wissenschaftler, und heute mit großen Teilen auf den toten Punkt angelangt ist, der neue Aufschwung aber von Menschen ausgeht, die außerhalb der offiziellen Bewegung stehen, so hat es offenbar an etwas anderem gefehlt: am richtigen Einsatz dieser Menschen, dieser Mittel und dieses Materials. Gefehlt hat es also am richtigen Handeln." (15)

 

Solches Handeln setzt richtiges Denken voraus. Wo lag der Denkfehler? Nach Noebe in der Verwechslung jener Schritte, die zur Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung führen. "Wir haben den zweiten Schritt vor dem ersten tun wollen."

 

Worin hätte der erste Schritt bestehen müssen? In einer eindeutigen Klärung der Zielfrage und in wissenschaftlicher Fundierung der Freiwirtschaftsidee. Anstatt zunächst ein allen wissenschaftlichen Anforderungen gewachsenes, historisch, nationalökonomisch und kulturgeschichtlich geschlossenes System aus der Natürlichen Wirtschaftsordnung zu entwickeln, sind sogleich Organisationen gebildet worden. Organisatorische Rivalitäten und wechselseitige Mißverständnisse führten zu Reibungen. "Aber wir suchten deren Ursachen nicht dort, wo sie lagen, im Fehlen der Systematisierung, sondern in der sekundären Frage des Weges." Dabei war man sich auch über das Ziel nicht einig.

 

Bei den verschiedenen Wegen sei flugs der gleiche Fehler noch einmal begangen worden. "Statt jedem Wege zunächst einen zureichenden Grundriß zu geben, beging man ihn eilig auf dilettantische Weise, was Gruppenbildungen und Fraktionskämpfe zur unvermeidlichen Folge hatte. Die Bewegtheit der Bewegung bestand daher vornehmlich in der Auseinandersetzung zwischen den eigenen Strömungen sowie in Bekenntnissen unter Ausschluß der Öffentlichkeit." Das Gros der Anhängerschaft stand unterdes Gewehr bei Fuß und sah den Turnierkämpfen ihrer Ritter mit Verdrossenheit zu.

 

Will Noebes erste Folgerung war, guter Wille allein reiche nicht aus. Es müsse Können dahinter stehen. Dieses Können umfasse sowohl die geistige Bewältigung der NWO, ihre zeitgerechte und weltanschauliche Gestaltung in einem vollendeten System, als auch die Fähigkeit entsprechender Einflußnahme auf die öffentliche und private Willensbildung.

 

Eine zweiter Folgerung war, die Natürliche Wirtschaftsordnung könne nicht allein von ihren Anhängern verwirklicht werden. Es bedürfe dazu auch derer von der ,anderen Seite', welche über die bloße Parole der Vollbetriebswirtschaft hinaus eine individual-sozialistische Lebensform erstreben. Nur mit ihnen gemeinsam könne sich der Träger einer neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung herausbilden. "Es wäre schön, wenn der Kristallisationspunkt dieser A v a n t g a r d e  in unseren Reihen läge."

 

Dazu müßte - das war die dritte Folgerung - eine Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft gebildet werden, welche die ganze NWO-Bewegung am Riemen reiße und ihre produktivsten Kräfte zu einer großen geistigen Anstrengung mobilisiere.

 

Auch Silvio Gesell habe anfangs den zweiten vor dem ersten Schritt gehen wollen - und sei darüber ebenfalls gestolpert. Er starb zu früh über der eigenen Arbeit an einer Systematisierung, deren Notwendigkeit er eingesehen. "Die Lücke blieb ungeschlossen." Es sei höchste Zeit, sie auszufüllen.

 

Nun gehörte auch Will Noebe zu denen, die außerhalb der offiziellen Bewegung standen, diese aber gleichwohl befruchteten. Er war zwar ihr Heros, aber ein Außenseiter. Populär im NWO-Volk, weil er sich als starke und unbeugsame Persönlichkeit erwiesen, fanden ihn die oberen Ränge recht unbequem und eigenbrödlerisch. Außerdem waren die neuen NWO-Organisationen abermals ohne vorherige Systematisierung der Lehre und ohne Grundrißzeichnung ihrer Wege entstanden. Noebes Rückbesinnung auf das Wesentliche kam anscheinend zu spät.

 

Dabei schlug er einen versöhnlichen Ton an, der niemanden verletzten sollte. Er verzichtete auf Kritik, ließ aber durchblicken, was er wußte und erfahren hatte.

 

Noebe konzentrierte sich 1957/58 auf die Bildung einer Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft. Außer der Zeitschrift "Telos" konnte er dafür nur Briefe und Zirkulare in Anschlag bringen. Zunächst warb er Mitarbeiter für das erste neue "Telos"-Heft, das "vier wissenschaftliche Beiträge (Systematisierungsarbeiten)" enthalten werde. Die Gesamtsystematisierung der Natürlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, also des Gesellschen Werks, sollte unter wirtschaftswissenschaftlichem, historischem, weltanschaulichem und staatswissenschaftlichem Gesichtspunkt in einem stückweise zu liefernden Sammelwerk erfolgen, das den Arbeitstitel tragen würde: "Die Harmonie in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat." (16) Unter dem Aspekt ihres weltanschaulichen Zusammenhangs mit der NWO sollten die Naturrechtsidee, der Humanismus, der Neuplatonismus, Renaissance und Reformation sowie die Entwicklung des Individualismus ausgewertet werden. Ein anderer Teil der Systematisierung müßte Historisches und Zielweisendes aus der Bewegungsarbeit erwägen. "Wege und Umwege. Berichte. Kämpfe. Selbstkritik. " Gedacht war auch an Fotos aus der illegalen Arbeit.

 

Den potentiellen Mitarbeitern versprach Noebe ein Anerkennungshonorar. Er ermutigte sie, sich auch mit der Jungschen Tiefenpsychologie und dem Existentialismus zu befassen. Die Aufsätze sollten höchstens 3 - 5 Seiten bedecken. "Alte Terminologie, ‚FFF', ,Freiwirtschaft' als Haupt- und Eigenschaftswort, Schlagworte, herabsetzende Kritik, Überlegenheitsanspruch bitte ich zu vermeiden, den Ton nicht auf das Zivilisatorische, sondern auf das Kulturelle legen." (17)

 

Das Ziel des Sammelwerks wie auch der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft sollte "die Eingliederung der NW0 in die Wissenschaft" sein, ihre Rezeption. Zur Mitwirkung in der Arbeitsgemeinschaft wurden Walker, Weitkamp, Maaß, Ude, Diehl, Schliephacke, Wulsten, Albers, Möllers, Reif, Meyer, Rapp und andere eingeladen. Sie sollten sich so schnell wie möglich zusammensetzen:

 

"Es muß ja bald und gründlich etwas geschehen, wenn wir nicht in Bedeutungslosigkeit versinken wollen . . . Man muß die ganze Sache auf eine neue Ebene stellen." (18)

 

Trotz dieser beschwörenden Sätze unterblieb die Bildung einer überbündischen Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft. Auch deshalb, weil es schon seit 1950 eine Sozialwissenschaftliche Gesellschaft gab. Will Noebe kam mit seinem Vorschlag tatsächlich zu spät. Als Referent war er sehr geschätzt. Zwischen September und Dezember 1957 hielt er ca. 45 Vorträge an den Berliner Volkshochschulen, auch 10 Doppelstunden über "Europäisches Schicksal und Geopolitik". - Noebe hoffte, Rapp und andere würden ihn auf dieser "neuen Tour" der Werbung für die Freiwirtschaft unterstützen. Doch was hatte diese mit Geopolitik zu tun?

 

Die laufende Herausgabe der Zeitschrift "Telos" erschöpfte Noebe nicht, beanspruchte aber einen großen Teil seiner Zeit und Kraft. Er erstrebte eine Synthese von Individualismus und Sozialismus, die vorgelebt werden sollte. Ausgangspunkt müßte das Ziel sein, nicht der Weg. Aber was für ein Ziel?

 

 

 

Karl Walker: machtpolitische Durchsetzung unmöglich

 

Viele Freiwirtschaftler gewannen 1955/56 den Eindruck, die NWO-Bewegung habe sich zwar 1945/46 aus der individuellen Zerstreuung wieder gesammelt, sei dann aber 10 Jahre lang auseinandergelaufen. Es waren vor allem Karl Walker, Dr. Bernhard Hamelbeck und Will Noebe, die eine neue Konzentration in Gang zu bringen versuchten. Nachdem sie sich vergewissert, daß dieses Vorhaben auch in anderen Freiwirtschaftlern schlummerte und erhebliche Resonanz finden würde, riefen sie zu einer "Arbeitstagung für die Deutsche Freiwirtschaftsbewegung" auf Burg Rheineck auf. An dieser Tagung, die vom 24.-26.8.1956 stattfand, nahmen 50 Freiwirtschaftler aus Westberlin, der Bundesrepublik, aus der DDR, Österreich und der Schweiz teil. Insofern hatte sie einen europäischen Horizont. Unter den Teilnehmern befanden sich Lucas Bernoulli (Basel), Paul Kristof, Arthur Rapp, Heinrich Malzkorn, Otto Maaß, Wilhelm Merks, Diether und Lothar Vogel, Dr. Ernst Winkler, Friedrich Brobeck und Hugo Kierdorf, auch mehrere Frauen.

 

Die Arbeitstagung war für den Initiativkreis "der letzte Versuch, noch einmal eine Linie in die Zerfahrenheit der deutschen Freiwirtschaftsbewegung hineinzubringen". (19) Sie verlief so erfreulich, daß viele Teilnehmer neue Zuversicht aus ihr schöpften.

 

Am 25.8.1956 sprach als erster Dr. Will Noebe über Weltanschauung und Politik. Ihm folgte Karl Walker mit einem Referat über Mensch und Masse im Spiegel soziologischer Forschung. Schließlich behandelte Dr. Hamelbeck Probleme der Staatsordnung. Die andere Hälfte des Tages füllte eine fruchtbare Diskussion insofern, "als vom Weltanschaulichen und Soziologischen her manche Naivität der bisherigen freiwirtschaftlichen Politik als solche deutlich gemacht werden konnte". Man suchte nach neuen Arbeits- und Ansprechformen, die wissenschaftlich gesichert waren.

 

Am 26. 8. sprach Karl Sonnenschmidt über die machtpolitische Durchführung der Freiwirtschaft mittels des Mehrheitsentscheides. Dieser alte Gesellianer hatte als Gast am letzten FSU-Parteitag in Solingen teilgenommen und stand noch unter dem Eindruck des dort negativ Erlebten. So sagte er denn: "Der einstmals in unserer Bewegung so stark kultivierte Individualismus hat von jeher eine organisierte Zusammenarbeit behindert und muß schließlich einmal überwunden werden".

 

Ihm folgte Prof. Dr. Paul Diehl mit einem spannungsgeladenen Vortrag unter dem Thema: "Die überparteiliche Durchführung der Freiwirtschaft". Zunächst rechnete er mit den Fehlern der Vergangenheit ab, "die wohl in keiner Bewegung so massiert zusammenkamen wie bei uns". Er empfahl, die Kraft der Freiwirtschaft mit mehr Methode da einzusetzen, wo eine wirkliche Erfolgsquote herauskommen könne: bei der Führungsschicht in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Otto Lautenbach habe gezeigt, was erreicht werden könne, wenn die Saat mit kluger Überlegung ausgestreut wird und "die aufnahmefähige Schicht erreicht". In den Köpfen des Proletariats gehe sie schwerlich auf. Diehl empfahl eine neue Broschürenreihe mit Stellungnahmen zu grundsätzlichen und aktuellen Sachfragen auf hohem Niveau. Dazu sei eine Zusammenarbeit notwendig, "die über die Besonderheiten des politischen Weges der verschiedenen Gruppen hinwegreicht".

 

Nun ergriff noch einmal Karl Walker das Wort über die gewaltlose Durchführung der Freiwirtschaft mittels direkter Aktionen, um von der Theorie zur Praxis zu kommen. In gewisser Hinsicht hielt Walker ein Korreferat zu den Ausführungen Sonnenschmidts vom Vortag. Die machtpolitische Durchsetzung der Freiwirtschaft sei eine "soziologische Unmöglichkeit". Selbst die SPD würde an ihr scheitern. Dagegen ist die unmittelbare Teilverwirklichung und Ausdehnung einer Freiland-Ordnung denkbar, nämlich mittels der deutschen Rechtsnormen des Genossenschaftswesens.

 

Nun verteilten sich die Tagungsteilnehmer auf drei Gruppen, um das Gehörte im kleineren Kreis zu erörtern. Sie sollten auch jeweils die Möglichkeiten des eigenen Weges und der Zusammenarbeit mit den anderen herausarbeiten.

 

Die erste Gruppe setzte sich aus Mitgliedern und Freunden der Freisozialen Union zusammen. In der Generaldebatte schlug sie durch ihren Sprecher vor, eine Kontaktstelle zu bilden, der Vertreter aller NWO-Organisationen angehören sollten. Sie könnte die verschiedenen Bestrebungen koordinieren sowie gegenseitige Behinderungen und Rivalitäten aus der Welt schaffen.

 

Die zweite Gruppe bestand aus Vertretern des überparteilichen und überbündischen Wirkens. Ihr Vorschlag war, ein Gremium zu bilden, dem die bewährtesten Gesellianer angehören sollten und das die Weiterentwicklung der Arbeitstagung zu gewährleisten hätte. In dieses Gremium wurden gewählt: Diehl, Noebe, Winkler, Hamelbeck, Sonnenschmidt und Walker. Sie könnten weitere Persönlichkeiten aus der Bewegung hinzuziehen und kooptieren. "Wesentlich soll sein, dass ein arbeitsfähiger geistiger Führungsstab zum Nutzen der gesamten Bewegung gebildet wird."

 

Die dritte Gruppe bestand aus Anhängern der direkten Aktion und besprach verschiedene laufende Projekte. Sie schloß sich den Vorschlägen der beiden anderen an, plädierte jedoch für ein besonderes Sachgebiet der direkten Aktion, in das keine freiwirtschaftliche Organisation oder Partei hineinreden dürfe. Eine weitere Gängelung von Selbsthilfe-Experimenten sollte unterbunden werden. Darin müsse eine Aufgabe des gewählten Kontakt-Gremiums bestehen. Es habe den Gesinnungsfreunden, die mit Ideen propagandistischer, politischer oder unternehmerischer Art umgingen, den Weg zu derjenigen Gruppe zu weisen, die auf diesem Gebiet bereits arbeitet. Das lief auf eine neue Dreigliederung der NWO-Bewegung hinaus: in aufklärerische Propagandisten, in politisch Tätige und in freiwirtschafliche Selbsthilfe-Unternehmen.

 

Aus der lebhaften Generaldebatte ging ein Gremium hervor, das zugleich auch Kontaktstelle sein sollte, wodurch zwei Ideen in einer vereinigt werden konnten. Als Zugeständnis an die FSU wurde "allseitig anerkannt, daß Gesinnungsfreund K. H. Sonnenschmidt sich mit seinem Parteivorstand ins Benehmen setzen muß, um die Zustimmung zu seiner Mitarbeit im Gremium einzuholen".

 

Damit war jedoch die geistige Unabhängigkeit der Kontaktstelle schon gefährdet, ehe sie ihre Tätigkeit aufnehmen konnte. Sie scheint bald eingeschlafen zu sein. Von weiteren Tagungen auf Burg Rheineck ist kein Bericht überkommen. Dabei hatte der gewählte Ausschuß die Burg zur ,Stätte der freiwirtschaftlichen Begegnung' ausgerufen. Die nächste Tagung sollte schon im Frühjahr 1957 stattfinden. Das Ringen um die geistige Neuorientierung war erschöpft.

 

 

 

 

 

1 FWB-Verbindungsbrief 8/51, S. 23

2 Blätter der Freiheit 17-19/1951

3 Richard Batz, Mensch und Maschine, Leipzig 1933, S. 34

4 Gefährten Dez. 1946

5 Brief Alois Kokalys an A. Rapp vom 5.7.1951

6 Der freie Mensch Nr. 27/1950

7 Richard Batz am 16.9.1950 an Werner Schmid

8 Schule der Freiheit Nr. 1/1949, S. 12

9 R. Batz, Der Weg in die Freiheit, o.J., S. 10

10 Arthur Rapp, Die Entwicklung des Freiheitsbedürfnisses ..., Schwenningen 1948, S. 22

11 Diether Vogel: Von der dreifachen Strategie bei der Vorbereitung und Durchführung der Freiwirtschaft, unveröffentlichtes Manuskript, S. 8/9

12 ebenda

13 ebenda, S. 5

14 Hans Strung, Wahlmanifest und Bodenfrage, unveröffentlichtes Manuskript vom 14.8.1950

15 Will Noebe, Rundbrief vom 30.11.1957

16 ebenda

17 ebenda

18 Will Noebe am 17.7.1957 an Arthur Rapp

19 Bericht

 

 

 

 

 

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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von W. Roehrig