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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

 

 

VIII. NWO international

 

Während die NWO-Organisationen in Deutschland unterdrückt wurden oder sich selber auflösten, breiteten sich die Gesellschen Ideen in anderen Ländern und Kontinenten weiter aus. Doch ihr deutsches Zentrum war nun lahmgelegt und 1938 geriet auch der Österreichische Freiwirtschaftsbund in den Mahlstrom.

 

 

Argentinien

 

1934 bildete sich in Rio de Janeiro ein freiwirtschaftlicher Studienkreis. In Buenos Aires entstand sogar eine Physiokratische Föderation. Treibende Kraft war Dr. Tuercke. Es erschien eine spanische Übersetzung der NWO.

 

 

Mexiko

 

Ende 1934 wurde in Mexiko ein Freiwirtschaftsbund gegründet, der alsbald auch eine Zeitung in spanischer Sprache herausgeben konnte. Er übersetzte je eine Broschüre von Gesell, Christen und Batz. Seine Versammlungen waren einige Jahre lang gut besucht, wie es heißt, von Menschen aus allen Schichten.

 

 

Holland

 

In den Niederlanden konnte der Bund für Freiwirtschaft einen Giro-Kreditring aufbauen. Er tauschte Waren und Dienstleistungen seiner Mitglieder zwecks gegenseitiger Förderung. A. F. Rohm hielt im Januar 1934 einen von 150 Personen besuchten Vortrag in Amsterdam.

 

 

Jugoslawien

 

Die Radikale Soziale Partei nahm in ihr Programm die Indexwährung auf. In ihrer Zeitung "Der Freie Bürger" veröffentlichte Dr. Stanisic regelmäßig freiwirtschaftliche Artikel.

 

 

Lettland

 

Der lettische Freiwirtschaftsbund führte am 4.3.1934 in Riga unter der Leitung von Prof. Ernst Schneider eine öffentliche Podiumsdiskussion durch, auf der zwei Dozenten der Universität vor rund 300 Zuhörern sprachen - der eine als Referent, der andere als Korreferent. Es gab mehrere Gesell-nahe Projekte. Ein Projekt sah vor, Valuta mit einem monatlichen Wertschwund von 5 % herauszugeben. Beim Verkauf dieser Scheine an einen Importeur sollte der Exporteur eine Extraprämie erhalten, deren Höhe von Angebot und Nachfrage anhängig sei.

 

 

Schweden

 

Der deutsche Flüchtling Otto Parzy hielt 1939 in Göteburg mehrere Vorträge über Freiwirtschaft, wobei er den Studenten O. Olhede, gewann. Dieser konnte eine Gruppe von ca. 50 Mitgliedern aufbauen, der auch Ärzte, Ingenieure und Juristen angehörten. Neben ihm wirkte der Wissenschaftler Gustav Cassel für Festwährung und ein gesundes Geld.

 

Darüber hinaus gab es einzelne Freiwirtschaftler und Physiokraten in einer ganzen Reihe von Ländern, deren Aktivität mehr privaten Charakter hatte, gleichsam Versprengte der NWO-Bewegung, die im Stillen wirkten. So in Luxemburg, Frankreich, Kanada, Australien und mehreren Ländern Lateinamerikas. Meist handelte es sich um deutsche Emigranten. Auf diese Weise trug das NS-System doch zur weltweiten Ausbreitung der NWO-Bewegung bei, aber nicht auf den Spitzen seiner Bajonette.

 

 

 

 

 

1 Silvio Gesell, Gesammelte Werke, Bd. 8, S. 299

2 Entscheidungskampf

3 Freiwirtschaftliche Presse 6/34

4 ebenda 7/34

5 Cohrssen am 14.5.1983 in Wörgl

6 Freiwirtschaftliche Presse 7/34

7 ebenda

8 ebenda 13/34

 

 

 

 

 

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Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung

ISBN 3-87998-481-6; Lütjenburg: Gauke, 1994

 

 

Im Juni 2001 gescannt, korrekturgelesen und ins Netz gestellt von W. Roehrig