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Bayern 2 Radio, 26.4.2003, 8.30 bis 9.00 Uhr, Reihe Geschichte und Geschichten, mp3-Format; 28 MB:

Original unter: http://www.hochschulstrasse.de/space/das_geldwunder_von_woergel.mp3

Ankündigungstext Bayern 2:

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Das Geldwunder von Wörgl
Wie eine kleine Stadt in Tirol die Weltwirtschaftskrise meisterte
Von Bernd Grashoff

1931 geriet auch die kleine Tiroler Stadt Wörgl in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. Da erinnerte sich der Bürgermeister Michael Unterguggenberger an die Theorie des Geldreformers Silvio Gesell (1862 - 1930, 1919 Wirtschaftsminister der kurzlebigen bayerischen Räterepublik), die einen dritten Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus beschreibt.

Um die leeren Kassen der Stadt zu füllen und die Arbeitslosen von der Straße zu bringen, setzte Unterguggenberger die Theorien von Gesell in die Tat um und brachte das sogenannte Freigeld in Umlauf. Um das Horten von Geld und den Zinseszinseffekt zu verhindern, sollte dieses Geld laufen lernen. Das erreichte man dadurch, dass man zum schnellstmöglichen Ausgeben drängte und zwar durch gesteuerten Wertverlust von Monat zu Monat. Geschwind wanderte nun dieses Geld von Hand zu Hand, bis es schließlich in der Gemeindekasse landete. Die Folge: im Gegensatz zu anderen Städten war Wörgl stets gut bei Kasse.

Dieses Wirtschaftswunder, das in der ganzen Welt Beachtung und sogar Nachahmer fand, hielt 13 Monate vor bis die Österreichische Notenbank dem erfolgreichen sozialen Experiment jäh ein Ende bereitete. Der amerikanische Dichter Ezra Pound besuchte damals Wörgl und setzte dem ideenreichen und streitbaren Bürgermeister im CANTUS 74 seiner PISANER GESÄNGE sogar ein literarisches Denkmal.

> Samstag, 26. April, 8.30 - 9.00 Uhr