Der von Kathrin Passig verfaßte Text "Sie befinden sich hier" wird auf dieser Seite kommentiert. [] (Zum Text "Sie befinden sich hier" der Autorin Kathrin Passig), Notizen, Seite 722133
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Stefan Ram

Zu „Sie befinden sich hier 

Diese Notizen beziehen sich auf den folgenden Text.

Sie befinden sich hier
Kathrin Passig 
2006-06-24T10
http://bachmannpreis.orf.at/bachmannpreis/texte/stories/117531

Diese Notizen werden vielleicht gelegentlich überarbeitet werden, so daß ein Abruf nach einigen Monaten eine andere Fassung zeigen könnte.

Die Schreibung von Zitaten  wurde teilweise zur letzten einheitlichen Rechtschreibung hin verändert. Die Rechtschreibung des Originals kann ja meist an Hand der Quellenangabe ermittelt werden. Textauszeichnungen, wie die Kursivschrift von Eigennamen oder Ähnliches, wurden ebenfalls zu den Zitaten gefügt.

Zu einzelnen Stellen des Textes

»eine mißliche Lage«

Aktuelle Einsätze
Bergrettungwache Bad Reichenhall
2004
http://www.bergwacht-reichenhall.de/rei/aktuelles/einsaetze/2004/2004.htm
»Einen 13jährigen aus Anger  haben Bergwachtmänner am Donnerstag mittag auf der Nordseite des Hochstaufens  aus seiner mißlichen Lage befreit. (…) Der verstieg sich (…) derart, daß er weder vor noch zurück konnte. (…) Nach kurzem Suchflug mit dem Polizeihubschrauber wurde der Bub im steilen Gelände entdeckt und mit der Hubschrauberwinde geborgen.«
slr@2006-07-19
Einwanderer an US -Mexiko -Grenze in Wasserrohr steckengeblieben
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
2006-10-11
Los Angeles  – Illegale Einwanderer an der Grenze zwischen Mexiko  und Kalifornien  sind von US -Grenzbeamten aus einer mißlichen Lage befreit worden. Bei dem Versuch, durch ein enges Wasserrohr die USA zu erreichen, war ein Mann steckengeblieben. Wie der US -Sender CNN  berichtete, rückte die Feuerwehr mit einem Preßlufthammer an, um ihn zu befreien.
slr@2006-10-11
Nach Sturz Kopf vom Regal aufgespießt
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
2007-02-22T16:02
„Der 56jährige kippte bei einer Zecherei mit dem Stuhl nach hinten um und knallte mit dem Kopf gegen ein Regal, an dessen Enden sich spitze Metallköpfe befanden. Einer dieser Köpfe bohrte sich so in die Schläfe, daß der Schädel stecken blieb. Der Mann war trotz seiner mißlichen Lage ansprechbar und wurde nach der ärztlichen Erstversorgung in die Uniklinik gebracht.“
2007-02-22T16:22

»wird in der Literatur höflich ausgespart.«

Wenn weder damit zu rechnen ist, daß ein Wanderer in absehbarer Zeit gerettet wird, noch ihm der Weg zur nächsten Unterkunft bekannt ist, so ist sein Ende unter Umständen absehbar. Die Höflichkeit der Autoren der erwähnten Literatur bestünde dann darin, dies nicht so deutlich zu sagen (so wie Ärzte einem Patienten die Schwere einer Erkrankung manchmal verschweigen, wenn das Wissen um sie zu belastend wäre). „[Ü]ber die Dauer“, ab der eine Kreuzigung zum Tode führt, „schweigt sich die Literatur aus“ (http://datenschlag.org/howto/atem/risiken.html).

2006-11-08T04:39:29+01:00

»Wartepause im Windschatten eines Felsblocks«

Der Hochzeitsweg
Ullrich Junker
Erhardt Krause
2003-03-16
http://home.arcor.de/vp-schulz/riesen/preusslerstein.htm
»Es hatte im Gebirge noch nicht viel Schnee gelegen, doch war das Wetter dunstig trüb und kalt gewesen. Bis zum Branntweinstein  auf der Kammhöhe war das sich liebende Paar rüstig vorangekommen, doch hatte es unterwegs zu schneien begonnen und sich ein starker Wind erhoben, der sich aber auf der ungeschützten Kammhöhe zum Sturm mit dichtem Schneetrieben steigerte. Das Vernünftigste wäre nun gewesen, sofort umzukehren und ins Tal zurückzugehen, doch das junge Paar hoffte offenbar, nach Überschreiten der Kammhochfläche im Schutze des Hochwaldes wieder sicheren Weg zu finden. Bei dem mit unbändiger Gewalt tobenden Schneesturms aber hatte das Brautpaar bald die Orientierung verloren, war vom Wege abgekommen und stundenlang in dem urigen und felsigen Gebirgsstocke hin und her geirrt, bis es schließlich vollkommen erschöpft bei einem hohen Felsblocke mit dachartigem Vorsprung etwas Schutz vor dem rasenden Sturm gefunden hatte. Hier hatte der Bräutigam, da inzwischen die Dunkelheit eingebrochen war, eine Höhle in den Schnee gegraben, in der sie die Nacht verbringen und am frühen Morgen ins Tal zurückkehren wollten. Dabei waren sie eingeschlafen und erfroren.
(…) Auf dieser historischen Begebenheit fußend, schrieb während des zweiten Weltkrieges die Dichterin Margarete Passon-Darge  in Schreiberhau die geschichtliche Winternovelle „Der Hochzeitsweg “ (…)«
slr@2006-07-03

»Wer eine solche Jacke hat, der braucht kein Haus.«

Erm! Ural! Ordeina! Oruska!
Kathrin Passig 
2000-02-24
http://www.kulturindustrie.com/struebelundpassig/2000_02_24.html
»Wer einen Diabetiker zum Freund hat, braucht kein Fernsehen.«
slr@2006-08-08T02:48:50+02:00

»Die Eskimosprachen sind polysynthetisch, was bedeutet, daß selbst selten gebrauchte Wendungen (…) in einem einzigen Wort zusammengefaßt werden«

Stimmt's
Christoph Drösser 
1999
http://www.zeit.de/archiv/1999/22/199922.stimmts_.xml
»die Eskimosprachen agglutinierend sind, das heißt, sie verschmelzen viele Satzteile zu Riesenwörtern«
slr@2007-03-27T03:18:06+02:00

»‚Schnee, der auf ein rotes T-Shirt fällt‘«

Die im Text vorkommende Frage „Hat sie überhaupt ein rotes Kleidungsstück getragen?“ ähnelt der im Text nicht direkt gestellten Frage „War das T-Shirt schon am Beginn des Ausflugs rot?“. Damit deutet der Text vielleicht an, daß „Anne“ vielleicht nicht von Anfang an ein rotes Kleidungsstück trug, sondern dieses sich also erst während des Ausflugs rot verfärbt hat. Diese Frage und diese Farbe wird vom Text insofern mit Blut in Verbindung gebracht, daß Blut wenige Sätze vor dieser Frage erwähnt wird.

Die Farbe Rot im Text: „ein kleines rotes Dreieck markiert meinen Standort“; „ ‚Schnee, der auf ein rotes T-Shirt fällt‘ “; „Hat sie überhaupt ein rotes Kleidungsstück getragen?“; „Fragt man Menschen nach einer Farbe, antworten sie ‚Rot‘ “.

slr@2007-02-18T16:45:43+01:00

»es war so weiß wie seine Umgebung, im Grunde also unsichtbar.«

Mein Freund Harvey
Wikipedia
2006-07-09
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mein_Freund_Harvey&oldid=18802488
»Mein Freund Harvey  ist ein mit dem Pulitzer -Preis ausgezeichnetes Theaterstück von Mary Chase, das 1944 mit großem Erfolg am New Yorker Broadway  aufgeführt wurde. Die deutsche Übertragung stammt von Alfred Polgar.
Elwood P. Dowd  ist ein liebenswert-schrulliger Mensch, der mit seinem Freund Harvey, einem Puka  (ein ungefähr zwei Meter großer, unsichtbarer, weißer Hase) große Verwirrung stiftet.«
slr@2006-07-18

»zu den Füßen ist der Kontakt abgerissen«

Telefongespräche mit Ernst Jandl
Klaus Siblewski
2001
http://www.mynetcologne.de/~nc-contzeha/lithaus/200202/jandl.htm
»Wie das Sterben geschehe, ob sich daraus ein Gedicht machen lasse? Zuerst verabschiede sich die Hand vom Fuß, dann der Arm vom Knie, der Kopf von den Beinen, der Rücken von der Brust, die Schultern vom Becken, das Herz von den Augen und dann, dann zerfalle das Ich.«
slr@2006-09-06T00:24:21+02:00

»Catch-22-Probleme im Alltag«

Riesenmaschine Altar
Zentrale Intelligenz Agentur
2006-08-25
http://altar.riesenmaschine.de/altar.cgi
»Ein Catch 22 ist ein Problem, das seine eigene Lösung verunmöglicht.«
slr@2006-09-07T01:09:35+02:00

»wenn sie eine von der meinen unabhängige Existenz führte?«

Most of the Time
Bob Dylan
1989
http://www.bobdylan.com/songs/mosttime.html
»I can follow the path, I can read the signs  (…) I can survive, I can endure  (...) I can't even be sure if she was ever with me «
slr@2006-07-03

»Geiergucke«

Riesengebirge, Juni 2004
Wolfgang Fischer
2004-06-11
http://www.wrfm.de/tourenbuch/riesengebirge.htm
»Auf dem Kamm ist erstmals die Geiergucke-Baude  zu erblicken. Der Name rührt daher, daß dort früher die Zöllner wie die Geier nach Schmugglern Ausschau gehalten haben.—Es geht weiterhin auf Asphalt durch meterhohe Schneewehen. Dann die ultimative Enttäuschung: auch dieser Betrieb hat zu!—Inzwischen ist es Nacht geworden, und wir geben auf. In einzelnen Zimmern flimmern Fernsehapparate, aber es gibt keine Klingel, und auf meine Rufe antwortet niemand. So machen wir uns daran, im Windfang des Hotels zu übernachten. Berthold  hat Ausrüstung dabei, ich nicht. Er gibt mir seine Isomatte und verkriecht sich in seinen Schlafsack. Ich ziehe alles über, was ich dabei habe, und muß trotzdem sehr frieren. Es bläst ein eiskalter Wind übers Gesicht, der mich am Einschlafen hindert.«
slr@2006-07-03

»bittet man sie, ein Werkzeug zu nennen, sagen sie ‚Stein‘ «

Mit einem Stein als Werkzeug kann man jemanden erschlagen. Ansonsten erscheint er heute als Werkzeug weniger geeignet. Direkt vor diesem Zitat wird auch wieder die Farbe Rot angesprochen, die mit Annes T-Shirt verbunden ist. Hier wird also dieses Farbmotiv in Nähe zum Steinmotiv gebracht.

slr@2007-02-18T16:45:48+01:00

»Ich habe schon im Laufe der Nacht aufgehört zu zittern.«

Der Erfrierende befindet sich in Hypothermie II  mit einer Kerntemperatur zwischen 28 und 32 Grad, erniedrigtem Herzzeitvolumen, flachem Atemmuster, Hyporeflexie, Bradykardie und Hypotonie.

»Das Schaf des Mathematikers«

Forscher im Land der schwarzen Schafe
Ein Mathematiker, ein Physiker und ein Soziologe sehen in einem fernen Lande ein Schaf aus ihrem Zug, woraufhin der Soziologe erklärt: „Hier sind die Schafe also schwarz.“  Der Physiker korrigiert ihn: „Wir können zunächst nur sagen, daß es hier ein schwarzes Schaf gibt.“—„Daß es hier ein Schaf gibt, das auf mindestens einer Seite schwarz ist.“, schränkt der Mathematiker ein.
slr@2006-07-03

Diese Anekdote ist Folklore—der Erfinder der Geschichte wurde nicht ermittelt. Die hier angegebene Formulierung stammt von Stefan Ram. Ein richtiger Mathematiker würde allerdings auf das zur Verdeutlichung eingefügte „mindestens“  verzichten.

Zum gesamten Text

Das Erfrieren

Unser Wort „Sterben“  ist mit dem norwegischem mundartlichen „starva“  verwandt, das „mühsam gehen“, „frieren“  und „dem Tode nahe sein“  bedeutet. Das mittelniederdeutsche „starven“  bedeutete ursprünglich „erstarren“  und „steif werden“  und war damit zunächst verhüllend (nach dem Duden-Herkunftswörterbuch).

Auch in jüngerer Zeit erfroren Menschen im Riesengebirge.

3 Tote nach Neuschnee
Cesky Rozhlas
1999-02-15
http://www.radio.cz/de/nachrichten/23070
»Der Bergrettungsdienst hat am Sonnabend drei Menschen erfroren im Riesengebirge gefunden. Die Langläufer waren am Freitag abend als vermißt gemeldet worden, erklärte Ivan Sindelár, Mitarbeiter des Bergrettungsdienstes in Spindleruv Mlýn. Wie Sindelar  erklärte, seien alle drei Verunglückten erfahrene Langläufer gewesen, die Wetterbedingungen seien jedoch außerordentlich hart gewesen.«
slr@2006-07-03

Auch in jüngerer Zeit suchen wandernde Personen Unterschlupf, verirren sich und erfrieren.

Deutscher Wanderer erfriert in Österreich im Schneetreiben
DPA
2007-09-19T11:26+02:00
»Salzburg  - Ein 42jähriger Bayer ist in Österreich bei einer Bergwanderung in dichtem Schneetreiben erfroren. Seine zwei Wanderfreunde schafften es gerade noch völlig erschöpft zu einer Hütte. Das berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Die drei Männer aus dem bayrischen Bamberg  waren in Saalfelden  bei Salzburg  trotz dichten Schneetreibens zu einer Wanderung in 2000 Metern Höhe aufgebrochen.«
slr@2007-09-19T17:43:37+02:00
Zwei Wanderer auf Korsika erfroren
DPA
2007-05-29T14:15+02:00
»Bastia  – Bei Nebel und Kälte sind auf Korsika  zwei Wanderer erfroren. Beide Leichen seien heute gefunden worden, teilte die Feuerwehr mit. Ein etwa 30jähriger Franzose war mit seiner Ehefrau und zwei anderen Frauen gestern vom schlechten Wetter überrascht worden. Während die Frauen in einem Unterschlupf Zuflucht suchten, versuchte der Mann Hilfe zu holen und verirrte sich dabei. An anderer Stelle fanden die Rettungskräfte die Leiche einer Frau, die mit ihrem Mann ebenfalls beim Wandern in schlechtes Wetter geraten war.«
slr@2007-05-29T15:17:30+02:00

Das Befinden

In der „Riesenmaschine    wünscht die Redaktion „keine Befindlichkeiten“, während das Sich-Befinden des Erzählers innerhalb des Riesengebirges  in „Sie befinden  sich hier“  geradezu programmatisch ist.

Der in diesen Zusammenhang gehörende Riesenmaschine -Artikel http://riesenmaschine.de/index.html?nr=20050928213121 (Sie sind am Flughafen ) enthält mit dem Text „da die Feldforscherin der Riesenmaschine  zwar durchaus wußte, daß sie sich am Flughafen befand    tatsächlich eine Information zum Ort, an dem die Forscherin sich befand, aber nicht zu ihrer Befindlichkeit. Denn die „Befindlichkeit“  leitet sich zwar vom Verb „befinden“  ab, aber von seiner Bedeutung „fühlen“, nicht von der Bedeutung „an einem bestimmten Orte sein“.

Wie  wir uns befinden, sollten wir in jedem Moment so wissen, wie wir den Ort kennen sollten, an dem  wir uns befinden. So mahnt jedenfalls die oft gestellte Frage „Wie geht's?“. Wer das nicht weiß, dem fehlt das Gefühl, das auch dem Ich-Erzähler schon in seinen Extremitäten fehlt—ein medizinischer Befund.

(Siehe auch: http://www.focusing.org/gendlin_befindlichkeit.html)

Bezugnahmen auf zuvor Erklärtes

Dem denkenden Ich des Erzählers sind seine eigenen geistigen Bezugspunkte bekannt, dem Leser müssen sie aber erzählt und erklärt werden. Das geschieht in dem Text auch, etwa auf einprägsam-eigenwillige Weise bei den Schneeflocken-Federn („weil sie kleine weiße Federn sind ). Nach der Unterbrechung durch ein anderes Thema ist dann später im Text ein Bezug auf das zuvor Beschriebene („trennen wie die Schneeflocken von den Federn ) ohne weitere Erklärung möglich, da der Leser inzwischen schon zum Vertrauten des Erzählers geworden ist: So wie das Ich sich an die zuvor gesehenen  Federn erinnert, erinnert sich der Leser an die zuvor gelesenen  Federn, die jetzt als Bezugspunkt in einem Vergleich dienen können; es entsteht der Eindruck: „Das sind wir!“ (Detering ). Die Vorgehensweise ist insofern didaktisch; der Text will  verstanden werden.

Mit seinen verschiedenen, sich einander unterbrechenden oder vorangegangene Themen wieder aufgreifenden, Stimmen erinnert der Text mich an polyphone musikalische Formen.

Die Autorin wollte keine „schlechten Dialoge“ schreiben. Es ist mir nicht klar, ob es auch gute Dialoge gibt und wie Kathrin Passig Dialoge schreiben würde. Der Text liefert auf die zweite Frage allerdings insofern eine Antwort, als man ihn als einen Polylog innerer Stimmen lesen kann. “Of the quarrel with others, we make rhetoric; with ourselves, poetry ”[1].

Neben der klanglichen Darbietung mehrerer Stimmen wird auch ein weißes oder fahl-breiiges abstraktes Bild mit einem roten Dreieck sowie mit Punkten und Linien (die ich mir schwarz vorstelle) gemalt.

Diese Punkte und Linien erscheinen selber wieder in der Form einer Bezugnahme auf zuvor Erklärtes: Sie werden im zweiten Absatz erklärt und im vorletzten Satz verwendet, so wie ein Unterprogramm in einem Perl -Skript zuerst definiert und später verwendet wird. So kann ein ursprünglich komplizierter Gedanke dann kurz ausgedrückt werden.

Der »„Schnee, der auf ein rotes T-Shirt fällt“« wird zunächst als Wiedergabe eines polysynthetisch konstruierten Nomens im Deutschen erklärt, um anschließend ähnliche Konstruktionen im Text als Bezugnahme darauf verständlich zu machen (die dann aber nicht durch Anführungszeichen geklammert, sondern durch Bindestriche verbunden werden). In diesem Fall ist es nicht eine Terminologie, sondern eine Morphologie, die eingeführt und dann verwendet wird.

Das zweifache „Wenn“ der Eier und Schinken nimmt das Bedingungspaar „Ist damit zu rechnen …“/„Kennt man dagegen …“ des Textanfangs wieder auf, allerdings mit einer Und-Verbindung statt mit der Oder-Verbindung des Textanfangs, was die Schwierigkeit der Erfüllung steigert.

Die Bezugnahme auf zuvor Erklärtes ist selber eine Linie, die Punkte eines Textes miteinander verbindet.

Zu einigen Details der Notation

In der HTML-ORF -Version waren Anfang 2006-07 einige mutmaßliche Fehler enthalten, die vermutlich nicht von der Autorin stammen:
Schneedurch → Schnee-durch
derhinter → der-hinter
mirliegt → mir-liegt
lassen sie auch erfroren → lassen sie sich auch erfroren (nicht im Tagesspiegel -Auszug)
Stück Flechte lohnt. ähnlich schwer → Stück Flechte lohnt. Ähnlich schwer
(einGlas → ein Glas) (nur in der HTML -Version)
Zwei Stellen, die ich anders schreiben würde:
Verschließt, bin ich versucht zu sagen. → „Verschließt“, bin ich versucht zu sagen.
zum anderen hoffe ich so meine Gedankengänge → zum anderen hoffe ich, so meine Gedankengänge

Quellen zum Text und zu seiner Rezeption

Tage der Grillen
Kathrin Passig 
2006-07-17T19
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/323891
Den Titel „Tage der Grillen  kann man als eine Anspielung auf das im Geburtsjahr der Autorin veröffentlichte Lied “Day of the Locusts ” (Bob Dylan, 1970, http://www.bobdylan.com/songs/locusts.html) verstehen, in dem es auch um die Verleihung eines Preises geht und in dem das lyrische Ich nach der Preisverleihung ebenfalls mit Begleitung in die Berge reist. So endet der obige Artikel dann auch so wie dieses Lied. Natürlich ist es kunstvoll, wie die Autorin in dem Artikel die Grillen auf ganz andere Weise herholt.
slr@2006-07-25
Mit der Sorgfalt einer Laborantin
DIRK KNIPPHALS 
2006-07-24
http://www.taz.de/pt/2006/07/24/a0200.1/text
Dieser Artikel der Zeitung „die tageszeitung “ berichtet nicht ganz richtig, was Kathrin Passig  in ihrem Klagenfurt -Film tippt. Vielleicht hat der Autor den mit „Kathrin Passig  tippt am Computer: Jeder Anschlag ein Anschlag auf das Nichts.“ beginnenden Satz des Feuilletons von NZZ-Online  einfach nicht zu Ende gelesen, denn im NZZ -Artikel heißt es dann weiter: „sinniert dazu eine Stimme aus dem Off“ (Autorin auf Probe, http://www.nzz.ch/2006/07/14/fe/articleEAOES.html).
Der Artikel der Zeitung „die tageszeitung “ spielt dann diffus auf Wladimir Nabukov  (Vladimir Nabokov ) an, welcher übrigens seinen Lesern möglicherweise eine falsche Fährte hinsichtlich der Entstehung seines Romans Lolita  lieferte, der tatsächlich vielleicht eher von dem gleichnamigen, 1916 in dem Erzählungsband „Die verfluchte Gioconda “ erschienenem, Text „Lolita “ von Heinz von Lichberg  (Heinz von Eschwege ) inspiriert wurde (http://www.lyrikwelt.de/hintergrund/nabokov-bericht-h.htm), wie um 2004-04-02 herum bekannt wurde.
slr@2006-07-27T10:30:16+02:00, slr@2006-08-10T19:25:56+02:00, 2006-11-08T03:54:40+01:00

Quellen

[1]
Yeats 
http://www.findarticles.com/p/articles/mi_m2822/is_2_24/ai_79573848
http://www.williams.edu/English/faculty/rbell/BobDylan.html
http://findarticles.com/p/articles/mi_m2822/is_2_24/ai_79573848
http://calbears.findarticles.com/p/articles/mi_m2822/is_2_24/ai_79573848
»Of the quarrel with others, we make rhetoric; with ourselves, poetry «
slr@2006-10-01T21:38:59+02:00

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