Bedienung des MySQL-Monitors
Eigenschaften des Konsolenfensters
Die Anzahl der Spalten und Zeilen des Konsolenfensters können in dessen Einstellungen so angepaßt werden, daß die Bildschirmfläche gut ausgenutzt wird. Hierzu kann das Konsolenfester aber auch einfach maximiert werden.
Wird zusätzlich die Breite des Zeilenpuffers erhöht, so kann die Formatierung breiter Tabellen erhalten bleiben; falls bei den Einstellungen das Umbrechen von Zeilen kontrolliert werden kann, so sollte dies dazu deaktiviert werden.
Wird die Höhe des Zeilenpuffers erhöht, bleiben auch noch ältere Zeilen im Speicher erhalten.
Über die Eigenschaften des Konsolenfensters kann auch eine angenehme Schriftart und -größe ausgewählt werden. Hier sollte eine dicktengleiche Schrift gewählt werden. Am besten ist eine Schrift, die auch viele Unicode -Zeichen enthält, wie beispielsweise Consolas.
Die Bedeutung einzelner Tasten
Die Eingabe Strg-C erlaubt es bei MySQL-Versionen ab 5.7, die aktuelle Eingabe abzubrechen. Dies kann beispielsweise nötig sein, wenn eine sehr große Tabelle ausgegeben wird, deren vollständige Ausgabe sehr lange dauern würde. (Bei älteren Versionen von MySQL oder Windows kann das Abbrechen statt dessen durch Eingabe von »\c« und der Eingabetaste erfolgen.)
Der Klient
Ein Konsolenklient, wie der MySQL-Monitor (auch „MySQL-Klient“ oder „Monitor“ genannt), erlaubt es, Kommandos für den MySQL-Server einzugeben. Der Monitor leitet die meisten eingegebenen Kommandos an den MySQL-Server weiter, einige der eingegebenen Kommandos werden aber auch direkt vom Monitor selber verarbeitet.
Der Klient kann als »MySQL Command Line Client« aus der Programmgruppe »MySQL Server« aus der Programmgruppe »MySQL« gestartet werden. Falls eine „Unicode-Version“ vorhanden ist, so sollte diese verwendet werden.
Speicherung der Einstellungen
Veränderte Einstellungen des Konsolenfensters werden unter manchen Windows -Installationen nicht dauerhaft gespeichert. Um zu erreichen, daß sie dann doch dauerhaft gespeichert werden, kann man die Verknüpfung zum Klienten aus dem Startmenü in den Dokumenteordner kopieren und das Programm dann immer durch Öffnen jener Kopie starten.
Die Kommandoeingabeaufforderung »mysql>«
Mit der Kommandoeingabeaufforderung zeigt der Klient seine Bereitschaft zur Entgegennahme eines neuen Kommandos an.
- Eingabeaufforderung
mysql>
Die Fortsetzungseingabeaufforderung »->«
Falls ein Kommando in einer Zeile noch nicht abgeschlossen wurde, so zeigt eine besondere Eingabeaufforderung an, daß das Kommando in der aktuellen Zeile fortgesetzt wird.
- Fortsetzungseingabeaufforderung für Kommandos (ein Kommando soll fortgesetzt werden)
->
Wenn die erste Zeile eines längeren Kommandos abgeschickt wurde, erkennt der Klient oft an dem fehlenden Semikolon, daß das Kommando noch nicht abgeschlossen ist. Dies erlaubt es längere Kommandos auf mehrere Zeilen aufzuteilen. Der Klient zeigt dann nach dem Empfang der ersten Zeile die Fortsetzungseingabeaufforderung an, die bedeutet, daß die folgende Eingabe kein neues Kommando beginnt, sondern ein schon begonnenes Kommando fortsetzt.
Wir können dies hier schon mit – an sich sinnlosen – Eingaben demonstrieren.
- Konsole
mysql> abc def;
ERROR 1064 (42000): You have an error in your SQL syntax;
mysql> abc def
-> ;
ERROR 1064 (42000): You have an error in your SQL syntax;
mysql>
Diese Fortsetzungseingabeaufforderung kann durch Eingabe von Strg-C verlassen werden, wenn wieder zur Kommandeingabeaufforderung »mysql>« zurückgekehrt werden soll, welche die Eingabe eines neuen Kommandos erlaubt.
Der Apostropheingabeaufforderung »'>«
Falls ein Apostroph eingegeben wurde, so wartet der Klient auf einen zweiten Apostroph, wie später ausführlicher erklärt werden wird. Er zeigt dies dann wieder durch eine besondere Eingabeaufforderung an.
- Fortsetzungszeilen für Apostroph-Textliterale (das Textliteral soll fortgesetzt werden)
'>
Auch diese Apostropheingabeaufforderung kann durch Eingabe von Strg-C verlassen werden, wenn wieder zur Kommandoeingabeaufforderung »mysql>« zurückgekehrt werden soll, welche die Eingabe eines neuen Kommandos erlaubt.
- Wortkunde
- der Apostro̲ph [a po ˈstʀoːf], des Apostrophs, dem Apostroph, den Apostroph
Klientenkommandos
Die SQL -Kommandos werden, wie schon erwähnt, normalerweise mit einem Semikolon »;« abgeschlossen.
Einige Kommandos benötigen kein Semikolon. Dies sind in der Regel solche Kommandos, die nicht an das eigentliche Datenbankprogramm weitergeleitet, sondern direkt vom Klienten verarbeitet werden, wie beispielsweise »USE«. Wir nennen solche Kommandos auch Klientenkommandos.
- Konsole
USE D
- Aussprachehinweise
- “use ” Verb: /juz/ (Substantiv: /jus/)
Einige Klientenkommandos
Im folgenden werden einige mögliche Eingaben vorgestellt.
Das Kommando »HELP«
Wird das Kommando »HELP« alleine eingegeben, so wird eine Beschreibung der Kommandos für den Klienten angezeigt.
- Abrufen einer Kommandoliste (ohne Semikolon am Ende richtig)
HELP
Wird das Kommando »HELP CONTENTS« eingegeben, so wird das Inhaltsverzeichnis einer Bedienungsanleitung für die Datenbank angezeigt.
- Abrufen des Inhaltsverzeichnisses (ohne Semikolon am Ende richtig)
HELP CONTENTS
- Aussprachehinweis
- contents ˈkɑnˌtɛnts
Die Ausgabe eines solche HELP-Kommandos besteht manchmal aus einer Liste von Themen, die ihrerseits an Stelle von »CONTENTS« hinter »HELP« geschrieben werden können, um mehr über ein Thema zu erfahren.
Das Abspeichern von Klienten-Dialogen mit »TEE«
Das TEE-Kommando startet das Protokollieren aller Ein- und Ausgaben in eine Textdatei. Dabei wird der bisherige Inhalt der Datei nicht gelöscht, der neue Inhalt wird an den bisherigen Inhalt angefügt.
Hinter »TEE« muß der Pfadname der zu erstellende Datei, wie beispielsweise »C:\EXAMPLE\LOG.TXT« stehen. Um solch einen Pfadnamen für den verwendeten Rechner richtig festlegen zu können, sind Betriebssystemkenntnisse notwendig.
- Konsole
TEE C:\EXAMPLE\LOG.TXT
Das Protokollieren wird mit »NOTEE« wieder beendet.
- Konsole
NOTEE
Das Protokollieren wird auch durch das Beenden des Klienten beendet. Deswegen sollte man dann gegebenenfalls daran denken, das Protokollieren nach dem nächsten Start des Klienten erneut zu aktivieren.
Das Kommando »EXIT«
Das Kommando »EXIT« beendet die Klientensitzung. Das Kommando »QUIT« hat genau dieselbe Bedeutung wie »EXIT«.
- Beenden des Klienten (ohne Semikolon am Ende richtig)
EXIT
- Beenden des Klienten (ohne Semikolon am Ende richtig)
QUIT
- Aussprachehinweis
- exit ˈɛg zɪt (n)
Anmerkungen
Das Löschen des Bildschirms
Es gibt unter Windows keine Möglichkeit, den Bildschirm die Konsole des Klienten zu löschen (also eine relativ leere Schreibfläche zu erhalten), außer den Klienten ganz neu zu starten. Jedoch kann manchmal der Inhalt der Konsole so nach oben verschoben werden, daß der sichtbare Teil des Konsolenfensters fast leer ist.
Die offizielle Anleitung zu MySQL
Eine deutschsprachige Version des technischen Handbuchs zu MySQL kann man im Web unter „MySQL Referenzhandbuch“ finden. Diese Version könnte allerdings etwas veraltet sein.
Das aktuelle englischsprachige technische Handbuch von MySQL kann durch Eingabe der beiden Wörter [MySQL manual] in eine Suchmaschine gefunden werden.
Das Kommando hinter dem Symbol *
Das folgende Kommando verbirgt sich hinter »MySQL Command Line Client« und kann ersatzweise auch als Windows -Kommando eingegeben werden, um den Klienten zu starten. (Es ist nicht nötig, die Details dieses Kommandos zu verstehen.)
- Kommando
"C:\Program Files\MySQL\MySQL Server 5.5\bin\mysql.exe" "--defaults-file=C:\Program Files\MySQL\MySQL Server 5.5\my.ini" "-uroot" "-p"
Die Rückkehr zur Kommandoeingabeaufforderung bei älteren MySQL -Versionen *
Bei älteren Versionen von MySQL kann nicht immer zuverlässig mit Strg-C zur Kommandoeingabeaufforderung zurückgekehrt werden.
Die Rückkehr von der Fortsetzungseingabeaufforderung kann durch Eingabe von »\c« und der Eingabetaste erfolgen.
Die Rückkehr von der Apostropheingabeaufforderung kann durch Eingabe von »'\c« und der Eingabetaste erfolgen.